Gothika geht nach Hause?

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Beitrag Fr., 14.05.2010, 14:09

Die Voodoo-Hexe war auch das Beste am ganzen Film... Nein, nein, wir wollen ja keine Schleichwerbung machen...

Mein jüngstes Aha-Erlebnis stammt aus einem anderen aktuellem Kinderfilm... ("Heiter bis wolkig mit Aussicht auf...")... wo es darum ging einmal kräftig laut JA zum Nörd/Freak-sein zu sagen...*muaaaha*

So, bin grad in Eile... endlich den längst überfälligen Anwaltstermin. Ein kleiner Termin, ein großer Schritt für kleine Gothika's: das alleinige Sorgerecht beantragen!
(Nicht, dass ich nicht schon mehrmals beim alten Anwalt versucht hätte, nur der hat mich immer abgewiegelt... jetzt bin auf den neuen Anwalt gespannt).

Ganz nebenbei, der Gedanke des gestrigen Abends und heutigen Tags: ZUHAUSE ist man dort, wo die Menschen sind, die man liebt...
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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StefanM
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Beitrag Sa., 15.05.2010, 17:46

Hi Gothika,

und nach langer Zeit mal wieder einen lieben Gruß von mir!

Zur Frage Therapie/Auszug: Werden in der Therapie eigentlich auch "taktische" Fragen des Auszugs besprochen? Aufgrund Deiner Familien-Struktur müsstest Du ja wohl damit rechnen, dass Deine Eltern Dein Auszugs-Vorhaben nicht nur nicht unterstützen, sondern Dir sogar Knüppel zwischen die Beine schmeißen, sobald es Ernst werden sollte (ganz egal ob ins Nachbardorf oder in die Stadt). Werden Geld-Fragen erörtert? D. h. z. B. ob Deine gesetzlichen Ansprüche (Wohngeld etc.) ausreichen, oder ob vorher die Bildung einer "Kriegs-Kasse" erforderlich wäre?

LG, StefanM
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Beitrag Sa., 15.05.2010, 22:27

Hallo StefanM,

dir einen lieben Gruß zurück.

Die Antwort lautet Nein. Weder taktische Fragen btr. meinen Eltern noch organisatorische Fragen. Null. Nada.

Gut, es gibt einen sozialpädagogischen Dienst. Aber dank einer Schwangerschaft und Vertretungschaos... nun ja, eher chaotisch. Mit konkreten Tipps wird ohnehin eher gegeizt.
Es hat ja auch "nur" 10 Wochen gedauert, bis ich die Thera's soweit hatte, dass sie begreifen wie schlimm die Situation mit meinen Eltern für mich ist. Zwei von den Pflegern (die ja alles mitkriegen, immer dabei sitzen) haben es wohl bis zum Ende noch nicht gecheckt...

Bin grad nicht so ganz sicher, aber im Grunde habe ich das, was ich bisher "organisiert" und "geplant" habe in dieser Richtung alles eher alleine bewirkt.

Die ersten Wochen fühlte ich mich eher schlecht beraten. Insgesamt sind mir gut 1000 Euro durch die Lappen gegangen durch "Fehlplanung". Hmmppf.

Ich möchte es trotzdem nicht zu sehr schwarz malen. Der Sozialpädogische Dienst war mir dennoch in vielen Punkten eine Hilfe gewesen... Salopp gesagt: Aber die Iniative musste schon von mir alleine ausgehen. Dann stand man mir bei Formularen und Fragen auch gut zur Seite.

*schmunzel*

Amüsant fand ich folgendes Phänomen: Meine Bezugthera lobte mich im Einzelgespräch, dass ich ja quasi das mit dem Jugendamt und ArGe ALLEINE geschafft hätte. Ich verzog ein wenig das Gesicht, denn ohne Sozpädhilfe hätte ich wohl NIE einen Termin beim JA bekommen. Eine Woche später in der Visite meinte die Chefthera, die ja immer nur zu Stipvisiten kommt zu exakt den gleichen Punkten, dass dies doch quasi der Verdienst der TK wäre...so nachdem dem Motto wie viel sie für mich haben tun können. Ich schmunzelnde in mich hinein: Ja, wie denn nun?

Was Umzug und meine Eltern angeht: Erst wollten sie es wohl nicht wahrhaben, ein wenig weigern sie sich auch noch... ("Ha! Erstmal abwarten... die kriegt das eh nicht hin")... aber so nach und nach sickert es wohl durch.
Ja, ich erwarte durchaus dass man mir Knüppel zwischen die Beine wirft. Obwohl es - das muss ich zugeben - die letzten wenigen Wochen recht gut läuft!
Die Lösung ist, - das weiß ich auch ohne Thera's - , sie überhaupt gar nicht erst einplanen oder einbinden, sondern selbst planen und vor vollendente Tatsachen stellen. Und bloß nicht vorher mit ihnen diskutieren. Soweit eben irgendwie möglich.

Übrigens, hab ich ein etwas übertriebenes Gerücht gehört, aber einen wahren Kern mag es haben:
Eines der Leitbilder der TK sei so wenig therapeutische Gespräche wie möglich, Patienten sollten vor allem durch den Selbsthilfefaktor untereinander "lernen".
Zumindest kann ich von mir behaupten, dass der soziale Faktor und das gegenseitige Beratschlagen eigentlich fast sogar den größten Effekt hatte.

Beispielsweise ist jetzt eine alleinerziehende Mutter neu hinzu gekommen, die mir das Zeugs mit Familienhilfe und Alltagstipps sehr viel weiter geholfen hat. Und mindestens 2 bis 3 neue "Freundschaften" sind entstanden, was einen sehr positiven Effekt auf mich hat.

Freitags kam ich 3 Stunden zu spät, weil ich einer der neuen Freundinnen beim Umzug half plus anschließender Übernachtung dort. Ich dachte mir währenddessen: Das hat mir MEHR gebracht als dort rumzusitzen (keine Anwendungen Freitags): a) jemanden zum Reden b) körperliche Bewegung/Ablenkung c) sozialer Kontakt d) jemanden, der mir umgekehrt helfen wird, wenn ich umziehe.
Und ich gehe jede Wette ein, dass ich mit dieser Einstellung, dass dies wichtiger sei als pünktlich dort zu sein, das Konzept der TK recht gut begriffen habe...

---

Es bleibt weiter schwierig. Und man bleibt weiter für sich alleine verantwortlich. Konkrete Tipps? Fehlanzeige. Aber dafür hatte es andere positive Effekte.
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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StefanM
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Beitrag Sa., 15.05.2010, 23:44

Gothika hat geschrieben:Die Lösung ist, - das weiß ich auch ohne Thera's - , sie überhaupt gar nicht erst einplanen oder einbinden, sondern selbst planen und vor vollendente Tatsachen stellen. Und bloß nicht vorher mit ihnen diskutieren. Soweit eben irgendwie möglich.
Genau so hätt ichs Dir auch geraten! Ich habe in meiner Familie, die der Deinen in manchem ganz entfernt ähnlich ist, sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Änderungen quasi "putsch-mäßig" durchzuziehen. D. h. Eltern vor vollendete Tatsachen stellen.

Es ist, als ob sie auf einer unbewussten Ebene fast dankbar dafür sind, weil sie ahnen, dass sie aufgrund ihrer eigenen Angst-Neurosen letztlich als Berater für ihre Kinder ungeeignet sind (auch wenn sie das selbst natürlich so nie zugeben/formulieren würden).

LG, StefanM
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Beitrag Mo., 18.05.2015, 13:06

Wow...ziemlich exakt 5 Jahre hat es dann doch gedauert. Mittlerweile bin ich schon zweimal umgezogen , und hab sämtlichen Kontakt zur Familie endlich abbrechen können. Und dieses Wochenende ...nach über 7 Jahren!!! ... reise ich endlich, endlich in die alte Seelenheimat. Um abzuschließen. Um heil zu werden. Vielleicht aber auch um zu beenden und wieder in das Loch zu fallen. Please repeat.
Im Moment bin ich mir nicht so sicher, wohin mich meine Lebensreise noch führt. Endgültig raus aus dem Sumpf...der letzte Schritt in die Gesundheit, oder reisst es mich in letzter Sekunde, auf den letzten Zentimeter vor der Ziellinie wieder zurück? Neuanfang oder noch eine Ehrenrunde? Oder das endgültige Aus? Endet es oder beginnt etwas neu? Alles ist möglich. Was erwartet mich?
Sicher ist nur....absolut sicher...das ein 7jähriger Lebensabschnitt vorbei ist. Ich bin so gespannt. Nervös. Aufgeregt. So voller unglaublicher Vorfreude, aber auch voller Sorge. Es liegt etwas Magisches in der Luft, alles getan und gemacht, längst nicht mehr in meiner Hand. Die Würfel sind gefallen.Der Rest ist Schicksal.

Aber die Tage zuvor geht es mir nicht sehr gut. Urlaub. Viel zu viel Zeit zum Grübeln. Und all die großen und kleinen Schikanen des Lebens wie zb ein kaputter PC...ausgerechnet jetzt, was sowohl die Urlaubskasse als auch dringende Vorbereitungen zur Qual macht. Oder die vielen Enttäuschungen der letzten Zeit. Einerseits vom Leben reich beschenkt zu werden, anderseits immer mit nem dicken Haken verbunden. Nichts was jemals reibungslos verläuft. Soll ich dankbar sein oder fluchen? Es nagt doch sehr an mir. Ob es jemals gut wird? Oh das ne Basis sein kann?Sicher ist nur, dass dieser Abschnitt zu ende ist.

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Mia Wallace
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Beitrag So., 31.05.2015, 10:07

Hallo liebe (V) /Gothika,

wie ist es Dir denn an dem Wochenende ergangen?
Rückblickend passt ja auch der Titel Deines Threads sehr gut....Du bist ja inzwischen sehr viel näher an "zu Hause" (im Sinne eines zu-Dir -Kommens).
Du hast viel bewältigt und geschafft...
Weshalb siehst/sahst Du auch die Gefahr eines Absturzes?

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