Koyaanisqatsi hat geschrieben:
Du bleibst also weiterhin ein Verfechter "unbedingter Unehrlichkeit"?!
Um Gottes Willen - wie kommst Du denn jetzt darauf!!!
Wenn schon, dann würde ich eher sagen "
bedachte Ehrlichkeit".
Koyaanisqatsi hat geschrieben:
Einzig und allein die Verarbeitung meines gefühlsmässigen Wirrwarrs und eine Ordnung dieses sind mein Anliegen. Aber in der nächsten sich anbietenden Situation wird es bestimmt eh anders kommen, als ich denke.
Genau, und deshalb solltest Du zuerst einmal - und zwar so bald es geht - für Dich ausmachen, was Du von Deiner Freundin eigentlich willst:
1. Willst Du sie zurück?
Dann müßtest Du sie ganz so akzeptieren, wie sie halt eben ist. Das hat in der Vergangenheit ja anscheinend nicht richtig geklappt.
Könntest Du Dich in Zukunft wirklich darauf einlassen? Sozusagen mit Haut und Haaren?! - Wenn ja, dann solltest Du zu Deinen Fehlern stehen und um sie kämpfen. Das wäre ein ehrliches und aufrichtiges Interesse und, wenn das auf Gegenseitigkeit beruht, aber nur dann, könntest Du auf Verständnis für Dein Fehlverhalten hoffen.
2. Willst Du die Freundschaft mit mehr Abstand weiterführen?
Dann sollte Dich aber das, was Du im Tagebuch gelesen hast, auch nicht weiter interessieren. Dann geht Dich das nämlich nicht nur nichts an, sondern gleich abermal nichts.
3. Willst Du die Trennung? - Dann gilt das zu 2. Gesagte ja erst recht, und Du könntest die Brisanz der Situation natürlich dafür instrumentalisieren, um schnell gegenseitigen Abstand zu erzwingen. Das würde ich aber erst recht als Vertrauensbruch und Mißbrauch ihrer Gefühle ansehen.
Und damit fängt die Ehrlichkeit bei Dir an:
Nur falls Du Dich für 1. entscheidest und aufrichtigen Herzens mit ihr wieder eine intime Gemeinschaft eingehen willst, wäre es aus meiner Sicht überhaupt zu erwägen, ob Du Ihr alles erzählen solltest.
Und selbst das hängt davon ab, wie belastbar Euer gegenseitiges Vertrauensverhältnis tatsächlich ist, und ob sie Deine Ehrlichkeit wirklich als aufrichtiges Interesse erkennen und würdigen könnte:
Deine Eifersüchteleien sollten dann z.B. keine Rolle mehr dazu spielen, und Du könntest auch keinerlei Erklärungen von ihr verlangen für Gedanken, welche niemals für Dich bestimmt gewesen sind!
(D.h. solange Du Deine Emotionen diesbezüglich nicht unter Kontrolle hast, kann von Aufrichtigkeit Deinerseits wohl kaum die Rede sein.)
Und solange das nicht der Fall ist, wäre es wohl das Beste für Dich und für sie, so zu tun, als wäre nichts passiert...
Das ist meine Meinung.
MrN
Koyaanisqatsi hat geschrieben:
Wirklich wissen, ob es die Sache wert ist, werde ich erst, nachdem
ich ehrlich zu ihr war. Das lässt sich nicht wirklich im Vorfeld beurteilen.
P.S. Natürlich weißt Du erst hinterher, ob es was wert war.