Austausch zwischen Uno's und Multi's

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.

mio
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Beitrag Do., 31.12.2015, 18:49

Hallo Montagne,
montagne hat geschrieben: Denn wenn man ehrlich ist, kan man es ja mal wirken lassen:
"Die Blondine da drüben hat gesagt...." versus "Die Frau da drüben mit den Blonden Haaren hat gesagt..."
"Nee, in die Kneipe können wir nicht, wegen dem Behinderten in der Gruppe" versus "Las uns eine Kneipe nehmen, in die Frank mit dem Rolli auch reinkommt."
ich muss gerade spontan an diese "Neger sagt man nicht" Diskussion vor einigen Jahren denken. Ähnlich jener "Schwule" sagt man nicht Diskussion. Ich kenne sowohl Menschen mit schwarzer Hautfarbe als auch Homosexuelle. Die machen sich häufig selbst lustig über diese "Begrifflichkeitsdiskussionen". Wenn die "Beziehung" passt, dann ist es meiner Meinung nach völlig Wumpe, wie was "genannt" wird. Dann kann ich zu einem guten Freund, der weiss, dass ich ihm wohlgesonnen bin, auch sagen: Was willst Du eigentlich, Du schwule Sau? Mit einem Zwinkern in den Augen.

Will sagen: Hier stimmt was ganz anderes nicht, in diesem Thread.

Lieben Gruss,

mio

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lilu
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Beitrag Do., 31.12.2015, 18:51

eine Persönlichkeit = ein Uno = ein Körper

viele Persönlichkeiten = viele Uno`s = ein Körper

Warum soll also EIN Persönlichkeitsanteil nicht fühlen wie ein Uno? Ich verstehe das Problem gar nicht. Das heißt ja nicht, dass dieser eine Persönlichkeitsanteil/Uno sich anmaßt, das GLEICHE zu fühlen wie andere Uno`s, aber es IST ein Uno...aber halt im Multi
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.

Goethe

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Candykills
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Beitrag Do., 31.12.2015, 18:59

Hier stimmt vll nicht, dass fast ausschließlich ein paar bestimmt Unos hier schreiben (damit sind wirklich nur ein paar wenige gemeint, also bitte nicht jeder Uno angesprochen fühlen). Im RL begegnet mir sowas auch nie. Ich kenn das überhaupt nicht, dass andere ständig etwas als Wertung verstehen....
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


leberblümchen
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Beitrag Do., 31.12.2015, 19:00

Ich finde es nicht schlimm, sich über seine Krankheit zu definieren, wie ich es auch nicht schlimm finde, sich über seine Ethnizität zu definieren. Es muss ja einen Zweck haben. Wenn ich als Schwarzer z.B. immer wieder die Erfahrung gemacht habe, von anderen als "schwarz" bezeichnet zu werden, immer also aufzufallen (nicht "da ist ein Mann mit einem Ringelpulli", sondern "da ist ein Schwarzer"), dann kann es sinnvoll sein für einen selbst, sich eine Gruppe zu suchen, in der das Schwarzsein einen positiven Wert hat; da man ja gemerkt hat, dass es OHNE das Merkmal "Ethnizität" auch nicht funktioniert. Wenn man sich nun als "So-und-so-Kranker" bezeichnet, dann hat man davon auch einen positiven Nutzen; sonst wäre die Selbstbezeichnung unsinnig. Wie immer gilt auch hier: Namen bezeichnen nicht einfach so die Realität; sie schaffen sie auch. Wenn das für jemanden wichtig ist, dann soll das so sein.

Schwierig ist für mich einzig die Relation zu dem, der nicht in meiner Gruppe ist. Solche Gruppen funktionieren IMMER so, dass die Unterschiede zwischen den Gruppenmitgliedern minimiert werden, während die Unterschiede zu denen, die "draußen" sind, maximiert werden. Was - logischerweise - nicht die Realität ist.

Argumentativ schwach ist es übrigens, jemanden aufzufordern, er möge etwas mit Zitaten belegen, und wenn er das tut, wird ihm unterstellt, er sei damit boshaft. Deutet man jedoch nur an, welchen Eindruck man hat, ohne mit dem Finger auf den Anderen zu zeigen, wird einem Feigheit unterstellt.

Die schwule Sau kannst du dir, mio, aber nur unter bestimmten Umständen erlauben. Du kannst nicht einfach so zu jedem Schwulen sagen, er sei eine schwule Sau, sondern nur wenn ein vertrautes Verhältnis besteht. Dann lässt du dir auch sicher von ihm sagen: "Du Verrückte". Von Anderen würdest du dir das wohl eher nicht sagen lassen. Es handelt sich also - wie du ja selbst dargelegt hast - nicht um objektive Bezeichnungen des Anderen, sondern um unterschiedliche Bedeutungen in verschiedenen Kontexten.

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montagne
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Beitrag Do., 31.12.2015, 19:05

Dann kann ich zu einem guten Freund, der weiss, dass ich ihm wohlgesonnen bin, auch sagen: Was willst Du eigentlich, Du schwule Sau? Mit einem Zwinkern in den Augen.
Ich frage das ehrlich, bist du so naiv oder verarschst du mich?
Es geht doch nicht darum, wie man mit nem guten Freund rumflaxt. Oder vielmehr wie DU mit deinem guten Freund sprichst. (Sagst du sowas wirklich, ewwww.)

Womit du aber Recht hast:
Wenn die "Beziehung" passt, dann ist es meiner Meinung nach völlig Wumpe, wie was "genannt" wird.
Nur passt die Beziehung im öffentlichen Raum, unter Unbekannten und ich denke auch hier nicht dafür.
Wenn du dich Multi nennen lassen möchtest, gerne, hab ich kein Problem. Ich hingegen dulde es nur, finds aber blöd Uno, Traumatisierte, Gestörte whatever genannt zu werden.

Abgesehen davon, schade, dass du vieles von dem, was ich geschrieben habe, was ich offen, ehrlich aber auch fundiert finde ignorierst und nur diese kleine hemdsärmlige Kommentar bringst. Ist so bisschen deine Stratgie um dir kognitive Dissonanzen fernzuhalten, hm?
Zuletzt geändert von montagne am Do., 31.12.2015, 19:12, insgesamt 2-mal geändert.
amor fati


mio
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Beitrag Do., 31.12.2015, 19:07

leberblümchen hat geschrieben: Die schwule Sau kannst du dir, mio, aber nur unter bestimmten Umständen erlauben. Du kannst nicht einfach so zu jedem Schwulen sagen, er sei eine schwule Sau, sondern nur wenn ein vertrautes Verhältnis besteht.
Leberblümchen, wenn Du lesen würdest, was ich schreibe, dann würde sich diese Anmerkung erübrigen.


mio
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Beitrag Do., 31.12.2015, 19:12

Hallo Montagne
montagne hat geschrieben: Ich frage das ehrlich, bist du so naiv oder verarschst du mich?
Es geht doch nicht darum, wie man mit nem guten Freund rumflaxt. Oder vielmehr wie DU mit deinem guten Freund sprichst. (Sagst du sowas wirklich, ewwww.)
ich bin weder naiv noch verarsche ich Dich. Und ja, guten Freunden kann ich so begegnen. Sie mir übrigens auch. Ich lege nicht jedes Wort auf die "Goldwaage" sondern beurteile stets eine Gesamtsituation.

Und es ist auch nicht meine Aufgabe, Dich Deiner Erwartung gemäss wahrzunehmen.


Lieben Gruss,

mio


leberblümchen
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Beitrag Do., 31.12.2015, 19:16

Offenbar hat dich montagne auch nicht besser verstanden. Meinst du, wir haben deine Worte nicht gelesen, oder hältst du sie und mich für dumm?

Was ist das denn für eine Antwort auf einen Beitrag an dich?

Wenn du es magst, dass ich dich - gerne mit einem Augenzwinkern - künftig als "Bekloppte" anrede, sag einfach Bescheid. Es ist übrigens rhetorisch leicht zu durchschauen zu sagen: "Sogar die Minderheiten wollen, dass man sie als 'Neger' und 'schwule Sau' bezeichnet. Sprachsensibel zu sein, ist also völlig überflüssig".


montagne
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Beitrag Do., 31.12.2015, 19:23

Genau darum geht es. Wir sind hier nicht unter guten Freunden. Und oft im Leben, im Arbeitsleben ist man es nicht, im öffentlichen Raum nicht.

Und nein, ich weiß und erwarte nicht, dass du mich in einer Weise, die mir genehm ist wahrnimmst. Ich erwarte nicht mal mehr, das du mich in einer Weise, die für mich okayer wäre ansprichst. Ich erwarte auch nicht, dass du meine Sichtweise wirklich liest und dich damit auseinandersetzt.
Dennoch wollte ich meine Sichtweise darlegen, auch für andere und vor allem für mich. Manchmal kommt man einfach nicht zueinander. Und ich erwarte auch ehrlich nicht, dass es das Anliegen eines jeden ist, das zu tun.
Was ich aber bemerken möchte, du bist es die davon sprach sich auszutauschen, um gegenseitig Sichtweisen zu verstehen und Missverständnisse auszuräumen. Genau das sehe ich in deinen Beiträgen nicht (bei anderen DISlern schon).
Du verdrehst einfach, verzerrst, indem du bestimmte Dinge herauspickst und andere ignoriert. Wenn man versucht darauf zu antworten, zu klarifizieren, wird auch das wieder gedreht und als nicht valide deklariert.


Allerdings denke ich, dass du nicht in der Lage bist, die Gesamtsituation zu beurteilen, bzw. zu differenzieren. Sonst würdest du Diskriminierungsdiskurse, die viele Randgruppen in Gesellschaften in den letzten 50 Jahren besser gestellt haben nicht mit Blödeleien unter Besties gleichsetzen, bzw. ein solches Beispiel bringen.
amor fati


mio
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Beitrag Do., 31.12.2015, 19:25

Hallo Leberblümchen,

für meine Begriffe besteht ein "Kommunikationsproblem". Da ich normalerweise Kommunikation ganz gut und auch "verständlich" bewältigt bekomme habe ich an sich kein soooo großer Bedürfnis mich da "näher zu erklären", zumindest nicht insofern, als das ich nun Dingen "zustimme" die für mich so nicht passen oder einfach "unverständlich" bleiben. Kann ich mit leben. Dein Selbstwertproblem wirst Du weiterhin selbst ausbaden müssen. Ich denke in Deinem Inneren gibt es genug "Introjekte" die Dich so ansprechen, ich möchte dies allerdings nicht tun.

Lieben Gruss,

mio
Zuletzt geändert von mio am Do., 31.12.2015, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.


Widow
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Beitrag Do., 31.12.2015, 19:25

@ montagne: Uhhh, thanks!!!! (Hast mich gerade wirklich ein bisschen aufgebaut! Ich bezieh mich auf Dein posting von 19:05 Uhr.)
Das ist doll, nicht wahr, wie einem hier nicht nur das Wort im Munde verdreht wird, sondern auch ein ganzer Satz als Schlinge um den Hals gewickelt, nachdem er vollständig neu zusammengeknüpft worden ist.
Ich mein: Du sagst, dass Du es etwas armselig findest, wenn auf Deine ernsthafte Argumentation mit einer kleinen hemdsärmligen Rotzerei, äh, einem solchen Kommentar reagiert wird. - Und Dir wird geantwortet, dass es nicht zur eigenen Aufgabe gehöre, dich so wahrzunehmen, wie es deinen Erwartungen gerecht werde.
- Das ist doch echt doll! Schlägt vieles, was ich an Rabulistik kenne, um Längen.

Deshalb gibt's von mir hier nichts mehr zum "Thema" - ist ja ohnehin verlorene Mühe.


montagne
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Beitrag Do., 31.12.2015, 19:32

@Mio: Oh boy.... auch eine nicht erst einmal gesehen Strategie.. andere pathologisieren... sehr zugewandt und kommunikativ (sowie rhetorisch geschickt).
Noch ein Zeugnis deines Willens Missverständnisse auszuräumen und Sichtweisen anzuhören.

@widow:
thanks back... für das klare Formulieren, dass mir in dem Fall hilft zu sehen was ist. Meine kommunikationsförderliche Harmoniesucht (ich weiß, dass ich die habe) brachte hier nix, bestand eher die Gefahr, dass ich nicht sehe, nicht wahrhaben will was ist.
amor fati


mio
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Beitrag Do., 31.12.2015, 19:35

Hallo Montagne,
montagne hat geschrieben: Noch ein Zeugnis deines Willens Missverständnisse auszuräumen und Sichtweisen anzuhören.
stimmt .

Lieben Gruss,

mio

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Myhre
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Beitrag Do., 31.12.2015, 19:53

Elfchen hat geschrieben:Danke mio und Myhre, dass ihr meine Fragen beantwortet habt .

Darf ich kurz was erzählen?
Wir haben Patienten mit DIS, die - je nach Person- einmal zb. eine Hyperthyreose haben, ein andermal total normale Werte. Einmal ein katastrophales Blutbild, ein andermal ein normales.
Kennt ihr das auch?
Liebe Elfchen,
das ist ein bekanntes Phänomen bei Multis...sehr verwirrend und verunsichernd für den Betroffenen und den Mediziner.
Ja,ich kenne das auch.
Das liegt an den Anteilen die vorne sind,wenn die Proben entnommen werden.
Das kann man mit der Zeit herausbekommen,wer da derjenige ist,der das Problem hat.
Das ist echt schräg...aber wird immer wieder berichtet.
Liebe Grüsse
und guten Rutsch ins neue Jahr
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi


leberblümchen
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Beitrag Do., 31.12.2015, 19:55

Mio, ich hab genug von dir gelesen, danke. Das ist es nicht wert, kommentiert zu werden.

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