Nuklearkatastrophe in Japan

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Nico
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Beitrag So., 20.03.2011, 08:18

geronimos secret hat geschrieben: Lächerliche 23% Energieanteil aus Atomenergie dürften wohl bis 2020/2025 zu erstzen sein.
Und wie die Vergangenheit gezeigt hat, dürfte der Energiebedarf bis 2020/2025 ja üüüüüberhaupt nicht steigen......
Man nehme z.B. die derzeit auf Hochtouren laufende Entwicklung der Elektroautos usw.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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stern
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Beitrag So., 20.03.2011, 09:53

Lilly111 hat geschrieben:Kernenergie hat sich m.E. noch nie gerechnet.
Ein Argument für die Kernenergie ist, dass kein C02 (ein "Treibhausgas") ausgestossen wird (anders als bei z.B. Kohlekraftwerke, die bis heute noch einen guten Teil der Energieversorgung ausmachen ) - womit ich nicht sagen will, dass ich evtl. gesundheitliche und umweltbezogene Risiken/Schäden der Atomkraft aus Endlagerung u. evtl. Unfällen für unbeachtlich erachte, im Gegenteil!! (Auch) um Klimaziele zu erfüllen setz(t)en einige Länder daher gerne auf Atomkraft . Und zum Kostenaspekt: Es wird geschätzt, dass der Ausbau von Kabelnetzen für regenerative Energien so um die 200 Mrd. € verschlingt - iss nicht ohne. Schön in der Landschaft sieht das auch nicht aus, aber ich wüsste dzt. keine Alternative. Zu frühzeitiger Ausstieg könnte also auch heißen, dass der Ausstieg auch mit Aufweichung von Klimazielen bezahlt wird, solange erneuerbare Energien nicht zügig genug ausgebaut werden können.
Ich stelle mir nämlich schon die ganze Zeit die Frage, warum der Reaktor in Tschernobyl in gerade mal 90 Minuten "durchgebrannt" ist und man in Fukushima nach über einer Woche immer noch Chancen hat das Schlimmste zu verhindern. (Zum Glück!!!!) Die alten Brennstäbe könnten dafür eine Erklärung sein?
Kann's nicht erklären... aber ich meine der wesentliche Unterschied liegt im Reaktortyp. Fukushima = Siedewasserreaktor. Tschernobyl: Graphitmoderierter Siedewasserreaktor. Und ich meine, das Verhalten von Grafit wurde zum Hauptproblem, da es bei einer Explosion zum einen höher in die Atmosphäre geschleudert wird, die Partikel mit der Qualmwolke weit verbreitet werden können und Grafit v.a. auch leicht brennt/entzündbar ist (der nachfolgende Brand bei hohen Temperaturen war ja auch schwer unter Kontrolle zu kriegen) => Graphitbrand (Kohlenstoff). Und auch mit dem Containment soll es in Tschernobyl nicht gut ausgesehen haben. Dürfte also eher mit der Art der Brennstäbe (Graphitbrennstäbe, die in Brand gerieten) als deren Alter zu tun haben - zumindest bezogen auf des schnellere Durchbrennen.
Ein Land muss den Anfang machen. Warum nicht wir?
Ich glaube die Österreicher sind noch weiter... wobei bzgl. der Bedarfsmengen vielleicht nicht so die Vergleichbarkeit steht, keine Ahnung. Ich sehe auch für einen Wirtschaftsstandort in einer Vorreiterrolle Chancen.
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Blaubaum
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Beitrag So., 20.03.2011, 12:11

stern hat geschrieben:
Lilly111 hat geschrieben:Kernenergie hat sich m.E. noch nie gerechnet.
Nur für die Erzeugung atomwaffenfähigen Materials "rechnet" die Atomenergie sich.
stern hat geschrieben:Ein Argument für die Kernenergie ist, dass kein C02 (ein "Treibhausgas") ausgestossen wird
Dann sollte man ganz schnell damit aufhören, die Wälder für die Erzeugung von E 10 im grossen Stil abzuholzen, denn die Wälder binden viel mehr CO2 als die Weizen-oder Sojaplantagen, die dann für die Ethanolgewinnung angelegt werden.

Photovoltaikanlagen in die nordafrikanische Wüste. Vielleicht auch ein Aspekt des Bürgerkrieges in Libyen???
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Lilly111
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Beitrag So., 20.03.2011, 14:04

stern hat geschrieben:Ein Argument für die Kernenergie ist, dass kein C02 (ein "Treibhausgas") ausgestossen wird...
Ja, das stimmt auch, im Gegensatz zu dem Argument 'billig'. Man wirbt mit beiden Argumenten (billig und neutrale CO2-Bilanz) für die Kernenergie. Das erste stimmt mE eben nicht, das zweite schon.
Ich bin für einen technisch machbaren und klimaverträglichen Ausstieg. Gleich morgen alle AKW abschalten und dafür wieder die Kohlekraftwerke ans Netz hängen, macht auch keinen Sinn. Auf die sieben alten Pannenmeiler kann man offenbar ganz gut verzichten, die anderen zehn sicherer machen und gleichzeitig die Stromtrassen für erneuerbare Energien ausbauen. Das müsste in absehbarer Zeit doch machbar sein?
Wobei es dann - da muss ich Gabriel recht geben - auch nicht sein kann, dass Bürger gegen jedes Windrad einzeln bis nach Brüssel klagen. Das hat mE nichts mit Diktatur zu tun, wenn diesbezüglich die Klagemöglichkeiten eingeschränkt werden (müssen).
stern hat geschrieben:Ich glaube die Österreicher sind noch weiter... wobei bzgl. der Bedarfsmengen vielleicht nicht so die Vergleichbarkeit steht, keine Ahnung. Ich sehe auch für einen Wirtschaftsstandort in einer Vorreiterrolle Chancen.
Ich meinte den Anfang mit dem Ausstieg. Die Österreicher können ja nicht aussteigen, weil sie (vernünftigerweise) nie drin waren.
Blaubaum hat geschrieben:Dann sollte man ganz schnell damit aufhören, die Wälder für die Erzeugung von E 10 im grossen Stil abzuholzen, denn die Wälder binden viel mehr CO2 als die Weizen-oder Sojaplantagen, die dann für die Ethanolgewinnung angelegt werden.
Das Ziel (Einsparung von Öl, Unabhängigkeit, bessere Umweltbilanz) ist gut, die Umsetzung katastrophal.
Wenn ich das richtig erinnere, wollte man nur in der Entwicklungs- und Erprobungsphase Sojabohnen und Mais für die Gewinnung von Bio-Ethanol einsetzen. Dann sollte auf Bioabfälle umgestellt werden. Also sprichwörtlich aus Kuhfladen Gold bzw. Sprit machen. Davon hat man sich aber leise weinend verabschiedet. Unterm Strich (mit Neuanbau von Zuckerrüben, Mais etc.) soll ja sogar die Umweltbilanz negativ sein. Was aber niemanden davon abhält, daran festzuhalten.
Hinzu kommt, dass an der Tankstelle keineswegs E10 drin ist, wo E10 draufsteht. Muss auch nicht. Es reichen auch nur 1% Bio-Ethanol(*) um den Sprit als E10 verkaufen zu dürfen. Das ist die Mogelpackung schlechthin. Der gutgläubige Bürger denkt er tut was für die Umwelt und tankt lustig weiter den normalen Sprit. Der heißt jetzt nur anders. Dafür ist das Super/SuperPlus (getrennt gibt es das bei uns schon gar nicht mehr) gut 10Cent teuerer.

(*) in Punkt 3.4 ist es erklärt
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/p ... nd_e10.pdf

Bei solchen Aktionen leidet bei mir die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in politische Entscheidungen.

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Beitrag So., 20.03.2011, 14:31

Lilly111 hat geschrieben:
Blaubaum hat geschrieben:Dann sollte man ganz schnell damit aufhören, die Wälder für die Erzeugung von E 10 im grossen Stil abzuholzen, denn die Wälder binden viel mehr CO2 als die Weizen-oder Sojaplantagen, die dann für die Ethanolgewinnung angelegt werden.
Das Ziel (Einsparung von Öl, Unabhängigkeit, bessere Umweltbilanz) ist gut, die Umsetzung katastrophal.
Wenn ich das richtig erinnere, wollte man nur in der Entwicklungs- und Erprobungsphase Sojabohnen und Mais für die Gewinnung von Bio-Ethanol einsetzen. Dann sollte auf Bioabfälle umgestellt werden. Also sprichwörtlich aus Kuhfladen Gold bzw. Sprit machen. Davon hat man sich aber leise weinend verabschiedet. Unterm Strich (mit Neuanbau von Zuckerrüben, Mais etc.) soll ja sogar die Umweltbilanz negativ sein. Was aber niemanden davon abhält, daran festzuhalten.


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Tja, das fällt den Herrschaften der Politik mit ihren Erbsenhirnen aber erst dann ein, wenn die Bäume gefällt sind.
"oh, geil ich hab ne Idee! Ich brauch Platz für viele Sojabohnen. Komm, quatsch mir nicht dazwischen mit deinem Biomüll da, ich hab zu tun, die doofen Bäume fällen zu lassen dass ich Platz habe.

Oh, nanu, die Umwelt pfeift aus dem letzten Loch, meine Sojabohnen waren ne sch...... Idee...
Tja, dann muss ich wohl kleine Sprösslinge pflanzen lassen und in 20 Jahren gehts der Umwelt dann wieder besser"

Eine Woche später - vielleicht ein Jahr später kommt eine weitere bescheuerte Idee, diesmal ist dann wohl der Natursee im Weg.

Es ist immer das gleiche, es wird theoretisiert was das Zeug hält, aber erst später wird drüber nachgedacht was das zur Folge hat.

Sobald der Mensch an der Natur am Werke war, wurde eine Katastrope daraus.
"wie? Die Mäuse fressen ein paar unserer Zuckerrohrstängel? Importiere gleich mal den Mungo in dieses Land, der sorgt für Ordnung.
Wie? Der Mungo vermehrt sich unkontrolliert und frisst die Vögel? Na und?
Wie? Es gibt keine Vögel mehr und die Insekten zerstören die Felder? Na sowas, woran liegt das wohl?"
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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stern
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Beitrag So., 20.03.2011, 15:09

Lilly111 hat geschrieben:Wobei es dann - da muss ich Gabriel recht geben - auch nicht sein kann, dass Bürger gegen jedes Windrad einzeln bis nach Brüssel klagen. Das hat mE nichts mit Diktatur zu tun, wenn diesbezüglich die Klagemöglichkeiten eingeschränkt werden (müssen).
Ich wette fast darauf wetten, dass die Umsetzung insoweit noch auf einige Probleme stößt... wobei ich es auch teils verstehen kann. Nun ja, die Standorte sind halt mit Bedacht zu wählen. So 10 km von mir entfernt steht auch ein (noch kleinerer, aber ich denke noch ausbaufähiger) Windpark (nicht wohngebietsnah)... sieht nicht wirklich nett aus, aber es gäbe auch Landstriche, auf denen es um einiges entstellender aussähe. Wasserkraft hat geringes Ausbaupotenzial... Sonne schon noch, aber wir leben nun mal nicht in einem Land mit sooo viel Sonne. Und gegen Speicherstationen wird ja auch gerne vorgegangen. Zieht man das in Erwägung, Klagemöglichkeiten einzuschränken? Also für den Einzelfall erachte ich das schon als heikel... und ich sag' mal so: Die Natur kann sich sicher auch angenehmeres vorstellen als z.B. mit Windrädern, Solaranlagen, Leitungsnetzen und Speicherstationen überzogen zu werden. Insofern ist das für mich bestenfalls das kleinere, aber auf längere Sicht wohl notwendige Übel (zumal ja fossile Brennstoffe eh erschöpfbar sind + C02-Problematik). Besser sähe es aus, wenn man die Technik für erneuerbare Energien noch vorantreiben könnte, so das Landschaftstriche nicht allzusehr beeinträchtigt werden. Oder wirklich irgendwann mal die ultimative Neuerung entdeckt wird *g*. Nur wie?
soll ja sogar die Umweltbilanz negativ sein.
Vielleicht bin ich gerade auf einem Holzweg... aber wenn C02 + Methan in dei Atmosphäre freigesetzt wird, so ist das auch ein Treibhausgas... gut eine gewisse Aufnahmefähigkeit hat die Umwelt ja (iss in dem Sinne auch nicht unnatürlich), aber die dürfte bereits überschritten sein. Und wohin das führt(e), sieht man.
Und Russland freut sich vielleicht schon, die in Europa freigegebenen Marktanteile für Kernenergie übernehmen zu können.
Ich meinte den Anfang mit dem Ausstieg. Die Österreicher können ja nicht aussteigen, weil sie (vernünftigerweise) nie drin waren.
Stimmt, so kann man es auch sehen.
Es reichen auch nur 1% Bio-Ethanol(*) um den Sprit als E10 verkaufen zu dürfen. Das ist die Mogelpackung schlechthin.
Ups, das wusste ich auch noch nicht... wobei es noch gar nicht so lange her ist, dass ich definitiv weiß, dass mein Auto E10 überhaupt verträgt.
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Blaubaum
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Beitrag So., 20.03.2011, 15:55

Lilly111 hat geschrieben: Das Ziel (Einsparung von Öl, Unabhängigkeit, bessere Umweltbilanz) ist gut, die Umsetzung katastrophal.
Wir hier in unserem kleinen, überfüllten Deutschland werden niemals unabhängig sein. Wir können auf unseren paar Feldern ja nicht mal genug Nahrungsmittel für die 80 Mio Deutsche herstellen. Die grossen Plantagen entstehen wohl eher in riesigen Ländern wir Brasilien oder Indonesien.

Ausserdem wird Uran irgendwann auch knapp.

Und Bioethanol aus Kuhfladen? Methan lässt grüssen.

Warum erzeugen wir für unsere Verbrennungsmotoren nicht Wasserstoff, der mithilfe von Photovoltaik aus Wasser erzeugt wird und am Ende wieder als Wasserdampf aus dem Auspuff kommt? Hat diese Technik immer noch keine Marktreife? Oder gibt es irgendwelche gravierenden Nachteile, ausser dem Nachteil, dass die grossen Sonnenkollektor-Parks in sonnenreichen Gebieten stehen müssen?
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Lilly111
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Beitrag So., 20.03.2011, 17:11

stern hat geschrieben:Zieht man das in Erwägung, Klagemöglichkeiten einzuschränken?
Bisher ist es wohl nur eine Forderung von Gabriel. In meinen Augen aber auch berechtigt.
Es ist gut, dass wir in einer Demokratie leben und Volkes Wille (manchmal) Gehör hat. Aber der Grundsatz, dass das Allgemeinwohl (nicht das Profitstreben einzelner Konzerne) über den Interessen Einzelner steht, sollte schon eingehalten werden. Ich denke, es liegt auch ein bisschen in der Mentalität der Deutschen dagegen zu sein. Wogegen auch immer, ganz egal, Hauptsache dagegen.

Bild

Ein möglicher Ansatz in der Energieversorgung ist die dezentrale Versorgung.
Ich bin dafür.
Einzelne Pilotprojekte gibt es jetzt schon, wo in Einfamilienhäusern neben der Heizung auch ein kleines Kraftwerk installiert ist. Strom wird über Solar erzeugt. Der Haushalt ist trotzdem noch an der zentralen Versorgung angeschlossen und kann bei zu wenig eigenem Strom "Fremdstrom" beziehen und umgekehrt aber auch eigenen überschüssigen Strom ins große Netz einspeisen. Das ist doch ausbaufähig (bei entsprechender staatlicher Förderung). Auf kommunaler Ebene genauso. Einzelne Gemeinden haben auch heute schon eine weitestgehend autarke Energieversorgung.
Für uns alle hätte das den Vorteil unabhängig von den Monopolen zu sein (was sie ja de facto sind). Und so ganz nebenbei würde die Nachfrage nach Atomenergie sinken.
stern hat geschrieben:Vielleicht bin ich gerade auf einem Holzweg... aber wenn C02 + Methan in dei Atmosphäre freigesetzt wird, so ist das auch ein Treibhausgas...
Blaubaum hat geschrieben:Und Bioethanol aus Kuhfladen? Methan lässt grüssen.
Man sprach wohl von den eh schon vorhandenen Kuhfladen. Den anderen Gedanken - neue Kühe zu "produzieren" um die Kuhfladen verwerten zu können - verwerfen wir bitte ganz schnell wieder.
Ein anderer Ansatz war (oder ist?) Algen zur Herstellung von Bio-Ethanol zu verwenden. Da laufen schon Pilotprojekte. Allerdings noch nicht ganz ausgereift, weil die Trockung der Algen auch wieder enorm viel Strom braucht. Schnell wachsen ohne kostspieliges Futter tun sie ja.
Blaubaum hat geschrieben:Warum erzeugen wir für unsere Verbrennungsmotoren nicht Wasserstoff, der mithilfe von Photovoltaik aus Wasser erzeugt wird und am Ende wieder als Wasserdampf aus dem Auspuff kommt? Hat diese Technik immer noch keine Marktreife?
Das hört sich nach einem perpetuum mobile an. Wenn ich jetzt pessimistisch bin, dauert es "höchstens" noch 20 Jahre bis zur Marktreife. In diesen Dingen schläft D doch ohnehin gern. Erstmal gucken was die anderen machen, ist es ein Erfolg, können wir immer noch auf das Pferd springen. War bei den Hybridmotoren nicht anders. Japan hat es uns vorgemacht, dass der Markt dafür vorhanden ist und es sich lohnt in diese Technik zu investieren, auch für die Umwelt. Erst dann haben es die deutschen Autobauer plötzlich doch wieder für eine gute Idee gehalten.

So, ich spare jetzt Strom und zieh' den Stecker für heute.

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Blaubaum
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Beitrag So., 20.03.2011, 17:42

Lilly111 hat geschrieben:
Blaubaum hat geschrieben:Warum erzeugen wir für unsere Verbrennungsmotoren nicht Wasserstoff, der mithilfe von Photovoltaik aus Wasser erzeugt wird und am Ende wieder als Wasserdampf aus dem Auspuff kommt? Hat diese Technik immer noch keine Marktreife?
Das hört sich nach einem perpetuum mobile an. Wenn ich jetzt pessimistisch bin, dauert es "höchstens" noch 20 Jahre bis zur Marktreife.
Wieso Perpetuum Mobile? Das wird's nie geben (obwohl man nie nie sagen soll).

Hier wird die Sonnenenergie genutzt, um Wasser (H2O) in seine Bestandteile H (Wasserstoff) und O (Sauerstoff) zu zerlegen. Im Verbrennungsmotor werden diese Komponenten dann wieder per Wasserstoffoxidation zusammengeführt, die vorher investierte Lichtenergie wird als Bewegungsenergie wieder frei und das Wasser ist wieder da. Kommt aus dem Auspuff.
Heute kommt CO2 raus, weil der Kohlenstoff (C) des Kraftstoffs oxidiert.

Kein Perpetuum Mobile, sondern Umwandlung von Lichtenergie in kinetische Energie. Alles sehr diesseitig und überhaupt nicht magisch.

Wenn jeder seinen eigenen Wasserstoff produzieren und sozusagen zuhause tanken könnte, das wär ein wirklich lohnenswertes Ziel, finde ich. Aber es gibt natürlich wieder die üblichen Verdächtigen, die keinen Bock auf dezentrale Versorgung haben. Die stellen sich offensichtlich quer. Für die sind freiere und unabhängigere Bürger ein Greuel. Schande auf sie!
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Lilly111
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Beitrag Mo., 21.03.2011, 01:05

Fight to Live

... war auf einem Plakat auf einer Demonstration in Tokio zu lesen.

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MrN
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Beitrag Mo., 21.03.2011, 11:45

Uuuiiiih!
Da guckt man mal ein WE nicht rein und dann - so viele bedenkenswerte Fragen und diskutierenswerte Einwürfe...

Mit macht es gerade viel Spaß, in welche Richtung sich die Diskussion hier entwickelt.
Ich werde dann mal peu à peu versuchen, auf etliches noch einzugehen.
[hr][/hr]Ich hatte dieses WE einen Tai-Chi-Workshop und natürlich haben wir auch über Japan geredet. Was mich verblüfft hat war, daß die Mehrzahl der felsenfesten Meinung war, Fukushima könne man eh nur noch vergraben und zubetonieren und das Land wäre sowieso schon radioaktiv verseucht und da müsse man halt in Kauf nehmen, daß um das AKW eine Schutzzone eingerichtet werden müsse.
  • Was durch die (leider sehr widersprüchliche) Berichterstattung anscheinend überhaupt nicht angekommen war, ist doch:
  • die Zerstörungen Anlagen am AKW betreffen bisher primär nur die Außenbereiche der havarierten Blöcke. Die Rohr- und Stromleitungsnetze sind anscheinend noch weitgehend intakt und können vor allem durch die Trümmer der zerstörten Gebäudeteile höchstens beschädigt worden sein.
  • Daher besteht immer noch eine reale Chance, die Reaktorkühlung mit den dafür vorgesehenen technischen Mitteln wieder in Gang zu bekommen. Falls das gelingt, können die vier havarierten Blöcke zwar nach dem Einbringen von Meerwasser wg. Korrosion und Verunreinigung der inneren Bereiche nicht mehr betrieben werden, wohl aber ist es dann möglich, diese ordnungsgemäß stillzulegen und einen Ruhebetrieb zur ständigen Kontrolle der in den Reaktoren verbleibenden Rückstände an Brennmaterial o.ä. zu organisieren.
  • Falls das gelingt und in Anbetracht dessen, daß die bisher ausgetretene Radioaktivität immer noch verhältnismäßig gering geblieben ist, kann die "radioaktive Verseuchung" im direkten Umland ggf. durch Dekontaminierungsmaßnahmen beseitigt werden bzw. evtl. auf natürlichem Wege von selbst wieder abklingen.
  • Falls nicht - dann erst können neue unkontrollierbare Risiken für die Umwelt entstehen... Das größte Risiko stellt derzeit immer noch die mögliche Wasserstoffentwicklung beim Herunterkühlen der havarierten Reaktoren dar. Dadurch könnte es zu weiteren verheerenden Explosionen kommen. Erst wenn sämtliches Kernbrennmaterial auf unter 100°C heruntergekühlt ist, kann von einem vollen Erfolg und einem Abschluß der Rettungsmaßnahmen gesprochen werden.
Was mir selbst allerdings bei der Sache nicht klar ist:
Weshalb die Schwere des Reaktorunfalls immer noch heruntergespielt wird!

Möglicherweise wird es nun zwar doch nicht zu der befürchteten Umweltkatastrophe kommen - das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, daß vier Kernkraftanlagen dermaßen außer Kontrolle waren, daß sie nur unter Aufbietung zusätzlicher Kräfte annähernd gebändigt werden konnten und infolge dessen technologisch aufgegeben werden mußten.
Das allein ist bereits ein GAU!!! - Und in Hinblick darauf, daß die ganze Havarie auf einem Gefahrenszenario beruht, daß man bei der Projektierung völlig außer Acht gelassen hat und das sie Anlage vollkommen unvorbereitet getroffen hat, so daß improvisierte Notfallmaßnahmen erforderlich wurden, um die Lage irgendwie unter Kontrolle zu behalten, ist es ganz gewiß sogar ein Super-GAU - eben, weil wesentliche technische Annahmen unzureichend gewesen sind. Daran ändert auch ein Regelwerk nichts, welches die Schwere eines Unfalles nicht nach den technologischen Voraussetzungen sondern nach den Wirkungen beurteilt.

Ich kann mir die verharmlosende Informationspolitik im Besten Fall nur als ein ausgebufftes Krisenmanagement vorstellen. So nach dem Motto: "Lieber viel Hysterie unter den Leuten als eine Massenpanik...!"

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Schneekugel
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Beitrag Mo., 21.03.2011, 13:53

Irgendwie muss ich mich bei den Worten eurer Frau Merkel ganz ehrlich wundern. "Hurra, wir werden nochmal überprüfen ob ein paar unserer bereits über der Laufzeit laufenden AKW´s nicht verschrottet werden sollten. Ersatzweise anstelle neuer AKW´s die langfristig kaum wirtschaftlich wären, da Uran nun mal ein natürlicher zu Ende gehender Bodenschatz ist, überlegen wir Kohlekraftwerke, basierend auf einem natürlich zu Ende gehendem Bodenschatz, dessen Preis, und damit letztendlich der Energiepreis aufgrund der steigenden Weltmarktnachfrage in absehbarer Zeit steil nach oben gehen wird. O_o

Geothermik, Biomasse, Wasserkraft? Ich mein ich bin jetzt nicht der Spezialist für deutsche Flächennutzung aber Deutschland hat doch relativ viele Flüsse und Zuflüsse? Rhein, Donau, Neckar, Isar, ... und tonnenweise mehr? Geothermik ist ja sowieso überall möglich. Und Biomassen mässig müsste doch auch was möglich sein, ich meine entweder hab ich beforstete Wälder oder eben bewirtschaftete Wiesen/Weiden, beides kann ich nutzen?

Vor allem warum Großkraftwerke statt kleinerer Kleinkraftwerke die auch ökologisch weniger Probleme bringen? Für die grossen Donaukraftwerke musste man nachher umständlich riesige Fischtreppen usw... bauen während man für kleine Flußkraftwerke einfach einen natürlichen Nebenarm belässt und fertig? Dazu der unglaublich geringe Energiepreis für die Industrie. Klar will man der Wirtschaft nicht schaden, aber dann wunderts mich auch nicht, dass die Architekten bei Werkshallen lieber auf Design achten, anstelle Wirtschaftlichkeit. Da müssten doch Mittelwege möglich sein von wegen: Die für den Maschinenbetrieb notwendige Energie ist halt gefördert, aber alles was halt sinnlos rausgeht für Designpipifaxi muss halt normal bezahlt werden um damit eben Zusatzeinnahmen zu haben um Kraftwerksbau vorantreiben zu können?

Auch Solarenergie wird ja mit dem ganzen Hochhäusern und Büros wichtiger, bisher wars ja so, dass wir im Winter unsere Energiespitzen für den Wärmebedarf hatten. Mit den ganzen (unnötig) klimatisierten Büros und Gebäuden werden jetzt auch im Sommer immer mehr Verbraucher ans Netz gehängt.

Ich mein klar muss man nichts übertreiben, aber anstelle auf teurer werdendes Uran auf teurer werdende Kohle zu setzen... kommt mir alles nicht sehr weitsichtig vor. O_o

Bei mir wirft die Erklärung von Frau Merkel nur Fragen über Fragen auf. :(

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Lilly111
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Beitrag Mo., 21.03.2011, 14:04

@Blaubaum
Danke für deine Erklärungen.
Ich suche trotzdem noch den Haken an der Geschichte.
Bei dir hört sich das alles so einfach und logisch an. Warum ist es dann nicht längst Realität?
MrN hat geschrieben:Was mich verblüfft hat war, daß die Mehrzahl der felsenfesten Meinung war, Fukushima könne man eh nur noch vergraben und zubetonieren und das Land wäre sowieso schon radioaktiv verseucht und da müsse man halt in Kauf nehmen, daß um das AKW eine Schutzzone eingerichtet werden müsse.
Vielleicht entsteht dieser Eindruck durch die Macht der Bilder. Ich denke ja ähnlich wie oben beschrieben. Das ganze AKW sieht aus wie nach einem Bombenangriff. Da fällt es schwer zu glauben, dass überhaupt noch irgendetwas funktionieren könnte. Aber vielleicht muss man sich öfter mal verdeutlichen, dass der Reaktormantel nicht aus Trompetenblech gebaut und unter den Trümmern möglicherweise tatsächlich noch was ganz ist.
Wobei es, MrN, in deinen Ausführungen es auch eine Menge "Falls" gibt.
Was mir selbst allerdings bei der Sache nicht klar ist:
Weshalb die Schwere des Reaktorunfalls immer noch heruntergespielt wird!
Sicherlich um Panik zu vermeiden.
Und vielleicht fällt es auch schwer einzugestehen, dass man die Risiken falsch eingeschätzt und beständig verharmlost hat.
Dass zumindest der Japanischen Atomaufsicht diverse Schlamperein von Tepco bekannt waren, ist scheinbar belegt. Aber die hatten es trotzdem nicht besonders eilig mit der Mängelbehebung und haben eine Frist von drei Monaten gesetzt. Das Erdbeben kam dazwischen.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,752148,00.html

@Schneekugel
Wenn Frau Merkel nicht "aus Versehen" unsere Kanzlerin wäre, könnte ich ihre Ausführungen in den letzten Tagen nicht mehr ernst nehmen.

Lilly
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Beitrag Mo., 21.03.2011, 14:22

MrN hat geschrieben:Was mich verblüfft hat war, daß die Mehrzahl der felsenfesten Meinung war, Fukushima könne man eh nur noch vergraben und zubetonieren und das Land wäre sowieso schon radioaktiv verseucht und da müsse man halt in Kauf nehmen, daß um das AKW eine Schutzzone eingerichtet werden müsse.
Mglw. weil diese Szenarien ja in den Medien berichtet wurden? Ich sehe es so: Je mehr Zeit vergeht, in der man die Reaktoren halbwegs stabilisieren kann, desto optimistischer bin ich, dass es nicht zu dem befürchteten Super-Gau kommt. Inwieweit dann abzuschirmen ist, wird sich nach dem Ausmaß richten. Und bzgl. des Ausmaßes ist mein Stand, dass Teil-Kernschmelzen (in 1 bis mehreren Reaktoren) schon als wahrscheinlich erachtet werden. Aber das wäre noch relativ glimpflich. Wären die Reaktorhüllen beschädigt, so müsste die Radiaktivität noch höher sein (wobei auch die WHO mittlerweile Stellung bezogen hat, dass sie die Verseuchung japanischer Lebensmittel als ernst ansieht. Und es handele sich nicht nur um ein lokal einzugrenzendes Problem... aber dazu habe ich bis jetzt nur Kurznachrichten gefunden, so dass ich damit nun auch nicht viel anfangen kann). Also dass manche Zonen irgendwann lokal gesperrt werden, kann ich mir schon vorstellen.

Die Informationspolitik kann ich auch nicht gutheißen.

Wovon ich ausgehe: Dt. Medien berichten meines Eindrucks nach relativ zeitnah, was sie an Infos erhalten... teils vielleicht auch nach dem Prinzip "sensation seeking" (aber das gilt nicht durch die Bank). Auch Experteneinschätzungen gehen mitunter weit auseinander (von Katastrophenszenarien bis moderaten Optimismus... also wenn man sich Pflugbeil reingezogen hat, so ist es für mich nicht verwunderlich, wenn man dann zu dem Ergebnis kommt, eigentlich hilft nur noch zuschütten und Rettungsmaßnahmen könnte man genauso gut unterlassen, da eh nur Verzweiflungstaten ). Was für mich nachvollziehbar ist: Wenn es so ist, dass man nicht in die Reaktorkerne sehen kann, so hat man weniger handfestes, sondern muss das Ausmaß teils ableiten. Auch sehe ich es so, dass Journalisten über das, was sie berichten, nicht immer die beste Fachkenntnis haben (woher auch... man kann nicht in allen Bereichen fit sein). Kenne ich mich als Leser in einer Materie aus, so durchschaue ich das. Aber welcher Normalbürger ist fit in Sachen Atomphysik, Reaktor- und Strahlensicherheit, Physik, Chemie, etc.? Ich nicht. Also hier bin ich umso mehr auf verlässliche Informationen angewiesen, weil mein Horizont bzgl. Einschätzungen gesprengt schnell gesprengt wird, um die Matierie fachkundig zu beurteilen. So wird es einigen Lesern ergehen, vermute ich.

Die Frage ist für mich, WAS wird an Infos weitergegeben. Hier irritiert mich teils schon die Widersprüchlichkeit bzw. dass ich teils den Eindruck habe, Tepco und Regierungskreise beschönigen (z.B. für viele: abweichende Einschätzung bzgl. Stufe des Unfalls). Teils werden gemachte Meldungen wieder dementiert bzw. erst später das Ausmaß dann doch hochgestuft (z.B. ausgetretene Radiokativität). Die einzigen für mich annehmbaren Gründe sind: Ausmaß bzw. Ursächlichkeit wirklich unklar (z.B. auch der erneute Rauchaustritt heute vormittag... man findet auch kaum Details dazu). Und: Vermeidung von Massenpanik, durch Signalsieren, dass man es in den Griff bekommen kann (was ich auch nicht ausschließe), aber mit dem Hinweis (sinngem.), das schlimmste sei noch nicht überstanden, die Lage bleibe ernst. Na gut, so ist es vielleicht auch.
[*]die Zerstörungen Anlagen am AKW betreffen bisher primär nur die Außenbereiche der havarierten Blöcke. Die Rohr- und Stromleitungsnetze sind anscheinend noch weitgehend intakt und können vor allem durch die Trümmer der zerstörten Gebäudeteile höchstens beschädigt worden sein.
Gehst du von Teilkernschmelze aus? Oder siejst du das als unwahrscheinlich an? Das kapiere ich noch nicht ganz.
Weshalb die Schwere des Reaktorunfalls immer noch heruntergespielt wird!
Vom Betreiber erwarte ich fast nix anderes, nachdem er zunehmend wegen div. Schlamperein in Verruf gerät, die schon seit einiger Zeit bestanden haben sollen. Insbes. die japaner kritisieren die Regierung ja, dass sie sich unzureichend informiert fühlen... verständlich.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 21.03.2011, 15:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Mo., 21.03.2011, 14:35

Lilly111 hat geschrieben:@Blaubaum
Danke für deine Erklärungen.
Ich suche trotzdem noch den Haken an der Geschichte.
Bei dir hört sich das alles so einfach und logisch an. Warum ist es dann nicht längst Realität?
Ich weiss nicht, wie Du das Leben wahrnimmst. Ich nehme es für mich so wahr, dass in der Tat vieles ganz einfach ist/wäre, wenn die Entwicklung der Menschheit nicht von so vielen Realitätsverzerrungen behindert wäre.

Solange nicht die Wohlfahrt der Menschheit als Ganzes im Vordergrund der angestrebten Entwicklung steht, sondern die Gewinn-und Machtmaximierung einzelner Clans und Gruppierungen, solange es z.B. möglich und erlaubt ist, technisches Know-how aufzukaufen, nicht, um es umzusetzen und real werden zu lassen, sondern um es in die Schublade zu legen und eben die Umsetzung zu verhindern, solange es für rein profitorientierte Unternehmen das Wichtigste ist, gemäss dem Prinzip der Produktpipeline die Vorteile der technischen Entwicklung allenfalls scheibchenweise real werden zu lassen, solange das Primat der (demokratischen, am Gemeinwohl orientierten) Politik nicht zu Lasten der Interessen des Industriell-Militärischen Komplexes Vorrang bekommt, wird es wohl auch so bleiben, dass der grösste Teil der Bevölkerung von manchen als Alternative zur Verfügung stehenden technischen wie ökonomischen wie auch sozialen Errungenschaften, die ohne weiteres umgesetzt werden könnten, die aber eben NICHT der Gewinnmaximierung einzelner Gruppen dienen würden, noch nie etwas gehört hat. Woher kommt das wohl??

Zum Thema Nutzung der Solarenergie und der Wasserstoffwirtschaft kann ich technisch nichts sagen, weil ich kein Technik-Freak bin. Guckst Du z.B. http://www.diebrennstoffzelle.de.
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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