SandyP. hat geschrieben:
Nach wievielen Monaten hattest du deinen "Durchbruch"?
Nach Monaten? Nach 1.5 Jahren ...
SandyP. hat geschrieben:
Ich versuche das nachzuempfinden. meinst du, dass du versucht hast, deine Angst und dein Misstrauen zu überspielen, eine Maske aufgesetzt hast, damit alles peachy-friede-freude-eierkuchen sein kann, er sich darin wohlfühlen kann, und du dich somit mit ihm in diesem teig wohlfühlst??
Ja genau. Ich versuchte alles unter Kontrolle zu halten, und unsere Beziehung zu gestalten ...
Mein Misstrauen und meine Angst, habe ich zwar auch immer thematisiert, aber nicht wirklich zeigen können, da ich hauptsächlich mit einer abwehrenden, interlektualisierenden Haltung da saß. Diese war zwar immer wieder Thema, aber ich brauchte sehr lange, bis ich davon stückchenweise abrücken
konnte.
Du beschreibst sehr gut dieses Gefühl der Verlassenheit beim Sterben. Ich denke, da ist ein Zusammenhang zwischen der Angst, die Kontrolle aufzugeben (sich fallen lassen zu können), und der Angst zu sterben (die alte Kinderangst) ...
SandyP. hat geschrieben:
Und wie empfindest du dieses gegensätzliche Verhalten? Stelle ich mir schwierig vor. Während der Therapie Reserviertheit, danach dann tröstende Umarmung...
Er ist nicht wirklich reserviert, er ist emphatisch, bringt sich selbst mit ein, und vermittelt ein freundschaftliches Gefühl, ohne dass er dabei mir vorgaukelt, mein "Freund" zu sein.
Der therapeutischen Rahmen bleibt unangetastet.
Er vermittelt mir durch seine ruhige, nicht drängende Haltung ein Vertrauen, und gibt mir den Raum, mich in meinem Tempo vor zu wagen. Auch wenn ich das durch die Übertragung, auch öfters anders wahrgenommen habe.
Die beidseitige Umarmung zum Schluss ist eher bestätigend und nicht tröstend gemeint. So in etwa, wie ein gegenseitiges "das haben wir doch jetzt gut hin bekommen!", ein kurzes, freundliches aus dem "Rahmen heraus zoomen".
LG, Wanda