Könntest Du aufhören mit deinen Beleidigungen, es reicht, denke ich.Candykills hat geschrieben:pivello hat geschrieben:@stern, danke
@ Candy, darf es jetzt mal Gutwerden, ich denk nicht, dass das sein muss,
das tut niemanden gut, manchmal sollt auch Schluss sein dürfen.
LG, p
Heuchler!
Diagnosen
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Wo ist die Impliktion bzgl. der Schuld? Ich finde eher interessant, dass die Neid- und Traumadebatte häufig auch eine Debatte ist, die früher oder später auch auf die Schuld ausgeweitet wird.Fundevogel hat geschrieben:Das Wort Trauma impliziert immer (?) dass die Person, der Wasauchimmer widerfahren ist,
ein unschuldiges Opfer widriger äußerer Umstände ist.
Wenn ich aufgrund eine Unfalls traumatisiert bin, kann ich diesen doch sehr wohl verschuldet haben.
?Wenn dann ein berufener "Fachkundiger", sprich Therapeut, Psychiater oder sonstjemand, der es amtlich bescheinigt wissen sollte, von Trauma spricht, dann ist das voll super, weil dann ist man als Patient offiziell zum Leiden berechtigt. Alle anderen Leidenden sind dann aber irgendwie ... ja was eigentlich?
Vielleicht ist manches, was man damit verbindet (jetzt nicht so sehr speziell auf dich gemünzt) manchmal? oft? insbes. das eigene Lebensthema?
Ist es ja (im Normalfall) auch nicht (für den Betroffenen)... wie sehr vermutlich die meisten Schwierigkeiten. Denn wegen fader und unbedeutender Probleme, suchen vermutlich die wenigsten eine Therapie auf.Und wenn ich schon dabei bin zu sagen, was mir auf die Nerven geht: So gewisse "diagnostische" Fachbegriffe wie eben z.B. Trauma oder triggern oder - huch ! - dissoziieren werden, zumindest so meine Wahrnehmung hier im Forum, schon so häufig verwendet, dass sie überhaupt nichts mehr bedeuten. Oder aber dass sie den p.t. Lesern bedeutungsschwanger um die Ohren gehauen werden, seht her, da ist nicht nur ein fades unbedeutendes Problem.
Liebe Grüße
stern
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Ist das so? Ich denke, du meinst auch nicht den chirurgischen Begriff.Wenn ich aufgrund eine Unfalls traumatisiert bin, kann ich diesen doch sehr wohl verschuldet haben.
nee, ich meinte eine etwaige Traumastörung. Selbstverständlich kann man Unfälle auch selbst verschuldet haben (evtl. sogar verkehrsrechtlich "bescheinigt").leberblümchen hat geschrieben:Ist das so? Ich denke, du meinst auch nicht den chirurgischen Begriff.
Inwieweit man Störungen selbst verschuldet hat, ist natürlich so eine Sache (auch eine Traumastörung entwickelt man nicht zwangsweise)... aber das würde ich nicht nur bei Traumastörungen so sehen, sondern auf alle ausweiten (psychische wie somatische). Wenn ich erkältet bin und mit nassen Haaren auf die Straße gehe, so würde ich wohl auch sagen: Förderlich war das sicherlich nicht.
Liebe Grüße
stern
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... oder wie damit umgehen, wenn man aufgrund eigener Schuld auch noch andere Menschen in den Tod gerissen hat (im Zuge eines Unfalls)? Ich glaube nicht, dass eine etwaige Traumastörung davon entbindet, sich mit solchen Fragen auseinanderzusetzen und dass man (natürlich nur gegebenfalls) auch Verantwortung dafür übernehmen muss.
Liebe Grüße
stern
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Ich krieg das in meinem Kopf tatsächlich nicht hin, diese Verbindung zwischen "ich hab einen Unfall verursacht" und "deswegen bin ich traumatisiert".
Das wird deswegen sein, weil "traumatisiert werden" ein Passiv ist, bei dem es einen Handelnden gibt, der etwas mit einem selbst macht. Wenn ich selbst einen Unfall verursache, bin ich der Handelnde, gleichzeitig AUCH der Geschädigte, aber die Tatsache, dass ich Handelnder bin, wird im Begriff "traumatisiert sein" quasi ausgeschlossen.
Das wird deswegen sein, weil "traumatisiert werden" ein Passiv ist, bei dem es einen Handelnden gibt, der etwas mit einem selbst macht. Wenn ich selbst einen Unfall verursache, bin ich der Handelnde, gleichzeitig AUCH der Geschädigte, aber die Tatsache, dass ich Handelnder bin, wird im Begriff "traumatisiert sein" quasi ausgeschlossen.
Was man bei der - für manche leidigen - Trauma-Diskussion nicht außer Acht lassen sollte:Fundevogel hat geschrieben: Was mir bei dem Trauma-Thema am meisten auf die Nerven geht ist dies:
Das Wort Trauma impliziert immer (?) dass die Person, der Wasauchimmer widerfahren ist,
ein unschuldiges Opfer widriger äußerer Umstände ist.
Im Gegenzug wären dann alle anderen irgendwie selbst schuld.
Und wenn sie nicht selbst schuld sind, dann findet man sicher ein Trauma als Begründung.
Wenn dann ein berufener "Fachkundiger", sprich Therapeut, Psychiater oder sonstjemand, der es amtlich bescheinigt wissen sollte, von Trauma spricht, dann ist das voll super, weil dann ist man als Patient offiziell zum Leiden berechtigt. Alle anderen Leidenden sind dann aber irgendwie ... ja was eigentlich?
Wer unter "traumatisierenden" Lebensumständen aufwächst (und NUR das kann ICH beurteilen!), der wächst eben von Anfang an mit dem Gefühl auf "falsch zu sein". Die "Schuld" (ja, die es EIGENTLICH nicht geben sollte!), liegt in dem Fall bei dem "Traumatisierten".
Man muss vielleicht auch einfach mal versuchen zu verstehen dass der "Kampf gegen das Trauma" im Grunde genommen der Versuch ist seine Gefühle UND seine Gedanken in Einklang zu bringen.
Es ist ja nicht nur so dass man in der akuten belastenden Situation nicht merkt dass etwas falsch ist - aber dieses "Falsch" wird doch als "Richtig" impliziert.
Im Grunde muss das "Opfer" sich beim Täter entschuldigen dass es "DA IST", denn wäre es das nicht, dann wäre ja der Täter nicht zu der Tat geradezu gezwungen.
Und dieses "Grundgefühl", das unterscheidet meiner Meinung nach den "Traumatisierten" vom "Nicht-Traumatisierten".
(Und ich beziehe mich hier NUR auf die Kindheit, anderes lasse ich außer Acht, weil ich es nicht kenne. Aber das ist ja hier im Forum auch oft das Hauptthema - die Kindheit!)
(Befremdlich finde ich in dem Zusammenhang auch Eltern, die ihren gerade gestürtzten Kindern sagen "Nichts passiert", aber gut - das ist OT)
Und diese tiefsitzende Falsch-Richtig-Wahrnehmung, die muss jemand, der traumatisiert ist, erst einmal für sich wahrnehmen - und dann im Idealfall ändern.
(Und ja, dann verstehe ich auch die "Empfindlichkeit", das "getriggert sein" - denn hier passiert ja auch wieder nichts anderes - es wird erwartet dass derjenige MIT dem Traumstempel sich entschuldigt, erkennt dass er selber verantwortlich ist und sich gefälligst nicht so wichtig zu nehmen hat - er KÖNNTE ja unter Umständen mehr bekommen als andere.)
Und diese Begrifflichkeiten nun abzuschaffen, damit niemand eine "Diagnose hat die er zu seinem Vorteil nutzen kann", die wird NIEMANDEM gerecht.leberblümchen hat geschrieben:
Ich kann alles unterschreiben, ich werde vom Wort "triggern" auch immer extrem getriggert - oops Ich glaube, es ist, weil diese Worte wegen ihrer häufigen Verwendung - zumindest auf mich - mittlerweile so flapsig wirken, fast so (Achtung, Triggeralarm... ), als sei das so eine Art Lifestyle, sich permanent getriggert zu fühlen.
Vermutlich gibt es da ein semantisches Vakuum: Es gibt das Trauma und das, was alleine dadurch definiert ist, kein Trauma zu sein. Was man dann halt alles irgendwie bezeichnen kann, nur das alles gehört in die Gruppe der Nicht-Traumen.
Meine Utopie ist immer noch, diese Begriffe abzuschaffen.
Denn ja - ich bleibe dabei:
Täten wir das, würden wir die Umstände jeder einzelnen Diagnose außer Acht lassen, würden wir die Grenzen deutlich "aufweichen", dann dürften wir ja umgekehrt auch nicht mehr einzelne Therapieformen und Therapeuten werten.
Dann gäbe es doch nur noch pauschalisierte Leistungen. Dann bekäme jeder die gleiche Anwendung, die gleiche Pille, die gleiche Stundenzahl, die gleiche Therapie.
Die Frage ist: wollen wir das?
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero
Cicero
Ich bezog mich darauf:leberblümchen hat geschrieben:Ich krieg das in meinem Kopf tatsächlich nicht hin, diese Verbindung zwischen "ich hab einen Unfall verursacht" und "deswegen bin ich traumatisiert".
Mir fiel z.B. ein Unfalltrauma ein (kannst du dir nicht vorstellen, dass Leute aufgrund von Unfällen -welcher Art auch immer- eine Traumastörung entwickeln können? Zwingend ist das natürlich nicht). Und das war für mich ein Gegenbeispiel dafür, dass man immer Opfer widriger Umstände ist (z.B. einer falsch eingestellten Ampel, wofür man nicht verantwortlich ist, wenn das nicht zu den eigenen Aufgaben gehört... wenn eigene Unachtsamkeit hinzukommt, gibt es vielleicht eine Schuldteilung, kommt darauf an). Und vielleicht wird sogar die alleinige Schuld für den Unfall "offiziell" "bescheinigt" (z.B. verkehrs- bzw. versicherungsrechtlich).Das Wort Trauma impliziert immer (?) dass die Person, der Wasauchimmer widerfahren ist,
ein unschuldiges Opfer widriger äußerer Umstände ist.
Nun... das sind unterschiedliche Lesearten... Mein Verständnis sieht diese Implikation nicht vor. Ein Beispiel nannte ich. Gibt sicherlich viele mehr.Wenn ich selbst einen Unfall verursache, bin ich der Handelnde, gleichzeitig AUCH der Geschädigte, aber die Tatsache, dass ich Handelnder bin, wird im Begriff "traumatisiert sein" quasi ausgeschlossen.
Liebe Grüße
stern
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Wo steht denn das?leberblümchen hat geschrieben:dass ich Handelnder bin, wird im Begriff "traumatisiert sein" quasi ausgeschlossen.
Ich denke, dass es auch vorwiegend um Schuldgefühle geht, die ein Verursacher wie auch ein Opfer haben (wird).
candle
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Candle, das ist nicht "in Natur" so (ist ja klar, dass es mich schmerzt, wenn ich mit dem Kopf gegen die Wand schlage). Aber das ist sprachlich so: dass der Sprechende einen Begriff auswählt, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Ist immer so, übrigens. Dann kannst du untersuchen, in welchen Kontexten welche grammatischen Konstruktionen verwendet werden. Wann also z.B. ein Aktiv und wann ein Passiv verwendet wird - und warum. Ein Passiv impliziert immer "mit mir wird was gemacht". Im Psychologie-Jargon entspricht das genau dem Konzept von "ich wurde traumatisiert". Deshalb würde ich mich sehr wundern, wenn ein Mensch so von sich sprechen würde: "Ich habe einen Unfall verursacht und wurde dadurch traumatisiert". Auch da wieder (@ stern): Es geht nicht darum, dass das physikalisch nicht möglich wäre, sondern dass bestimmte Begrifflichkeiten bestimmte Vorstellungen im Kopf erzeugen.
(Wo das steht: in jedem Linguistik-Lehrbuch: ernst gemeint: Falls es dich interessiert, kann ich dir einige Titel nennen)
(Wo das steht: in jedem Linguistik-Lehrbuch: ernst gemeint: Falls es dich interessiert, kann ich dir einige Titel nennen)
Nun, ich würde sagen, es ist zwischen realer Schuld und Schulgefühlen ohne Schuld zu unterscheiden. Woraus man das jedoch nicht ableiten kann: Aus der Art der Störung. Und "Trauma erlitten" impliziert für mich auch nicht "auf jeden Fall war ich Opfer widriger Umstände, vgl. Unfall mit Alleinschuld.
Und auch hier komme ich nicht umhin: Wenn das arg aufbringt, vielleicht ist die Schuldfrage dann vielleicht teilweise eher ein eigenes Thema, die dann manchmal am Traumatisierten abgearbeitet wird, der (in der eigenen Vorstellung) natürlich immer unschuldig ist... so eine Art Freifahrschein also?
Und auch hier komme ich nicht umhin: Wenn das arg aufbringt, vielleicht ist die Schuldfrage dann vielleicht teilweise eher ein eigenes Thema, die dann manchmal am Traumatisierten abgearbeitet wird, der (in der eigenen Vorstellung) natürlich immer unschuldig ist... so eine Art Freifahrschein also?
Liebe Grüße
stern
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Du möchtest nur Begrifflichkeiten besprechen? Da sind wir aber allesamt mächtig abgeschweift.
Oder aber das ist sehr abstrakt und eine sehr eingeschränkte Sicht (momentan). Wobei ich das kenne.
candle
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stern: Ich würde nicht unbedingt sagen, dass es primär um die Schuldfrage geht, sondern vielleicht eher darum, eine Ursache zu finden für die eigene Entwicklung. Eine Ursache oder einen Verursacher. Einen Grund und eine Erklärung. Denn: Wo kein Täter ist, da keine Tat und wo keine Tat, da keine Auswikung - also: alles paletti. Das kann verstörend sein, sich das so auszumalen. Also quasi eher die Frage nach dem: "Was ist passiert, dass es mir so geht, wie es mir geht?"
Candle: Aber gerade sind wir doch mitten im Thema, oder?
Candle: Aber gerade sind wir doch mitten im Thema, oder?
Eine Störung kann sich auch niemand selbst machen... sorry für den unqualifizierten Hinweis, den ich mir gerade nicht verkneifen kann: Das haben noch nicht einmal die Traumatisierten geschafft, die depressiv sein sollen... und auch die Depressiven, die eine Traumatisierung bevorzugen würden.Wann also z.B. ein Aktiv und wann ein Passiv verwendet wird - und warum. Ein Passiv impliziert immer "mit mir wird was gemacht".
Sprich: Eine Störung kann man auch nur bedingt aktiv herstellen (eine Schnittwunde schon eher... und auch hier spricht man von "verletzt"... traumatisiert ist dem eigentlichen Wortsinne nach auch eine Bezeichnung für eine Wunde/Verletzung), gleichwohl kann man aber meinetwegen eine Unfall aktiv verursacht und verschuldet haben.
Ich finde das sehr konstruiert: Was impliziert den "Depression", "Angst", "Persönlichkeitsstörung"... das man das gemacht hat und Schuld daran ist? Oder das man das erleidet... völlig unschuldig?
Mein Fazit: Vielleicht wird auch hier ein Unterschied konstruiert, der keiner ist?
Liebe Grüße
stern
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Da mußt du aber schon mal unterscheiden zwischen einem Monotraum und mehreren traumatischen Ereignissen in Folge. Und es spielt sicher noch eine Rolle, ob es einem Kind oder einem gesunden Erwachsenen passiert. UND ganz wichtig: Menschen, die einem bei der Verarbeitung helfen. Besonders schlimm wird es dann, wenn die eigenen Bezugspersonen (Eltern) traumatisieren.leberblümchen hat geschrieben: Das kann verstörend sein, sich das so auszumalen. Also quasi eher die Frage nach dem: "Was ist passiert, dass es mir so geht, wie es mir geht?"
Keine Ahnung! Gerade hänge ich an der Orgasmus Geschichte.Candle: Aber gerade sind wir doch mitten im Thema, oder?
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