Künstlerische Aktivitäten -> Sozialprobleme

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Joa
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Beitrag Mi., 24.08.2022, 17:46

Es ist schlimm, in welchem verkorksten Umfeld du aufgewachsen bist, Wurstel. Du hast dein Herz viel mehr am rechten Fleck, als diese ganzen... Mir fällt gerade kein passender Begriff ein. Ekelhaft, diese Leute. Hätten sich mal ne Scheibe bei dir abschneiden können.

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Wurstel
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Beitrag Do., 25.08.2022, 15:37

Wurstel


Weiter mit meinem musikalischen Werdegang!

Moderne Musik habe ich ja in der Handelsschule (von 1979 bis 1982) kennengelernt. Da brachten Schulkollegen Cassettenrecorder mit und spielten in den Pausen Musik. Und es gab da noch jene Schulkollegin, in die ich damals verliebt war. Die war ein Hardrockfan, und ihr Bruder hatte eine Hardrockband (die allerdings nur selten Auftritte hatte). Durch diese Schulkollegin kam ich zum Hardrock und durch andere Schulkollegen auch zu anderer moderner Musik. (Über die Sache mit dem Rolling-Stones-Konzert, die dazu führte, daß diese Schulkollegin den Kontakt zu mir abbrach, habe ich schon berichtet.)

Ich habe dann also angefangen, mir Schallplatten zu kaufen. Oft kaufte ich die Platten im Geschäft Columbia, denn dort konnte man sich die Platten vor dem Kauf anhören. Allerdings erwarteten man sich dort, daß man die Platten, in die man reinhört, auch kauft. Es war zwar okay, wenn ich gesagt habe, daß mir diese Platte nicht gefällt und eine andere anhören möchte, aber wenn ich die zweite Platte auch nicht kaufte, sondern eine dritte anhören wollte, wurde ich rausgeschmissen, und zwar mit der Begründung: "Wir sind keine Disco!"

Ich habe mir auch oft die Platten beim Meki gekauft. Dort waren sie wesentlich billiger, allerdings konnte man sich dort die Platten nicht anhören (die hatten dort keinen Plattenspieler). Dort saß an der Kasse ein fröhlicher, ziemlich untersetzter, humorvoller Mann. Eines Tages sagte dieser Mann, daß er eine Hardrockband gründen will und dafür einen Gitarristen sucht. Da sagte ich: "Ich kann höchstens singen, aber ich habe derzeit einen Schnupfen." Er darauf: "Ich brauche einen Gitarristen ohne Schnupfen." Worauf ein anderer Kunde sagte: "Kriegst halt einen Sänger mit Schnupfen."

In jener Zeit habe ich mir viele Platten "auf gut Glück" gekauft, weil ich die Bands noch nicht kannte. Oft ging ich dabei nach dem Cover der Schallplatten - wenn mich das Cover angesprochen hat, dann kaufte ich. (Ein weiteres Kriterium war, daß die Texte beiliegen, was bei vielen Platten leider nicht der Fall war; außerdem waren die Platten oft mit einer Plastikhülle verschweißt, sodaß ich gar nicht prüfen konnte, ob die Texte beiliegen, und die Händler wußten es auch nicht.)

So kaufte ich mir eines Tages beim Meki gleichzeitig das Album "Dunkelgraue Lieder" von LUDWIG HIRSCH, das Album "Café Passé" von der Band ERSTE ALLGEMEINE VERUNSICHERUNG, das Album "Concerto for Group and Orchestra" von DEEP PURPLE AND THE ROYAL PHILHARMONIC ORCHESTRA CONDUCTED BY MALCOLM ARNOLD und das erste Album der Rock-Schock-Band. (Ich kannte damals bis auf DEEP PURPLE keine der Bands. Von DEEP PURPLE hingegen hatte ich bereits zwei LPs.) Diese Platten haben mir alle gefallen, daher hörte ich sie mir recht oft an. Die Platte von der Rock-Schock-Band gefiel mir besonders, weil dort die einzelnen Lieder in verschiedenen Musikrichtungen waren und es darauf sowohl deutschsprachige als auch englischsprachige Lieder gab. (Ich wartete dann schon sehnsüchtig auf das zweite Album von der Rock-Schock-Band - das kam dann mit einem 20seitigen Textheft daher, was schon eine Besonderheit war.)

Ich habe mir damals ja auch oft Zusammenstellungen aus meinen Schallplatten auf Cassetten aufgenommen und diese Cassetten Schulkollegen zum Anhören geborgt bzw. geschenkt. Die Schulkollegen meinten, daß meine Zusammenstellungen unmöglich sind, weil ich Lieder von recht verschiedenen Musikrichtungen hintereinander aufgenommen habe. Mir wurde gesagt, daß man das so nicht macht und daß ich mich schon für eine Musikrichtung pro Cassette entscheiden muß. (Es gab in der Handelsschule Hardrockfans, andere standen auf Liedermacher, wieder andere auf Popmusik, zwei auf klassische Musik und so weiter. Aber keiner außer mir hörte alle Musikrichtungen.)

Eines Tages sagte mir der fröhliche Verkäufer beim Meki, daß er nun ein eigenes Plattengeschäft in Wien eröffnet. Da bin ich dann fortan hauptsächlich in das neue Plattengeschäft dieses Verkäufers gegangen. In diesem Geschäft wurden neben Hardrockplatten auch Raritäten (z. B. Amerika-Importe und limitierte Auflagen), die einen deutlich höheren Preis hatten, verkauft. Ich habe dann oft (wie vorher schon ein wenig beim Meki) mit diesem Verkäufer angefangen zu plaudern und erzählte ihm von den Problemen mit meinen Eltern. Wir haben sehr oft miteinander diskutiert, auch darüber, daß ich keine Frau finde.

Dieser Verkäufer hat eine eigene Hardrockband gegründet und trat damit als Support zu diversen internationalen Hardrockbands bei deren Konzerten in Wien auf, sodaß seine Band dann auch einen gewissen Bekanntheitsgrad bekam.

Irgendwann wurde dieser Verkäufer dann mein erster Freund (im nachfolgenden "Musiker-Freund" genannt). Dies deshalb, weil er in jener Zeit der Einzige war, mit dem ich über meine Probleme reden konnte. Allerdings habe ich auch SEHR viel Geld zu ihm getragen, weil ich ja viele Platten (darunter auch etliche Raritäten) bei ihm gekauft habe...


Wurstel

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Sydney-b
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Beitrag Fr., 26.08.2022, 20:26

War das der Musiker Freund, der alle deine Gäste für deine Party ausgeladen hat?
Dann würde ich so eine Person aber nicht als Freund bezeichnen.
Eher als Feind.

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Wurstel
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Beitrag Sa., 27.08.2022, 22:13

Wurstel


Und wieder weiter mit meinem musikalischen Werdegang!

Ich schrieb ja von der ersten Disco in der nahen Kleinstadt, der Disco Burg. Der Besitzer dieser Disco hat diese ja dann (das muß 1979 gewesen sein) verkauft und das alte Kino gekauft und zur Großdisco umgebaut. Als jedoch einige Jahre später in einer anderen Ortschaft die Video Inside Disco eröffnet wurde (und zwar, als sie noch eine Baustelle war), blieben in der Großdisco in der nahen Kleinstadt fast alle Gäste weg, sodaß der Besitzer sie schließen mußte - es war dann die Video Inside Disco DIE In-Disco der ganzen Gegend. Der Besitzer der Großdisco in der nahen Kleinstadt nahm sich dann einen hohen Kredit auf, baute die Disco großzügig um (so irgendwie auf griechisch-römisch-ägyptisch) und nannte sie nun Café Tropical. Er hoffte so, die verlorenen Gäste wiederzubekommen. Diese Disco hatte von Mittwoch bis Sonntag geöffnet und sperrte am Sonntag bereits um 14 Uhr auf. Jeden Mittwoch gab es nun einen Tanzabend mit der Liveband PIANO EXPRESS. Leider durfte ich mir lange Zeit diese Band nicht ansehen, weil ich ja am Donnerstag wieder Arbeit hatte und ich damals ja noch im Zollamt Wien arbeitete und daher recht früh aufstehen mußte. Ich konnte mir diese Band erst nach längerer Zeit ein einzigesmal anschauen, als der Donnerstag ein Feiertag war.

Ich habe mich in jener Zeit oft mit dem Besitzer dieser Disco (der dort auch DiscJockey war) unterhalten und erzählte ihm auch, daß ich keine Frau finde. Weiters zeigte ich ihm oft (und auch den anderen Gästen, sofern ich mit ihnen ins Gespräch kam) meine Platten. Ich erzählte ihm auch von der Wiener Hardrockband BLIND PETITION. Da sagte er mir, daß er eine LP von dieser Band hat, worauf ich ihm sagte, daß diese Band noch gar keine eigene LP herausgebracht hat und daß es lediglich einen Sampler gab, auf dem drei Lieder von BLIND PETITION drauf sind. Da meinte der Discobesitzer, daß das eine englische Discoband ist, und er spielte dann auch ein Lied von dieser Band. (Ich habe dies dann dem DiscJockey vom Graffity erzählt. Der meinte dazu, daß sowas leider vorkommen kann, denn schließlich kennt man ja nicht alle Bands der ganzen Welt, und da wird es oft genug vorkommen, daß es verschiedene Bands mit gleichem Bandnamen gibt. Zwar kann sich eine Band ihren Namen markenrechtlich schützen lassen, aber dieser Schutz kostet sehr viel Geld, und daher macht das kaum eine wenig bekannte Band. Er erzählte mir auch, daß es da schon öfters zu Gerichtsstreitereien gekommen ist und einer Band untersagt wurde, ihren Namen weiter zu verwenden.)

Ein paarmal bin ich doch mit anderen Gästen dieser Großdisco ins Gespräch gekommen. Mit diesen Leuten (die ich jeweils nur an einem Abend getroffen habe) habe ich primär über Musik geredet. In der damaligen Zeit war den jungen Leuten in meiner Gegend sehr wichtig, was in der Hitparade ist. Aus diesem Grund stand im damals einzigen Plattengeschäft in der nahen Kleinstadt eine Tafel mit der aktuellen Hitparade - die entsprechenden Platten waren die in diesem Geschäft mit Abstand am meisten verkauften Platten.

Einer dieser Gäste hat mir einmal erzählt, daß er sich eine Single aus der Hitparade gekauft hat. Ich fragte ihn, welches Lied auf der Rückseite dieser Single ist (das Lied der Vorderseite wurde ja eh dauernd im Radio gespielt). Da sagte er mir, daß er das gar nicht weiß, weil er sich die Rückseite gar nicht angehört hat. Da sagte ich ganz verwundert: "Ja, wieso denn nicht? Eine Single hat doch zwei Seiten." Worauf er mir antwortete, daß die Rückseite nicht in der Hitparade ist und daher keine Notwendigkeit besteht, sie sich anzuhören. Ob dieser Aussage war ich dann schon sehr baff und wußte keine Antwort darauf. Fällt Euch etwas dazu ein?

Musiker habe ich auch im Café Tropical keine gefunden. Ich habe auch mit den Musikern von der Band PIANO EXPRESS geredet, aber die sagten mir, daß sie erstens mit ihrer Band genug zu tun haben und zweitens, daß sie eine Coverband sind, die Rock 'n' Roll, Boogie Woogie und Ähnliches spielt, aber keine eigenen Lieder und somit für mich (der ich ja eine Band mit aus meinen Texten zu komponierenden Liedern gründen will) nicht geeignet sind. Und der Besitzer vom Café Tropical sagte mir, daß der Bürgermeister dieser Kleinstadt aus religiösen Gründen keine Rock- und Popkonzerte in seiner Stadt erlaubt und daß er selber große Schwierigkeiten hatte, bis er sich endlich gegen den Bürgermeister durchsetzen konnte, sodaß er diese Mittwochkonzerte mit dem PIANO EXPRESS machen konnte; außerdem es eine Einschränkung der Stadtgemeinde war, daß er diese Konzerte nur am Mittwoch machen durfte. Er meinte, daß sich deshalb keine Rock- oder Popbands in meiner Gegend bilden können, weil es hier keine Auftrittsmöglichkeiten und -bewilligungen für solche Bands gibt.


Wurstel

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dumbhead
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Beitrag So., 28.08.2022, 08:32

Najo, bisher beschreibst du eher die Entwicklung des Nachtlebens in deiner Umgebung :lol:
In der Disco abhängen und Platten hören, das war zu der Zeit völlig normal für jeden Menschen in dem Alter.

Dass es in der Kleinstadt weder Bands noch Musiker gab lag erstens daran, dass sie zu klein ist. Ein Problem das heute in kleinen Orten immer noch existiert.
Und es war unglaublich teuer. Eine schnöde Einsteiger Ibanez musste ich mir 2 Jahre lang mit Ferienjobs erarbeiten, Verstärker kam 10 Jahre später durch Verzicht aufs Auto. Bis dahin musste ich HIFI Verstärker umbauen. Mein erster Marshall kostete 3 Monatsgehälter.
Viele setzten vor dem Hintergrund andere Prioritäten.

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Wurstel
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Beitrag So., 28.08.2022, 17:25

Wurstel


Weiter mit dem musikalischen Werdegang.

Ich habe in der Großdisco Café Tropical auch oft meine Platten hergezeigt, die ich in einer Schallplattenplastiktasche transportiert habe. Da bemerkte ich eines Tages, daß ein Mädchen mir diese Tasche mit den Platten drinnen wegnahm und damit aus der Disco rannte. Ich lief hinterher, aber sie war schneller und weg. Einige Zeit später sah ich dieses Mädchen (das ja recht auffällig war) wieder und verständigte den Besitzer der Disco, der das Mädchen festhielt und ihren Ausweis verlangte. Ich habe mir ihre Daten notiert und ihr gesagt, daß sie mir meine Platten zurückgeben muß. Da sagte sie, daß sie die Platten verkauft hat, denn sie bekommt viel zu wenig Taschengeld und brauchte Geld für Lippenstift, Parfüm und In-Klamotten. Da sie noch nicht volljährig war, rief ich ihre Eltern an. Wir vereinbarten, daß sie die Platten nachkaufen muß. Das war aber bei zwei dieser Platten schwierig, weil das limitierte Auflagen waren. Nach längerem Herumtelefonieren habe ich zwar die eine Supersingle in einem Schallplattenantiquariat in Wien gefunden, aber sie hätte 3.000 Schilling (also das 15fache des ursprünglichen Kaufpreises) gekostet. Ich habe dann bei den Eltern des Mädchens angerufen und gesagt, daß diese Platte erhältlich ist und gab ihnen die Telefonnummer des Geschäftes, damit sie die Platte dort kaufen können. Jedoch taten die Eltern des Mädchens dies nicht, sondern bezichtigten mich, mit dem Verkäufer unter einer Decke zu stecken und mich da bereichern zu wollen; sie konnten sich auch nicht vorstellen, daß die Platte so teuer ist. Letzlich habe ich gar nichts ersetzt bekommen...

Ich hatte ja mit dem Besitzer dieser Großdisco auch darüber gesprochen, daß ich keine Frau finde. (Mein Problem war auch das, daß ich nach einem "Nein" von einer Frau zu weinen begann und der Abend damit für mich gelaufen war - ich habe anfangs nach einer derartigen Abweisung monatelang geweint, bis ich mich soweit derfangen habe, daß ich wieder einen Versuch starten konnte. Daß ich auf diese Art anfangs nur drei- bis viermal pro Jahr eine Frau anreden konnte, trug natürlich dazu bei, daß meine Erfolgsquote null war. In späteren Jahren weinte ich nach einer Abweisung nicht mehr solange, dann jeweils nur mehr ein paar Wochen.)

Da empfahl mir der Besitzer dieser Großdisco, einen Urlaub in Thailand zu machen. Er sagte, daß er solche Urlaube vermittelt und daß das folgendermaßen abläuft: Da wird dann organisiert, daß man dort eine Frau bekommt, denn die dortigen Frauen sind arm und haben nichts. Diese Frau fährt dann mit einem nach Hause, man heiratet sie, und dadurch darf sie dann auch in Österreich bleiben. Er sagte, daß einem so eine Frau treu bleibt, denn im Falle einer Scheidung würde sie wieder nach Thailand abgeschoben. Weiters sagte er, daß er schon sehr oft solche Urlaube zwecks Frauen-bekommen organisiert hat und daß es in unserer Gegend viele junge Männer gibt, die auf diese Art mit Thailänderinnen verheiratet sind. (Tatsächlich sah man in meiner Gegend viele derartige Frauen.) Ich sagte ihm, daß ich diese Methode nicht für richtig halte, denn das klingt schon irgendwie nach Zwang. Er hat mir allerdings immer wieder diesen Vorschlag gemacht und mich gefragt, ob ich für immer alleine sein will. Ich habe ihm geantwortet, daß ich nicht bis an mein Lebensende alleine sein will, daß ich aber eine Frau möchte, die aus freien Stücken mit mir zusammenleben will. Da meinte er, daß ich ein beratungsresistenter Trottel bin...

Diesen Vorschlag des Discothekenbesitzers habe ich auch dem Musiker-Freund (also dem mit dem Plattengeschäft) erzählt und ihm auch gesagt, daß ich diese Art, sich eine Frau zu holen, nicht richtig finde. Der Musiker-Freund meinte darauf, daß für ihn die Freiheit sehr wichtig ist und sagte, daß das ja mit Freiheit nichts zu tun hat, auch wenn der Discobesitzer das so hinstellt (der hatte ja gesagt, daß es die freie Entscheidung der Thailänderinnen ist, ob sie mit einem nach Österreich ziehen wollen oder nicht).

Ich habe jedenfalls von diesem Vorschlag, einen Urlaub in Thailand zu machen, keinen Gebrauch gemacht, weil diese Methode, eine Frau zu bekommen, nicht meiner gerecht wäre (das heißt, sie widerspräche meiner eigenen Moral). Die Konsequenz daraus: Ich blieb weiterhin alleine...

Wieder später wurde das in einer Ortschaft, welche noch weiter von mir entfernt war als die Video Inside Disco, das Café Reither (über das ich schon berichtete) zur Großdisco umgebaut und nannte sich fortan Baby O. Dann war das Baby O. die IN-Disco (wahrscheinlich von ganz Niederösterreich) und im Café Tropical und offenbar auch in der Video Inside Disco blieben die Gäste weg, sodaß diese beiden größeren Discos und auch das Dorian Grey in Leobendorf bei Korneuburg in Konkurs gingen. (Wie ich hörte, mußte der Besitzer vom Café Tropical sogar Privatkonkurs anmelden.)


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Beitrag Mi., 31.08.2022, 15:03

Wurstel

reddie hat geschrieben: So., 14.08.2022, 18:32 Zu den 50 Punkten: DU bist der, der entscheidet, welches Thema zuerst behandelt wird. Es ist Deine Therapie.
Das war eben nicht meine Entscheidung.
Ich wollte zuerst mal diese 50 Punkte vorlesen, damit der Therapeut dann sagt, welchen dieser Punkte er als am wichtigsten ansieht, damit wir diesen zuerst behandeln.

Stattdessen hat er gleich beim ersten Punkt gleich "Stopp!" gerufen, und wir haben dann nur über diesen ersten Punkt geredet und sind zu den restlichen 49 gar nicht gekommen (die wurden auch in den späteren Stunden nicht behandelt, weil da immer etwas zeitlich aktuell Wichtigeres dazwischengekommen ist).

Bei diesem ersten Punkt ist es ums Essen gegangen. Konkret darum, daß ich mir (wenn wir in ein Gasthaus essen gegangen sind) nicht aussuchen durfte, was ich esse, weil meine Eltern was für mich bestellt haben und das nicht das gewesen ist, was ich gerne gegessen hätte. In diesem Punkt ist es im weiteren Sinne ums Durchsetzungsvermögen, aber auch ums Argumentieren meinen Eltern gegenüber gegangen, also um die Diskussionskultur.
reddie hat geschrieben: So., 14.08.2022, 18:32Der Therapeut erteilt dir ja keine Ratschläge, sondern hilft dir durch seine Interventionen, deine Dynamiken zu erkennen.
Was meinst Du mit Dynamiken?
Und ja, der Therapeut hat mir sehr wohl Ratschläge erteilt. Nur waren die nicht umsetzbar oder führten nicht zum gewünschten Ergebnis, weil meine Umgebung nicht so reagiert hat, wie es mein Therapeut vorausgesagt hatte.
reddie hat geschrieben: So., 14.08.2022, 18:32In der therapeutischen Beziehung hat man ein professionelles Gegenüber und dennoch zeigen sich ähnliche Dynamiken, wie in den Beziehungen im Leben.
Wenn Du mit Dynamiken Verhaltensweisen meinst, dann muß ich sagen, daß das gar nicht so war. Meine Umgebung hat nicht so reagiert wie von meinem Therapeuten prophezeit. Der meinte ja, daß ich Dieses und Jenes machen sollte, dann wird das Ergebnis so und so sein. Ich habe das dann ausprobiert, aber die Ergebnisse waren ganz andere. (Was wohl auch darin seine Ursache hatte, daß mein Therapeut zwar mich kannte, nicht aber die Leute, mit denen ich zu tun hatte.)
reddie hat geschrieben: So., 14.08.2022, 18:32Ich darf mal analysieren? Mit den 50 Punkten hast du dein Gegenüber erschlagen. Nicht, dass das deine Absicht war, aber sich überfordert zu fühlen von der reinen Quantität, wäre eine normale Reaktion.
Es war mir schon klar, daß wir nicht in einer Stunde über 50 Punkte reden können. Aber es ging mir ja zunächst mal darum, festzustellen, welcher dieser 50 Punkte therapeutisch am Wichtigsten ist, damit wir mit diesem Punkt beginnen können. Stattdessen haben wir halt mit dem ersten Punkt begonnen, und die restlichen Punkte konnte ich nichtmal vorlesen. (Daher konnte der Therapeut auch gar nicht wissen, ob nicht vielleicht ein anderer Punkt aus dieser Liste, der dadurch auf der Strecke geblieben ist, wichtiger gewesen wäre.)
reddie hat geschrieben: So., 14.08.2022, 18:32Es ist gut, wenn sich aus der therapeutischen Beziehung Lehren fürs Leben ziehen lassen.
Das hat nur teilweise funktioniert.
Ich habe zwar durch die Therapie erfahren, daß in meinem Leben Vieles nicht so läuft, wie es laufen sollte, aber eine Verbesserung meiner Situation habe ich durch dieses neue Wissen nicht wirklich erreicht, weil sich meine Umgebung nicht von meinen durch die Therapie erlangten Erkenntnissen beeindrucken oder verändern ließ.
reddie hat geschrieben: So., 14.08.2022, 18:32Du kannst dich z.B. nicht zu jemanden an einen Tisch setzen und ohne Punkt und Komma erzählen. Der Andere möchte auch wahrgenommen werden. Verstehste?
Soweit, mitreden zu können, ist es in der Regel gar nicht gekommen. Wenn ich in der Disco gefragt habe, ob ich mich dazusetzen kann (weil kein Tisch mehr frei war), dann hat es meistens "nein, da ist besetzt, weil da kommt noch wer" geheißen. Es ist oft passiert, daß ich gar keinen Platz bekommen habe, weil die Leute die Sitzplätze immer für irgendwen, der noch kommt, besetzt gehalten haben - da bin ich dann zu den Videospielautomaten gegangen, und habe Wonderboy oder Ghost 'n' Goblins gespielt.

Und wenn mir doch mal erlaubt wurde, mich wo dazuzusetzen, dann habe ich zugehört, worüber die Leute geredet haben. Meistens haben sie über Autos, Fußball, Schirennen und über Formel-I-Rennen geredet, was Themen sind, die mich nicht interessiert haben (da hätte ich auch gar nicht mitreden können - was weiß denn ich, wieviele Tore der Franz Klammer geschossen hat). Lediglich, wenn die Leute über Musik geredet haben, habe ich versucht, mitzureden, aber die Leute haben nur über die Ö3-Hitparade geredet und kannten fast keine Hardrocklieder (außer die wenigen, die in der Hitparade waren), sie kannten nicht einmal die Rock-Schock-Band. (Die ERSTE ALLGEMEINE VERUNSICHERUNG kannten sie, weil da einige Lieder in der Hitparade waren.) Über meine Hobbys (also Astronomie, Perry Rhodan, Programmieren oder Pilze) konnte ich ohnehin nicht mit diesen Leuten reden, weil sie sich (wie sie sagten) nie damit beschäftigt haben.


Wurstel

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Beitrag Mi., 31.08.2022, 16:08

Wurstel

diesoderdas hat geschrieben: So., 14.08.2022, 21:46
Wurstel hat geschrieben: So., 14.08.2022, 10:20 Eigentlich alle diese Fragen.

Es war ja oft so, daß ich nicht gewußt habe, wie ich eine Situation einschätzen soll oder was ich da machen soll. Und da habe ich halt oft mehrere Leute (sofern verfügbar) gefragt. Nur war es dann so, daß mich die Antworten dann oft verwirrt haben, weil sie so unterschiedlich, ja direkt gegensätzlich waren.
Wenn dir jemand hier erzählt, was er/sie wie sieht, dann kommt von dir meist etwas mit "meine Mutter hat das aber so gesehen..." oder "der xy hat gesagt, dass".
Du redest da also eigentlich nur anderen nach. Wo bist aber du? Wo kommst du selbst zu Antworten?
Glaubst du anderen einfach so alles? Probier doch mal, dir selbst Antworten zu geben, selber nachzudenken, nicht nur auf Geplapper von anderen zu hören (das vielleicht auch mal sehr dummes Geplapper sein kann).
Ich stelle die Fragen deshalb, weil ich die Antworten nicht weiß. Ich denke, daß es üblich ist, daß man fragt, wenn man was nicht weiß.

Und Geplapper...?
Was konkret meinst Du damit?

Ich habe mal meinem ersten Therapeuten eine Frage gestellt (ich weiß nicht mehr welche). Da hat er gemeint, ich soll mir einen Berater ausdenken und diesen das fragen. Ich habe meinem Therapeuten dann gesagt, daß dieser Berater die Antwort nicht weiß. Da antwortete mein Therapeut: "Der weiß es auch nicht." Das Ganze hat mich sehr verwundert. Ich glaube, daß das irgendeine therapeutische Methode nach Lehrbuch war, nach der da mein Therapeut vorgegangen ist und daß er selber da dann nicht weitergewußt hat.

Kennt Ihr diese Methode, daß man sich einen Berater ausdenken und den das fragen soll, was man nicht weiß?
Wie soll das denn funktionieren?
diesoderdas hat geschrieben: So., 14.08.2022, 21:46Wenn ich dir nun auf die Fragen so antworte, wie ich das denke, was bringt dir das dann? Dem stimmst du doch sowieso nicht zu, oder? (musst du auch nicht). Dann hast du eben eine Meinung mehr und weißt wohl trotzdem nicht weiter und wem du "glauben" sollst. Oder?
Naja.
Wenn ich was nicht weiß, dann frage ich halt.
diesoderdas hat geschrieben: So., 14.08.2022, 21:46 Meine Antworten dazu also:
Natürlich darfst du eine Frau ansprechen. Natürlich darf dir NIEMAND eine Flasche über den Kopf ziehen und natürlich war das nicht abgebracht. Ob du einen "Fehler" gemacht hast beim Ansprechen kann ich nicht wissen.
Es kann sein, dass du etwas gemacht hast, was bei der Frau nicht gut ankam. Es kann sein, dass es ihr nicht gepasst hat, eventuell sehr offensichtlich zu merken, dass du "nur" drauf aus warst, sie anzureden, um Kontakt zu bekommen.
Mich persönlich stößt sowas z.B. ab. Ich hasse es wie die Pest, wenn manche Männer einfach sehr derb und plump daher kommen und das Anreden nichts spontanes hat, sondern total offensichtlich ist, dass jemand auf Teufel komm raus Kontakt will.
Es kann auch einfach sein, dass die Frau sich unwohl mit dir gefühlt hat.
Es kann sein, dass du bedrohlich gewirkt hast und deshalb der Typ eingeschritten ist.
Es kann so vieles sein.... Muss alles nicht... kann aber....
Die Situation war Folgende:
Ich bin in das Graffity reingegangen und habe gesehen, daß an jedem der (nicht sehr zahlreichen) Tische Leute saßen. Dieser eine Tisch, an dem diese Frau saß, war der kleinste, denn der stand an der kurzen Wand (links und rechts sind die beiden Durchgänge zum zweiten Raum) und hatte nur zwei Sessel. Die Frau saß auf dem Sessel an der Wand. Wenn ich ins Graffity gegangen bin, habe ich mich meistens auf den Sessel, auf dem da diese Frau saß, gesetzt. Und da habe ich gesehen, daß kein Tisch mehr frei war, ich mich also sowieso wo dazusetzen mußte. Und da mir die Frau optisch gefallen hat, habe ich halt als erstes sie gefragt, ob ich mich dahersetzen darf. In der nächsten Sekunde ist der Typ schon mit der Bierflasche auf mich losgegangen und hat geschrien, daß ich seine Freundin in Ruhe lassen soll. Ich konnte ja nicht wissen, daß die Frau vergeben ist, denn ich kannte sie nicht, und sie saß alleine an einem Tisch, es stand auch kein zweites Glas da. (Die Frau hat überhaupt nichts gesagt, weil das alles viel zu schnell gegangen ist.)

Übrigens hat mir der Pfleger-Freund gesagt, daß er nie gefragt hat, ob er sich wo dazusetzen kann, sondern er hat sich einfach wo dazugesetzt. Das habe ich aber als höflicher Mensch nicht gemacht, sondern immer zuerst gefragt. (Der Pfleger-Freund hat mir mal gesagt, daß genau das mein Fehler war. Seiner Meinung nach fragt man nicht, sondern man tut.)
diesoderdas hat geschrieben: So., 14.08.2022, 21:46
Wurstel hat geschrieben: So., 14.08.2022, 10:20 Aber andererseits wollte ich auch nicht die ganzen Wochenenden alleine zuhause herumhocken...
Ich wollte Frauen kennenlernen.
Ich wollte eine Band gründen und dafür Musiker suchen.
War das so falsch?
Ich würde grundsätzlich eher da ansetzen, generell besser mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen.
Es wird ja empfohlen, über den Freundeskreis Leute kennenzulernen. Aber in jener Zeit hatte ich noch keine Freunde - die erste Person, die mein Freund wurde, war der Besitzer des Plattengeschäftes, den ich "Musiker-Freund" nenne. (Das ist übrigens derjenige, der später die Gäste meiner Geburtstagsfeier ausgeladen hatte und sich noch später 70.000 Schilling von mir ausgeborgt und nicht zurückgezahlt hatte und der mir, als ich mich weigerte, ihm weitere 5.000 Euro zu borgen, Schwierigkeiten machte, die zu meinem vorübergehenden Rausschmiß und wohl auch zu meiner Strafverhandlung führte.)
diesoderdas hat geschrieben: So., 14.08.2022, 21:46Und vielleicht auch - ich wiederhole mich - mit Menschen, die ähnlich ticken wie du (Links betreffend des Autismus), mit denen das vielleicht einfacher geht und wo es besser passt.
Naja, das mit dem Autismus ist bislang ja auch nur eine Vermutung und wurde bis dato nicht wirklich untersucht.
diesoderdas hat geschrieben: So., 14.08.2022, 21:46Würde ich mich mit dir treffen, würde ich z.B. nicht dauernd die Storys von vor 40 Jahren hören wollen.
Ich gehöre nicht zu denen, die gleich mit der Tür ins Haus fallen.
Ich würde einer Frau wohl sagen, daß ich gewisse Probleme im Umgang mit anderen Leuten habe und darum bitten, mir gleich zu sagen, wenn etwas stört oder nicht paßt. Oder wäre so eine Ansage falsch?
diesoderdas hat geschrieben: So., 14.08.2022, 21:46Ich würde, wie oben schon gesagt, beispielsweise überhaupt nicht darauf stehen, ganz offensichtlich nur angelabert zu werden. Vielleicht würde ich mich eher belästigt fühlen und meine Ruhe haben wollen.
Was verstehst Du unter "angelabert werden"?
Den Satz "Darf ich mich da hersetzen?"?
Oder wäre es Dir lieber, wenn sich ein Mann ohne zu fragen neben Dich setzt (wie es der Pfleger-Freund macht)?
diesoderdas hat geschrieben: So., 14.08.2022, 21:46Ich sage nicht, dass du jemanden belästigen willst! Aber ich befürchte , dass du das vielleicht auf eine Art machst, die bei Frauen schon eher negativ ankommen könnte.
Das kann ich nicht beurteilen.
diesoderdas hat geschrieben: So., 14.08.2022, 21:46Wie wäre es, du setzt dir als Ziel "Menschen einfach so kennen lernen, Männer und Frauen" und nicht speziell "Frauen kennen lernen"? Locker, ohne irgendwelche Hintergedanken? Und vielleicht mal eher mit Fokus auf Zuhören, als viel von dir zu erzählen?
Das war ja auch meine Intention in den Discos. Ich wollte nicht nur Frauen, sondern generell andere Leute in meinem Alter kennenlernen und war auch auf der Suche nach Musikern. (Ich bin ja davon ausgegangen, daß man in Musiklokalen am ehesten Musiker finden wird. Und die einzigen Musiklokale in meiner Gegend waren damals die Discotheken.)
diesoderdas hat geschrieben: So., 14.08.2022, 21:46Gibt es bei euch sowas wie in Deutschland die Volkshochschule? Wie wäre es, du suchst dir da einen Kurs aus?
Es gab erst viel später eine Volkshochschule in der nahen Kleinstadt. Dort habe ich mal angerufen und gefragt, ob dort irgendwelche Musiker sind, mit denen ich eine Band gründen kann. Mir wurde aber gesagt, daß sie nichts in Richtung Musik machen und daß ihnen keine Musiker bekannt sind.


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Beitrag Mi., 31.08.2022, 16:59

Wurstel

dumbhead hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 08:12
Wurstel hat geschrieben: So., 14.08.2022, 15:50 Wurstel

Meine Therapieziele sind:
1.) Durchsetzungsvermögen lernen.
2.) Verhindern, daß mir Sachen passieren, wie die, die mir immer wieder mal passieren.
3.) Andere Personen besser einschätzen zu lernen.
4.) Lernen, wie ich Akzeptanz mir gegenüber von Anderen einfordern kann.
5.) Aufarbeitung meiner Vergangenheit.

Wurstel
Das sind eigentlich sehr klare Ziele. Die würde ich nicht mit Vorlesen aus irgendwelchen Forumsdiskussionen verwässern.
Tatsächlich ist das allerhand solider Stoff für einen geeigneten Therapeuten.
Eventuell brauchst du halt einen, der sich in Richtung deiner Diagnose spezialisiert hat.
Zu diesen Dingen sind wir in der Therapie noch gar nicht gekommen. (Und zwar in keiner der bisherigen Therapien, weil die Zeit dafür gefehlt hat.)

Mit meinem jetzigen Therapeuten bin ich noch immer bei meinem Blog (wir haben ja dieses Thema hier unterbrochen, weil im Blog was Wichtiges besprochen wurde). Dort geht es um das Thema, daß mein erster Therapeut mich als stark suizidgefährdet eingestuft hat. Dieses Thema ist für meinen jetzigen Therapeuten sehr wichtig, und wir werden wohl in der nächsten Therapiestunde dort fortsetzen. Allerdings ist die letzte Therapiestunde schon sehr lange her, weil ja der Therapeut dann in Urlaub gegangen ist und daher erst am 2. September 2022 (also übermorgen) die nächste Therapiestunde ist. (Da muß mich das Rote Kreuz hinfahren, weil mein Aixam immer noch in der Reparatur ist.)

Erst wenn wir mit dem Thema im Blog fertig sind, werden wir in der Therapiestunde mit diesem Thema hier fortsetzen. (Mah, das ist mittlerweile schon sehr viel.)
dumbhead hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 08:12Ich habe seit Monaten einen Arbeitskollegen mit deiner Diagnose. Zugegeben, sein Lebenslauf ist nicht halb so dramatisch wie deiner.
Aber der hat eine Betreuerin die 1x die Woche kommt, schaut sich alles an, coached ihn ein bisschen, sagt auch uns wie wir uns am besten verhalten. Er wird nie so wirklich "drin sein" in dieser Clique weil wir uns alle seit 15-30 Jahren kennen. Aber es ist enorm wichtig, dass da jemand ist die auch mal dem Umfeld sagt, "Leute der ärgert euch nicht absichtlich, es ist für Ihn mindestens so anstrengend wie für euch" und dann klappt das.
Einen derartigen Betreuer habe ich nicht.

Die Erwachsenenvertreterin habe ich das letztemal gesehen, als es bei mir zuhause das Pre-Casting für die Serie "Mei potschertes Leben" gegeben hat. Und vorher, als es um mein Testament gegangen ist, da war meine Erwachsenenvertreterin sowohl bei meiner Befragung durch den Neurologen (wegen der Feststellung meiner Testierfähigkeit) und dann beim Notar (da sind der frühere Bettgänger und auch einer seiner Freunde hingekommen, damit wir bei dieser Gelegenheit mit meiner Erwachsenenvertreterin über die Probleme mit dem Pfleger-Freund reden können, was aber nicht möglich war, weil die Erwachsenenvertreterin gleich nach dem Notartermin gegangen ist, obwohl ihr der Freund des früheren Bettgängers den Weg vertreten und gemeint hat, daß wir zuerst noch über diese Dinge reden müssen; sie aber ging trotzdem, weil sie noch einen Termin hatte) dabei.

Es kommt zwar dreimal in der Woche wer vom Hilfwerk, aber nur zur Körperpflege (Hilfe beim Duschen). Und das muß ich seit Beginn 2021 selber zahlen, weil das die Krankenkasse bzw. Sozial-Unfallversicherung nicht mehr übernimmt. (Ich bekomme ja auch keine Pension mehr, weil die PVA zur Ansicht gekommen ist, daß ich wieder arbeiten gehen sollte und anscheinend gegen mich wegen Sozialbetrug ermittelt wird. Aber ich habe ja meine Kündigung per 30. November 2020 unterschreiben müssen. Die Invaliditätspension bekam ich dann nur wenige Monate, dann wurde sie laut Erwachsenenvertreterin eingestellt, weil man mich als arbeitsfähig eingestuft hat; gegen diese Entscheidung hat meine Erwachsenenvertreterin geklagt.)
dumbhead hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 08:12Ich hab vergessen wer das hier war, aber jemand schreibt dir immer wieder, dich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Da gibt es sensationelle, gut moderierte FB Gruppen. Die helfen sicher mehr als dein rustikales Umfeld.
Welche denn?

Ich habe zwar diverse Facebook-Gruppen abonniert, aber in die meisten davon schon lange nicht mehr reingeschaut. Relevant wären hier wohl folgende von mir abonnierte Gruppen:
Schauspieler:in gesucht (No- & Low-Budget)
Single und Freundschaftssuche Österreich
Musikersuche (suche Musiker im Raum Wien, Österreich)
MUSIC AND MORE
Leben nach dem Narzissten - Hilfe zur Selbsthilfe
Musik-Events-Reisen
Good Old RockMusic
Musiker
Grind und Speibforum

Die anderen von mir abonnierten Facebook-Gruppen sind themenspezifische (z. B. Gruppen zu bestimmten Computer- oder Handyspielen oder auch eine Gruppe für Leute aus meiner Gegend).

Aber wie gesagt, ich habe schon recht lange in diese Gruppen nicht mehr reingeschaut. Ich bin überhaupt nur selten in Facebook.


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Beitrag Mi., 31.08.2022, 17:23

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matrjoschka05 hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 08:38 Wurstel auf mich wirkt es nicht so als hättest du ein Zeitproblem, sondern nach wie vor einfach ein riesen Problem einzuschätzen was wichtig und dringend ist und was eben nicht.
Das liegt sicher auch im Auge des Betrachters.
Für mich mögen andere Dinge wichtiger sein als für andere Leute.
matrjoschka05 hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 08:38Als grobe Faustregel könnte man vielleicht sagen, dass Themen die in einer Woche nicht mehr relevant sind, nicht in der Therapiestunde bearbeitet werden müssen, sondern eben nur in deinem Umfeld geklärt werden (können/müssen/sollen).
Man kann aber nicht wissen, welches Thema in einer Woche noch relevant ist und welches nicht. Denn niemand kann in die Zukunft schauen.


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Beitrag Mi., 31.08.2022, 17:59

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diesoderdas hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 14:21
Wurstel hat geschrieben: So., 14.08.2022, 10:20 Hier lag bei mir ein Interessenskonflikt vor: Mein Dienstgeber und auch meine Mutter sagten, daß ich nicht mehr ins Graffity gehen soll, um meinen Arbeitsplatz nicht zu gefährden. Dies ging mir gleich aus drei Gründen gegen die Hutschnur:
1.) Mir gefiel die Musik im Graffity.
2.) Ich hatte in zwei dortigen DiscJockeys endlich Gesprächspartner gefunden.
3.) Mir paßte nicht, daß sich mein Dienstgeber derart in mein Leben einmischt.
Ich kann nachvollziehen, dass dir Dinge immer noch quer gehen, die früher ungerecht dir gegenüber waren. Das kann ich total nachvollziehen, würde mir auch so gehen.
Ich persönlich hätte wohl das Bedürfnis, diese Ungerechtigkeit zumindest der entsprechenden Person mitzuteilen. Zu sagen: "Hey, das war nicht okay!"

Oder um was geht es dir? Also heute?
Mir geht es eigentlich darum, daß ich wissen will, wie die damaligen Leute heute darüber denken und was die Ursache dafür war, daß sie sich so verhalten haben, wie sie sich eben verhalten haben.

Also beispielsweise:
Ich will wissen, wie diejenigen Leute, die mich als Schüler in der Volksschule und im Gymnasium dauernd zusammengeschlagen haben, heute darüber denken - vor allem will ich wissen, warum sie das gemacht haben. Deshalb ja auch die Überlegung, ein Klassentreffen vom Gymnasium zu machen, also mit diesen Schülern. Ich habe über diese Bemühungen hier diskutiert:
viewtopic.php?t=40364&start=149
(Nur leider gab es dort keine Antwort.)
diesoderdas hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 14:21Ich habe schon kapiert, dass es früher einen Konflikt gab. Aber eben früher.
Und ich schätze, dass du heute da rein gar nichts mehr klären könntest.
Mein erster Therapeut hatte gemeint, daß es wichtig und wesentlich ist, daß ich herausfinde, warum sich die anderen Schulkollegen mir gegenüber so verhalten haben. Deshalb auch sein Vorschlag, daß ich ein Klassentreffen mit diesen Schülern veranstalten soll, um sie dieses fragen zu können. (Ein weiterer Grund für das Klassentreffen war der, weil ja im Gymnasium in der dritten und vierten Klasse auch Mädchen waren. Mein Therapeut meinte, daß sich bei einem Klassentreffen da vielleicht was mit einer damaligen Schulkollegin ergeben könnte.) Aber meine Bemühungen, ein Klassentreffen vom Gymnasium zu machen, waren nicht von Erfolg gekrönt (meinen diesbezüglichen Versuch habe ich im dortigen Thema näher beschrieben).
diesoderdas hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 14:21Dein damaliger Arbeitgeber arbeitet wahrscheinlich gar nicht mehr dort, oder?
Die damaligen DJs arbeiten wahrscheinlich auch nicht mehr da.
Daher verstehe ich immer noch nicht, was du aus der heutigen Diskussion darüber ziehen willst. Das ist doch nichts mehr abzuändern. Oder um was geht es dir? Es ist vorbei und war wie es war - total unabhängig davon, wie die Leute hier das sehen und was die dir für Rückmeldungen geben.
Es geht mir eigentlich darum, daß ich verhindern will, daß das, was mir damals passiert ist, wieder passiert. Denn nur wenn man die Ursache kennt, kann man etwas daraus lernen und versuchen, die Fehler das nächstemal zu vermeiden. Wenn man aber nur weiß, daß man was falsch gemacht hat, aber nicht, was, wie soll man es dann vermeiden?

Es hat damals schon Rückmeldungen gegeben. So sagte mir meine Mutter oft: "Wenn du dich nicht mit Musik beschäftigst, wird dir niemand das Geld aus der Nase ziehen oder dich niederschlagen." Und mein Vater sagte beispielsweise: "Weil du mit dem Moped gefahren bist, hast du dir ein Loch in den Reifen gefahren. Wärst du nicht gefahren, so wäre das nicht passiert." Da konnte ich natürlich nichts dagegen sagen, denn die Aussage meiner Eltern ist ja richtig. Aber da sind wir ja schon bei dem Thema, daß man nicht aus dem Haus rausgehen soll, denn es kann einem ja ein Dachziegel auf den Kopf fallen...


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Beitrag Mi., 31.08.2022, 18:13

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Malia hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 16:46 Dein Therapeut löst also deine Probleme und zeigt dir, wie du deine Ziele erreichen kannst?
Ja, sicher.
Das ist doch die Aufgabe eines Therapeuten.


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Beitrag Mi., 31.08.2022, 18:20

Wurstel hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 18:13 Das ist doch die Aufgabe eines Therapeuten.
Äh, nein, Wurstel!
Ich glaube Du hast das Konzept von Psychotherapie noch immer nicht verstanden.
KEIN Psychotherapuet (und auch KEIN anderen Mensch) löst DEINE Probleme. Die kannst nur DU lösen.
Therapie ist Hilfe zur Selbsthilfe. Unterstützt Dich also dabei, Handlungskompetenzen zu erlernen um selbst handlungsfähig (selbstwirksam) zu werden.
Wir haben es Dir hier inzwischen sicher schon 1000x geschrieben: Es wird niemand daher kommen und Deine Probleme lösen. Du selbst musst den Hintern hochbekommen und Dinge verändern, aber das ist Dir ja, wie mir scheint, zu anstrengend.
Dann nleibt halt alles wie es ist und Deine Lebenszeit verrinnt einfach weiter und eines Tages......
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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Beitrag Mi., 31.08.2022, 18:31

Wurstel hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 18:13 Wurstel

Malia hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 16:46 Dein Therapeut löst also deine Probleme und zeigt dir, wie du deine Ziele erreichen kannst?
Ja, sicher.
Das ist doch die Aufgabe eines Therapeuten.


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Und wie soll er das machen?
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka

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Beitrag Mi., 31.08.2022, 21:08

Wurstel hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 16:08 Und Geplapper...?
Was konkret meinst Du damit?
Ich meine damit, dass nicht alle Aussagen von anderen Menschen schlau sind. Manches kann man auch einfach mal unter Geplapper verbuchen. Oder auch unter dummes Geplapper. Man muss nicht immer sämtliche Aussagen von andern ernst nehmen oder zur Wahrheit erklären. Selber nachdenken und sich selber eine Antwort geben, ist manchmal auch gut.
Passend auch das nachfolgende:
Wurstel hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 16:08 Kennt Ihr diese Methode, daß man sich einen Berater ausdenken und den das fragen soll, was man nicht weiß?
Wie soll das denn funktionieren?
Ich schätze, dein Therapeut wollte genau das. Er wollte dir keine Antwort geben, sondern dass du selbst denkst und nicht alles bei anderen erfrägst. Denn ein Berater, den du dir ausdenkst, ist im Grunde ja nichts anderes als du selbst.
Ich finde schon auch, dass du oft Fragen stellst, wo du dir die Antwort doch eigentlich selbst geben könntest.
Wurstel hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 16:08 Naja, das mit dem Autismus ist bislang ja auch nur eine Vermutung und wurde bis dato nicht wirklich untersucht.
Naja, du lässt es ja auch nicht untersuchen....
Und - du merkst doch selbst, dass du im zwischenmenschlichen Bereich sehr anders tickst als andere, oder?
Ich schrieb es schonmal. Ich meine, in einem Arztbericht von dir stand das drin - und nicht nur als Vermutung.
Wurstel hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 16:08 Ich würde einer Frau wohl sagen, daß ich gewisse Probleme im Umgang mit anderen Leuten habe und darum bitten, mir gleich zu sagen, wenn etwas stört oder nicht paßt. Oder wäre so eine Ansage falsch?
Falsch würde ich nicht sagen. Manche wird es vielleicht abschrecken. Manche nicht.
Ich glaube allerdings, dass du das gar nicht sagen müsstest, da man es dir sowieso anmerken würde.
Wurstel hat geschrieben: Mi., 31.08.2022, 16:08
diesoderdas hat geschrieben: So., 14.08.2022, 21:46Ich würde, wie oben schon gesagt, beispielsweise überhaupt nicht darauf stehen, ganz offensichtlich nur angelabert zu werden. Vielleicht würde ich mich eher belästigt fühlen und meine Ruhe haben wollen.
Was verstehst Du unter "angelabert werden"?
Den Satz "Darf ich mich da hersetzen?"?
Oder wäre es Dir lieber, wenn sich ein Mann ohne zu fragen neben Dich setzt (wie es der Pfleger-Freund macht)?
Ich merke eigentlich sehr deutlich, ob mich jemand anredet ("anlabert" = mit Negativtouch) - lediglich auf verzweifelter oder plumper Kontaktsuche . Und das nervt mich persönlich tierisch.
Das sind so die Leute, die beispielsweise im Park auf einen zukommen, wenn man in der Sonne liegt und seine Ruhe will. Die dann labern und labern und wo man strohdoof sein müsste, um nicht mitzubekommen, um was es denen geht. Oft noch Männer die tausend Jahre älter sind als man selbst. Und die noch nichtmal von dannen ziehen, wenn Frau nur noch knappe Antworten gibt oder sogar deutlich zu verstehen gibt, keinen Bock auf so eine Anmache zu haben.
Blöd anlabern wäre für mich also etwas wie eine unerwünschte sehr offensichtliche Anmache.

Am Tisch sitze ich generell lieber allein. Oder eben mit Freunden. Was nicht heißt, dass es nie nett sein kann, wenn sich passende Leute zu einem setzen. Kam auch schon vor und war auch schon lustig.
Einfach dazusetzen ohne zu fragen, finde ich nicht okay.
Wichtig ist, dass es menschlich passt. Nicht jeder Mensch kommt mit jedem klar. Und nicht jeder will mit jedem Zeit verbringen (oder am gleichen Tisch sitzen).
Zuletzt geändert von diesoderdas am Mi., 31.08.2022, 21:24, insgesamt 2-mal geändert.

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