So - für mich ist es keine Angst, sondern bereits Fakt: Und zwar, was sich die regierende Koalition in der Frage Atomausstieg geleistet hat:Lanzalotta hat geschrieben: @Mrn
Wie sollte denn blinder Aktionismus in dieser Thematik aussehen?
Ich glaube, diese Angst ist völlig unbegründet.
Ich bin kein Anhänger von einem absoluten Atomausstieg, [list][*]weil es immer noch kein schlüssiges Szenario für die Energiewirtschaft nach dem Erschöpfen der fossilen Ressourcen gibt, [*]weil es eine Hochtechnologie ist, wo es zur Wahrung des Know-how weiter erforderlich bleibt zu forschen und zu entwickeln, [*]weil auch abgeschaltete AKW nicht "pflegeleicht" sind und für Überwachung und Wartung Kosten anfallen[/list] Nur meine drei wichtigsten Gründe (bildlich gessprochen bin ich schon dafür, daß man wg. einer Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit auf die Bremse treten muß. Ich sehe aber keinen Notwendigkeit für eine Gefahrenbremsung bis zum Stillstand und ich bin absolut dagegen, panikartig die Kontrolle abzugeben, sprich das Lenkrad loszulassen, weil man die Hände braucht, um sich gerade mal die Augen zuzuhalten...)
- Die rot-grüne Regelung für die Restlaufzeiten der AKW halte ich für einen ausgewogenen Kompromiß sämtlicher Interessen. Daran hab' ich nur auszusetzen, daß man meint, ein endgültiger Ausstieg wäre damit bereits beschlossene Sache. - Dafür gibt es einfach keine ausreichenden Prognosen, um sich da auf Jahrzehnte voraus bereits festzulegen...
- Die Laufzeitverlängerung von moralisch (und in wesentlichen Teilen auch technisch) verschlissenen AKW à la Schwarz-Gelb halte ich hingegen für die unverantwortlichste Atompolitik, die man sich nur denken kann. Das wäre das erste Beispiel für blinden Aktionismus, weil dadurch ernste Risiken beim Betrieb der alten Anlagen ingoriert bzw. provoziert werden. - Und da ist es eine absolute Verharmlosung der möglichen Probleme, wenn der bayerische Umweltminister nun tönt, "Isar 1" müssen nun vom Netz, weil es gegen (ja raltiv unwahrscheinliche) Flugzeugabstürze nicht ausreichend gerüstet sei!
Gerade für dieses Problem ließen sich im Außenbereich Konstruktionen nachrüsten! Die tatsächliche Gefahr geht im wesentlichen von der Konstruktion des Druckbehälters im Reaktorinnern aus, wo weder Sicherheitssysteme nachgerüstet noch die Bauweise verstärkt werden können, um z.B. der Materialalterung und insbesondere der Strahlungskorrosion zu begegnen. - Da hilft dann auch das "Moratorium" der Kanzlerin nicht weiter, welches an sich nur wahlkampftaktisch einen Sinn macht - und damit sozusagen Wählerstimmen gegen Schadensersatzansprüche der Betreiber aufwiegt. Das zweite Beispiel für einen absolut überzogenen Aktionismus.
- Und nicht zuletzt das von ihr beschworene "Augenmaß", was ich an sich ja gut finde, wenn die zwei vorherigen Aktionen nicht gezeigt hätten, daß sie es in der Tat bereits längst verloren hat. Und in Anbetracht ihrer Ausbildung kann sie nicht einmal Unwissenheit vorschützen!!! Sie verfolgt also offen und zynisch ihre Lobby-Interessen, indem sie Scheinzusagen macht, welche Scheingefechte provozieren müssen, und zwar mMn gezielt dazu, um die öffentliche Diskussion von den echten Problemen abzulenken...