Unsere Feinde lieben und / oder sich wehren?

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Eve...
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Beitrag Di., 29.12.2009, 20:41

Ja, danke für die netten Worte.

Ich muss nun einfach ein bisschen trauern, dann ist es gut.

Eve

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Gast
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Beitrag Di., 29.12.2009, 20:52

Eve... hat geschrieben:
Ich muss nun einfach ein bisschen trauern
Schön, wenn Du das kannst, Eve.

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Eve...
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Beitrag Di., 29.12.2009, 21:15

Sir,

ich tröste mich selbst damit zur Zeit. Ich weiß auch nicht ... dass ich SO traurig bin wegen dieses A*** - sorry, traurig und WÜTEND.

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zucker
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Beitrag Di., 29.12.2009, 22:43

Eve... hat geschrieben: Ich muss nun einfach ein bisschen trauern, dann ist es gut.
Hmm, ich weiss nicht, Eve...
Trauern ist zeitweise ganz in Ordnung, würde mich aber in einer solchen Situation nicht wirklich befriedigen. Trauern heisst ja auch: die Zeit spielen lassen. Und natürlich flacht jede Wut irgendwann mal ab... aber die nächste ähnliche Situation wird kommen.

Ich glaube, du hast schon einmal etwas von einer "Mobbing"-Situation geschrieben (mit deiner ehemaligen Vorgesetzten?). Wenn das Situationen sind, die du kennst und die nicht zum ersten Mal vorkommen, dann gibt es m.E. nichts Entlastenderes als sich zu überlegen, was der eigene Anteil an der jeweiligen Eskalation ist. Warum komme ich wiederholt in solche Situationen? Machst du dir da Gedanken darüber?

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Eve...
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Beitrag Mi., 30.12.2009, 05:01

Hallo Zucker!

Hm, erlebe ich sowas wirklich deutlich häufiger als andere? Mir scheint nicht mal, dass ich "vermehrt in solche Situationen komme", sondern dass mir solche Situationen besonders zu schaffen machen und ich damit nicht gut fertig werde und das für mich ein sich wiederholendes Problem darstellt; insofern hast Du wohl Recht.

Solche Konflikte sind ja eigentlich zumindest gelegentlich normal. Nur empfindet das Verstricktsein vielleicht nicht jeder als so verwirrend und schwierig. Oder doch? Ich bin einfach sehr unsicher in diesen Fragen.

Natürlich mache ich mir Gedanken dazu: "Wieso jetzt dieses Problem im Zusammenhang mit mir? Wie weit liegt es an mir?" Hab ich schon zur Genüge und tu es gerade wieder. Aber ich komme nicht besonders damit weiter ... jede Situation ist wieder anders und ähnelt sich auch ...

Das was ich wohl lernen sollte, ist, Derartiges gelassener zu nehmen, mich nicht mehr so aus der Ruhe bringen zu lassen; theoretisch weiß ich das ja, wenn es aber so weit ist, verheddere ich mich einfach irgendwann in meinen Gefühlen - die ich als extrem unangenehm erlebe.

Das ist wohl der springende Punkt: Mein Kopf denkt, wie ich handeln und fühlen sollte, mein Gefühlsleben läuft aber so ab, dass ich meist anders handle, als mir die Ratio vorgibt ... besonders verwirrend, weil ich gleichzeitig ja auch noch versuche, das "feindliche" Gegenüber einzuschätzen und einen Kampf auszuführen. Etwa wie mehrere "Stimmen" in mir, die sich zum Teil widersprechen ...

Ist das jetzt sehr konfus beschrieben?


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Beitrag Mi., 30.12.2009, 14:47

Wem man alles verziehen hat, mit dem ist man fertig.
Siegmund Freud

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zucker
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Beitrag Mi., 30.12.2009, 23:46

Hallo Eve...

Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob du tatsächlich häufiger in solche Situationen kommst - mir fiel nur auf, dass du zum 2. Mal ein ähnliches Erlebnis erwähnt hast und ich das Gefühl hatte, dass deine Gedanken darum kreisen (Thread: "Verzeihen" und dieser hier).

Ich glaube, dass du auf solche Situationen vollkommen "normal" reagierst. Mich würde es ebenfalls sehr verletzen, wenn gegen mich böswillig intrigiert würde, etc. Das könnte ich ganz sicher nicht einfach so wegstecken oder gelassen nehmen. Wer schon...

Ich würde aber hier trennen zwischen "Reaktion auf Mobbing" und "Wie bin ich da reingekommen?". Das Ziel kann m. E. nicht sein, gelassener mit solchen Situationen umzugehen (das scheint mir ein gar übermenschliches Ziel im Zusammenhang mit Mobbing!), sondern gar nicht erst in solche Situationen zu kommen, d.h. sich selbst vor solchen Situationen zu schützen. Und das geht wohl nur über die Analyse und das Verstehen des eigenen Verhaltens in einer solchen Situation. Alleine ist das oft kaum machbar, weil eben die nötige Distanz fehlt.
Eve... hat geschrieben:Etwa wie mehrere "Stimmen" in mir, die sich zum Teil widersprechen ...
Inwiefern widersprechen?

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Hamna
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Beitrag Do., 31.12.2009, 04:30

Da ich erst jetzt wieder dazu gekommen bin, in diesem Thread zu lesen, habe ich gerade dein aktuelles Problem, liebe Eve, sozusagen am Stück gelesen.

Aufgefallen sind mir dabei zwei Dinge:

1. der "Mobber" kam scheinbar nicht mit deiner Rolle als "Vorgesetzte" zurecht - es hat also nichts mit dir persönlich zu tun

2. du hast den Rückzug angetreten und scheinst gerade darunter am meisten zu leiden - dass du draußen bist, und er ist drin. Warum, frage ich mich, hast du dich zurückgezogen, obwohl du doch scheinbar von anderen Rückendeckung erhalten hast? (btw: solange mir welche "die Stange halten", würde ich wohl anders reagieren)

Dazu zwei lieb gemeinte Fragen:

1. ängstigt (oder verletzt) dich ein solches Verhalten so sehr, dass es für dich keine andere Lösung gibt, als den Rückzug anzutreten? Und das, wo ihr euch nicht mal persönlich kennt?

2. ist es möglicherweise bei dir häufig so, dass du Dinge ZU persönlich nimmst?

Es ist natürlich schwierig, etwas dazu zu schreiben, wenn man den Sachverhalt, die Äußerungen usw. nicht genau kennt. Ich kann verstehen, dass soetwas sehr verletzend ist und man sich lieber zurückzieht als noch länger unter einem solchen Verhalten zu leiden. Aber jetzt leidest du letztendlich unter deinem eigenen Entschluss - gegangen zu sein und ihm das Feld überlassen zu haben.

An dieser Stelle, weil wir uns nachher wahrscheinlich nicht mehr lesen, wünsche ich dir einen schönen Jahreswechsel.


Ich möchte zusätzlich hier noch anhängen, dass ich die Schilderung von schmetterling.1983 sehr beeindruckend fand:
Ich bat Die Person zum 4-Augen Gespräch und sagte Ihr, dass ich das nicht mehr länger mit mir machen lasse, was denn genau passiert wäre, weil wir uns doch mal so gut verstanden haben.
Ich habe vermutet, dass Sie eiversüchtig auf mich war - denn Ihre Grenzen wahren offensichtlich nicht verletzt. (war Anfang 20, hatte grad einen Job bekommen, hatte glücklich einen Freund und naja, viell. dachte Sie ich bin zu naiv fröhlich, das meine menschl. Verfehlungen, zB. Schusseligkeit, ...mehr bestraft werden müssen um mich auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Sie war über 10 Jahre älter, vom Freund verlassen, betrogen und Probleme mit dem arbeitsbegleitendem Studium.)
Ich habe ihr mit dem Gedanken dann ganz ruhig (frage mich heut noch wie ich das gemacht habe, war total aufgeregt) gesagt, dass ich verstehen kann, dass sie wütend und traurig ist, doch, dass ich nicht Ihr Problem bin.
Das ich auch nicht Ihren Abstreicher spielen will. Wenn Sie Probleme hätte soll Sie sich die ansehen, wenn Sie vor anderen über mich lästert wird es nicht besser.
Im Endeffekt saß Sie da und ihr kamen die Tränen, ich hab mich entschuldigt, das ich das nicht wollte, nur Frieden.
Auch wenn es keinen langfristigen Erfolg hatte, finde ich es sehr mutig und richtig, so vorzugehen. Ich werde mir diese Geschichte zum Vorbild nehmen, wenn ich ab dem 12.01. wieder in die Arena steigen muss.

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zucker
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Beitrag Mo., 04.01.2010, 14:27

Hallo Eve

Ich wollte jetzt doch einmal nachfragen, warum du dich gar nicht mehr auf die letzten Beiträge hin gemeldet hast. Hast du sie überlesen oder gibt es einen anderen Grund, warum du nicht mehr geantwortet hast?

Du hast vor Kurzem in einem anderen Thread einen Beitrag von dir gelöscht, weil die TE dir nicht innert Stunden geantwortet hat und du dich nicht wahrgenommen fühltest. Ich nehme also an, du wirst nachvollziehen können, dass ich es selbst etwas irritierend finde, wenn ich mich mit einem Thema beschäftige, wir in einem Austausch sind - und dann kommt plötzlich gar nichts mehr. Ich würde es angenehm finden, wenn du dich dazu äussern könntest.

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Beitrag Mo., 04.01.2010, 14:39

Hallo liebe Zucker und liebe Rilke!

Oha! Ich bitte um Vergebung, hab tatsächlich nicht gesehen, dass hier weitergeschreiben wurde inzwischen!

Ich danke Euch für Eure Gedanken. Ihr habt schon Recht: Ich BIN sicherlich empfindlich in solchen Sachen. Das Blöde ist jetzt echt, ich kann nicht genauer erklären, um was es ging und somit auch nicht, wieso ich wann so und so reagiert habe - die Erkennungsgefahr ist einfach zu groß.

Zucker, ich hab übrigens in dem genannten Thread nicht gelöscht, weil die Userin fürs Antworten "zu lange" brauchte in meinen Augen, sondern weil ich dachte, sie antwortet allen dort außer mir. Dieses Übergehen finde ich nicht schön, (hat sie ja auch nicht getan) und das hätte ich hier bei Euch schon von daher nicht gemacht.

Ich schreib später nochmal mehr zum Thema. Erstmal noch ein gutes neues Jahr für Euch!

LG Eve

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zucker
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Beitrag Mo., 04.01.2010, 15:07

Danke für die Aufklärung, liebe Eve - dann ist ja alles klar!

Auch dir noch ein gutes neues Jahr!

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Beitrag Mo., 04.01.2010, 15:57

So, Ihr Lieben!

Dies von Rilke:
Dazu zwei lieb gemeinte Fragen:

1. ängstigt (oder verletzt) dich ein solches Verhalten so sehr, dass es für dich keine andere Lösung gibt, als den Rückzug anzutreten? Und das, wo ihr euch nicht mal persönlich kennt?

2. ist es möglicherweise bei dir häufig so, dass du Dinge ZU persönlich nimmst?
möchte ich beantworten.

Ängstigen nein, verletzten ja! Ich bin da verletzbar, auf jeden Fall! Und das Ganze macht mich dermaßen sauer und wütend ... ! Intrigen kann man so schlecht begegnen.

Na ja, und dann beginnen die widerstreitenden Stimmen: Ich weiß einerseits, dass "abhauen" Schwäche signalisiert und möchte standhalten. Andererseits ist es offenbar für mich notwendiger, mich aus diesem Spiel zurückzuziehen, es wird dann nämlich ernst - ist beleibe kein Spiel mehr.

Tja, und dann bin ich draußen und der andere, der Fiesling, hat gewonnen, den Kampf, nicht das Spiel. Nun bin ich traurig und ärgerlich zugleich, und das macht mich wieder ärgerlich, denn ich bezahle den Preis für ihn!

So läufts ab, und ich hab schon zig Bücher dazu gelesen, mit dem Tenor: "Niemand kann mich verletzen, wenn ich es nicht zulasse". Und im akuten Fall lasse ich es doch und immer wieder zu ...

Ja, liebe Zucker, es ist wohl in diesem Fall einfach ziemlich normal, so zu reagieren, ein starker Teil von mir möchte aber wohl "cooler" sein als ich bin. Mein Selbstwertgefühl leidet allerdings nicht darunter, denn im Endeffekt sehe ich bei mir keinen Grund für solche Ränkespiele, auch wenn ich ganz ehrlich hinschaue.

Wieso gerate ich öfters in diese Lage? Ich weiß es nicht. Missgunst? Neid? Obwohl ich nicht begreife, worauf dieser Typ neidisch sein sollte, wohl eher die Weibsen, die sich drangehängt haben. Er kommt mir vor, als hätte er generell ein Problem mit Frauen, die sich ihm überlegen zeigen, ist vielleicht die einfache Erklärung.

LG Eve

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zucker
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Beitrag Mo., 04.01.2010, 22:10

Liebe Eve
Andererseits ist es offenbar für mich notwendiger, mich aus diesem Spiel zurückzuziehen, es wird dann nämlich ernst
Ja genau, ich glaube, das ist genau der Punkt. Es ist nicht einfach, "in Konflikt zu treten" und den Konflikt auszuhalten. Lieber tritt man den Rückzug an, es würde sonst an die Substanz gehen... Ich kenne es gut.

Ich bin aber überzeugt, dass der Rückzug immer die falsche Strategie ist! Man kann sich natürlich mal zurückziehen, für einige Stunden oder für mehrere Tage, aber danach muss man wieder antreten und die Sache klären. Es gibt nichts Schlimmeres als mit unausgesprochenen Kränkungen alleine zurückzubleiben. Dann fängt nämlich das Gedankenkarussel an. Und im Grunde bist du wahrscheinlich nicht wütend auf diese gegen dich intrigierenden Personen, sondern auf DICH - weil du dich und deinen Platz nicht adäquat verteidigt hast.
Ja, liebe Zucker, es ist wohl in diesem Fall einfach ziemlich normal, so zu reagieren, ein starker Teil von mir möchte aber wohl "cooler" sein als ich bin.
Wie gesagt - ich denke, cool ist es, wenn man in den Krieg zieht... etwas martialisch ausgedrückt.

zucker

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