Künstlerische Aktivitäten -> Sozialprobleme

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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diesoderdas
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Beitrag Mi., 31.08.2022, 21:19

Wurstel hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 16:08
diesoderdas hat geschrieben: So., 14.08.2022, 21:46Gibt es bei euch sowas wie in Deutschland die Volkshochschule? Wie wäre es, du suchst dir da einen Kurs aus?
Es gab erst viel später eine Volkshochschule in der nahen Kleinstadt. Dort habe ich mal angerufen und gefragt, ob dort irgendwelche Musiker sind, mit denen ich eine Band gründen kann. Mir wurde aber gesagt, daß sie nichts in Richtung Musik machen und daß ihnen keine Musiker bekannt sind.
Ich meinte ja auch jetzt und nicht früher. Dort nur nach Musikern zu fragen, ist halt etwas anderes, wie einen Kurs zu belegen. Warum machst du keinen?
Man kann da auch ein Instrument lernen. Oder Noten lesen. Bei uns zumindest.
Auf jeden Fall kommt man mit Menschen in Kontakt.

Wurstel hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 16:59
dumbhead hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 08:12Ich habe seit Monaten einen Arbeitskollegen mit deiner Diagnose. Zugegeben, sein Lebenslauf ist nicht halb so dramatisch wie deiner.
Aber der hat eine Betreuerin die 1x die Woche kommt, schaut sich alles an, coached ihn ein bisschen, sagt auch uns wie wir uns am besten verhalten. Er wird nie so wirklich "drin sein" in dieser Clique weil wir uns alle seit 15-30 Jahren kennen. Aber es ist enorm wichtig, dass da jemand ist die auch mal dem Umfeld sagt, "Leute der ärgert euch nicht absichtlich, es ist für Ihn mindestens so anstrengend wie für euch" und dann klappt das.
Einen derartigen Betreuer habe ich nicht.
Von allein wird der auch eher nicht kommen. Wenn du einen willst, musst du dich drum kümmern, ob das möglich wäre. Tips und Links wurden dir hier schon mehrfach gegeben.
Wurstel hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 17:23
matrjoschka05 hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 08:38Als grobe Faustregel könnte man vielleicht sagen, dass Themen die in einer Woche nicht mehr relevant sind, nicht in der Therapiestunde bearbeitet werden müssen, sondern eben nur in deinem Umfeld geklärt werden (können/müssen/sollen).
Man kann aber nicht wissen, welches Thema in einer Woche noch relevant ist und welches nicht. Denn niemand kann in die Zukunft schauen.
Wurstel, damit ist gemeint, dass man nicht immer alles sofort in die Therapie bringen muss. Man kann auch mal eine Woche abwarten - und vielleicht hat es sich dann erledigt und ist keine Thema mehr - muss also auch nicht mehr in die Therapie.
Um "in die Zukunft schauen" gehts da überhaupt nicht.
Wurstel hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 17:59 Mir geht es eigentlich darum, daß ich wissen will, wie die damaligen Leute heute darüber denken und was die Ursache dafür war, daß sie sich so verhalten haben, wie sie sich eben verhalten haben.
Willst du wissen, ob sie so waren, weil du "Schuld" dran warst (denkst du das?)?
Oder willst du es wissen, um die Täter zu entschuldigen, weil die ja selbst so arm dran waren und Böses tun müssten, weil xy und xy und xy.... ? Suchst du Entschuldigungen? Und wenn ja für wen? Bzw wen siehst du als schuldig an? Wer war böse?

Die meisten denken heute wahrscheinlich rein gar nichts darüber... Oder glaubst du, der Kerl, der dich beispielsweise mit der Flasche bedroht hat, denkt da noch dran? Für den wird das ein nebensächliches Ding gewesen sein, das längst vergessen ist.

Wurstel hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 17:59 Es hat damals schon Rückmeldungen gegeben. So sagte mir meine Mutter oft: "Wenn du dich nicht mit Musik beschäftigst, wird dir niemand das Geld aus der Nase ziehen oder dich niederschlagen." Und mein Vater sagte beispielsweise: "Weil du mit dem Moped gefahren bist, hast du dir ein Loch in den Reifen gefahren. Wärst du nicht gefahren, so wäre das nicht passiert." Da konnte ich natürlich nichts dagegen sagen, denn die Aussage meiner Eltern ist ja richtig. Aber da sind wir ja schon bei dem Thema, daß man nicht aus dem Haus rausgehen soll, denn es kann einem ja ein Dachziegel auf den Kopf fallen...
Der Dachziegel ist aber erheblich unwahrscheinlich wie der Part mit "Wurstel lässt sich das Geld aus der Nase zieh

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dumbhead
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Beitrag Do., 01.09.2022, 07:08

Wurstel hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 16:59 Wurstel



Einen derartigen Betreuer habe ich nicht.

Die Erwachsenenvertreterin habe ich das letztemal gesehen, als es bei mir zuhause das Pre-Casting für die Serie "Mei potschertes Leben" gegeben hat. Und vorher, als es um mein Testament gegangen ist, da war meine Erwachsenenvertreterin sowohl bei meiner Befragung durch den Neurologen (wegen der Feststellung meiner Testierfähigkeit) und dann beim Notar (da sind der frühere Bettgänger und auch einer seiner Freunde hingekommen, damit wir bei dieser Gelegenheit mit meiner Erwachsenenvertreterin über die Probleme mit dem Pfleger-Freund reden können, was aber nicht möglich war, weil die Erwachsenenvertreterin gleich nach dem Notartermin gegangen ist, obwohl ihr der Freund des früheren Bettgängers den Weg vertreten und gemeint hat, daß wir zuerst noch über diese Dinge reden müssen; sie aber ging trotzdem, weil sie noch einen Termin hatte) dabei.


Wurstel

Der Freund des Bettgängers ist komplett durch den Wind. Mit dem Typen wirst du bald wieder von Flaschen auf den Kopf und sonstiges in der Art berichten. Das erwähnte "den Weg vertreten" schildert die Erwachsenenvertreterin ja auch deutlich dramatischer.

Ansonsten nimm einfach Punkt 5 von den Therapiezielen. Aufarbeiten deiner Vergangenheit.
Das versuchst du ja seit Jahren hier und in anderen Foren zu erreichen. Der Einfluss deiner längst toten Eltern auf dein Leben heute ist extrem und leider auch extrem ungesund.
Die Erfahrungen die du machtest, zum Beispiel das mit dem dazusetzen an einen Tisch, haben auch tiefe Spuren und Ängste hinterlassen.
Ich erinnere an einen Auftritt wo meine Kolleginnen sich mit dir unterhalten wollten und dich explizit an den Tisch baten. Man musste dich fast hintragen, weil du dich nicht getraut hast.
Das sollte sich ein Therapeut anschauen. Ein Forum kann dir da nur sehr begrenzt helfen.
Erstens kann diese Geschichten kaum jemand nachvollziehen und wenn man ehrlich ist - du ignorierst 90% der Antworten sowieso :lol:

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Beitrag Do., 01.09.2022, 10:49

Wurstel


Weiter mit meinem musikalischen Werdegang!

Ich schrieb, daß ich mir die erste Platte der Rock-Schock-Band (die ich damals noch nicht kannte) auf "gut Glück" nach dem Cover gekauft habe; dieses Album erschien 1981. Diese Platte gefiel mir sehr gut, weil sie unterschiedliche Musikrichtungen bot (was ja bei Bands mit eigenen Liedern eher ungewöhnlich ist). Weiters fand ich interessant, daß auf diesem Album Lieder in deutscher und englischer Sprache waren, ja es gab sogar ein Lied, bei dem Teile auf deutsch und Teile auf englisch waren; auch dies war ziemlich ungewöhnlich.

Daher wartete ich schon ungeduldig auf das zweite Album dieser Band, das im Rennbahn-Express angekündigt wurde und 1982 erschien. Ich habe mir die Platte im Plattengeschäft Columbia angehört und glaubte zuerst, daß die die falsche Platte erwischt haben, denn die Platte begann mit dem ersten Lied der ersten LP. Aber nicht lange, dann hörte man eine Stimme: "Aha, was hören wir uns denn da für eine Platte an? Sagen Sie einmal, schämen Sie sich nicht, sich so etwas anzuhören? Na, jetzt drehen wir aber gleich die Platte ab!" Und dann waren Geräusche zu hören, wie wenn jemand mit der Nadel vom Plattenspieler mit Gewalt über die Platte fährt. (Dieses Geräusch war mir wohlbekannt, weil meine Mutter oft das Spielen meiner Platten auf diese Weise jäh abgebrochen und dabei meine Platten beschädigt hat; sie hat mir ja auch oft meine Schallplatten zerbrochen.) Dann kam erst nach einigen weiteren Zwischenrufen das eigentliche Lied. Dieser Anfang der Platte hat mich ziemlich fasziniert, und dazu kam noch das 20seitige Textheft (ebenfalls eine ziemliche Ausnahme - normalerweise stehen die Texte auf der Innenhülle, selten auf einem Extrablatt, Texthefte waren unüblich). Die Musikrichtung dieser Band war ebenfalls interessant - von Jazz über Hardrock zu Schlager, Wienerliedartigem, Punk und klassischem Austropop.

1983 erschien das dritte Album dieser Band und im selben Jahr deren Live-Doppelalbum. Was für eine Platte! Da wurde nicht einfach ein Lied nach dem anderen gespielt, sondern es gab am Anfang des Albums (und wohl auch des Konzertes) zuerst einmal eine Erklärung des Hauptsängers und Chef der Band, wie denn so ein Rockkonzert abläuft oder zumindest abzulaufen hat und er ersuchte um gesittetes Benehmen, weil das Konzert für eine Platte mitgeschnitten wird. Da gab es dann Leute, die gebuht haben und dafür vom Bandchef ermahnt wurden. Der Bandchef sagte: "Das sind ja nur Leute, die sich profilieren wollen und durch ihre Pfiffe auf der Platte drauf sein wollen." So ging das minutenlang weiter, bis endlich das erste Lied gespielt wurde. Ich war baff ob dieser Art von Konzert und wollte auf ein Konzert von dieser Band gehen. Allerdings hat es lange gedauert, bis ich die Band live gesehen habe - sie machte ja nur selten ein Konzert, und ihre Konzerte wurden noch nicht so gut angekündigt, und im ORF wurde nichts von ihr gespielt, auch bei Ö3 hatte sie Spielverbot. Also blieb mir lange Zeit nur, die Platten dieser Band zu kaufen und sie mir zuhause anzuhören.

Das erste Konzert, das ich von der Rock-Schock-Band gesehen habe, war jenes am Wiener Rathausplatz, wo der Bandchef einen Kopfsalat in der Hand hielt und sagte, daß der aus Tschernobyl ist, und wenn das Publikum nicht ruhig ist, dann macht er davon als Waffe Gebrauch. Da die Zuschauer daraufhin nicht ruhig wurden, warf er dann den Kopfsalat ins Publikum, woraufhin er von der Polizei wegen Einsatz atomarer Waffen verhaftet und dann ein dazupassendes Lied gespielt wurde. Und in dieser Weise ging es bei dem Konzert weiter - ich war baff. Außerdem hatte die Rock-Schock-Band auch einige Elemente in ihrer Show, die nicht ganz jugendfrei waren. (Wie ich später erfuhr, sind viele Zuschauer nur wegen dieser Showeinlagen zu den Konzerten dieser Band gegangen.)

Als Support-Band spielte bei diesem Konzert der Rock-Schock-Band die Hardrockband des Musiker-Freundes (also jenes Mannes mit dem Plattengeschäft in Wien). Dieser Mann hatte bei seinen Konzertauftritten immer ein paar recht junge Mädchen, die während seiner Auftritte auf der Bühne eine Lesbenshow machten. Das gehörte bei seiner Band zum Programm und wurde vom Musiker-Freund wahrscheinich deshalb gemacht, um noch mehr Publikum zu bekommen. Seine Band spielte viel öfter als die Rock-Schock-Band, und zwar meist als Support zu Wien-Auftritten internationaler Bands wie URIAH HEEP, MOTÖRHEAD oder IRON MAIDEN. (Dafür steckte er sehr viel Geld rein, denn als Wiener Band mußte man dem Veranstalter viel bezahlen, um Support zu internationalen Bands spielen zu dürfen.)

Der Musiker-Freund hatte sich mittlerweile auf die Rock-Schock-Band spezialisiert und die Auslage seines Plattengeschäftes vor allem mit den Platten dieser Band und sogar mit deren Kennzeichen (also Sichel und Hammer) drapiert, obwohl er selber eigentlich FPÖ-Fan und -Wähler war. Ich habe ihm natürlich erzählt, daß ich an der Rock-Schock-Band sehr interessiert bin.


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Beitrag Do., 01.09.2022, 12:39

Wurstel

diesoderdas hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 17:12
Wurstel hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 16:24 Es geht ganz einfach darum, daß die Vergangenheit die Gegenwart bewirkt hat und sich natürlich auch auf die Zukunft auswirkt.

Um bei diesem Beispiel zu bleiben:
Hätte mir der Personalchef vom Zollamt Wien nicht verboten, weiterhin ins Graffity zu gehen, dann wäre ich sicher nicht mehr in die Video Inside Disco gegangen.

Daher kann ich mit Fug und Recht sagen, daß der Personalchef schuld hat an dem, was mir später dann in der Video Inside Disco passiert ist. (Daß ich ihn rechtlich nicht dafür zur Verantwortung ziehen hätte können, steht auf einem anderen Blatt.)
Nein, das kannst du nicht mit Fug und Recht behaupten. Wie kommst du denn da drauf? Der Personalchef trägt überhaupt keine Verantwortung daran, dass du in eine andere Disco gegangen bist. Wieso sollte er auch? Hätte er dir gesagt: "Herr Wurstel, ab sofort gehen Sie bitte in diese Disco, das gehört nun zu Ihren dienstlichen Pflichten und dem müssen Sie nachkommen", - dann hätte er die Verantwortung dafür gehabt, dass du da hin gehst (hättest gehen müssen). Das hat er aber nicht gemacht.
Aber auch dann wäre er nicht dafür verantwortlich gewesen, was dir dort passiert ist (er war ja nichtmal dort).

Du schiebst ganz schön weg, dass DU selbst Entscheidungen getroffen hast. DU selbst hast entschieden, in die andere Disco zu gehen. Keiner hat dich gezwungen, auch nicht der Personalchef.
Das ist aber tatsächlich nicht so gewesen. Denn dadurch, daß mir der Personalchef verboten hat, weiterhin ins Graffity zu gehen, hat er forciert, daß ich wieder in die Video Inside Disco gehen mußte, obwohl ich aufgrund meiner schlechten Erfahrungen nicht mehr hingehen wollte. Es gab ja ansonsten keine Alternative. Ich habe das auch dem Personalchef gesagt. Der hat daraufhin gemeint: "Na, dann gehen Sie halt in die Video Inside Disco."
diesoderdas hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 17:12Anderes Beispiel Wurstel:
Angenommen, du willst unbedingt schwimmen gehen. Zur Auswahl steht ein Schwimmbad und ein reißender Fluss (in dem Schwimmen gefährlich ist).
Du gehst zum Schwimmbad, wo gerade der Bademeister abschließt, da eine Wartung stattfindet und somit geschlossen bleibt. Du musst also wieder gehen.
Wenn du dich nun entscheidest, in dem Fluss zu schwimmen, weil du so unbedingt schwimmen willst und du ertrinkst dabei, dann bist ebenfalls du selbst Schuld daran. Oder würdest du da auch auf die Idee kommen, das dem Bademeister unterjubeln zu wollen? Der noch nichtmal ahnen konnte, dass du zu dem Fluss gehst....
Wenn das Hallenbad zu ist und ich dann in den Fluß baden gehe, dann bin ich selber dafür verantwortlich.

Wenn mir aber während der Öffnungszeit der Eintritt verwehrt wird, weil denen meine Nase nicht paßt und die mir sagen, daß ich stattdessen im Fluß baden muß, dann ist der Betreiber des Hallenbades sehr wohl dafür verantwortlich, wenn mir dann etwas passiert, weil er mich ja dorthin geschickt hat.


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Beitrag Do., 01.09.2022, 12:55

Wurstel hat geschrieben: Do., 01.09.2022, 12:39 Das ist aber tatsächlich nicht so gewesen. Denn dadurch, daß mir der Personalchef verboten hat, weiterhin ins Graffity zu gehen, hat er forciert, daß ich wieder in die Video Inside Disco gehen mußte, obwohl ich aufgrund meiner schlechten Erfahrungen nicht mehr hingehen wollte. Es gab ja ansonsten keine Alternative. Ich habe das auch dem Personalchef gesagt. Der hat daraufhin gemeint: "Na, dann gehen Sie halt in die Video Inside Disco."
Du selbst hast entschieden, in welche Disco du gehst. Auch wenn du es noch so oft anderen in die Schuhe schieben willst.
Natürlich kann der sagen: "Dann gehen Sie halt in die Video Inside Disco." Denn schließlich kannst du das ja auch tun - wenn du das willst und das entscheidest. Wenn DU das entscheidest. Da hat der Chef rein gar nichts mit zu tun.

Springst du auch aus einem Fenster, wenn jemand zu dir sagt, dass du das tun sollst? Springst du und dann ist der andere Schuld?
Du bist selbst groß und deine Entscheidungen sind ganz allein deine Entscheidungen - von niemand anderem.
Wurstel hat geschrieben: Do., 01.09.2022, 12:39 Wenn mir aber während der Öffnungszeit der Eintritt verwehrt wird, weil denen meine Nase nicht paßt und die mir sagen, daß ich stattdessen im Fluß baden muß, dann ist der Betreiber des Hallenbades sehr wohl dafür verantwortlich, wenn mir dann etwas passiert, weil er mich ja dorthin geschickt hat.
Wie kommst du nur auf so eine Sicht? Weil er dich da hin geschickt hat, wäre es seine Schuld? Nein, wäre es nicht! Auch hier hättest du selbst entschieden, im Fluß zu baden. Dann das hättest du nicht müssen, keiner hätte dich gezwungen.

Mensch Wurstel, echt jetzt? Du bist erwachsen und keiner steht da und dirigiert dich. Nur weil du scheinbar öfters Sachen machst, die andere wollen, ist es nicht denen ihre Schuld, wenn du das machst. Denn du könntest nein sagen.
Du entscheidest über dein Handeln.
Und wenn du das nicht kannst, dann wäre doch DAS ein riesen Thema für die Therapie (anstatt dem Thera die Beiträge hier vorzulesen). Aber auch wenn du es nicht kannst - deshalb werden nicht automatisch die anderen zu den Schuldigen/Verantwortlichen.

Beispiel:
Jemand ruft dich an und fragt, ob du ihn mit deinem Auto (wie stehts eigentlich damit?) nach xy fahren kannst.
Du hast keine Zeit und sagst nein. Der jemand fährt allein hin, nimmt eine gefährliche Strecke und hat einen tödlichen Unfall.
Bist du nun etwa Schuld daran? Nein, bist du nicht. Der andere hat entschieden zu fahren.
Zuletzt geändert von diesoderdas am Do., 01.09.2022, 13:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Do., 01.09.2022, 13:06

Wurstel hat geschrieben: Do., 01.09.2022, 12:39 Denn dadurch, daß mir der Personalchef verboten hat, weiterhin ins Graffity zu gehen, hat er forciert, daß ich wieder in die Video Inside Disco gehen mußte, obwohl ich aufgrund meiner schlechten Erfahrungen nicht mehr hingehen wollte. Es gab ja ansonsten keine Alternative.
Natürlich gab es Alternativen. Du hättest stattdessen auch in überhaupt keine solche Location gehen müssen.
Du wolltest, du bist hin, du hast so entschieden, deine Verantwortung.
Du hättest stattdessen auch woanders hin gehen können. Ins Schwimmbad, ins Kino, in eine Restaurant.... alles wäre deine Entscheidung gewesen.

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Beitrag Do., 01.09.2022, 14:01

Wurstel

Sydney-b hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 17:53 Ich rate jetzt einfach mal:

Dein Dienstgeber wollte nicht mehr, dass du ins Graffity gehst, weil dort zollrelevante und illegale Geschäfte abgewickelt wurden. (Verkauf von Drogen und Medikamenten)
Er wollte dich nicht in Gefahr sehen, deshalb hat er dir den Zutritt untersagt.
Deshalb war damals auch der Zollbeamte in Zivil unterwegs. Dieser hat nämlich die Dealer observiert und wollte durch dich nicht auffliegen!
Also, ich habe nie einen Dealer oder irgendwas in diese Richtung im Graffity bemerkt. Es handelte sich um ein Hardrocklokal, in dem Hardrockfans, aber auch Motorradfahrer verkehrten.

Einmal habe ich, weil irgendwer dort irgendwas gesagt hat, zum DiscJockey dort gesagt, "hör' Dir den an" und habe dabei mit dem Daumen auf den betreffenden Typen gezeigt. Mir hat dann der DiscJockey gesagt, daß er da schon eine Angst gehabt hat, denn dieser Typ, auf den ich da gezeigt habe, ist ein Hells Angels, und mit denen sollte man sich nicht anlegen. Ich konnte aber mit der Bezeichnung "Hells Angels" damals nichts anfangen, ich fuhr auch kein Motorrad, sondern ein Puch Maxi.
Sydney-b hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 17:53Er wollte nicht, dass du Musik machst, weil du wiederholt mit zwielichtigen Typen zusammengekommen bist, die dich in Schwierigkeiten brachten. (Der Typ im Zug, der mit der Flasche zuschlug zum Beispiel)
Damals habe ich ja noch keine Musik gemacht.
Es war ja der Personalchef vom Zollamt Wien, wo ich nur in der Probezeit (also vom 2. November 1983 bis 30. April 1984) war. Dann ließ ich mich ja zum Zollamt in meinem Wohnort versetzen.

Die Schwierigkeiten mit meinem Dienstgeber wegen meiner künstlerischen Aktivitäten begannen, als ich am 16. August 2010 in einer Frauensuchsendung im ORF vorgestellt worden bin. Da ist dann am darauffolgenden Montag ein Hofrat vom Finanzministerium in unser Zollamt gekommen und hat mir die Entlassung angedroht - er sagte, daß ich die Erlaubnis des Dienstgebers gebraucht hätte und diese Erlaubnis nur dergestalt erteilt worden wäre, daß jemand von der Pressestelle an meiner statt in der Partnersuchsendung aufgetreten wäre; weiters sagte er mir, daß dieser Vorfall in meinen Dienstakt eingetragen worden ist und erteilte mir eine schriftliche Abmahnung, die ich durch Unterschrift zur Kenntnis nehmen mußte; weiters sagte er, daß er gehört hat, daß ich künstlerisch tätig bin und daß dies der Dienstgeber nicht goutiert und daß ich damit aufhören soll, wenn ich meinen Arbeitsplatz behalten will. Ich habe dann angefangen zu sagen, daß ich ganz sicher nicht mit meinen künstlerischen Tätigkeiten aufhören werde, aber da hat mich unser Betriebsrat unterbrochen und den Hofrat beschwichigt. Als der Hofrat weg war, sagte mir der Betriebsrat, daß ich da jetzt auf der Stelle entlassen worden wäre, wenn ich dem Hofrat da jetzt entgegnet hätte, und da hätte er dann auch nichts mehr machen können. Außerdem war mir der Betriebsrat (der vorher große Stücke auf mich gehalten hatte) dann böse und sagte, daß ich jetzt schuld daran bin, daß man in der Zentrale auf mich und damit auf unser Zollamt aufmerksam geworden ist und daß das Zollamt jetzt wegen mir mit Schwierigkeiten zu rechnen hat. (Diese Schwierigkeiten gipfelten dann darin, daß unser Zollamt mit 31. Oktober 2015 geschlossen wurde, wofür dieser Kollege MICH verantwortlich gemacht hat.)
Sydney-b hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 17:53Dein Dienstgeber hat bemerkt, dass du dich nur schlecht selber schützen kannst und du auch nicht zu verkennen magst, welche Leute es tatsächlich gut mit dir meinen.
Davon war seitens des Dienstgebers überhaupt keine Rede.
Sydney-b hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 17:53Dein Dienstgeber wollte den guten Ruf der Zollbehörde nicht durch dich und dein Verhalten geschädigt sehen.
In den Abmahnungen, die ich kassiert habe, wurde stets auf jenen Punkt im Dienstvertrag hingewiesen, in dem drinsteht, daß der Dienstgeber auch in seiner Freizeit alles zu unterlassen hat, was das Ansehen des Dienstgebers gefährdet oder gefährden könnte. Und da stand dabei, daß meine künstlerischen Tätigkeiten das Ansehen des Dienstgebers gefährden. Es wurden da auch die entsprechenden Paragraphen im Gesetz genannt.
Sydney-b hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 17:53Ist doch ganz logisch, oder?
Nicht wirklich.

Ich habe ja im Internet nach dem Passus "Gefährdung des Ansehens des Dienstgebers" gesucht, komme da aber nur auf andere Fälle (beispielsweise auf den, wo ein Polizist fristlos entlassen wurde, weil er sich in seiner Freizeit in seiner Polizeiuniform in einem Wirtshaus betrunken hat und dann unflätig wurde - der wurde nach genau diesem Passus entlassen). Aber daß jemand deshalb entlassen wird, weil er in seiner Freizeit Musik macht oder Theater spielt - so einen Fall habe ich nicht gefunden.


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LovisTochter
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Beitrag Do., 01.09.2022, 14:45

Wurstel sagt Dir der Begriff: Eigenverantwortung; etwas?

Falls nicht, hier mal eine kurze Erklärung aus Wikipedia:
"Als Eigenverantwortung oder Selbstverantwortung (auch Eigenverantwortlichkeit[1]) bezeichnet man die Bereitschaft und die Pflicht, für das eigene Handeln und Unterlassen Verantwortung zu übernehmen. Das bedeutet, dass man für das eigene Tun und Unterlassen einsteht und die Konsequenzen, etwa in Form von Sanktionen, dafür trägt."
https://de.wikipedia.org/wiki/Eigenverantwortung

Genau dies ist ein Punkt, der Erwachsene von Kindern unterscheidet. Kinder leben (meist) in der Obhut ihrer Eltern und solange sie noch nicht erwachsen sind, tragen die Eltern die Verantwortung für ihre Kinder. Mit dem 18. Geburtstag ist es damit aber vorbei und man trägt ab da (es sei denn man steht unter Betreuung) die volle Verantwortung für alle Handlungen (und auch nicht Handlungen).

So lange Dich also niemand zwingt etwas zu tun (in die Disco zu gehen, in den Fluss zu springen), Du die Entscheidungsfreiheit hast (gar nicht in die Disco zu gehen, gar nicht schwimmen zu gehen), trägst Du ganz alleine die volle Verantwortung für diese (Deine) Entscheidung. Obs Dir passt oder nicht.
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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LovisTochter
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Beitrag Do., 01.09.2022, 17:28

Malia hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 18:31
Wurstel hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 18:13 Ja, sicher.
Das ist doch die Aufgabe eines Therapeuten.
Und wie soll er das machen?
Da mich Deine Antwort, Wurstel, auf diese Frage brennend interessiert, nehm ich sie mal mit hierher, damit sie nicht untergeht.
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Beitrag Do., 01.09.2022, 18:55

Wurstel


Und wieder weiter mit meinem musikalischen Werdegang!

Im Zollamt in meiner Ortschaft gab es eine Arbeitskollegin, mit der ich über meine Probleme (vor allem über die mit meinen Eltern) geredet habe. Sie erzählte mir, daß sie seinerzeit vor ihrem gewalttätigen Vater geflüchtet ist. Der hatte ihr verboten, moderne Kleidung zu tragen, daher hat sie sich heimlich solche gekauft und in der Nähe des Hauses, wo sie wohnten, versteckt und sich dort umgezogen, wenn sie in die Schule gegangen ist. Bis ihr Vater ihr einmal nachgegangen ist und das bemerkt hat - da hat er sie dann geschlagen und die von ihr gekauften Kleider zerstört. Dann ist sie von zuhause weggerannt und heimlich in eine andere Gegend gezogen, um Ruhe vor ihrem Vater zu haben. Eines Tages stellte sie fest, daß die Türe ihrer neuen Wohnung aufgebrochen ist. Sie dachte, daß Einbrecher da waren und ging rein. Drinnen saß jedoch ihr Vater, der sie sofort angriff und verletzte. Voller Panik flüchtete sie und mußte erneut umziehen - wieso ihr Vater ihre neue Adresse herausgefunden hat, weiß sie nicht.

Diese Arbeitskollegin empfahl mir den Dr. Pernhaupt, der Psychiater und Psychotherapeut war und bei dem sie selber in Behandlung war. (Ich kann den Namen nennen, weil er mittlerweile verstorben ist.) Also bin ich dann dort ab 1987 auf Krankenschein zu seiner Praxis in Wien-Liesing hingefahren, konnte das aber nur einmal im Quartal machen, wobei ich aber jeweils nur ca. 15 Minuten (mehr zahlt die Krankenkasse nicht, außerdem hatte er sehr viele Patienten) hatte. Leider kam es oft vor, daß ich zu spät kam, weil mich der Vorstand unseres Zollamtes nicht so früh wegließ, und der Arzt schon weg war, als ich daherkam.

Da diese Viertelstunde im Quartal für eine Psychotherapie natürlich viel zu wenig war, empfahl mir der Dr. Pernhaupt einen privaten Psychotherapeuten, der in seiner Wohnung in Wien-Kaiserebersdorf die Therapiestunden abhielt. Der in Kaiserebersdorf war dann mein erster richtiger Therapeut. In der ersten Stunde (für die ich mir einen Urlaubstag nehmen mußte) wurde zuerst besprochen, wann die Therapiestunden sein sollen. Ich wollte die Stunde um 18 Uhr haben, aber der Therapeut sagte mir, daß es spätestens um 16 Uhr geht. Ich sagte ihm, daß ich nicht um 16 Uhr da sein kann, weil ich bis 15:30 Uhr Dienst habe und nicht weiß, ob ich dann den Zug um 15:42 Uhr erwische, wahrscheinlich werde ich erst den Zug um 16:12 Uhr erreichen und bin dann um 16:49 Uhr in Heiligenstadt, und dann brauche ich nochmal eine knappe Stunde bis zu ihm, weil ich zweimal umsteigen und dann noch weit gehen muß und es sich obendrein mit dem Umsteigen in Landstraße/Wien Mitte von der U 4 zur S 7 nur sehr knapp ausgeht und ich eine halbe Stunde warten muß, wenn mir da die S 7 davonfährt. Da meinte er, daß ich halt dementsprechend früher weggehen muß, der Chef sollte mich da früher fortlassen. Leider tat das der Chef nicht, und ich mußte auch für die zweite Therapiestunde einen Urlaubstag nehmen. Der Chef bot mir allerdings an, daß ich alle zwei Wochen für die Therapie um 40 Minuten früher gehen kann, damit ich den Zug um 15:12 erwische, sodaß ich um 17 Uhr beim Therapeuten sein kann; dies wäre das absolute Maximum, wo mir der Chef entgegenkommen kann. Daher habe ich mir dann mit meinem Therapeuten ausgemacht, daß ich nicht (wie es üblich ist) wöchentlich komme, sondern nur alle zwei Wochen und dafür eine Doppelstunde (also 100 Minuten) habe. Der Therapeut wies darauf hin, daß er mir damit doppelt entgegenkommt: Einmal bei der Beginnzeit (normalerweise ist die letzte Therapiestunde um 16 Uhr) und zum zweiten mit der Doppelstunde. Er sagte mir, daß das Ganze für ihn sehr ungünstig ist, da er abends in einem Betreuungszentrum arbeitet und aufgrund meiner späteren und längeren Therapien seine Tätigkeiten im Betreuungszentrum anpassen muß. Aber das war die einzige Möglichkeit, eine Psychotherapie zu machen, denn in meiner Gegend gab es damals noch überhaupt keine Psychotherapeuten.

In dieser Psychotherapie ging es sehr bald um meine Freuden im Leben. Mein Therapeut fragte mich, welche Lebensziele ich habe. Da sagte ich ihm, daß ich Sänger einer Rockband sein möchte. Worauf mein Therapeut meinte: "Ich wäre auch gerne ein Astronaut geworden." Er meinte, daß ich ganz sicher kein Rocksänger werde, weil ich in einem dafür unpassenden Umfeld aufgewachsen bin und auch schon zu alt für eine Karriere als Rocksänger bin. Er meinte insbesondere, daß es vor allem deshalb nicht möglich ist, weil meine Eltern so vehement dagegen sind. Er erklärte mir, daß die ganzen bekannten Musiker aus Musikerfamilien stammen oder zumindest deren Eltern an Musik interessiert waren oder wenigstens nichts dagegen hatten. Ich wies ihn auf das Lied "Go Karli, Go" der Band ERSTE ALLGEMEINE VERUNSICHERUNG hin. Er meinte jedoch, daß das eben nur ein Lied ist und die Wirklichkeit ganz anders ausschaut.

ERSTE ALLGEMEINE VERUNSICHERUNG: Go Karli, Go



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Beitrag Do., 01.09.2022, 20:02

Wurstel, du hast doch mal erwähnt, dir würde öfters gesagt werden, du könntest dich nicht kurz fassen.
Mal als feedback für dich, was ich beim lesen deines letzten Beitrags gedacht habe.
Ich habe mich zum einen diesmal noch mehr gefragt als sonst, wo denn genau etwas zu deinem musikalischen Werdegang steht? Denn diesmal kam nicht einmal ein Club drin vor.

Dann habe ich mich gefragt, warum du die ganze Story mit der Arbeitskollegin überhaupt erzählt hast.
Dass wir nun wissen, was für ein Idiot ihr Vater war, hat für uns hier ja keinerlei Mehrwehrt. Keiner hier kennt sie und sie schreibt hier nicht. Ich schätze, dass es niemanden wirklich interessiert, wie das Leben der Kollegin lief.
Das wäre vielleicht so ein Part gewesen, wo du dich locker hättest kürzer fassen können.
Selbst wenn die Kollegin gar nicht erwähnt worden wäre, wäre die Aussage doch gleich geblieben. Ein einfaches "mir wurde ein Psychiater empfohlen, zu dem ich alle zwei Wochen ging, da es zeitlich mit meiner Arbeit nicht anders klappte" hätte alles relevante ausgesagt, oder?

Was bezweckst du denn damit alles so haarklein zu erzählen?

Kannst du das nachvollziehen, wenn dir jemand hier schreibt, dass viel irrelevantes drin ist? Oder für was müssen wir hier wissen, dass z.B. der Vater der Kollegin bei ihr die Tür eingeschlagen hat?

Hm, ich überlege gerade, ob ich mir die Antwort selbst geben kann...
Kann es sein, du schreibst gar nicht, weil es dir dabei wirklich um etwas geht? Dich betreffend? Sondern weil du einfach nur erzählen willst, selbst wenn es dabei gar nicht um dich selbst geht?

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Wurstel
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Beitrag So., 11.09.2022, 18:49

Wurstel


Weiter mit meinem musikalischen Werdegang!

Ich fuhr ja oft nach Wien, um mir Konzerte anzuschauen, so auch ins Planet Music. Dort gab es mal ein Plakat, daß für eine geringe Anzahl an Fans die Möglichkeit besteht, mit der Band mit dem Autobus zu deren Konzert in der Tschechoslowakei mitzufahren, natürlich gegen Einwurf kleiner Münzen (oder besser gesagt: gegen Einstecken großer Scheine). Ich war zwar kein Fan dieser Hardorckband, hatte mir aber schon das eine oder andere Konzert von ihr angeschaut. Ich habe mir auch gleich einen tschechischen Langenscheidt besorgt, und zwar einen solchen, der speziell für Touristen, die dort essen wollen, ist. Ich fuhr also mit dieser Band zu deren Auftritt mit.

Es gab unterwegs einen Zwischenhalt in einem Restaurant, wo das Mittagessen eingenommen wurde. Da hat mir nicht gefallen, wie sich die Bandmitglieder dort benommen haben: Sie waren ziemlich rüpelhaft und griffen den Kellnerinnen an den Busen. Ich habe da mitbekommen, wie eine Kellnerin deshalb zum Weinen begonnen hat und von ihren Kollegen getröstet wurde. Deshalb sagte ich den aufdringlichen Bandmitgliedern, sie sollen sich da ein bißchen zurücknehmen und habe sie gefragt, welchen Eindruck sie da hinterlassen. (Meine Mutter hatte mir ja eingeschärft, daß ich, wenn ich ins Ausland fahre, ein Vertreter Österreichs bin und mich daher dementsprechend zu benehmen habe.) Da sagten die Bandmitglieder, daß ich mich da nicht einmischen soll, denn das geht mich ja nicht an, außerdem sind sie ja die Stars.

Das Ganze hat mir nicht gefallen, aber ich konnte es nicht ändern.
Bei solchem Verhalten wundert es mich nicht, daß der Hardrock als Musikrichtung verschrien war und die Hardrocker als ziemlich rüpelhaft bezeichnet wurden - auf diese Musiker traf das jedenfalls definitiv zu.

In der Auftrittslocation angelangt, ging es dann ähnlich weiter: Die Musiker haben sie da aufgeführt, als wären sie die GUNS 'N' ROSES, dabei war deren Band eigentlich nur in Wien bekannt. Es war fast nicht zum Aushalten, wie die da alle anderen von oben herab betrachtet haben. Außerdem haben sich die Musiker vor dem Konzert stark betrunken, und dementsprechend schlecht war dann auch ihr Auftritt.

Ich habe dann über diese Fahrt mit dem Musiker-Freund (also dem mit dem Plattengeschäft) diskutiert. Der sagte dazu, daß er mit dieser Band auch schon Schwierigkeiten hatte, als es einen Auftritt seiner Band zusammen mit ihrer Band gegeben hat, weil sich deren Musiker da Sachen herausgenommen haben und sich der Lokalbesitzer nicht getraut hat, da einzuschreiten.

Dann habe ich darüber auch mit meinem damaligen Therapeuten geredet. Der meinte, daß ich mich auf jeden Fall von solchen Musikern fernhalten sollte, und zwar gleich vom ganzen Hardrock, denn es ist ja bekannt, daß es in diesem Bereich hauptsächlich rüpelhafte und aggressive Menschen gibt, man liest auch sehr viel Diesbezügliches in den Zeitungen. Ich sagte ihm, daß ich ja weder rüpelhaft noch aggressiv bin, mir aber diese Musik gefällt. Da meinte er, daß ich da halt eine Ausnahme bin, aber natürlich deshalb in Hardrocklokalen keinen Anschluß finden werde, weil ich eben nicht so bin wie die anderen Rocker.

Ich habe meinem ersten Therapeuten ja gesagt, daß ich eine Rockband gründen will, aber keine Musiker kenne und ihn gefragt, wie ich welche finden kann. Er meinte, ich solle diesen Wunsch aufgeben. Da sagte ich, daß eigentlich die Hoffnung, eine Rockband gründen und damit berühmt zu werden, das Einzige ist, was mich am Leben erhält, denn einfach nur in die Arbeit gehen und Geld verdienen, das ist es nicht. Da stufte mich mein Therapeut als stark suizidgefährdet ein. Er sagte mir dann, ich soll besser in Restaurants gehen und was Gutes essen, denn meinen Lebenstraum, eine Rockband zu gründen, werde ich mir nicht erfüllen können. Ich sagte ihm dann, daß es doch möglich sein muß, eine Band zu gründen, aber er meinte, da wäre es noch viel wahrscheinlicher, daß ich als Astronaut auf dem Mars herumspaziere.

Mein Therapeut legte mir dann die Vorteile nahe, wenn ich selber in Restaurants essen gehen würde. Er sagte mir, daß das etwas ist, was ich selber und alleine erreichen kann, denn da bin ich nicht von anderen Personen abhängig. Weiters meinte er, daß ich mir dann auch bestellen kann, was ich gerne esse (was ja nicht der Fall war, wenn meine Familie mit mir essen gegangen ist, denn da wurde für mich ein Essen, das ich nicht wollte, bestellt).

Der Empfehlung meines Therapeuten folgend, bin ich dann oft in Restaurants gegangen. Das war dann schon auch irgendwie eine positive Erfahrung, führte allerdings zu einer rapiden Gewichtszunahme. Obwohl ich in der folgenden Zeit als Ersatzbefriedigung oft in Restaurants gegangen bin, habe ich meinen Wunsch, Sänger eine Rockband zu werden, nie aufgegeben.

Zu diesem Thema habe ich mein Gedicht "Essen" geschrieben, das Ihr Euch hier durchlesen könnt:
viewtopic.php?t=45431&start=8


Wurstel

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Beitrag So., 11.09.2022, 21:20

Wurstel hat geschrieben: So., 11.09.2022, 18:49 Da meinte er, daß ich da halt eine Ausnahme bin, aber natürlich deshalb in Hardrocklokalen keinen Anschluß finden werde, weil ich eben nicht so bin wie die anderen Rocker.
Das verhält sich eigentlich überall so. Man findet da am besten Anschluss, wo es Menschen gibt, die vom Wesen her zumindest etwas ähnlich sind wie man selbst.
Gleich und gleich gesellt sich gern. Ungleich eben nicht so gern.
(mein alter Vorschlag: mal andere Autisten kennen lernen....)
Wurstel hat geschrieben: So., 11.09.2022, 18:49 Ich habe meinem ersten Therapeuten ja gesagt, daß ich eine Rockband gründen will, aber keine Musiker kenne und ihn gefragt, wie ich welche finden kann.
Nun hast du aber welche.
Wurstel hat geschrieben: So., 11.09.2022, 18:49 Er meinte, ich solle diesen Wunsch aufgeben. Da sagte ich, daß eigentlich die Hoffnung, eine Rockband gründen und damit berühmt zu werden, das Einzige ist, was mich am Leben erhält, denn einfach nur in die Arbeit gehen und Geld verdienen, das ist es nicht. Da stufte mich mein Therapeut als stark suizidgefährdet ein.
Hälst du es ernsthaft selbst für realistisch, dass du mit einer Band berühmt wirst?
Habe ich dich schon öfter gefragt: Was bietest du/deine Band den Zuhörern? Bietet ihr eine Show/Lieder, die begeistern, die bei den Leuten ankommen? Da ihr alle keine 16 jährigen geschniegelten Teenagerjungs mehr seid, bei denen gutes Aussehen ausreicht, um als Boyband weltberühmt und beliebt zu werden, müsstet ihr ja irgendwas anderes bieten.

Weil dein Therapeut dich für Suizidgefährdet hielt, bist du es noch lange nicht. Nur du weißt, ob so ein Satz wie "nur das hält mich am Leben" eher so daher gesagt ist (was viele tun) oder ob damit ernsthaft gemeint ist, dass du dir etwas antun wollen würdest.
Wurstel hat geschrieben: So., 11.09.2022, 18:49 Ich sagte ihm dann, daß es doch möglich sein muß, eine Band zu gründen
Hast du ja. Aber Berühmtheit und vor allem Beliebtheit bekommt man nicht, weil man das so gern hätte. Da muss man irgendwas zu bieten haben, was die Leute sehen wollen.
Ich vermute ja ehrlich gesagt, dass dein Wunsch nach Berühmtheit einfach deine Wünsche wiederspiegelt nach Anerkennung, beliebt sein, auch mal angehimmelt werden....
Könntest du in der Therapie anschauen und vielleicht auch auf anderen Wegen probieren zu bekommen....

Wurstel hat geschrieben: So., 11.09.2022, 18:49 Weiters meinte er, daß ich mir dann auch bestellen kann, was ich gerne esse (was ja nicht der Fall war, wenn meine Familie mit mir essen gegangen ist, denn da wurde für mich ein Essen, das ich nicht wollte, bestellt).
Wieso hast du eigentlich nicht einfach gesagt: Nein, das möchte ich nicht essen, ich möchte stattdessen das hier, ich bestelle das hier.
?

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Beitrag Di., 13.09.2022, 14:36

Wurstel

Sydney-b hat geschrieben: Di., 23.08.2022, 17:59 Du solltest dir vor der Reservierung überlegen, wieviele Gäste du einladen möchtest.
Die müssen dort ja planen können.
Anschließend wirst du noch überlegen müssen, was es zum Essen geben soll.
Gewöhnlich wirst du dort beraten, was sie servieren können.
Es gibt sowieso noch immer ein Problem bei der Auswahl eines geeigneten Lokals.

Es gibt ja eine zweite Band, die bei meiner Geburtstagsfeier spielen würde, und ich habe auch eine dritte Band an der Hand. Ich möchte das ja als öffentliche Veranstaltung bei freiem Eintritt machen, wobei ich für die Speisen aller Gäste aufkomme, die Gäste jedoch ihre Getränke selber zahlen müssen.

In einem Lokal, wo ich mit meiner Band schon gespielt habe, war das Verhandeln zäh. Der Besitzer hat mir gesagt, daß es da noch einen zweiten Interessenten gibt, und wenn der nicht früher den Termin fixiert, dann ist der weg. Ich hatte dann vor, zu einem Auftritt der einen Band, die da möglicherweise bei meiner Geburtstagsfeier spielt, in diese Location zu gehen und habe an jenem Tag nochmal dort angerufen. Da sagte mir der Lokalbesitzer, daß das Lokal am geplanten Tag mittlerweile vergeben ist und ein anderer Tag im gewünschten Zeitfenster nicht möglich ist (da hätten wir erst wieder am 24. Dezember spielen können).

Dann wurde mir ein Lokal empfohlen, wo es auch Konzerte gibt. Dieses Lokal kenne ich nicht, es hat aber Küche. Ein Musiker meiner Band kennt dieses Lokal und sagt, das kann man vergessen, da spielen sie nur Wienerlieder und Volkdümmliches, die werden uns sicher nicht auftreten lassen. Dennoch habe ich eine Anfrage an dieses Lokal gemacht und erhielt diese Antwort:
Leider ist in dem gewünschten Zeitraum nur der Freitag 7.10. frei.

Bezüglich einer eventuellen weiteren Planung würden wir Sie bitten, sich Telephonisch mit uns in Verbindung zu setzen bzw. zu uns ins Lokal zu kommen.


Derzeit bin ich in Verhandlung mit einem weiteren Lokal, in dem wir bereits einmal gespielt haben (damals waren aber die jetzigen Musiker noch nicht bei meiner Band). Der Vorteil dieses Lokals wäre, daß es eine akzeptable Küche hat. Jedoch schrieb unser Gitarrist bei meinem diesbezüglichen Vorschlag:
*Lokalname* ist so überhaupt ned unser Style. Was kommt als nächstes - Radiokulturhaus mit Catering?

Was mich zur Frage bringt, was er damit gemeint hat. Welchen Style muß denn überhaupt ein Lokal haben? Ich kann mich nicht mehr recht erinnern, wie dieses Lokal genau ausgesehen hat, die Bühne ist jedenfalls im Keller (das Lokal ist drei Stockwerke hoch). Es gibt unten auf jeden Fall auch zum Sitzen und zum Essen.

Na, jedenfalls habe ich in diesem Lokal angerufen. Die Frau am Apparat hat gesagt, daß ich da mit dem Chef reden muß und daß mich der zurückrufen wird. Da er mich nicht zurückgerufen hat, habe ich dann einige Tage später nochmals angerufen - da wurde mir gesagt, daß ich eine Anfrage per e-Mail senden soll. Ich habe dann dem Lokal eine e-Mail gesendet, in der ich Samstag, den 15. Oktober 2022 (der laut Kalender frei wäre) ausgewählt und danach gefragt. Jedoch erhielt ich dann folgende Antwort:
wir sind bis Weihnachten vollkommen ausgebucht, lediglich die Sonntage sind im Oktober frei … nicht alle externen Veranstaltungen sind auf unserer Homepage! Bitte künftig mindestens 3 Monate im Voraus anfragen …

Hm.

Sinn machen würde da eigentlich nur Sonntag, der 16. Oktober 2022. Denn es wäre schon wichtig, daß wir vorher ordentlich für diesen Auftritt proben - ich gehe davon aus, daß zu meiner Geburtstagsfeier auch Leute von der Rock-Schock-Band und aus dem Musiker-Bekanntenkreis kommen, daher sollte der Auftritt auch musikalisch sitzen. So, wie's ausschaut, werden wir aber erst ab 7. Oktober 2022 proben können, weil unser Gitarrist bis Ende September im Urlaub ist und bisher fast alle Proben an einem Freitag waren. (Unser Schlagzeuger ist ab 21. Oktober 2022 im Urlaub weg, daher gibt es einen engen Zeitrahmen.)

Ich bin ja der Ansicht, daß ein Sonntag nicht so günstig für meine Geburtstagsfeier und/oder einen Auftritt ist. Was meint Ihr dazu?

Ich überlege mir, daß ich den 15. Oktober 2022 in diesem Lokal verbindlich reserviere. Allerdings habe ich noch keine Zusage von unserem Gitarristen für diesen Termin, die werde ich vermutlich erst Anfang Oktober bekommen, weil er ja derzeit im Urlaub ist (und ich nicht weiß, ob er dort einen Internetzugang hat).

Die Putzfrau/Köchin hat mir das Savarona empfohlen, aber das kennt wieder keiner von uns, das ist mir zu unsicher. Und dann hat sie mir den Vorschlag gemacht, daß wir meinen 60er auch bei mir zuhause feiern könnten, da könnten wir grillen und/oder sie was Gutes kochen. (Das halte ich aber für keine gute Idee, denn dann könnte ich mit meiner Band nicht auftreten; außerdem würde da wohl niemand aus meinem Musiker-Bekanntenkreis kommen, meine Ortschaft ist denen viel zu abgelegen.)


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Beitrag Di., 13.09.2022, 14:53

Wurstel

Sydney-b hat geschrieben: Di., 23.08.2022, 18:02 Rechtzeitige Reservierung ist wichtig.
Gute Restaurants sind immer ziemlich schnell ausgebucht.
Sonst stehst du am Ende ohne Location da.
Deshalb werde ich jetzt einmal für Sonntag, den 16. Oktober 2022 für meine Geburtstagsfeier mit Bandauftritt reservieren.
Sydney-b hat geschrieben: Di., 23.08.2022, 18:02Am besten schreibst du dir noch eine Liste mit den Namen der Gäste.
Damit du niemanden vergisst.
Zuerst mal den Termin fixieren.

Und ich werde es wohl so machen, daß ich per Facebook einlade. (Das habe ich bei meinen letzten Geburtstagsfeiern nicht so gemacht, aber da hatte ich den Internetzugang nur in einem Internet-Café, und Facebook gab es damals wahrscheinlich noch gar nicht.)


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