Liebt mich mein Analytiker oder ist es nur Einbildung?

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Solage
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 18:51

mio hat geschrieben:Um mal auf Mayas Thema zurückzukommen, so erscheint mir die "These" sie wäre - aus sich heraus - übermässig "sexualisiert" am Thema vorbei. Denn faktisch lese ich eher eine Angst davor vom "Gegenüber zu sehr sexualisiert" (zu dessen Selbst-Objekt degradiert) zu werden.
So ging es mir auch in der entgleisten Therapie.
Dabei zweifelte ich am Anfang an meiner Wahrnehmung und versuchte mir das Verhalten vom Therapeuten therapeutisch zu erklären. Wegschieben, verleugnen, liegt an mir etc.

In der Folgetherapie wurde mir erklärt, dass solche Wahrnehmungen immer auch mit dem Verhalten des Therapeuten zu tun haben. Die können sich schon auch verführerisch verhalten und wenn man das so wahrnimmt, dann sollte das mit dem Therapeuten befriedigend besprochen und geklärt werden.
Da passiert etliches unbewusst auch auf Therapeutenseite. Da spürt der Patient etwas, was dem Therapeuten vielleicht noch nicht bewusst ist und umgekehrt. Aber es gibt auch bewusstes Verhalten vom Therapeuten, weil sie evtl. was hervorlocken möchten.

Analytiker sollten ihr Verhalten aber immer wieder selbst reflektieren und so eine Dynamik erkennen.
In einer hilfreichen Therapie wird das eben auch erkannt, evtl. auch benannt wenn hilfreich, und dann auf die professionelle Ebene zurückgegangen.
Wenn einzelne Sitzungen manchmal sehr emotional auf beiden Seiten aufgeladen sind, dann ist es danach wichtig, sich wieder auf professionellem Boden zu bewegen. Das ist Aufgabe des Therapeuten!

Mir wurde mein Wahrnehmung verdreht und umgedeutet.
Ich konnte mit ihm nicht tatsächlich darüber reden. Stattdessen wurde gehandelt.
Ich hätte aufstehen und gehen sollen.

Auch war es bis jetzt so, dass ich schwer NEIN sagen konnte, wenn mich jemand will.
Solche Muster erkennen Therapeuten sehr schnell und wenn sie professionell arbeiten, gehen sie ordentlich damit um und üben keinen Druck aus.

Wenn ich mich richtig erinnere? Dann hast Du geträumt, dass Du Deinem Therapeuten nicht genug Übertragungsliebe gibst. Klingt so, als ob Du Dich unter Druck fühlst.
Übertragungsliebe kann sich einstellen oder auch nicht. Diese aber zu evozieren, halte ich für falsch.
Du bist jetzt gerade 1 Jahr in Analyse. Das ist nicht lange und Du solltest dort Zeit und Raum haben für DEINE Entwicklung.
Wie sagte Dein Therapeut: Gefängnis mit 3 Buchstaben = Ehe.
In mir löst so ein Spruch aus, dass er vielleicht in einer unguten Ehe ist und Dich damit reinzieht.
Wissen doch Therapeuten (und gerade Analytiker) sehr genau, dass jedes Wort, das sie sagen im Patienten etwas bewirkt. Das ist doch Therapie. Deshalb sollten solche Äußerungen gut durchdacht und verantwortlich gemacht werden.
DESHALB: Reden, reden, reden und wenn dies nicht klärend und befriedigend für Dich ist, Konsequenzen ziehen.

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Maya1991
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 19:02

mio hat geschrieben: Und natürlich kann es auch sein, dass Du einfach "Deinen" Gefühlen "entfremdet" bist und deshalb anfällig dafür die des anderen zu übernehmen, das wäre dann nochmal eine andere Problematik. Dann läge wohl eher eine "Gegenübertragung" vor oder so was. So nach dem Motto: Der andere liebt mich also liebe ich ihn auch, reaktiv sozusagen, nicht aber um seiner Selbst willen und aus Dir selbst heraus. Das kannst Du letztlich nur selbst erfühlen, was da hinkommt.

Was für mich gegen obiges "natürlich kann es auch sein" spricht ist der Umstand, dass Du es aus einem "Schuldgefühl" heraus tust. Das spricht eher für ein Problem "Nein" sagen zu dürfen und zu können, also eine andere Form von "Abgrenzungsproblematik" als wenn ich den anderen (sein Gefühl) "internalisiere/benutze" weil mir mein eigener Zugang zu diesem Bereich in mir fehlt oder ich es mir "nicht erlauben" kann. Denn wenn es so wäre, dann hättest Du wohl kein "schlechtes Gewissen", denn dann wären Deine "Lügen" ja "wahr" für Dich, Du würdest also wirklich glauben, den anderen zu lieben, selbst dann, wenn Du es gar nicht aus Dir heraus tätest.

Aber vielleicht geht auch beides in Kombi? Wie gesagt, dass kannst Du nur selbst für Dich prüfen.
Das lässt viel in mir anklingen und macht mich irgendwie traurig, weil ich denke, dass du damit schon wieder den entscheidenden Punkt triffst und ich realisiere gerade, dass ich (anders als letzte Woche noch in meiner "Wow ich bin symptomfrei"-Euphorie angenommen ) noch einen sehr langen Weg vor mir habe..

Meine Anfangsfrage würde ich dann tatsächlich so beantworten: Ich habe es mir nicht eingebildet, dass der Analytiker mich begehrt (um nicht Lieben zu sagen), er wird dieses Begehren aber nicht ausagieren, ich bin also "in Sicherheit" und könnte mich ganz auf meine eigenen Gefühle konzentrieren und mich fallen lassen... Aber. Die Verwirrung bleibt: Mein eigenes Begehren ihm gegenüber war womöglich eingebildet (auch da es ausgerechnet während seiner Abwesenheit (Regressiver Impuls: "Er verlässt mich, dann erwidere ich mal lieber schnell sein Begehren, damit er wieder kommt?" eintrat und schnell wieder verflogen war)..?

Tatsächlich kann ich es nicht genau sagen, weil ich eben tatsächlich nicht genau weiß, was unter den Gefühlen, die ich von anderen in mich aufnehme noch meine eigenen sind.. und dass ich mich im Zweifel "verliebt mache", um jemanden nicht zu enttäuschen (und nicht von der wichtigen Bezugsperson verlassen zu werden, klar!) ist, wenn ich darüber nachdenke, ein Klassiker meiner Beziehungs-Vergangenheit.

Trotzdem hat uns das ganze Wirrwarr wie gesagt emotional näher gebracht und wichtige Erinnerungen heraufbefördert. Allerdings kann ich fast besser spüren, was in ihm vorgeht, als umgekehrt.. wofür ja auch das "Übersehen" des Trauma spricht. Wenn ich meine Gefühle nicht mal selbst fühlen kann und dann auch noch mit seinen beschäftigt bin, wie soll er mich dann schon auch "kriegen".

Dass sich eine Übertragungsliebe bildet, tritt übrigens häufig bei dieser Art von "Rollenumkehr" um, habe ich gelesen: Also wenn der Therapeut (gar nicht aus böser oder missbräuchlicher Absicht, meist passiert das wider willen!) zum "Patienten" gemacht wird, indem der Patient zur "Leinwand" wird und die Gefühle des Therapeuten spiegelt, nicht umgekehrt.. dafür sind wahrscheinlich Patienten mit eigener "Helferneurose" oder LehranalysandInnen (hallo Anonyma) besonders "anfällig".

Müh.


mio
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 19:10

Solage hat geschrieben: Übertragungsliebe kann sich einstellen oder auch nicht. Diese aber zu evozieren, halte ich für falsch.
"Übertragungsliebe" (im weitesten Sinne=nahe Beziehung) soll in der klassischen Analyse entstehen, das "forciert" bereits das "enge Setting". Ich habe einen bedürftigen Patienten. Dieser bekommt viel "Nähe" und "Raum" und "Spiegelung" vom Analytiker (hohe Sitzungsfrequenz, abstinenter Analytiker = einstellungsfähige "Mutter" beim Säugling), zahlt aber auch "einen Preis" dafür: Unbedingte Akzeptanz des Settings und der Arbeitsweise des Analytikers=Unterwerfung/Abhängigkeit.
Das ist eine bewusste "Reinszenierung" der frühen Kindheit von Seiten des Analytikers her.

Dass dieses Verfahren heute durchaus umstritten ist, hat auch damit zu tun. Aber so funktioniert das klassische Verfahren.
Der Analytiker WILL ja "tief in die Struktur" des Patienten "eingreifen", um diese zu verändern. Muss also "weit vordringen" können (bzw. den Patienten dorthin "zurückschleudern") um überhaupt in die "tiefen Strukturen" eingreifen zu können.

Was nicht geschehen sollte ist, dass der Analytiker sich "am Patienten" (in welcher Form auch immer) selbst "befriedigt".

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Solage
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 19:24

Maya1991 hat geschrieben:Meine Anfangsfrage würde ich dann tatsächlich so beantworten: Ich habe es mir nicht eingebildet, dass der Analytiker mich begehrt (um nicht Lieben zu sagen), er wird dieses Begehren aber nicht ausagieren, ich bin also "in Sicherheit" und könnte mich ganz auf meine eigenen Gefühle konzentrieren und mich fallen lassen... Aber. Die Verwirrung bleibt: Mein eigenes Begehren ihm gegenüber war womöglich eingebildet (auch da es ausgerechnet während seiner Abwesenheit (Regressiver Impuls: "Er verlässt mich, dann erwidere ich mal lieber schnell sein Begehren, damit er wieder kommt?" eintrat und schnell wieder verflogen war)..?

Tatsächlich kann ich es nicht genau sagen, weil ich eben tatsächlich nicht genau weiß, was unter den Gefühlen, die ich von anderen in mich aufnehme noch meine eigenen sind.. und dass ich mich im Zweifel "verliebt mache", um jemanden nicht zu enttäuschen (und nicht von der wichtigen Bezugsperson verlassen zu werden, klar!) ist, wenn ich darüber nachdenke, ein Klassiker meiner Beziehungs-Vergangenheit.

Trotzdem hat uns das ganze Wirrwarr wie gesagt emotional näher gebracht und wichtige Erinnerungen heraufbefördert. Allerdings kann ich fast besser spüren, was in ihm vorgeht, als umgekehrt.. wofür ja auch das "Übersehen" des Trauma spricht. Wenn ich meine Gefühle nicht mal selbst fühlen kann und dann auch noch mit seinen beschäftigt bin, wie soll er mich dann schon auch "kriegen".

Dass sich eine Übertragungsliebe bildet, tritt übrigens häufig bei dieser Art von "Rollenumkehr" um, habe ich gelesen: Also wenn der Therapeut (gar nicht aus böser oder missbräuchlicher Absicht, meist passiert das wider willen!) zum "Patienten" gemacht wird, indem der Patient zur "Leinwand" wird und die Gefühle des Therapeuten spiegelt, nicht umgekehrt.. dafür sind wahrscheinlich Patienten mit eigener "Helferneurose" oder LehranalysandInnen (hallo Anonyma) besonders "anfällig".
Habe ähnlich Erfahrungen gemacht. Sein Begehren gespürt und dann, weil er das so will, mit "Verliebtheit" reagiert. Was ist SEINS und was ist MEINS?
Rollenumkehr hatten wir auch.
Angst davor, dass er mich verlässt, dann gebe ich ihm doch meine "Liebe". Ich habe den aber nicht geliebt, sondern er spielte mit meiner Übertragung/Verlassenheitsangst.
Ich hatte sehr archaische Gefühle. Da wiederholte sich was.

Es passiert nicht wider Willen, sondern der Therapeut will das so und lässt das auch zu.
Weil er dabei nicht auf DICH achtet, sondern auf SICH.
Die Verantwortung liegt NICHT bei Dir, sondern beim Therapeuten. Das ist nicht DEINE Schuld.

Ach ja, mein Ex-Thera konnte mein Trauma NICHT bearbeiten, weil da hätte er sich selbst angucken müssen.

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Maya1991
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 19:25

Solage hat geschrieben: Da passiert etliches unbewusst auch auf Therapeutenseite. Da spürt der Patient etwas, was dem Therapeuten vielleicht noch nicht bewusst ist und umgekehrt. Aber es gibt auch bewusstes Verhalten vom Therapeuten, weil sie evtl. was hervorlocken möchten.

Analytiker sollten ihr Verhalten aber immer wieder selbst reflektieren und so eine Dynamik erkennen.
In einer hilfreichen Therapie wird das eben auch erkannt, evtl. auch benannt wenn hilfreich, und dann auf die professionelle Ebene zurückgegangen.
Wenn einzelne Sitzungen manchmal sehr emotional auf beiden Seiten aufgeladen sind, dann ist es danach wichtig, sich wieder auf professionellem Boden zu bewegen. Das ist Aufgabe des Therapeuten!
Vielen Dank liebe Solage, so wie alle deine Beiträge bisher finde ich das sehr interessant und werde es bedenken..

Aktuell bin ich mir recht sicher, dass er sich von Herzen wünscht, dass es mir besser geht und dass ich glücklich werde.. was das angeht, ist er wirklich therapeutisch überaus "liebevoll" - und er hat mir versichert, dass er auf den Rahmen "aufpasst" und hält ihn jetzt auch besser ein. Ich glaube, er macht jetzt eine Supervision mit seiner Frau zusammen. Das finde ich vertrauenserweckend. Also, von ihm ist da nichts zu befürchten denke ich, auch wenn er mich wirklich gern hat.

Wie sich gerade auch im Austausch mit euch zeigt, ist diese Verwicklung und Verwirrung ja nichts, was in der Analyse "neu" auftaucht, sondern etwas, das sich unabhängig von ihm in meinem Leben in der ein oder anderen Form schon öfter abgespielt hat (zum Beispiel in meiner letzten und vorletzten Beziehung.. da wollte ich die jeweiligen Partner vermutlich nur als guten Freund (bzw. nicht verlieren) und habe Liebe und Begehren einfach gespiegelt, ohne sie wirklich selbst zu empfinden ..also ich liebe beide immer noch und würde alles für sie tun und will dass sie glücklich sind, etc., aber eben so wie ich sehr gute Freunde liebe..).

Insofern ist das mit ihm vermutlich eine Art Reinszenierung (in die er halt bei aller Professionalität voll reingetappt ist) - und Dank seiner Professionalität und Ehrlichkeit eine gute Gelegenheit, das zu bearbeiten.

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Solage
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 19:34

Liebe Maya!

Und wenn der da selbst reintappt, sollst Du Dir keine Gedanken um ihn machen, wie er da wieder rauskommt.
Du sollst sicher sein in Deiner Analyse!
Du sollst nicht die Verantwortung für ihn übernehmen.
Du sollst Dir keine Gedanken machen, wie ER das bearbeitet.

Du sollst Raum für DICH finden in einer DIR hilfreichen Therapie.
Und nicht das Verhalten des Therapeuten erklären müssen. Ist SEINE Baustelle!

Ich wünsche Dir sehr, dass Du in Zukunft DEINE Themen bearbeiten kannst und Dich nicht mehr bemüßigt fühlst für ANDERE mitzudenken.

Schlimm finde ich auch, dass Du froh bist, nichts von ihm befürchten zu müssen.
Das alleine sollte Dir nicht genügen.

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Maya1991
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 19:38

Solage hat geschrieben: Habe ähnlich Erfahrungen gemacht. Sein Begehren gespürt und dann, weil er das so will, mit "Verliebtheit" reagiert. Was ist SEINS und was ist MEINS?
Rollenumkehr hatten wir auch.
Angst davor, dass er mich verlässt, dann gebe ich ihm doch meine "Liebe". Ich habe den aber nicht geliebt, sondern er spielte mit meiner Übertragung/Verlassenheitsangst.
Ich hatte sehr archaische Gefühle. Da wiederholte sich was.

Es passiert nicht wider Willen, sondern der Therapeut will das so und lässt das auch zu.
Weil er dabei nicht auf DICH achtet, sondern auf SICH.
Die Verantwortung liegt NICHT bei Dir, sondern beim Therapeuten. Das ist nicht DEINE Schuld.

Ach ja, mein Ex-Thera konnte mein Trauma NICHT bearbeiten, weil da hätte er sich selbst angucken müssen.
Das klingt wirklich ganz schön unheimlich. Ich war ja schon zu Anfang der Beschäftigung mit diesem Thema schockiert über die Häufigkeit solcher Entwicklungen, (bzw. Verwicklungen..) und deiner oder auch isabes Geschichte.

..habe auch mit meinem Exfreund darüber gesprochen, der sagte, dass Verstrickungen auch dem besten Therapeuten noch in hohem Alter passieren könnten (das weiß er von KollegInnen) - und dass alles darauf ankäme, angemessen mit Supervision und Ehrlichkeit dem Patienten gegenüber zu reagieren.. wenn aber wie in deinem Fall weder Fähigkeit noch Bereitschaft seitens des Therapeuten da ist, sich selbst anzuschauen, den Rahmen zu wahren und alles zu besprechen - dann würde ich auch sagen: RUN!!

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Solage
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 19:48

Bin ja dann auch weg!
Die eigene Wahrnehmung nicht wegschieben, sondern ernst nehmen. Sich selbst ernst nehmen.
Mir passiert das nicht noch einmal.

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Möbius
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 21:17

@ mio

Ich hatte Dir was sehr geistreiches zu Deinem sehr geistreichen Beitrag über Bindungstheorie und "Selbstwirksamkeit" (quel mot!) schreiben wollen, aber hab nix hingekriegt weil ich schon nix verstanden habe von dem, was Du geschrieben hattest oder zumindest fast nix.

Ich bin dann doch lieber ins Kino gegangen - wenn man schon kognitiv nicht auf der Höhe ist ... grmpf !

Die Unbeantwortetlassung Dieses Deines Beitrages bitte ich, mir nachzusehen.

Gruß
Möbius

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Maya1991
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 22:25

Mio/Möbius: Ich habe mir gleich einen Vortrag zur Bindungstheorie online angesehen, fand ich sehr spannend. Man kann sich doch mal einlassen auf neues!

So und jetzt habt euch wieder gern, ja?

Bowlby war übrigens auch Fisch. :D


mio
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 22:33

Maya1991 hat geschrieben:Tatsächlich kann ich es nicht genau sagen, weil ich eben tatsächlich nicht genau weiß, was unter den Gefühlen, die ich von anderen in mich aufnehme noch meine eigenen sind.. und dass ich mich im Zweifel "verliebt mache", um jemanden nicht zu enttäuschen (und nicht von der wichtigen Bezugsperson verlassen zu werden, klar!) ist, wenn ich darüber nachdenke, ein Klassiker meiner Beziehungs-Vergangenheit.

Trotzdem hat uns das ganze Wirrwarr wie gesagt emotional näher gebracht und wichtige Erinnerungen heraufbefördert. Allerdings kann ich fast besser spüren, was in ihm vorgeht, als umgekehrt.. wofür ja auch das "Übersehen" des Trauma spricht. Wenn ich meine Gefühle nicht mal selbst fühlen kann und dann auch noch mit seinen beschäftigt bin, wie soll er mich dann schon auch "kriegen".
Na ja, es ist "beides" denke ich. Du "weichst" geschickt aus, sobald er "reagiert" (also orginär dürfte es schon "aus Dir" kommen in dem Falle) und "reagierst" sozusagen nun wiederum "komplementär" indem Du ihn "prüfst". So liest sich das zumindest für mich. Dieser "Prüfung" hat er nun "standgehalten" indem er Dir glaubwürdig "versichert" hat, dass Deine Grenzen save sind, selbst dann, wenn Du ihn "zu verführen" versuchst und damit sogar "erfolgreich" bist.

Wenn Du so willst, dann "reinszenierst" Du die "Versuchung" und nur die Ablehnung dieser gibt "Sicherheit". Ich kann nicht genau beschreiben, was ich meine, aber ungefähr so nehme ich es wahr.

Dass er Dich nicht "kriegen" könnte, wenn er es wollte, halte ich für unwahrscheinlich. Er hat Dich doch schon längst.
Nur täte er es zu "direktiv" dann würde es entweder "scheitern" oder aber es wäre übergriffig. So hingegen kann "Vertrauen in die Beziehung" (und damit letztlich in Dich und Dein eigenes) wachsen.

Ich hab mal irgendwann zu meiner Thera den Satz gesagt, dass es mir weniger darum geht, ihr vertrauen zu können. Sondern mehr darum, dass sie sich selbst und mir vertraut...denn das hätte automatisch zur Folge, dass auch ich ihr vertrauen (also eigentlich mir!) kann und für mich hat der bis heute viel Wahrheit und ich glaube, dass Menschen "Vertrauen" oft "falsch" sehen. Nämlich als was, was von "außen" kommen "muss" (in Form von Vertrauensbeweisen), aber in Wirklichkeit geht es um was "inneres" dem das Außen folgt.


mio
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 22:35

Maya1991 hat geschrieben: So und jetzt habt euch wieder gern, ja?
Bist Du ein Scheidungskind?

Und keine Sorge, ich für meinen Teil kann gut mit Möbius Art umgehen. Von mir aus also alles "Paletti".


mio
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 22:42

Möbius hat geschrieben:Ich bin dann doch lieber ins Kino gegangen - wenn man schon kognitiv nicht auf der Höhe ist ... grmpf !
Prima!

Klingt nach sehr "selbstwirksamem" Handeln.

(Falls ich was zusätzlich erklären soll, sagst Du es, ok?)

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Möbius
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 22:48

Maya1991 hat geschrieben: So und jetzt habt euch wieder gern, ja?
Bist Du ein Scheidungskind? Und keine Sorge, ich für meinen Teil kann gut mit mios Art umgehen. Von mir aus also alles "Paletti".

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Beitrag Sa., 18.02.2017, 22:52

mio hat geschrieben: (...)
(Falls ich was zusätzlich erklären soll, sagst Du es, ok?)
Heute lieber nicht, von wegen der kognitiven Tieflandsbucht, in der ich mich im Moment befinde.

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