Rilke hat geschrieben:Ich meinte allerdings deinen Beitrag, auf den ich mich bezog
Welchen?
Rilke hat geschrieben:Und es gibt nichts klareres als Logik, da gebe ich dir recht, und Logik funktioniert immer, aber sie hat eben nichts mit Glauben zu tun, mir scheint aber, als wolltest du die Logik dem Glauben entgegenhalten.
So wie eigentlich jeder Atheist, oder? Dies ist ja auch ein Atheismus-Thread, und ich begründe meinen Atheismus eben schon allein mit Logik. Logik bedingt Wissen, harte Fakten. Und dies eben verdrägt sich nicht mit dem Glauben...
Rilke hat geschrieben:Also, nicht eigenständiges Denken sondern deine Interpretation fand ich kurzsichtig.
Du meinst eine VORSCHNELLE Interpretation, richtig? Frage: Inwiefern würden weitere dreißig Jahre des Nachdenkens etwas an der Tatsache ändern, daß eins und eins immer noch zwei ist?
Rilke hat geschrieben:Keine Ahnung, meinst du jemand bestimmtes? Ich kann ja nur für mich sprechen.
Und genau das meine ich mit Hinhaltetaktik. Was soll der erste Satz dieser Zeile für eine Funktion ausüben? Daß Du Dich als Gläubige nicht angesprochen zu fühlen brauchst, obwohl ich immer wieder explizit betone, daß ich alle GLÄUBIGEN meine?
Rilke hat geschrieben:(...) ja, das ist so und scheint konträr zum freien Willen, aber der Mensch hat die freie Wahl, in welche Richtung er geht. (...)
Erstens verstößt Du durch Deine Auffassung ebenso gegen die vier Soli, an welche Du eigentlich glauben solltest, was Dich ebenso wie Eve als Rosinenpickerin erscheinen läßt. Denke mal darüber nach. Zweitens wäre laut Deiner Auffassung somit der Wille Gottes nicht absolut oder allumfassend. Was heißt, daß Gott eben nicht allmächtig ist. Sooo gläubig kannst Du demzufolge nicht sein.
Rilke hat geschrieben:Magisch... hm, klingt irgendwie unpassend für mich. Bei Magie denk ich an Harry Potter
Nur mit einem Unterschied: Die Fans von Harry Potter sind sich (größtenteils ) über den fiktionalen Inhalt bewußt. Ein Gläubiger aber frißt das genau so, wie er es bekommt. Es sei denn, er ist ein wankelmütiger Rosinenpicker, ein Opportunist - so wie übrigens die meisten Gläubigen...
Google "Magisches Denken" und Du wirst finden, was ich damit meine.
Rilke hat geschrieben:Was du mit Instrumentalisierung und Doppelbindungen meinst, ist mir jetzt nicht ganz klar, aber wahrscheinlich hast du es in diesem Thread schon mehrfach erklärt (...)
Habe ich, aber Du kannst ja auch z.B. den Inhalt der von mir hineingestellten Links lesen, gibt ebenso Aufschluß darüber, was ich eigentlich meine.
Rilke hat geschrieben:Okeeyy... klingt, als würdest du Glauben irgendwie gefährlich finden.
Ich finde Glauben (Magisches Denken) definitiv gefährlich, weil ALLES geglaubt werden kann. Und jeden Tag etwas anderes - ich denke an "Der elektrische Mönch" von Douglas Adams. Gläubige sind für mich nur bedingt zurechnungsfähig, da Gläubige IMMER sehr stark durch verinnerlichte Doppelbindungen beeinflußt werden.
An alle gläubigen Mütter hier - Hand auf's Herz - wen liebt Ihr mehr: Euren Gott oder Eure Kinder? Und bitte keine Ausflüchte. Vielleicht hat mich Euer Gott ja als Prüfstein geschickt...
Rilke hat geschrieben:Selbst wenn BEWIESEN wäre, diese 40 seien allesamt Ausgeburten des Teufels und würden Gott und das gesamte Universum vernichten, würde ich noch darum bitten, ob das nicht jemand anders erledigen könnte.
Hehe. Also auch eine opportunistische Rosinenpickerin, richtig? Allein Gott entscheidet, es steht Dir gar nicht zu, ihn um etwas zu bitten, höchstens kannst Du andere Menschen bitten, dadurch würdest Du Dich aber nur selbst belügen, weil deren Wille nur eine Manifestation göttlichen Willens wäre, ebenso Deine Selbstlüge. Ich stelle mir das als einzigen Horrortrip vor, vollkommen fremdgesteuert zu werden von einem Gott, sogar dann, wenn ich mich selbst belüge...
Rilke hat geschrieben:Mich würde interessieren, warum du diese Frage stellst, aber wahrscheinlich rückst du damit nicht raus? Klingt mir ein bisschen danach, dass du vor Augen führen möchtest, Gläubige seien Verrückte, die Stimmen hören und im Namen Gottes babymordend durch die Gegend ziehen (könnten).
Die wenigsten sind richtig verrückt, die meisten zum Glück nur gestört und verzweifelt, wobei die Verzweiflung vor der Störung eintritt. Der Glaube ist ein Ausweg aus einer auswegslosen Situation. An diesem Punkt verläßt der Gläubige eben auch die Welt der Logik, somit ist sein Handeln vieles, vielleicht gut, vielleicht schlecht - aber ganz sicher nicht berechenbar und auch nicht moralisch. Entscheidungen zu fällen für einen Gläubigen ist wie ein Würfelspiel, und aus dem Zufall wird Gott.