Erschreckende Wahrheit / Kinderpornographie

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Mischa
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Beitrag Do., 24.01.2008, 13:21

o hast du dieses Wissen her???
Ich habe selber eine Neigung zu Jungen und habe aus diesem Anlass im Laufe der letzten 20 Jahre die Entwicklung der Strukturen pädophiler Netzwerke verfolgt. Somit habe ich auch die Entwicklung der Internetkommunikation in diesem Bereich seit dem Anfang der 90er jahre genau mitverfolgt.
enn ich von einer Straftat weiß, weil wir hier bei dem Thema Kinderporno´s sind, z.B. das sich ein Bekannter sowas ausm Internet runter lädt und ich das dann für mich behalte, ist das nicht Strafbar?
Nein, es gibt wie gesagt in Deutschland keine Anzeigepflicht. Selbst für schwerste, in der Vergangenheit liegende Straftaten existiert keine Anzeigepflicht. Nur bei Kenntnis schwerster, geplanten (in der Zukunft liegender) Straftaten ist die Nichtanzeige gem. §138 StGB strafbar- dies jedoch nur für bestimmte schwere Straftaten, wozu die Sexualstraftaten nicht gehören (ausgenommen sexuell motivierte Tötungsdelikte).
Zählt das nicht unter unterlassene Hilfeleistung oder so??
Die unterlassene Hilfeleistung kommt nur bei einer unmittelbar bestehenden Gefahr oder Notlage in Betracht, bei der einzugreifen ist, weil sonst unmittelbar jemand an Leib und Leben gefährdet ist. Dies könnte in Betracht kommen, wenn man unmittelbarer Zeuge eines sexuellen Missbrauchs wird, bei der Pornographie liegt keine unmittelbare Notlage im rechtlichen Sinne vor.
Und zu diesem "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!"....Könnte dann nicht jeder sagen "Ich weiß nicht wie der Film auf meine Festplatte gekommen ist" ??
Falls der Beschuldigte glaubhaft machen kann, dass die strafbaren Inhalte ohne Vorsatz und ohne sein Wissen in seinen Besitz gerieten, bleibt es natürlich straffrei. Dies zu entscheiden ist Sache eines geg. mit der Sache befassten Gerichtes. Hierbei stützt sich das Gericht u.U. auf Sachbeweise auf der Grundlage eines Sachverständigengutachtens und auf die allgemeine Lebenserfahrung. Man kann Dateien auf einem Windows PC bspw. ansehen, wann sie auf den Rechner kopiert wurden und wann sie zuletzt geöffnet wurden. Zeigt sich, dass die fraglichen Dateien auf dem untersuchten Rechner nie geöffnet wurden, spricht beispielsweise schon einiges dafür, dass der Betreffende die Dateien nicht mit Vorsatz besorgt hat.
Und wenn es tatsächlich solche Foren gibt(hört sich ja schon nach Organisiertem Verbrechen an...) und die Öffentlichkeit das ja anscheinend weiß, wieso unternimmt denn keiner was??? Sowas macht mir immer Angst...bevor es das Internet noch net gab bzw nicht so stark genutzt wurde wie heute, dachte ich eigentlich das es sowas hier garnicht gibt...So kann man sich Irren!!!
Es ist schlicht mangels strafrechtlicher Norm straffrei. Es gibt keine Vorschrift, nach der sich Pädophile nicht über ihre Belange öffentlich austauschen dürften. Es wird in diesen Foren natürlich darauf geachtet, dass keine Hinweise auf strafbare Handlungen veröffentlicht werden. Nachdem sexuelle Kontakte zu Jugendlichen (ab 14) in Deutschland weitgehend straffrei sind, können sich Pädophile hierzu sogar recht offen austauschen- ein strafrechtliche Verfolgung findet in diesem Fall kaum statt. Es ist nunmal nicht strafbar pädophil zu sein und ferner ist es straffrei intime Kontakte zu besonders jung wirkenden Jungen -knapp über der Schutzaltersgrenze- zu suchen. Halten sich die Beteiligten an diese Regeln und geben die Betroffenen keine konkreten Hinweise auf strafbare Handlungen preis, so gibt es keinen Anlass für strafrechtliches Eingreifen.

.. ich schrieb übrigens "Jungen" weil 80-90% der pädophilen Männer auf Jungen ausgerichtet sind, ..., nur eine kleinere Minderheit ist auf Mädchen hin orientiert.

Neben Foren gibt es auch bundesweit einige Selbsthilfegruppen, wo regelmässige Treffen stattfinden.
hört sich ja schon nach Organisiertem Verbrechen an...
Hochorganisiert auf jeden Fall, ... , Verbrechen eben nicht, da sich zumindest diese organisierten und öffentlich agierenden Pädophilen im allgemeinen sehr genau an dem orientieren, was ihnen das Strafrecht an legalem Spielraum lässt. Hochspezialisierte Rechtsberater helfen ihnen diesen Spielraum unbeschadet möglichst bis an seine Grenzen auszunutzen. Das recht liberale deutsche Sexualstrafrecht mit seinen niedrigen Schutzaltersgrenzen ermöglicht dies.

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Sabrina187
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Beitrag Do., 24.01.2008, 13:56

Also erst mal vielen Dank für deine Ausführliche Erklärung!!!Bin beeindruckt...
Ist gut sowas mal aus der Sicht von jemandem zu hören, der sich wirklich auskennt und alle Mußmatungen im Keim erstickt!!
Und vielen Dank vor allem für die sehr ehrliche Antwort über dich selbst...Find ich gut das du dazu stehst!!!
So lang sich das alles im legalen Bereich befindet, is ja alles gut...Wenn man über Pädophilie nachdenkt, denkt man gleich an ein 6jähriges Kind was vergewaltigt wird, doch anscheinend ist es ein viel größeres Spektrum,wie wir unwissenden zu glauben scheinen!!!
Natürlich bin ich nach wie vor strikt dagegen...auch das sich solche Porno´s angesehen werden!!Aber ich sag mal so, wenn es mehr wie dich geben würde, die eine solche Neigung haben, aber trotzdem noch jegliches Verständnis für Moral, Recht und Unrecht besitzen, gäbe es vielleicht auch etwas mehr Verständnis von den anderen...

Mal was anderes gibt es auch Pädophile Frauen oder tritt sowas nur bei Männern auf??Das interessiert mich schon ne Ewigkeit...
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Mischa
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Beitrag Do., 24.01.2008, 16:16

Unter den Tätern, die wegen Sexualdelikten an Kindern und Jugendlichen verfolgt werden, gibt durchaus einen Anteil von einigen Prozent an Frauen. Die Frage, ob die Dunkelziffer bei weiblichen Täterinnen möglicherweise höher liegt als bei männlichen Tätern, bleibt allerdings ungewiss.

Pädophile Frauen im engeren Sinne, also Frauen, die sexuell ausschliesslich oder überwiegend durch vorpubertäre Kinder erregbar sind, scheinen nahezu nicht zu existieren. Pädophilie scheint also ein nahezu rein männliches Phänomen zu sein. Ich habe zumindest unter Pädophilen keine Frauen kennengelernt, die klar pädophil orientiert waren. Die Frauen, die dort ganz selten auftauchen, erweisen sich eher als theoretisch interessiert.
So lang sich das alles im legalen Bereich befindet, is ja alles gut...Wenn man über Pädophilie nachdenkt, denkt man gleich an ein 6jähriges Kind was vergewaltigt wird, doch anscheinend ist es ein viel größeres Spektrum,wie wir unwissenden zu glauben scheinen!!!
Sicher, das Spektrum ist gross. Das Strafrecht ist aber doch nur ein Aspekt. Manches mag strafrechtlich verfolgt werden, jedoch in der Praxis kaum Schaden bewirken, anderes ist legal, jedoch in der Lebenswirklichkeit höchstproblematisch. Ich bewirke oft dadurch Unverständnis, wenn ich meine Erfahrung dahingehend beschreibe, dass strafrechtlich potentiell fragwürdige Kontakte zu jüngeren Jungen in der Regel recht konfliktarm waren, jedoch gerade die strafrechtlich bedeutungslosen Kontakte zu Jungs um die Volljährigkeitsgrenze herum höchst konfliktreich waren- etwas, was durch die psychosexuelle Entwicklung Adoleszenter, für mich allerdings absolut naheliegend ist.

Ein Aspekt der in der öffentlichen Diskussion völlig vernachlässigt wird, ist der Umstand, dass das Begehren pädophiler Männer überwiegend auf homosexuelle Kontakte zu Jungen ausgerichtet ist. Dieser homosexuelle Kontext schafft für adoleszente Jungen ein höchst konflikreiches Potential, in dem Fragen nach eigener Homosexualität, Angst vor sozialer Ausgrenzung und Unsicherheit bezüglich der eigenen Geschlechterrolle aufkommen.

Aus meiner Sicht sind (obgleich das nicht mehr politisch korrekt erscheint) homosexuelle Kontakte und heterosexuelle Kontakte zu Jugendlichen aus psychosozialer Sicht von daher völlig unterscheidlich zu betrachten.

Das Strafrecht seiner Herkunft nach auf heterosexuelle Kontakte ausgerichtet, die lebenswirklichkeit Pädophiler ist jedoch zu 90% eine auf homosexuelle Kontakte ausgerichtete.

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kalika
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Beitrag Do., 24.01.2008, 18:13

Hmmmm, ich muß hier an diverse Clubs denke, wo ältere Schwule sich immer die Jüngsten angeln wollen. Ab einem bestimmten Alter werden sie uninteressant... fällt das in diesen Bereich?

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Torsade_de_pointes
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Beitrag Do., 24.01.2008, 19:27

@mischa
Die Frage, ob die Dunkelziffer bei weiblichen Täterinnen möglicherweise höher liegt als bei männlichen Tätern, bleibt allerdings ungewiss.
diese tatsache ist laut allen statistiken die ich je gelesen habe so nicht richtig. es kommt allg ca 1-3 frauen auf ca100 männer. die dunkelziffer könnte bei weiblichen täterinen höher liegen, also vlt bei 5-7 frauen auf 100 männer.
daß es tatsächlich mehr weibliche täter als männliche täter gibt, wird allg ausgeschlossen, und ich denke du hast das eh so gemeint, dich nur unglücklich ausgedrückt.

lg u

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Mischa
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Beitrag Do., 24.01.2008, 19:31

Hmmmm, ich muß hier an diverse Clubs denke, wo ältere Schwule sich immer die Jüngsten angeln wollen. Ab einem bestimmten Alter werden sie uninteressant... fällt das in diesen Bereich?
Da muss man verschiedene Phänomene unterscheiden. Betrachtet man männliche Jugendliche als potentiell interessante Sexualpartner für erwachsene Männer, gibt es zwei unterschiedliche Konstellationen.

Es gibt schwule Männer, die sich im Grunde für körperlich reife erwachsene Männer interesssieren, für die aber auch körperlich gut entwickelte Jugendliche am untersten Ende ihren Alterspräferenzbereiches Interesse wecken können. Diese suchen gezielt homosexuell orientierte Jugendliche in der Schwulenszene. Diese Jugendlichen sind sich ihrer Homosexualität gewahr und gehen gezielt in die einschlägige Szene um dort Kontakte zu finden.

Für pädophile Männer, liegen die Jugendlichen eher am obersten Ende ihrers Alterspräferenzbereiches. Ohne rechtliche und sonstige Einschränkungen, würden sie anstatt eines 14- oder 15-jährigen im statistischen Mittel eher einen 11-jährigen wählen. Aus pragmatischen Gründen richten sie ihr Interesse auf eher unreif und kindlich wirkende Jugendliche. Pädophile identifizieren sich in keinster Weise mit Schwulen und bevorzugen in aller Regel auch heterosexuell strukturierte Jungen.

Es kann also sein, dass sowohl ein schwuler Mann als auch ein pädophiler Mann an einem 16-jährigen Interesse zeigen, der Hintergrund ist aber ein völlig unterschiedlicher. Der schwule Mann interessiert sich für die bereits erwachsenen Aspekte des 16-jährigen und sucht auch eher einen besonders reifen 16-jährigen. Der Pädophile interessiert sich für die noch bestehende Zartheit, das teilweise noch kindliche Gemüt, kurzum für die unreifen Aspekte eines 16-jährigen.
diese tatsache ist laut allen statistiken die ich je gelesen habe so nicht richtig. es kommt allg ca 1-3 frauen auf ca100 männer. die dunkelziffer könnte bei weiblichen täterinen höher liegen, also vlt bei 5-7 frauen auf 100 männer.
daß es tatsächlich mehr weibliche täter als männliche täter gibt, wird allg ausgeschlossen, und ich denke du hast das eh so gemeint, dich nur unglücklich ausgedrückt.
Ich meinte die relative Dunkelziffer. Möglicherweise werden 30% aller Straftaten, die durch Mänenr begangen werden aufgedeckt und vielleicht nur 15% der Straftaten, die durch Frauen begangen werden. Die absolute Zahl der Straftaten ist bei Männern (wie übrigens bei den meisten strafrechtlichen Delikte) sicher wesentlich höher. Das ist in der Tat unstrittig.

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kalika
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Beitrag Do., 24.01.2008, 19:41

Nur zum Verständnis... warum nimmt ein Pädophiler einen heteros. orientierten Jungen? Der Vorgang an sich ist doch homos.? Natürl. ist mir klar, daß v.a. das kindl. Gemüt im Vordergrund steht. Aber wenn ein Pädophiler sich über die Schwulenszene Abhilfe verschaffen kann (zwar nicht ganz ideal, aber vermutl. besser als nix), würde der das doch machen, oder?
Immerhin sind dort auch manchmal sehr junge Jungs unterwegs, die bereits schon wissen, wie sie ticken (Mädchen am Anfang der Pupertät schmuggeln sich ja auch in Clubs u.ä.).

Ich muß vielleicht erwähnen, daß ich in der Szene (homos.) ein paar Bekannte hatte/habe.

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Mischa
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Beitrag Do., 24.01.2008, 20:01

Das sind sehr naheliegende und vernünftige Fragen.

Aus meiner Beobachtung ist es so, dass gerade diejenigen schwulen Jugendlichen, die schon in sehr jungem Alter den Weg in die einschlägige Szene suchen, vom geschlechtstypischen männlichen Verhalten besonders deutlich abweichen und sich deswegen auch schon so früh aus der Gemeinschaft heterosexueller Jungen verabschieden und sich ein homosexuell geprägtes Umfeld suchen.

Pädophile sind aber nicht schwul, fühlen sich in der Schwulenszene deplaziert, sind dort auch unerwünscht. Schwule Männer distanzieren sich in der Mehrzahl ganz unmissverständlich von Pädophilen- dies umsomehr als der unberechtigte Vorwurf Knaben zu verführen traditionell oft an homosexuelle Männer gerichtet wurde.

Die erotischen Vorlieben von Pädophilen, ihre Schönheitsideale, ihr Gefallen an der kindlichen Psyche, all dies hat mit der oft sehr expliziten Form schwuler Sexualität wenig gemein. Die sexbetonte Schwulenszene ist für Pädophile meist sehr fremd.

Die erotischen Sphären der Pädophile und Schwulen, ... , das sind eben grundverschiedene Empfindungswelten und somit kommt das selten zusammen.

Auf diese Weise suchen Pädophile eher den netten Jungen von nebenan und nicht den schwulen 16-jähriger Szenegänger. Es stimmt, dass es ein Widerspruch ist, wenn ein pädophiler Mann sich vozugsweise heterosexuelle Jungen aussucht. In der tat erscheint mir auch gerade dieser Umstand das Kernproblem dieser Art von sexueller Ausrichtung zu sein- zumindest solange wir von Jugendlichen sprechen. Im Falle von vorpubertären Kindern stellen sich nochmals grundsätzlich andere Fragen.

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kalika
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Beitrag Do., 24.01.2008, 20:37

Also kann man von einem eindeutig kranken Gedankengang ausgehen.
Bei 'normal Sexuellen' steht ja u.a. eine gewisse Attraktivität im Vordergrund... man möchte für den anderen begehrenswert sein. Bei heteros. Jungen (auch kleine Jungs finden schon Frauen klasse ) findet ja dann ein Mißbrauch im doppelten Sinne statt. Sie wollen den Mann nicht und sie wollen den Sex an und für sich nicht.
Ich hab mal gelesen, daß Päderasten teilw. denken, daß das Kind sie lieben würde...es auch wollen würde... sie sind gar nicht in der Lage wirklich auf das Kind einzugehen. Der Trieb hat sie blind werden lassen.

Ich kann mich dieser Gedankenwelt nur rational nähern, aber ich werde sie wohl nie begreifen können...

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Mischa
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Beitrag Do., 24.01.2008, 20:46

Es ist in der Tat nicht so einfach. Es kann sicher auch eine Sympathie eines Kindes oder Jugendlichen für einen Erwachsenen geben. Im Falle von Pädophilen ist die Art der Zuneigung eine ganz andere, als diejenige des Kindes oder Jugendlichen. Es gibt also eine starke Assymetrie in einer solchen Begegnung.

Bei Pubertierenden und Jugendlichen kann es schon vorkommen, dass auch der Junge einen Spass an einer sexuellen Betätigung empfindet. Selbst wenn wir diesen besonderen Fall einmal annehmen, ergibt sich immer noch folgender Konflikt: Für den Pädophilen ist es nicht nur eine lustvolle Spielerei, er möchte eine engere Bindung an den Jungen, richtet Gefühle an den Jungen, die dieser nicht auf der selben Ebene beantworten kann, weder im Sexuellen, noch auf emotionaler Ebene- dies umsoweniger, wenn er heterosexuell ist. Und dieser Widerspruch löst sich auch dann nicht, wenn ein Junge älter wird, er verschärft sich sogar mit wachsendem Alter.

Hieraus entstehen dann oft Probleme.

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kalika
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Beitrag Do., 24.01.2008, 21:03

Probleme? Die gab es schon vorher. Aber was wird es dann?

Diese Therapien sollen ja den Päderasten v.a. klar machen, daß es dieses Mißverhältnis gibt. Vielen ist das nicht klar.
Ob eine solche Therapie wirkt ist wohl abhängig, wie stark der Trieb ist, wie gut er kontrolliert werden kann?

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Mischa
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Beitrag Do., 24.01.2008, 21:16

Das ist ja nicht einmal primär ein Triebfrage. Päderasten suchen enge Bindungen zu Jungen, sie wünschen sich eine Verbindlichkeit, Dauerhaftigkeit und ein Mass an Nähe, welches diese Jungen leute oft überfordert. Sexuell passt es eh nicht zusammen, weil die Jungen in der Regel heterosexuell sind und sie diese Jungen damit in einen Konflikt zu ihrem sexuellen Selbstbild führen, dies selbst dann wenn keine sexuellen Kontakte stattfinden, sie aber spüren, dass sie Liebesobjekt eines homosexuell empfindenden Menschen sind.

Die typischen Tätertherapien beziehen sich eher auf strafbare sexuelle Kontakte zu vorpubertären Kindern und setzen ihren Schwerpunkt auf den unmittelbar sexuellen Aspekt. Dass aber Päderasten auch im sozialen Umgang mit Jugendlichen und Heranwachsenden zwangsläufig ein Konfliktpotential erzeugen, scheint mir wenig thematisiert zu werden.

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kalika
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Beitrag Do., 24.01.2008, 21:19

Inwiefern? Was machen sie sonst?

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Mischa
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Beitrag Do., 24.01.2008, 21:26

Wie gesagt, der Schwerpunkt von Tätertherapien liegt naturgemäss auf strafrechtlich relevanten Kontakten, insbesondere zu vorpubertären Kindern. Der Themenbereich sexueller Kontakte zu Jugendlichen wird bereits wenig beachtet. Meist besteht das Behandlungsziel in der Vermeidung strafrechtlich relevanten Verhaltens. Die Tatsache, dass ein Grossteil des Konfliktpotentials bereits im Bereich des sozialen Umgangs und im Bereich der Art- und Weise der emotionalen Annäherung zu Jungen, ist meist nicht Teil der Behandlungsvereinbarung. Dies liegt daran, dass Tätertherapien ihre Ziele im Strafrechtlichen begründen. Ausserdem besteht wohl eine Hemmung, Päderasten jeglichen Umgang mit jungen Menschen zu verbieten, zumal hierfür eben keine Rechtsgrundlage besteht. Rechtlich gelten Jugendliche ab 14 Jahren teilweise und ab 16 Jahren grundsätzlich als sexualmündig. Ein grundsätzliches Verbot sozialen und sogar sexuellen Umgangs mit Jugendlichen ist also selbst für ältere Erwachsene in Deutschland nicht generell einforderbar.

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Beitrag Do., 24.01.2008, 21:31

@mischa

darf ich fragen wie du selbst mit deiner neigung umgehst? du schriebst
Ich habe selber eine Neigung zu Jungen
wird diese in irgendeiner form befriedigt - wenn ja, in welcher? wie jung sind die "jungen" für die du dich interessierst?

du hast den gesamten fall ja tadellos intellektualisiert, wie man lesen kann. hat dies etwas bei dir geändert? wie denkst du selbst nach all dem was du mittlerweile darüber weißt - über dich und deine neigung?

wo liegen deine grenzen im tun?

danke, lg u

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