Och, dem könnte man vielleicht vorbeugen : Digicam mit in die Sitzung nehmen... laut STOPP sagen und Thera auffordern mal so sitzen zu bleiben... das müsse dokumentiert werden. Parallel dazu Thera mit Postkarten eindecken und darum bitten, dass er mir im Gegenzug ja regelmäßig auch Postkärtchen schicken könne, möglichst bedeutungsschwere natürlich. Erleben tut man in der Thera vermutlich genug... aber um etwas Abwechslung reinzubringen, kann man ja noch um gelegentliche Settingsänderungen (wie gemeinsame Spaziergänge) bitten.metropolis hat geschrieben:Zumal gemeinsame Erlebnisse und Fotos sowie Postkarten wohl schwer zu finden wären, wenn man für den Thera so ein Album bastelt
nee, nur spass
Nee... auch von mir Spaß beiseite: Ich meine, es wird deutlich, was ich sagen wollte. Es gäbe "persönliche Geschenke" die wären mir definitiv zu persönlich... gerade wenn sie eine sehr großen Bezug zu mir aufweisen. Klar kann persönliches von mir einfließen (dass tut es evtl. schon durch die Auswahl)... aber insges. richte ich den Blichwinkel stärker darauf, ob es dem Beschenkten zusagen könnte... auch wenn ich z.B. etwas selbst bastele/kreiere.
Kritisch wird es (für mich) jedenfalls dann, wenn ich den Beschenkten mit einem Geschenk schon fast keine andere Wahl mehr lasse, als sich eingehend mit mir zu beschäftigen... bzw. ich ein Geschenke mache, mit dem ich mehr selbst das größte Geschenk mache. Und (außerhalb des Therapiekontextes) ist meine Erfahrung tendenziell schon die, dass insbes. die Geschenke ankamen, bei denen ich mir Gedanken über den Beschenkten machte... z.B. indem ich auch etwas einfließen habe lassen, was mal nebenbei als Wunsch erwähnt wurde.
Und in dem Zusammenhang kann man sich dann in der Tat folgendes fragen:
Gut, ich möchte den Begriff "Erwartung" nicht überinterpretieren... "Hoffnung" (und zwar bei mir dir dass es zumindest nicht auf Missgefallen stößt und im Optimalfall auch erfreut/zusagt), wenn ich einem Therapeuten (natürlich auch eher seltener) mal etwas schenke, trifft es für meinen Teil schon eher. Und das macht es für mich noch nicht zu einem primär eigennützigen Geschenk (was ich dann auch schwerlich als Geschenk [an den anderen] bezeichnen könnte, wenn ich eine "Gegenleistung" z.B. in Form von Freude, Dankbarkeit oder Verbundenheit erwarte). Dass ich mich auch freuen kann, wenn sich jemand anderes freut, iss eher ein "Nebeneffekt" als "Selbstzweck" bzw. tieferliegende Absicht".vallee hat geschrieben:Es gibt kein vollkommen uneigennütziges Geschenk. Zumidnest erwartet man doch, mit dem geschenk Freude beim anderen zu erzeugen. Dankbarkeit vielleicht, Verbundenheit auch.
Ich erinnere mich auch noch daran, als ich meinen alten Thera mal etwas zu Weihnachten schenkte. Warum habe ich gerade nicht ganz klar... aber irgendwie war es mir sogar unangenehm, die kleine Geste zu überreichen (obwohl es etwas neutraleres war). Ich verlegte die Übergabe daher schon eher aufs Sitzungsende , um möglichst gleich gehen zu können. Er bedankte sich und fragte auch noch: Soll ich es gleich öffnen. *schock*. Ich: neeein, am besten später, und ich näherte weiter der Türe an . Ich hab' das für mich noch nicht so ganz klar... aber ich würde eher sagen anstelle einer Hoffnung auf irgendetwas war da bei mir gefühlmäßig eher irgendeine "Angst" bzw. Befürchtung oder eher Scham da (vor was auch immer... jedenfalls kriege ich nichtmal das bei mir damit verbundene Gefühl klar. Dazu müsste ich jetzt zu viel spekulieren.). "Überwindung" kostete mich das jedenfalls schon. Meine Dankbarkeit (und Weihnachtsgrüsse) verbal auszudrücken wäre mir leicher gefallen. Aber so ähnlich ergeht es mir auch manchmal bei anderen... und das schließt teils schon fast aus, dass ich primär erhoffe, mir damit auch eine "positives Gefühl" zu schenken.
Aber um nicht abzuschweifen und gänzlich wirr zu werden: Mir wurde kürzlich auch eine Kleinigkeit geschenkt (also bezogen auf den materiellen Wert des Geschenkes). Ich freute mich darüber riesig wie ein Kind, zumal diejenige wohl genau wusste, wie sehr ich mich darüber freuen würde. Und über die Geste dahinter freute ich mich noch mehr als über das Geschenk selbst. Insofern versuche ich als Schenker zumindest, dass die Geste dahinter (auf die es mir oft auch primär ankommt) nicht mit irgendwelchen Doppelbotschaften versehe. Ob das wirklich immer gelingt, ist die andere Frage.