Liebt mich mein Analytiker oder ist es nur Einbildung?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 22:53

Möbius hat geschrieben: Bist Du ein Scheidungskind? Und keine Sorge, ich für meinen Teil kann gut mit mios Art umgehen. Von mir aus also alles "Paletti".
Du warst wirklich schon mal besser .

Gute Genesung!

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FirstLady
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 22:56

mio hat geschrieben:...oder ob ich so tue, als ginge es mir nur um den anderen, obwohl es mir in erster Linie um mich selbst geht.
Allerdings kann die letztere Variante auch sehr bereichernd sein, wenn sich zwei gleichermaßen große Egoisten aneinander treffen.

Die 'Bombe' kreist immer noch in meinen Gedanken, wobei ich schon wesentlich weiter, als nur bis zu dem Phallussymbol nachgedacht hatte.

FL


mio
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 22:58

FirstLady hat geschrieben: Allerdings kann die letztere Variante auch sehr bereichernd sein, wenn sich zwei gleichermaßen große Egoisten aneinander treffen.
Ne, mit einem "echten" Egoisten erzeugt sowas keine "wohltuende Reibung" (Wärme). Mir scheint Du verwechselst Egoismus mit Selbstbewusstsein.

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Broken Wing
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 23:14

Supervision mit der Frau zusammen?
Ich glaube, um das zu verstehen müsste ich den ganzen Thread lesen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Maya1991
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 23:22

mio hat geschrieben: Na ja, es ist "beides" denke ich. Du "weichst" geschickt aus, sobald er "reagiert" (also orginär dürfte es schon "aus Dir" kommen in dem Falle) und "reagierst" sozusagen nun wiederum "komplementär" indem Du ihn "prüfst". So liest sich das zumindest für mich. Dieser "Prüfung" hat er nun "standgehalten" indem er Dir glaubwürdig "versichert" hat, dass Deine Grenzen save sind, selbst dann, wenn Du ihn "zu verführen" versuchst und damit sogar "erfolgreich" bist.

Wenn Du so willst, dann "reinszenierst" Du die "Versuchung" und nur die Ablehnung dieser gibt "Sicherheit". Ich kann nicht genau beschreiben, was ich meine, aber ungefähr so nehme ich es wahr.

Dass er Dich nicht "kriegen" könnte, wenn er es wollte, halte ich für unwahrscheinlich. Er hat Dich doch schon längst.
Diese letzten Punkte siehst du alle falsch. Es ging ganz ganz sicher nicht originär von mir aus.


mio
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 23:27

Maya1991 hat geschrieben:Es ging ganz ganz sicher nicht originär von mir aus.
Wenn Du Dir da so SICHER bist, dann würde ich sagen: RUN!

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Maya1991
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 23:42

Na, siehe Antwort auf Solages Beiträge.
Solang er ehrlich ist und meine Gesundung nicht aus den Augen verliert, kurz: Job und Privates trennt.. vertraue ich ihm.

Außerdem ist er Realist und sein Beruf ihm viel zu wichtig. Ich denke, womit ich ihn, ohne dass das ein Verführungsversuch ist, fasziniere ist romantische Spinnerei (im poetischen Sinn.. Phantasie, etc.) und eben diese Rollenumkehr.. das erlaubt er sich selbst sonst nicht so glaube ich.. und wo ein Mangel ist, ist ein Begehren nicht weit.. aber das reflektiert er ja offenbar für sich.

Seine Frau habe ich übrigens neulich gesehen - finde sie total sympathisch und will, dass die beiden zusammen bleiben! (Ja, Scheidungskind!)


mio
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Beitrag So., 19.02.2017, 00:13

Maya1991 hat geschrieben:.. und wo ein Mangel ist, ist ein Begehren nicht weit.. aber das reflektiert er ja offenbar für sich.
Oder für Dich.

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Maya1991
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Beitrag So., 12.03.2017, 08:48

Guten Morgen :)

Da es vor meinem Ausstieg aus dem Forum einigen Aufruhr darum gab, ob ich mir womöglich alles eingebildet hätte und ich auch selbst immer wieder gezweifelt habe, will ich hierzu noch mal ein kurzes Update geben, verbunden mit einigen Gedanken zum Thema Übertragung und Missbrauchsgefahr, sowie Kunstfehlern in Therapiesettings - allerdings ohne eine weitere große Diskussion anzustreben.

Es hat sich im weiteren Verlauf herausgestellt, dass mein Analytiker grundsätzlich eine "liebende" Haltung seinen PatientInnen gegenüber einnimmt und auch mal einer Patientin sagt, dass er sie attraktiv findet, wenn er das so empfindet. Allerdings verfolgt er damit eigentlich keine Missbrauchsabsichten, sondern glaubt, dass sich das heilsam auswirken kann. Für ihn ist die Analyse eben eine Heilung durch Liebe.

Daraufhin habe ich ihm klar gesagt, dass ich von ihm keine Versicherung über meine sexuelle Attraktivität brauche, sondern mir Heilung von meinen Ängsten wünsche und dass ich befürchte, dass er über seinem Begehren mir gegenüber meinen Fall aus den Augen verloren hat. Dem hat er zugestimmt - und aktuell versuchen wir, die analytische Beziehung wieder herzustellen.. allerdings fühle ich mich in Bezug auf meine tatsächlichen Probleme, sowie in Bezug auf eine Einhaltung des Rahmens immer noch etwas vernachlässigt und in Bezug auf meine Gefühle für ihn ein wenig zu sehr "ausgefragt".

Ich habe mir also nichts von dem bisher hier beschriebenen eingebildet. Da er aber ehrlich damit umgeht, bleibe ich erst mal noch bei ihm, da mir einige Eigenschaften von ihm ja schon sehr geholfen haben. Klar gemacht haben wir, dass sowohl in als auch nach der analytischen Beziehung kein körperlicher oder sonstiger Kontakt auf einer nichtanalytischen Beziehungsebene zustandekommen wird. Ob ich bleibe, werde ich davon abhängig machen, ob sich die amouröse Verstrickung in dieser Analyse wieder ausreichend auflösen lässt, um meinen Fall zu bearbeiten.

Es ist also der Fall eines Kunstfehlers, der aber nicht zu körperlichen Übergriffen geführt hat, weil ich auf mich aufpasse und in direkter Ansprache Grenzen gesetzt habe. Diesen Schritt möchte ich allen empfehlen, die hier an ähnlichen Verwicklungen knabbern. Wenn die Therapeutenperson, so wie bei mir, diese Grenzen akzeptiert und ehrlich mit der eigenen Verwicklung umgeht, kann man, denke ich, erst mal weiter arbeiten.
Wenn NICHT sollte man gehen! (Siehe Berichte von Solage und isabe).

Woran man merkt, dass der Rahmen löchrig wird (und wo man Grenzen ziehen sollte aus meiner Sicht und aktuellen Erfahrung) noch mal zusammengefasst:

- Wenn von Anfang an oder später im Verlauf nicht ausreichend auf Vereinbarungen zu Zeit, Ort, Behandlungsweise, etc. geachtet wird, oder diese gar nicht erst getroffen werden
- Wenn man sich öfter mal missverstanden und gleichzeitig irgendwie zu sehr "begehrt" oder "vereinnahmt" fühlt
- Wenn man sich seiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr sicher ist
- Wenn die Therapeutenperson zu vehement (und in die falsche Richtung) deutet oder Exklusivität fordert, die ihr oder ihm nicht zusteht
- Überhaupt: Wenn die Therapeutenperson Ratschläge für konkrete Verhaltensweisen gibt, die ihr oder ihm gefühlt nicht zustehen

Grundsätzlich möchte ich aber nochmal betonen: Das sind MENSCHEN auf den Therapeutenstühlen.. die haben genauso widersprüchliche Gefühle wie die PatientInnen - nur ein wenig mehr Training, um damit umzugehen. Aber auch dann kann es noch schwierige Momente und Fehler geben, auch bei Therapeuten mit den besten Motiven und ohne aktive Missbrauchsabsichten.

So weit.

Einen schönen Sonntag euch allen!

Maya


Speechless
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Beitrag So., 12.03.2017, 09:08

- wenn der Patient darauf achten muss, dass Grenzen gewahrt werden, da der Therapeut dazu nicht in der Lage ist

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Möbius
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Beitrag So., 12.03.2017, 11:40

Guten Morgen, Maya !

Ich hatte das Thema eigentlich nicht mehr beobachtet, aber ein update der Forums-Software hat wohl mal wieder einiges verworren ...

Wie ich Dein Feedback durchgelesen habe, ist mir spontan ein Gedanke durch den Kopf gegangen und ebenso spontan schreibe ich ihn nieder:

Du schriebest immer wieder mal von einem "Ex", der sich in der Analytikerausbildung befindet, also Psychologie mit klinischen Schwerpunkten studiert haben müsste. Zu diesem hat zumindest zeitweise nach dem Ende der sexuellen Beziehung ein freundschaftliches Verhältnis bestanden, besteht vielleicht heute noch. So eine Transformation einer sexuellen Beziehung zu einer Freundschaft gelingt zumindest in heterosexuellen Kreisen wohl immer noch sehr selten - kann dann aber eine sehr warmherzige und schöne "richtig gute" Freundschaft sein, in deren Rahmen zuweilen auch noch Sexualität stattfindet - wenn auch vielleicht nur "light" ("Kuscheln").

Psychologen haben zuweilen ein sehr eigenes Beziehungs- und Sexualverhalten - das habe ich so einige Male in meinem Leben mitbekommen bzw. auch darüber gelesen. Sie neigen zu "Experimenten" im privaten Umfeld, die sehr weit reichen können und sind auch "gefürchtete Eltern". Der von mir sehr geschätzte Mathias Hirsch - ein psychiatrischer Psychoanalytiker und Inzest-Experte (ich bin ja Inzest-Opfer) - berichtet zB von einem Fall inzestuösen Mißbrauchs, bei dem ein Psychologieprofessor (!) seinen leiblichen adoleszenten Sohn zur Aufnahme sexueller Kontakte zu seiner 'Stiefmutter' (der neuen Lebensgefährtin jenes Professors) regelrecht nötigte. Ich hatte selbst mal eine heiße Affaire mit einer promovierten Psychologin, die ebenfalls beständig an mir "herumanalysierte" und zuletzt vor etwa drei Jahren verirrte sich mal ein Psychologiestudent zu mir, der offenbar experimentell herausfinden wollte, ob er homo- oder bisexuell sei - das war schon recht witzig gewesen ...

Könnte es sein, daß Deine damalige und heutige Beziehung zu jenem "Ex" vielleicht in Deine heutige analytische Beziehung in irgendeiner Weise hineinspielt ?

"Aber das ist nur so eine Idee von mir !"

Gruß
Möbius

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Maya1991
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Beitrag So., 12.03.2017, 12:59

Hey Möbius!

Eigentlich wollte ich die Diskussion gar nicht neu aufrollen - sondern angesichts der weiteren Entwicklung und Aufklärung eine dritte Perspektive zwischen die beiden hier immer wieder diskutierten Extreme "Patienten bilden sich Liebe ihrer Therapeuten ein, weil sie selber verliebt sind" und "Missbrauch durch Therapeuten, die ihr Begehren nicht bei sich behalten" einfügen.

= Klar ist "Liebe" ebenso wie Begehren/Sexuelle Wünsche, Verliebtheit, Freundschaft erstmal prinzipiell möglich zwischen Menschen, die viel Zeit miteinander verbringen - daher auch in einer Therapie, wie das reflektiert und was daraus gemacht wird, ist entscheidend!

Danke dennoch für deinen Hinweis! Tatsächlich war der Ex Thema der letzten Sitzungen.. wobei herauskam, dass ich auf meinen Exfreund eine Vater-Übertragung hatte (die dieser auch forciert hat, vermutlich aus Unsicherheit, um mich an sich zu binden, sicher nicht um zu experimentieren!) - ging halt tragisch schief. Denn als ich raus wollte aus der Rolle der "Kleinen" ist die Beziehung zerbrochen. Vermutlich hat mein Ex halt eine tiefe narzisstische Verletzung, was sehr (!) häufig bei männlichen Therapeuten vorkommt und zu unguten Kollusionen führen kann.

Die Intensität der "Verwicklung" mit mir, die mein Therapeut beschreibt, hat natürlich zwar mit mir, vermutlich aber auch sehr viel mit ihm zu tun. Er vermutet, dass ich in Beziehungen und damit auch ihm gegenüber die Therapeutenrolle (Mutter-Rolle) eingenommen und ihn dadurch (durch sein eigenes Defizit in diesem Bereich) von mir abhängig gemacht / zu Wünschen und Verlangen mir gegenüber "verführt" habe (statt umgekehrt). (Auch in der Fachliteratur und hier im Forum wird dieser Vorlauf - PatientIn übernimmt die Rolle des/der TherapeutIn im Falle von Verstrickungen / Übertragungsliebe ja oft beschrieben..)

Craaazy Stuff. So langsam würde ich fast am liebsten gar nichts mehr von Analyse wissen und nur noch Fußball schauen (bisher schaue ich kein Fußball).. dummerweise schreibe ich aber zu allem Überfluss (Psychoex und laufende Analyse) meine Abschlussarbeit teilweise über psychoanalyitsche Themen, das ist zwar faszinierend, aber mitunter wirklich unheimlich und wahnsinnig (!) kompliziert. :)

Schöne Grüße!

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candle.
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Beitrag So., 12.03.2017, 13:25

Maya1991 hat geschrieben: So., 12.03.2017, 12:59 Eigentlich wollte ich die Diskussion gar nicht neu aufrollen - sondern angesichts der weiteren Entwicklung und Aufklärung eine dritte Perspektive zwischen die beiden hier immer wieder diskutierten Extreme "Patienten bilden sich Liebe ihrer Therapeuten ein, weil sie selber verliebt sind" und "Missbrauch durch Therapeuten, die ihr Begehren nicht bei sich behalten" einfügen.
Also ich muß es sagen: Ich sehe absolut keine Perspektive, sondern nur, dass du dir eine bastelst und hier schön schreibst. Unter solchen Umständen sehe ich nicht wie man diese Therapie weiterführen kann.

Willst du die Leute hier auf den Arm nehmen?

Es gibt immer auch Situationen wo es kein Zurück gibt. Das ist hier definitiv der Fall!

Ach was rede ich: Man wird hier sicher gerne deiner eigenartigen Sichtweise widersprechen wollen um dich "umzuerziehen" während du versuchst die anderen umzuerziehen. Oder du willst dich zu einem Unikum machen wo alles gut wird im Gegensatz zu den Usern X und Y. Was verfolgst du damit eigentlich?

Es ist wirklich doch traurig, dass du trotz dieser Therapie dein Ego hier füttern mußt- seitenweise.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

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Maya1991
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Beitrag So., 12.03.2017, 13:28

candle. hat geschrieben: So., 12.03.2017, 13:25
Es ist wirklich doch traurig, dass du trotz dieser Therapie dein Ego hier füttern mußt- seitenweise.

candle
Damit kannst du nur dich selbst meinen liebe Candle, hast du einen Spiegel zu Hause? Guck mal rein ab und zu.

Ach - und wie vorher schon gesagt: Halt dich raus aus meinen Beiträgen, ich möchte nicht mit dir zu tun haben.


mio
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Beitrag So., 12.03.2017, 13:32

Wer in der Lage ist konstruktive, klärende Gespräche zu führen ist klar im Vorteil. ;-) :) :anonym:

Ich wünsche Dir gutes Gelingen Maya, sowohl für die Analyse als auch für die Abschlussarbeit!

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