Definitiv nicht! Das z. B. weiß ich aus erster Hand von meinem Therapeuten. Er ist privat nicht gerade ein Menschenfreund, ist oft genervt von Leuten, provoziert gern usw.Dampfnudel hat geschrieben:Ich frage mich, ob Therapeuten im privaten Kontext auch alle Leute so annehmen, wie sie das in der Therapie machenElena hat geschrieben: aber es wäre natürlich schon schön, so jemanden in seinem Freundeskreis zu haben, der einen so gut kennt und annimmt.
Genau das ist der Punkt! Zwischen Therapie und Privatkontakt unterscheiden zu können, entweder kann man das oder eben nicht. Da sollte man schon genau hinschauen, was man sich von dem Mann - nicht dem Therapeuten - wünscht. Natürlich wünsche ich mir einen Partner, der in der Lage ist, auf mich einzugehen und auch seine Gefühle für mich ausdrücken zu können, aber unabhängig davon, ob er Therapeut ist oder nicht, und da darf man mMn auch nicht davon ausgehen, dass Therapeuten das im Privatleben nun besonders gut können, das ist absolut nicht gegeben. Privat sind das auch nur ganz normale Männer.Dampfnudel hat geschrieben: Das plötzlich in einem privaten Kontakt zu erfahren (also rein privat, wenn der Therapeut sich nicht oder nicht mehr in seiner Therapeutenrolle fühlt), besonders wenn man sich nach dem Angenommenwerden seht oder es so genießt, stelle ich mir ziemlich hart und ernüchternd vor.
Mein Therapeut sagte mir z. B. auch mal, dass ich wohl sehr empfindlich sei und man mit mir vorsichtig umgehen müsse. Dass ihm das im Privatleben schwer fällt, weiß ich z. B. auch. Letztendlich läuft es also vielleicht darauf hinaus, dass wir nicht zusammen passen, egal wie groß die gegenseitige Anziehung ist. Und er ist dann da doch der Schlauere, es nicht erst auszuprobieren, sondern von Vornherein die Finger davon zu lassen, weil er schon ahnt, dass er mich nicht glücklich machen könnte, sondern mich in ein neues Unglück stürzen würde, oder ich vielleicht auch zu sehr klammern würde.Dampfnudel hat geschrieben: Ich glaube, solange der Therapeut die Rolle des bedingungslos Annehmenden spielt, gibt es keinen rein privaten Kontakt, dann steht die Therapeutenrolle immer noch irgendwie dahinter. Und gerade wenn er weiß, wie wichtig das für einen (ehemaligen) Klienten ist, wird es wahrscheinlich auch dem Therapeuten schwerfallen, diese Rolle einfach abzulegen.
Ohje, ich glaube, ich bin betrunken!