Austausch DIS/DDNOS - Betroffene (Teil 3)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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chrysokoll
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Beitrag Mo., 23.01.2023, 12:09

Montana hat geschrieben: Mo., 23.01.2023, 09:27
Diagnostik: genau mein Thema. Ich habe ebenfalls nie eine "richtige" Diagnostik gehabt, aber es gab auf meinen Wunsch einen Versuch in der ambulanten Therapie. Meine Vorstellung war, in einem genau zu diesem Zweck gedachten Interview alles abzufragen und am Ende sowas wie eine "objektive Bewertung" zu erhalten.
Ich finde es immer wieder erschreckend wie wenig offenbar wirklich diagnostiziert wird und wie oft Diagnose auf "Zuruf" und nach Baugefühle des Therapeuten erfolgt. Das ist eigentlich ein Kunstfehler.

Gerade DIS / pDIS lässt sich schon diagnostizieren. Natürlich nicht immer einfach, aber es stehen Fragebögen, Interviews etc. zur Verfügung. Und klar gehört die Beobachtung des Therapeuten dazu, allerdings liefern entsprechende Diagnoseinstrumente in den meisten Fällen sehr gute Anhaltspunkte.

Das ist ansonsten so als würde man einmal fragen "sind Sie manchmal traurig" und daraus eine Depression ableiten.

Ich erhielt gleich am Anfang bei meiner Therapeutin den FDS-Fragebogen - das Ergebnis war sozusagen ein Hauptgewinn, die Werte schossen durch die Decke. Damit hatten wir die Richtung und ENDLICH eine ordentliche Diagnose

Ich höre übrigens Kinderstimmen. Und böse, destruktive Stimmen, ich habe Amnesien etc.

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Velvetcrystal
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Beitrag Mo., 23.01.2023, 12:46

Montana hat geschrieben: Mo., 23.01.2023, 09:27 Diagnostik: genau mein Thema. Ich habe ebenfalls nie eine "richtige" Diagnostik gehabt,.........
Schade, dass es nicht geklappt hat, aber immerhin war dein/e ambulante/r Therapeut/in dazu bereit, sich auf den Versuch einzulassen, was ja vielleicht schon ein wenig Sicherheit gegeben hat.

Da hast du Recht.
Egal, ob die DIS-Diagnose nun zutreffend ist oder nicht, kenne ich die Konstellation, schlimme Erlebnisse und Symptome verheimlichen/runterspielen zu müssen, um nicht noch schlimmer dazustehen, sehr gut. Ich denke, das ist ein wichtiges Grundmuster, das mit Sicherheit viele hier kennen. Wer Symptome einer DIS bereits als Kind verschleiern musste, wird dies nach Außen auch noch als Erwachsene/r können, wenn es erforderlich ist oder spezielle Trigger angestoßen werden.
Zuletzt geändert von Pauline am Mo., 23.01.2023, 12:59, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte keine Fullquoten (Komplettzitate) verwenden, siehe Netiquette. Danke.

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Candykills
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Beitrag Mo., 23.01.2023, 13:07

In meinen Augen ist eine ordentliche DIS Diagnostik nur in einer Klinik möglich, die sich auch schwerpunktmäßig damit beschäftigt.
Und auch Fragebögen schießen eben auch bei vielen nicht in die Höhe, weil die dissoziative Barriere bei manchen viel zu hoch ist und diese sich dieser Symptome gar nicht bewusst sind (bspw. Dissoziationen, Amnesien, Stimmen…).

Und solche Leute fallen dann am Ende durchs Raster, wenn der Diagnostiker nicht das Gesamtbild richtig interpretiert.

Während vielleicht andere mit Borderline und nicht voll-abgespaltenen Anteilen fälschlicherweise mit DIS diagnostiziert werden.

Aber natürlich ist es gut, wenn ambulante Therapeuten grundsätzlich diese Diagnose auf dem Schirm haben, so dass sie Verdachtsmomente erkennen und dann den Patienten an entsprechende Kliniken verweisen können.
Meines Erachtens reicht eine ambulante Diagnostik auch nicht, aber ich verstehe, dsss das von manchen bevorzugt wird.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 23.01.2023, 13:25

ich sehe das tatsächlich anders und halte eine ordentliche DIS-Diagnostik auch ambulant für gut möglich.
Es ist natürlich immer individuell und hängt sowohl vom Patienten als auch der Qualifikation des Therapeuten ab, aber keinesfalls muss dafür jede Patientin stationär gehen

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Montana
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Beitrag Mo., 23.01.2023, 14:09

Ich halte eine ambulante Diagnostik schon aus einem einfachen Grund für sinnvoll: es bleibt ein Ansprechpartner. Aus der Klinik ist man irgendwann raus und irgendwas steht auf einem Stück Papier. Was man damit dann anfängt, das hängt an einem selber.

Und so lief es auch bei mir. Die Diagnose bekam ich offiziell in einer Klinik, aber da ich nichts über deren Zustandekommen weiß, bleibt es abstrakt. Die Akte von dort habe ich inzwischen, aber die hat mit mir gefühlt rein gar nichts zu tun, mal abgesehen davon, dass die Eckdaten aus meinem Leben korrekt sind. Die Therapeutin dort hat mich ungefähr 6-mal gesehen, denn es waren 6 Wochen und ich kann in der Akte sehen, wann die Einzelstunden waren.

Und was passierte dann? Ich ging nach dem Klinikaufenthalt auf die Suche nach einem passenden Therapeuten, aber wie findet man den? Erstmal war ich ein paar Jahre bei einem, der da nicht dran glaubte. Und das nahm ich hin. Klar, denn die Diagnose war für mich ohnehin wie "vom Himmel gefallen". Es war mir lieber, dass es einfach "nicht wahr" war.

Ambulant hätte das ganz anders sein können. Ist es inzwischen ja auch. Aber es hat eben zusätzliche 5 Jahre gedauert, bis ich zum aktuellen Therapeuten kam. Das finde ich ziemlich suboptimal.

Wenn ich mir das Idealbild einer Klinik vorstelle und das Idealbild einer Kooperation mit ambulanten Therapeuten, ja, dann würde ich die Klinikvariante wohl auch geeignet finden. Sowas ist mir aber noch nie begegnet.

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Candykills
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Beitrag Mo., 23.01.2023, 14:21

Aber dafür kann doch die Klinik nix? Und was hat das überhaupt mit der Diagnostik in der Klinik zu tun, ob man danach einen passenden Therapeuten findet oder nicht? Das liegt doch an einem selbst.

Das sind zwei von einander unabhängige Dinge.

Im besten Fall ist es natürlich sowieso so, dass man eine ambulante Therapie hat, dort der Verdacht entsteht und man dann in die Klinik zur Absicherung geht. Aber dieses Ideal trifft natürlich nicht immer zu.

Und dann gibt es auch noch Nachsorgeprogramme nach einem Klinikaufenthalt (vielleicht nicht überall!). Trotzdem gibt es Anlaufstellen und ja, einen passenden Therapeuten finden ist Arbeit. Aber mit dieser sieht sich - egal ob DIS oder was auch immer - jeder kranke Mensch konfrontiert.

Aber ich kann doch nicht argumentieren: weil ich nach der Klinik keinen passenden Therapeuten gefunden habe, ist es für mich unsinnig für eine Diagnostik in die Klinik gegangen zu sein?!

Gut, vielleicht hat eine Diagnostik für jeden eine andere Bedeutung.
Für mich war es wichtig eine gewisse Sicherheit zu bekommen, dass diese Diagnose wirklich zutrifft, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt dieses eigene Verständnis noch nicht hatte, weil ich mir vieler Symptome nicht bewusst war.

Andere mögen da andere Beweggründe haben.
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chrysokoll
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Beitrag Mo., 23.01.2023, 14:24

Candykills, es gibt bekanntlich viel zu wenige Therapieplätze und noch weniger qualifizierte Traumatherapeuten.
Nein, es liegt nicht an einem selbst ob man einen passenden Therapeuten findet. Manchmal gibt es keine freien Plätze, trotz aller Mühen.

Und mir ist immer noch nicht klar wo der Vorteil an einer Diagnostik in einer Klinik liegen soll?
Ich wäre nie und nimmer nochmal in eine Klinik gegangen und die ambulante Diagnostik hat mit einer qualifizierten Therapeutin wunderbar funktioniert.

Ich halte eine fundierte Diagnostik für die Grundlage jeder Therapie. Ansonsten ist das doch Stochern im Nebel

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Candykills
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Beitrag Mo., 23.01.2023, 14:42

Das mag nicht für JEDEN sinnvoll sein. Vielleicht hat das bei dir und für dich absolut ambulant gereicht.
Aber du hast eine partielle DIS, soweit ich weiß.
Viele Menschen mit einer vollausgeprägten DIS sind sich ihrer Symptomatik gar nicht bewusst.
Und dadurch funktionieren auch viele Fragebögen schon nicht. Und teilweise gehen da auch gar nicht andere Anteile in die Therapie, sondern boykottieren das Leben außerhalb der Therapie und die Therapeuten und Psychiatrien fragen sich jahrelang, was läuft da bei dem Patienten schief, was übersehen wir, aber kommen nicht drauf. Weil es eben außerhalb der Therapie passiert.

Ich habe zum Beispiel bei den dissoziativen Fragenbögen immer "nein" oder "kaum" oder "gar nicht" angekreuzt, weil ich gar nicht wusste, dass ich dissoziiere. ich wusste nicht, dass ich Amnesien habe. Oder checkte es im Nachhinein noch nicht. Und ich konnte auch noch nicht unterscheiden, dass manche Stimme von Anteilen kommen, weil ich schon zum Beginn meiner Jugend eine Schizophrenie entwickelte und dadurch meine Stimmen ausschließlich damit erklärte.

Natürlich bin ich nicht der Maßstab für alle Fälle!

Aber ich habe in den Kliniken ganz viele Fälle getroffen, wo das genau so ähnlich war.
Und meine Therapeutin im Traumhaus in Bielefeld (und da war witzigerweise ja auch Lovis zur Diagnosestellung, auch wenn sie hier jetzt die ambulante Diagnostik wohl viel besser findet), die hat damals auch gesagt: es ist genau eben nicht ungewöhnlich, dass all diese Punkte in den Fragebögen nicht in die Höhe schossen.

Und ich hatte damals schon ambulant die Diagnose gestellt bekommen.

Mir geht's einfach darum, dass es nicht immer so offensichtlich ist, dass es in der ambulanten Therapie einwandfrei zu diagnostizieren ist. Oder in einer Ambulanz, in die man 5 Mal geht.

Bei manchen Menschen reicht es, aber bei vielen nicht.

Das zeigt doch allein die Tatsache schon, dass eben so viele Menschen falsch diagnostiziert werden und einen ewigen Leidensweg bis zur Diagnosestellung haben.

Und natürlich kann man Pech haben bei der Therapeutensuche.
Es gehört bei fast allem im Leben immer auch der Funken Glück dazu und es gibt Menschen, die haben ihn scheinbar nie.
Aber die Verantwortung dann zu einer Klinik zu schieben, die nun wirklich gar nix dafür kann oder damit zu tun hat, finde ich auch etwas schwierig.

Und hinzu kommt noch: bei vielen Kliniken, die die Diagnose stellen, kann man dann zur Intervalltherapie weiter hin. Auch das bietet einen Vorteil, weil eben ganz viele Menschen nicht ambulant in der Lage sind ihren Scheizz aufzuarbeiten.

Ja, es trifft nicht auf alle zu, es trifft ganz selten im Leben etwas auf alle zu. Eigentlich nur der Tod.
Aber auf viele, das ist das Tückische an der DIS.

Aber wenn das für euch ambulant alles passt, dann ist es super.
Nur ich schreibe das nicht für euch, oder um eure Zustimmung zu kriegen, sondern um vielleicht jene zu erreichen, denen das hilft.

Und manchen hilft vielleicht deine Empfehlung für Ambulanz, aber anderen hilft es eben vielleicht in die Klinik zu gehen und dort über Monate von mehreren Augen "beobachtet" zu werden.
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LovisTochter
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Beitrag Mo., 23.01.2023, 15:36

Candy, ich finde Deine permanenten Sticheleien und das "Schießen" gegen andere, die Dir nicht ach dem Mund reden wirklich unerträglich! Du wirst nicht angegriffen, teilst aber ordentlich an alle aus, die eine andere Meinung als Du haben. Muss das wirklich sein?

Bei mir ist die Diagnostik zwar exakt so gelaufen, wie Du es als non plus ultra beschreibst, ABER... wäre ich zum ersten Mal in der Klinik gewesen und hätte vor vollkommen fremden Therapeuten gesessen, dann bin ich mir zu 100% sicher, dass die Diagnose nicht hätte gestellt werden können.
Ich sehe das Problem mit der Diagnsotik in der Klinik darin, dass Vertrauen nun mal ein riesieges Problem sein und dies nicht mal eben in einem 6 Wöchigen Klinikaufenthalt aufgebaut werden kann. Das klappt, aus meiner Sicht, ambulant dann doch sehr viel besser. Einfach, weil man länger miteinander arbeitet (Vorraussetzung ist natürlich ein fachlich gut ausgebildeter Therapeut und eine gute therapeutische Beziehung).
DIS ist eine Prozessdiagnose und kann idR nicht nach einem Klinikaufenthalt gestellt werden. Ausnahmen gibt es natürlich immer, denn nicht alle sind hochfunktional und vollkommen unauffällig. Auch hier sehe ich im ambulanten Setting den Vorteil der längeren Zusammenarbeit.
Ein weiteres Problem von den sogenannten auf DIS spezialisierten Kliniken, das ich sehe ist, dass ich beispw. der Diagnose der Klinik alleine im Leben nicht vertraut hätte (und es auch nicht getan habe), einfach deshalb, weil ich immer im Kopf hatte, dass die, aufgrund ihrer Spezialisierung eventuell überall eine DIS sehen. Manchmal vielleicht auch da, wo gar keine ist.
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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Candykills
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Beitrag Mo., 23.01.2023, 16:00

LovisTochter hat geschrieben: Mo., 23.01.2023, 15:36 Candy, ich finde Deine permanenten Sticheleien und das "Schießen" gegen andere, die Dir nicht ach dem Mund reden wirklich unerträglich! Du wirst nicht angegriffen, teilst aber ordentlich an alle aus, die eine andere Meinung als Du haben. Muss das wirklich sein?

Ich denke, dass wir uns hier aus dem Weg gehen sollten. Ich schieße gegen gar niemanden, sondern habe eine andere Meinung, die ich auch äußere und das ist mein verdammtes Recht in diesem Forum. Ich wurde gefragt, warum ich denke, dass eine stationäre Diagnostik sinnvoll ist und das habe ich dargelegt und ich habe ganz klar geschrieben, dass ihr das völlig anders handhaben könnt und das für ich auch OK geht. Aber auch eure Meinung trifft nicht auf jeden Menschen zu!

Und wenn jemand schreibt, dass eine stationäre Diagnostik ihm nix gebracht hat, weil er keinen passenden Therapeuten danach fand, dann kann man das so stehen lassen oder auch sagen, dass die Person sich vielleicht mal überlegt, ob das wirklich an der Klinik und deren Diagnostik lag oder an anderen Umständen. Das hat überhaupt nichts mit Stichelei zu tun.
Ich persönlich finde wichtig sowas zu äußern. Klar, ich könnte auch sagen "oh du Arme", das kann auch sehr hilfreich sein. Aber ich bin da nicht der Typ für und ich versuche so vielleicht jemandem zu helfen. Dass das beim Anderen vielleicht nicht gut ankommt, nicht hilfreich ist, er sich beleidigt und angegriffen fühlt. Ja, das ist immer das Risiko. Soll ich deswegen jetzt mich verstellen und es immer so handhaben, wie du es vielleicht handhabst? Obwohl ich vielleicht selbst denke: das könnte vielleicht auch helfen...

Und wenn du hier Fakten verbreitest, die definitiv falsch sind, dann mach ich auch meinen Mund auf. Ob dir das passt oder nicht. Das ist nicht mein Problem, ob du damit klar kommst oder nicht. Ich habe dich auch nicht beleidigt oder ähnliches, sondern dagegen gehalten! Und falsche Fakten haben auch nichts mit "eigener Meinung" zu tun.

Ja, das MUSS sein. Denn Vielfalt und unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen sind wichtig. Weil eine DIS ganz unterschiedlich verläuft. Und deswegen ist meine Erfahrung genauso relevant, wie eure. Und sie ist genauso wenig richtiger und falscher wie eure, es ist eine andere Meinung, die ich erklärt habe.

Der einzige Seitenhieb in dem ganzen Geschriebenen seit gestern Abend war, dass ich darauf hinwies, dass du selbst im Traumhaus zur Diagnostik warst.

Ich finde euer Verhalten auch nicht ganz koscher, aber das ist meine Meinung und für euch bin ich halt hier der Übeltäter. Dann ist das halt so, muss ich auch mit leben.

Ich denke trotzdem, dass wir uns nichts mehr zu sagen haben, weil einfach kein konstruktiver Austausch möglich ist, aus welchen Gründen auch immer. Aber es liegt sicher nicht nur an mir.
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LovisTochter
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Beitrag Mo., 23.01.2023, 16:57

Ok, ich bilde mir also Deine "Schüsse" gegen mich ein und das ist alles Deine Meinung. Mag so sein, aber man kann Meinung auch ohne das Gegenüber permanent abzuwerten kundtun:
Candykills hat geschrieben: So., 22.01.2023, 12:53 Damit zu argumentieren, dass sie dich länger kennt, ist einfach Blödsinn.
Candykills hat geschrieben: So., 22.01.2023, 18:27 Das ist einfach Blödsinn, weil natürlich gibt es Schizophrene, die auch in ihrer Psychose Kinderstimmen und Kinderweinen hören können, weil jede Psychose anders ist. Da sagt einem doch schon der gesunde Menschenverstand, dass man sowas nicht ausschließen kann.
Candykills hat geschrieben: So., 22.01.2023, 18:30 Das stimmt nicht. Das ist einfach eine falsche Behauptung, die auch jeglicher Logik entbehrt.
Candykills hat geschrieben: So., 22.01.2023, 20:17 Aber mir ist auch klar, dass du mir das nicht glaubst, weil ich bin kein Arzt.
Ich kann da echt nur an deinen Verstand appellieren.
Candykills hat geschrieben: So., 22.01.2023, 20:34 Aber war natürlich klar, dass du dich jetzt an dem Geschiss aufhängst.
Candykills hat geschrieben: Mo., 23.01.2023, 14:42 Und meine Therapeutin im Traumhaus in Bielefeld (und da war witzigerweise ja auch Lovis zur Diagnosestellung, auch wenn sie hier jetzt die ambulante Diagnostik wohl viel besser findet), ...
Vielleicht kannst Du ja jetzt nachvollziehen, warum ich das Gefühl habe die ganze Zeit von Dir angegriffen und abgewertet zu werden. Für mich hat ein solcher Umgang mit konstruktiv tatsächlich auch gar nichts gemein.
Du beharrst auf Dein Recht eine eigene Meinung haben zu dürfen. Ja klar, natürlich, aber andere haben dieses Recht nun mal auch. Und das auch, ohne von Dir dafür als dumm und lächerlich abgetan zu werden!
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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Velvetcrystal
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Beitrag Mo., 23.01.2023, 17:09

Auch wenn ich es schade finde, dass ich damit diese heftige, teils persönliche Disskussion angestoßen habe, konnte dadurch doch einige neue Blickwinkel mitnehmen.

@LovisTochter: Ich denke, dass du Recht hast, dass eine Vertrauensbasis das wichtigste ist. Diese ist bei vielen wohl im ambulanten Setting eher gegeben, als bei fremden Therapeuten im stationären Rahmen. Auf meine persönliche Erfahrung trifft das leider nicht zu, was ich aber auf das ungünstige Zusammenspiel meiner Therapeutin und mir zurückführe. Wirklich fallen lassen konnte ich mich in der Klinik, nicht in ambulanten Therapie. Ohne deine Konkretisierung wäre ich zu dieser persönlichen Erkenntnis vielleicht nicht gekommen.

@Candykills: Auch die Meinung, dass man in einem stationären Setting Wechsel je nach Typ eher mitbekommt als im ambulanten hat eine Berechtigung.
In meiner Therapie ist es zum Beispiel während der 3 Jahre immer wieder vorgekommen, dass ich mich so gar nicht an die Stunde zuvor erinnern konnte. Wenn man sich nur einmal in der Woche sieht, kann man das schnell auf Vergesslichkeit oder primäre Dissoziationen zurückführen. Erst im stationären Setting fiel dann auf, wie häufig Medikamente nicht eingenommen wurden oder eben doppelt eingenommen wurden, je nach Tageszeit unterschiedliche Unverträglichkeiten auftraten oder dass Zimmernachbarn von "Schlafwandeln" berichten, was ansonsten einfach unter den Tisch gefallen wäre.
Switches hatte ich zwar auch während der ambulanten Zeiten, allerdings wusste ich von denen nur aus Überlieferungen von den Personen, die mir wirklich nahe standen und ich habe diesen auch keine allzu große Bedeutung beigemessen, weil ich unter diesen ja nicht gelitten habe, sondern eher unter dem, was damit so einhergeht (svV, Schlaflosigkeit, Sucht, etc.).

@Montana: Und auch das Gefühl, nach der stationären Therapie in der Luft zu schweben und niemanden zu haben, kenne ich von meiner Zeit danach. Es war für mich einer von mehreren Gründen, nach 6 Monaten stationärer Therapie erst einmal keine dritte im Waldschlößchen anzuschließen (obwohl angedacht) auch wenn mir damit die Unsicherheit, die ich jetzt bzgl. der Diagnose habe, vielleicht erspart geblieben wäre, hätte ich es zu der Zeit nicht verkraftet, noch länger vom "Leben ausgeschlossen" zu sein.

Es kommt - denke ich - ganz einfach darauf an, weshalb und wie die DIS entwickelt wurde und wo man gerade steht. Je nachdem, wie stark die Amnesien sind, wie weit man in der Therapie ist, welche Klinikerfahrungen man gemacht hat, in welcher Häufigkeit Switches stattfinden und wie sehr deutliche, offene Wechsel oder eben verborgene gebraucht wurden, ist eben eine ambulante oder eine stationäre Diagnostik von Vorteil.
Das ist immer höchst individuell und das macht es ja auch so kompliziert. Deshalb ist Austausch auch so wichtig und deshalb sind eure Erfahrungen alle sehr interessant und hilfreich. Damit man sieht, was eben zu einem individuell am besten passt.
Ich kann um ehrlich zu sein nicht verstehen, weshalb der Streit so persönlich werden musste. Eure Beobachtungen und Meinungen schließen sich für mich überhaupt nicht aus. :neutral:
Zuletzt geändert von Velvetcrystal am Mo., 23.01.2023, 17:13, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag Mo., 23.01.2023, 17:10

Candykills hat geschrieben: Mo., 23.01.2023, 14:42 Das mag nicht für JEDEN sinnvoll sein. Vielleicht hat das bei dir und für dich absolut ambulant gereicht.
Aber du hast eine partielle DIS, soweit ich weiß.
Viele Menschen mit einer vollausgeprägten DIS sind sich ihrer Symptomatik gar nicht bewusst.
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Das zeigt doch allein die Tatsache schon, dass eben so viele Menschen falsch diagnostiziert werden und einen ewigen Leidensweg bis zur Diagnosestellung haben.
das finde ich jetzt wirklich frech, kränkend und daneben.
Du kennst doch meinen Leidensweg bis zur Diagnose gar nicht.
Ich habe Jahrzehnte (!) mit Klinikaufenthalten, falschen Diagnosen, ambulanten Therapien verbracht und bin nahezu verzweifelt.
Auch ich (mit vermutlich früher ganz ausgeprägter DIS) war mir meiner Symptomatik absolut nicht bewusst.
Ja, ich halt leider so gelaufen.
Ein weiterer Klinikaufenthalt hätte mir exakt gar nichts gebracht

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Candykills
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Beitrag Mo., 23.01.2023, 17:13

Ich könnte jetzt auch hingehen und alles zitieren von mir, wo ich deutlich mache, dass ich nicht der Maßstab bin, dass eure Meinung genauso wichtig ist und so weiter. Ich habe es etliche Male gesagt. Trotzdem behauptest du was anderes.

Ich persönlich empfinde Blödsinn nicht als ein schlimmes Wort, wenn du das als so beleidigend empfindest, dann ist das auch dein gutes Recht. Wenn mir das jemand so sagt und ich bekomme das auch mal hin und wieder gesagt, dann ist das für mich kein Problem. Aber ist OK, wenn das für dich so heftig ist, jeder ist anders.

Trotzdem ändert das nichts daran, dass du falsche Behauptungen aufgestellt hast und ich finde es nicht falsch oder schlimm an den Verstand von jemanden zu appellieren. Für mich ist das eine normale Aufforderung den eigenen Gedankengang nochmal zu hinterfragen. Und ich weiß nicht, wie ich das hätte anders formulieren sollen, dass du das nochmal überdenken sollst? Ich empfinde das nicht schlimm. Tut mir leid.

Und ich finde es ist auch keine Beleidigung, wenn ich sage, dass du dich an dem Geschiss aufgehangen hast, weil das hast du nun mal in meinen Augen. Das ist so meine Wahrnehmung. Auf mich wirkte es so, dass du dich jetzt daran aufhängst, weil du genervt bist, dass ich das so nicht stehen lasse, was du da verbreitest. Vielleicht auch, weil du dich eben durch das Wort Blödsinn beleidigt gefühlt hast. Aber ich sehe dahinter eine klare Intention.

Also ja, ich entschuldige mich dafür, dass ich deine Aussage als "Blödsinn" bezeichnet habe. Das ist abwertend. Trotzdem bewerte ich deine Aussage als falsch und finde es auch grob falsch sowas in einem öffentlichen Forum zu verbreiten, wo vielleicht Schizophrene lesen, die Kinderstimmen hören und dann sich denken "ah, ich höre Kinderstimmen, also habe ich keine Schizophrenie" und dann vielleicht ihre Medikamente absetzen.
Leider läuft das oft so bei dieser Erkrankung.

Und Noenergetik: dich werde ich jetzt bei der Moderation melden, weil mir deine Stimmungsmache gegen mich ziemlich auf den Keks geht.
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Beitrag Mo., 23.01.2023, 17:20

Ok, dann ist das so Chysokoll. Auch das war nicht wertend gemeint, sondern du hast nun mal diese Diagnose so im Forum kommuniziert und sie ist ja unterschiedlich zu einer voll-ausgeprägten DIS. Deswegen gibt es ja diese zwei unterschiedlichen Diagnosen. Und wenn mir diese Diagnose so kommuniziert wird, dann habe ich diese Symptomatik dazu im Kopf, die eben anders ist. Und daraus schlussfolgere ich.
Und ich kann mich nur darauf beziehen, was du hier als Diagnose nanntest.

Ich frage mich echt langsam, was man bei euch noch schreiben darf, ohne dass sich irgendeiner hier grob beleidigt, abgewertet oder sonst was fühlt.

Im Grunde ist es doch so: entweder stimmt man euch uneingeschränkt zu und tätschelt euch den Kopf oder man ist böse.

So empfinde ich es hier.

Ist jetzt auch egal, mir war wichtig zu sagen, dass eine Diagnostik in der Klinik sehr wichtig sein kann.

Ich kann zu eurem Zeug hier nix mehr sagen.
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