Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen (Teil 2)
Ich gehe seit einem halben Jahr zu ihm. Die Analyse haben wir aber erst vor kurzem begonnen, weil er nach den probatorischen Sitzungen erst mit dem Gutachten begonnen und dafür auch ziemlich lange gebraucht hat. Solange hatte ich immer einmal die Woche eine Stunde.
Ganz am Anfang habe ich ihm gesagt, dass ich Angst habe, dass er nicht mit mir arbeiten will. Darauf hat er gesagt, dass er überlegt hat, ob er mich nicht lieber loswerden will. Aber er hat sich dafür entschieden, mich zu behalten.
Ganz am Anfang habe ich ihm gesagt, dass ich Angst habe, dass er nicht mit mir arbeiten will. Darauf hat er gesagt, dass er überlegt hat, ob er mich nicht lieber loswerden will. Aber er hat sich dafür entschieden, mich zu behalten.
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Ich kann die Angst absolut verstehen. Hab auch immer die Angst, dass meine Therapeutin irgendwelche Gründe findet mich abzuschießen. Glaub das ist irgendwie Teil der Störung. Und es grenzt ja gradezu an ein Wunder, dass sie mich nach allem, was sie mit mir mitmachen musste (an einen großen Teil erinnere ich mich ja glücklicherweise gar nicht) noch immer an meiner Seite bleibt.
Also, objektiv gesehen wäre es ja ansich ziemlich sinnfrei dich jetzt abzuschießen und dich bis zur Klinikaufnahme mit deinen Problemen allein zu lassen. Ich weiß, es ist schwer das objektiv zu sehen bzw. das dann auf sich selbst zu beziehen. Deshalb sprich mit ihm offen über deine Sorgen, denn nur er kann dir eine hoffentlich einigermaßen beruhigende Antwort darauf geben.
Also, objektiv gesehen wäre es ja ansich ziemlich sinnfrei dich jetzt abzuschießen und dich bis zur Klinikaufnahme mit deinen Problemen allein zu lassen. Ich weiß, es ist schwer das objektiv zu sehen bzw. das dann auf sich selbst zu beziehen. Deshalb sprich mit ihm offen über deine Sorgen, denn nur er kann dir eine hoffentlich einigermaßen beruhigende Antwort darauf geben.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Ich kann ja nicht immerzu dieselben bekloppten Fragen stellen. Was mir hilft ist auf jeden Fall, dass ich drei Stunden die Woche habe. Da sind die Pausen so kurz, dass ich ein inneres Bild von ihm halten kann. Bei einem Termin in der Woche fange ich immer wieder von vorne an. Bin halt sehr unsicher und denke immer: "was könnte er denken?" Letztes Mal hat er immer wieder gesagt, dass ich verrückt bin, weil meine Mutter verrückt war und ich mich anpassen musste, um zu überleben. Aber: ich bin doch nicht verrückt? Oder wie definiert man verrückt? Bin ich verrückt?
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- Forums-Insider
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Doch kannst du, das mach ich auch. Ich hab auch keine Objektkonstanz/-permanenz.
Vielleicht fragst du ihn mal nach einem Übergangsobjekt? Also, mir hat das bedingt geholfen. Letztendlich kommt ja auch noch das Problem hinzu, dass nicht alle Anteile zur Therapie gehen wollten. Zur Zeit sind ihr wohl so ziemlich alle gegenüber positiv gestimmt (liegt vll daran, dass sie uns in den Notsituationen, als wir in der Klinik auf Isolation verlegt wurden ect nicht allein ließ). Vermutlich wird es aber auch da wieder Talfahrten geben, es ist ja ständig ein hin und her.
Auf jeden Fall sollte er damit umgehen können, wenn du jede Stunde die gleiche Frage stellst, also tu's einfach. Wenn's ihn stört wird er dir schon was zu sagen.
Ich hab am Dienstag bspw das erste Mal meine Therapeutin während der Therapie anschauen können - nach 9 Monaten, das erste Mal.
Es kommt wohl darauf an, wie jemand das Wort "verrückt" verwendet. Ich finde ver-rückt schon zutreffend, aber nicht wenn's halt abwertend gemeint ist. Bei mir sind einige Dinge ver-rückt, die eventuell wieder gerade gerückt werden können oder auch nicht. Deshalb tick ich halt anders als der 08/15 Bürger, aber was ist ein 08/15 Bürger und eigentlich ist so ziemlich jeder zweite Mensch therapiebedürftig, wenn man mal genauer hinschaut.
Also ich glaube ich wirke bei ner Panikattacke ver-rückter als wenn einfach ein anderer Anteil vorne ist. Das ist ja in erster Linie für mein Umfeld irritierend - und naja durchaus auch manchmal für mich, wenn sich irgendein Anteil von mir an irgendeiner anderen Uni bewirbt für irgendein Fach, was mich jetzt gar nicht so kratzt. Ich versuche es möglichst mit Humor zu nehmen und eher als Vielfältigkeit zu sehen. Tja, manchmal machts mir auch gehörig Angst. Aber nützt ja nix, man muss das beste aus der Situation machen und Humor kann dabei ein hilfreicher Begleiter sein.
Vielleicht hilft dir das ja ein wenig.
Vielleicht fragst du ihn mal nach einem Übergangsobjekt? Also, mir hat das bedingt geholfen. Letztendlich kommt ja auch noch das Problem hinzu, dass nicht alle Anteile zur Therapie gehen wollten. Zur Zeit sind ihr wohl so ziemlich alle gegenüber positiv gestimmt (liegt vll daran, dass sie uns in den Notsituationen, als wir in der Klinik auf Isolation verlegt wurden ect nicht allein ließ). Vermutlich wird es aber auch da wieder Talfahrten geben, es ist ja ständig ein hin und her.
Auf jeden Fall sollte er damit umgehen können, wenn du jede Stunde die gleiche Frage stellst, also tu's einfach. Wenn's ihn stört wird er dir schon was zu sagen.
Ich hab am Dienstag bspw das erste Mal meine Therapeutin während der Therapie anschauen können - nach 9 Monaten, das erste Mal.
Es kommt wohl darauf an, wie jemand das Wort "verrückt" verwendet. Ich finde ver-rückt schon zutreffend, aber nicht wenn's halt abwertend gemeint ist. Bei mir sind einige Dinge ver-rückt, die eventuell wieder gerade gerückt werden können oder auch nicht. Deshalb tick ich halt anders als der 08/15 Bürger, aber was ist ein 08/15 Bürger und eigentlich ist so ziemlich jeder zweite Mensch therapiebedürftig, wenn man mal genauer hinschaut.
Also ich glaube ich wirke bei ner Panikattacke ver-rückter als wenn einfach ein anderer Anteil vorne ist. Das ist ja in erster Linie für mein Umfeld irritierend - und naja durchaus auch manchmal für mich, wenn sich irgendein Anteil von mir an irgendeiner anderen Uni bewirbt für irgendein Fach, was mich jetzt gar nicht so kratzt. Ich versuche es möglichst mit Humor zu nehmen und eher als Vielfältigkeit zu sehen. Tja, manchmal machts mir auch gehörig Angst. Aber nützt ja nix, man muss das beste aus der Situation machen und Humor kann dabei ein hilfreicher Begleiter sein.
Vielleicht hilft dir das ja ein wenig.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Bei meinem alten Therapeuten hat es auch seeehr lange gedauert, bis ich ihn anschauen konnte. Und noch länger, bis ich ohne weinen sprechen konnte. Beim neuen Therapeuten habe ich beide Probleme nicht. Ok, weinen tue ich schon, aber nicht ununterbrochen. Und anschauen kann ich ihn eh nicht, weil ich auf der Couch liege. Aber ich könnte, von mir aus.
Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass es mich gar nicht stört, dass mein Therapeut nicht mit den verschiedenen Anteilen arbeiten möchte. Mir ist das nämlich sehr, sehr unangenehm.
Ich habe einen neuen Mann kennengelernt, nachdem mein alter mich wegen der Klinikaufenthalte verlassen hat. Ihm habe ich gleich zu Anfang erzählt, dass ich in Therapie bin, und vor Kurzem auch, warum. Er ist nicht schreiend weggelaufen, sondern hat das einfach mal so hingenommen. Hat sogar gefragt, ob er sich irgendwie anders verhalten soll, ob das helfen würde.
Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass es mich gar nicht stört, dass mein Therapeut nicht mit den verschiedenen Anteilen arbeiten möchte. Mir ist das nämlich sehr, sehr unangenehm.
Ich habe einen neuen Mann kennengelernt, nachdem mein alter mich wegen der Klinikaufenthalte verlassen hat. Ihm habe ich gleich zu Anfang erzählt, dass ich in Therapie bin, und vor Kurzem auch, warum. Er ist nicht schreiend weggelaufen, sondern hat das einfach mal so hingenommen. Hat sogar gefragt, ob er sich irgendwie anders verhalten soll, ob das helfen würde.
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- Helferlein
- , 23
- Beiträge: 128
Hallo
ich lese ab und zu hier mit und es gibt einem eine gewisse Kraft und Geduld, dennoch bin ich ziemlich verzweifelt...
zum Thema DIS,dissoziieren usw habe ich schon ein paar mal etwas geschrieben und mich auch etwas belesen, dennoch finde ich keine halbwegs hilfreiche Lösung für mein Problem.
in meinem Alltag hindern mich die dissoziationen, depersonalisierung und derealisation absolut am voran kommen und auch meine therapie beeinträchtigt es ungemein.
meine therapeutin hat mir vermutlich schon sehr oft gesagt und erklärt , was es damit auf sich hat, doch ich bin überhaupt nicht fähig es aufzunehmen oder zu verstehen...ich denke es liegt daran, dass ich es nicht wahrhaben will. Sobald ich die Fragen stelle , warum ich mich an die letzten Sitzungen nicht erinnern kann oder was da passiert ist und meine thera es erklärt , dann bin ich schon wieder weg.
das nervt mich auch richtig doll.
die woche bin ich plötzlich zu mir gekommen (noch halb verdattert) auf der psychiatriestation, im Rollstuhl, bewegungsunfähig und völlig orientierungslos und mit wahnsinnigen kopfschmerzen.
was war passiert?
ich konnte mich nicht erinnern. Die Schwester sagten mir ,ich sei vorher bei der Psychiaterin zum ambulanten Termin gewesen und dennoch fällte mir ein mehrstündiges Zeitfenster
ich brauchte noch ca 1h bis ich wieder halbwegs laufen und mich bewegen konnte, aber nicht mal meine Adresse wusste ich. Ich wollte dennoch nicht dort übernachten und hab mich selbst "entlassen".
aber ich verstehe diese zustände nicht wirklich. es muss vermutlich einen Auslöser gegeben haben,aber warum bin ich dann so tief drin gelandet? meine psychiaterin ist jemand neues, bei der ich erst 1x war
da meine thera die woche krank war, weiß sie nichts davon und ich bin sehr verunsichert ihr das zu sagen; weil es mir unheimlich peinlich ist und ich mich schäme
zwar kennt meine thera diese zustände schon zur genüge , aber irgendwie fühlt es sich für mich nochmal schambesetzter an, weil es eben noch viele andere mitbekommen haben; was ich sonst immer tunlichst versuche zu vermeiden.
hat jemand eine Idee, wie und ob ich diese zustände annehmen kann ? Würde es helfen? komme mir völlig verrückt vor und auch , als ob ICH das garnicht bin.
Und ich kann diese zustände auch fast nie aufhalten ( skills, bewegung, bewusste Atmung uvm sind zweckslos )
liebe grüße an euch
ich lese ab und zu hier mit und es gibt einem eine gewisse Kraft und Geduld, dennoch bin ich ziemlich verzweifelt...
zum Thema DIS,dissoziieren usw habe ich schon ein paar mal etwas geschrieben und mich auch etwas belesen, dennoch finde ich keine halbwegs hilfreiche Lösung für mein Problem.
in meinem Alltag hindern mich die dissoziationen, depersonalisierung und derealisation absolut am voran kommen und auch meine therapie beeinträchtigt es ungemein.
meine therapeutin hat mir vermutlich schon sehr oft gesagt und erklärt , was es damit auf sich hat, doch ich bin überhaupt nicht fähig es aufzunehmen oder zu verstehen...ich denke es liegt daran, dass ich es nicht wahrhaben will. Sobald ich die Fragen stelle , warum ich mich an die letzten Sitzungen nicht erinnern kann oder was da passiert ist und meine thera es erklärt , dann bin ich schon wieder weg.
das nervt mich auch richtig doll.
die woche bin ich plötzlich zu mir gekommen (noch halb verdattert) auf der psychiatriestation, im Rollstuhl, bewegungsunfähig und völlig orientierungslos und mit wahnsinnigen kopfschmerzen.
was war passiert?
ich konnte mich nicht erinnern. Die Schwester sagten mir ,ich sei vorher bei der Psychiaterin zum ambulanten Termin gewesen und dennoch fällte mir ein mehrstündiges Zeitfenster
ich brauchte noch ca 1h bis ich wieder halbwegs laufen und mich bewegen konnte, aber nicht mal meine Adresse wusste ich. Ich wollte dennoch nicht dort übernachten und hab mich selbst "entlassen".
aber ich verstehe diese zustände nicht wirklich. es muss vermutlich einen Auslöser gegeben haben,aber warum bin ich dann so tief drin gelandet? meine psychiaterin ist jemand neues, bei der ich erst 1x war
da meine thera die woche krank war, weiß sie nichts davon und ich bin sehr verunsichert ihr das zu sagen; weil es mir unheimlich peinlich ist und ich mich schäme
zwar kennt meine thera diese zustände schon zur genüge , aber irgendwie fühlt es sich für mich nochmal schambesetzter an, weil es eben noch viele andere mitbekommen haben; was ich sonst immer tunlichst versuche zu vermeiden.
hat jemand eine Idee, wie und ob ich diese zustände annehmen kann ? Würde es helfen? komme mir völlig verrückt vor und auch , als ob ICH das garnicht bin.
Und ich kann diese zustände auch fast nie aufhalten ( skills, bewegung, bewusste Atmung uvm sind zweckslos )
liebe grüße an euch
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 2125
Das Problem was du beschreibst ist so kopmplex, dass eine ambulante Therapie alleine da nicht helfen wird (meine Meinung).
Ich empfehle dir in mehrwöchigen Klinikaufenthalt zu gehen, in eine Klinik die sich auf DIS spezialisiert hat. Alleine wirds schwer. Auch mti ambulanter Therapie wirds schwer.
Du bist so wie dus beschreibst noch ganz ganz ganz am Anfang und mußt erstmal ein wenig innerlich sortieren, ordnen und dir innere unterstützung suchen.
Schaffen aber nur sehr wenige allein.
Ich empfehle dir in mehrwöchigen Klinikaufenthalt zu gehen, in eine Klinik die sich auf DIS spezialisiert hat. Alleine wirds schwer. Auch mti ambulanter Therapie wirds schwer.
Du bist so wie dus beschreibst noch ganz ganz ganz am Anfang und mußt erstmal ein wenig innerlich sortieren, ordnen und dir innere unterstützung suchen.
Schaffen aber nur sehr wenige allein.
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- Helferlein
- , 23
- Beiträge: 128
Hallo Sinarellas
danke für deine Antwort.
meinst du , wenn ich noch ganz ganz am Anfang bin es auch sozusagen aufhaltbar ist, also das ich den Verlauf mit geeigneter therapie irgendwie stoppen kann oder zumindestestens auf einem relativ niedrigen Level halten? obwohl es sich jetzt schon ziemlich unschön anfühlt ,diese zustände und das geht ja auch so richtig intensiv seit Monaten
das Chaos und die Unordnung treffen es wirklich auf dem Kopf , aber ich kann einfach keine Ordnung rein bringen- schon alleine , weil sich mehrere Teile in mir absolut dagegen sperren oder es nicht wahrhaben wollen.
ich verstehe nicht ganz , warum ich Zb so sehr "abblocke" mit dem "wegdriften" , obwohl wenn ich es erklärt bekomme dann auch verstehen würde.
ich bin sonst immer jemand , der durch Erklärungen Dinge sehr gut verstehen und reflektieren kann, doch da hapert es
ich War letztes jahr schon ein paar Monate in einer Klinik (aber nicht hauptsächlich wegen dem dissoziieren ) und nochmal so ein Aufenthalt würde eigentlich wegen meiner Ausbildung überhaupt nicht gehen. Naürlich geht die Gesundheit mit Körper und Geist vor allem, aber eine klinik kommt eigentlich nicht in Frage für mich ; weil ich es auch z.T. nicht einsehen will/kann
Danke trotzdem für deine ehrlichen Worte.
darf ich fragen, ob es bei dir (damals) auch "so" angefangen hat? woher weiß man denn, ob es stimmt oder ob ein teil in einem, einfach durchdreht oder einfach hilflos ist?!
danke für deine Antwort.
meinst du , wenn ich noch ganz ganz am Anfang bin es auch sozusagen aufhaltbar ist, also das ich den Verlauf mit geeigneter therapie irgendwie stoppen kann oder zumindestestens auf einem relativ niedrigen Level halten? obwohl es sich jetzt schon ziemlich unschön anfühlt ,diese zustände und das geht ja auch so richtig intensiv seit Monaten
das Chaos und die Unordnung treffen es wirklich auf dem Kopf , aber ich kann einfach keine Ordnung rein bringen- schon alleine , weil sich mehrere Teile in mir absolut dagegen sperren oder es nicht wahrhaben wollen.
ich verstehe nicht ganz , warum ich Zb so sehr "abblocke" mit dem "wegdriften" , obwohl wenn ich es erklärt bekomme dann auch verstehen würde.
ich bin sonst immer jemand , der durch Erklärungen Dinge sehr gut verstehen und reflektieren kann, doch da hapert es
ich War letztes jahr schon ein paar Monate in einer Klinik (aber nicht hauptsächlich wegen dem dissoziieren ) und nochmal so ein Aufenthalt würde eigentlich wegen meiner Ausbildung überhaupt nicht gehen. Naürlich geht die Gesundheit mit Körper und Geist vor allem, aber eine klinik kommt eigentlich nicht in Frage für mich ; weil ich es auch z.T. nicht einsehen will/kann
Danke trotzdem für deine ehrlichen Worte.
darf ich fragen, ob es bei dir (damals) auch "so" angefangen hat? woher weiß man denn, ob es stimmt oder ob ein teil in einem, einfach durchdreht oder einfach hilflos ist?!
DAS würde mich auch interessieren. Ich gehe brav zur Therapie und zur Selbsthilfegruppe, aber eigentlich glaube ich der Diagnose nicht. Manchmal glaube ich, dass es etwas anderes sein muss, was ich habe und dann wieder glaube ich, dass ich gar nichts habe. Es ist wie wenn ich aus einem Albtraum aufwache und die Sonne scheint und alles ist gut. Ich weiß noch ganz vage, da war was. Aber was? Und was zur Hölle habe ich getan, dass so viele Leute (Therapeut, Ärzte, Kliniktherapeuten, Klinikärzte) denken, ich wäre krank?gedankenkarussell hat geschrieben: woher weiß man denn, ob es stimmt
Und da ist es wieder, das Thema "Krankheitseinsicht". Das wird wohl noch eine ganze Weile "mein Thema" bleiben.
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- Forums-Insider
- , 21
- Beiträge: 181
Montana, hilf mir kurz auf die Sprünge.
Wenn du nicht unter der MPS/DIS leidest, dann ist es auch keine Störung. Nicht umsonst heißt es auch gern Multiple Persönlichkeit, da ist nämlich erstmal gar nichts unbedingt Störendes dran.
Und wenn du leidest (unter Depris, Ängsten, Stimmen im Kopf, destruktiven Anteilen, was auch immer), dann ist doch letztendlich die Diagnose egal, Hauptsache die Problematik bessert sich, oder?
Ich würde das mit der Diagnose nicht so überbewerten. Das ist lediglich ein Label, dass Ärzte und Theras brauchen um sich untereinander austauschen zu können, will heißen - für dich hat sich ja nichts geändert durch die Bezeichnung. Und ob die Bezeichnung wirklich stimmt, wirst du feststellen, wenn es dir besser geht - falls du überhaupt darunter leiden solltest.
@Gedankenkarussell
Was meinst du mit "ganz am Anfang" und "aufhalten"? Das System entwickelt sich ja nicht langsam plötzlich als Erwachsener, sondern besteht schon seit frühester Kindheit.
Ich denke es hängt von den individuellen Zielen ab...ob man eine totale Vereinigung will, ob man nur die destruktiven Anteile auf seine Seite holen will, ob überhaupt alle Anteile erreichbar sind und der Therapie einwilligen...
Wenn du nicht unter der MPS/DIS leidest, dann ist es auch keine Störung. Nicht umsonst heißt es auch gern Multiple Persönlichkeit, da ist nämlich erstmal gar nichts unbedingt Störendes dran.
Und wenn du leidest (unter Depris, Ängsten, Stimmen im Kopf, destruktiven Anteilen, was auch immer), dann ist doch letztendlich die Diagnose egal, Hauptsache die Problematik bessert sich, oder?
Ich würde das mit der Diagnose nicht so überbewerten. Das ist lediglich ein Label, dass Ärzte und Theras brauchen um sich untereinander austauschen zu können, will heißen - für dich hat sich ja nichts geändert durch die Bezeichnung. Und ob die Bezeichnung wirklich stimmt, wirst du feststellen, wenn es dir besser geht - falls du überhaupt darunter leiden solltest.
@Gedankenkarussell
Was meinst du mit "ganz am Anfang" und "aufhalten"? Das System entwickelt sich ja nicht langsam plötzlich als Erwachsener, sondern besteht schon seit frühester Kindheit.
Ich denke es hängt von den individuellen Zielen ab...ob man eine totale Vereinigung will, ob man nur die destruktiven Anteile auf seine Seite holen will, ob überhaupt alle Anteile erreichbar sind und der Therapie einwilligen...
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Ja, das ist genau das Problem: "leide" ich? Anscheinend ist das, was ich denke und fühle, nicht der Normalzustand. Für mich aber schon, weil ich es nicht anders kenne. Es könnte das Leben aber so viel einfacher und schöner sein, wenn ich lernen würde, es so zu leben, wie es eigentlich normal wäre. Ich leide tatsächlich unter "Depris, Ängsten, Stimmen im Kopf, destruktiven Anteilen". Aber "schon immer". Es ist nur so, dass die Depris sehr viel schlimmer geworden sind mit der Zeit.
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- Forums-Insider
- , 21
- Beiträge: 181
Naja, dann macht es wohl durchaus Sinn an der Problematik zu arbeiten.
Vielleicht kannst du ja, wenn dir die Diagnose so viele Gedanken/Sorgen/Überforderung zur Zeit bereitet, einfach erstmal "nur" an dem stark depressiven Anteil (vll sind es ja auch mehrere Anteile) arbeiten, sofern du diesen denn in die Therapie schicken kannst.
Also bei mir haben sich nach ner Zeit einige Anteile doch ziemlich empört, dass sie "außen vor" gelassen werden. Vielleicht gibst du dir einfach die Zeit und wartest mal ab, ob sich da irgendwer anderes noch zu deiner Therapie einläd?
Vielleicht kannst du ja, wenn dir die Diagnose so viele Gedanken/Sorgen/Überforderung zur Zeit bereitet, einfach erstmal "nur" an dem stark depressiven Anteil (vll sind es ja auch mehrere Anteile) arbeiten, sofern du diesen denn in die Therapie schicken kannst.
Also bei mir haben sich nach ner Zeit einige Anteile doch ziemlich empört, dass sie "außen vor" gelassen werden. Vielleicht gibst du dir einfach die Zeit und wartest mal ab, ob sich da irgendwer anderes noch zu deiner Therapie einläd?
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Ich kann hier nur schreiben, wenn ich mich einigermassen stabil fühle, aber ich denke an euch. Es tut mir leid, dass ich nicht immer zuverlässig antworten kann. Wenn ich gut drauf bin, ist das kein Problem, wie Montana ausgedrückt hat, scheint dann die Sonne. Ich fühle mich gesund und selbstbewusst und möchte allen anderen Mut machen. In anderen Zuständen denke ich nicht dran, ins Forum zu gehen und hier zu schreiben. Manchmal lese ich dann meine Beiträge und finde sie unmöglich, erkenne sie kaum mehr. Depris, Verwirrung und Dissoziative Zustände kommen bei mir noch immer vor, obwohl ich schon lange daran arbeite. Aber: Sie bestimmen mich nicht mehr und sie bestimmen meinen Alltag immer weniger. Ich merke jetzt auch immer besser, wann ich in welchem Zustand bin.
Traumatische Erinnerungen und Flashbacks habe ich immer noch. Sie werden wahrscheinlich nie ganz weggehen. Ein Beispiel: Ich war bei einer gyn Untersuchung, das hat einen Flash ausgelöst, aber ich konnte ihn auffangen, habe normal weiterfunktioniert, so dass das Bewusstsein auf drei Ebenen lief: Flash, Alltagsfunktion bei einer medizinischen Kontrolle und neutrale Beobachterperspektive. Das habe ich dann gleich aufgeschrieben und jetzt hoffe ich, dass ich nicht mehr tiefer in das Erleben von damals reinrutsche. Früher habe ich bei Untersuchungen nichts gemerkt, keine Angst, keine Erinnerung und hatte nur gute Laune. Wenige Stunden oder manchmal Tage später hat dann alles auf einmal zugeschlagen, was ich in der Situation nicht erlebt habe. Daher werde ich jetzt noch ein paar Tage vorsichtig sein.
Ich glaube, wir lernen mit unserer Vielfalt zu leben es ist vielleicht manchmal anstrengender, als bei Menschen, die sich nicht mit solchen Themen herumplagen mussten, aber er lohnt sich. Es wäre sicher gut, wenn wir durch die Therapie so eine Art Führerschein für die eigene Psyche machen könnten. Was meint ihr?
@montana und gedankenkarrusell: Thema Krankheitseinsicht: Sie schwankt halt auch mit den Anteilen mit. Viele Anteile haben sich ja vor allem deswegen entwickelt, um das Leid fernzuhalten und den Anschein von Normalität zu gewährleisten. Andere Anteile wollen ihren Schmerz zeigen und Hilfe suchen. Wenn du als Gesamtperson die Einsicht hast, krank zu sein, müssen mehrere Anteile dein Leiden anerkennen, das würde aber den ehemaligen Schutz unterlaufen.
Liebe Grüsse
Traumnixe
Traumatische Erinnerungen und Flashbacks habe ich immer noch. Sie werden wahrscheinlich nie ganz weggehen. Ein Beispiel: Ich war bei einer gyn Untersuchung, das hat einen Flash ausgelöst, aber ich konnte ihn auffangen, habe normal weiterfunktioniert, so dass das Bewusstsein auf drei Ebenen lief: Flash, Alltagsfunktion bei einer medizinischen Kontrolle und neutrale Beobachterperspektive. Das habe ich dann gleich aufgeschrieben und jetzt hoffe ich, dass ich nicht mehr tiefer in das Erleben von damals reinrutsche. Früher habe ich bei Untersuchungen nichts gemerkt, keine Angst, keine Erinnerung und hatte nur gute Laune. Wenige Stunden oder manchmal Tage später hat dann alles auf einmal zugeschlagen, was ich in der Situation nicht erlebt habe. Daher werde ich jetzt noch ein paar Tage vorsichtig sein.
Ich glaube, wir lernen mit unserer Vielfalt zu leben es ist vielleicht manchmal anstrengender, als bei Menschen, die sich nicht mit solchen Themen herumplagen mussten, aber er lohnt sich. Es wäre sicher gut, wenn wir durch die Therapie so eine Art Führerschein für die eigene Psyche machen könnten. Was meint ihr?
@montana und gedankenkarrusell: Thema Krankheitseinsicht: Sie schwankt halt auch mit den Anteilen mit. Viele Anteile haben sich ja vor allem deswegen entwickelt, um das Leid fernzuhalten und den Anschein von Normalität zu gewährleisten. Andere Anteile wollen ihren Schmerz zeigen und Hilfe suchen. Wenn du als Gesamtperson die Einsicht hast, krank zu sein, müssen mehrere Anteile dein Leiden anerkennen, das würde aber den ehemaligen Schutz unterlaufen.
Liebe Grüsse
Traumnixe
Ich habe heute gegen Ende der Stunde meinen Therapeuten wieder gefragt, ob er mich für krank hält. Die Antwort war JA. Ich habe leider nicht daran gedacht, ihn zu fragen, was ich habe.
Ich hatte heute kaum einen Satz gesagt, da ging es hinter mir *schreibschreibschreib*. Auf meine Frage, was er schreibt, kam "ich mach mir so meine Gedanken". Hmmpf.
Ich hatte heute kaum einen Satz gesagt, da ging es hinter mir *schreibschreibschreib*. Auf meine Frage, was er schreibt, kam "ich mach mir so meine Gedanken". Hmmpf.
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- Forums-Insider
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Du könntest ihn um mehr Transparenz bitten - finde zumindest seine Reaktion kann auf so ziemlich alles hindeuten und ist auch nicht grade beruhigend aufklärend. :S
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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