Ich habe mich selbst in der Therapie verloren.

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Echolotin
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Beitrag Mi., 18.04.2018, 10:14

Das was du schreibst kenne ich aus meiner vorherigen Verhaltenstherapie. Ich war da fast 4 Jahre und die Therapeutin hatte die Angewohnheit immer mal umzuräumen oder und das fand ich jedes Mal total schräg die Plätze zu tauschen. Ich kam dann rein und blieb erstmal stehen weil ihr Zeug dann auf der Seite vom (ehemaligen) Patientenstuhl stand usw. Auch Taschentücher hab ich da nie von ihr genommen. Immer eigene mitgehabt. Und auch nie dort in den Müll geworfen sondern brav wieder mitgenommen.

Mit dem nicht rühren können, so ging es mir da auf dem Boden in der Klinik.
Ich zitterte und das einzige was noch ging waren die Tränen.

Insoweit vielleicht braucht das bei dir Zeit. Ich hab die durch VT und Klinik gehabt. Zudem ist meine jetzige Therapeutin eh ganz anders. Es wird viel aufgestellt mit Sachen aus dem Therapiezimmmer. Das fällt mir sehr schwer dort etwas anzufassen und zu verändern. Viel Zeit verbringen wir eher damit mich zum "trauen" zu bewegen. Aber die Taschentücher nehme ich schon von ihr (auch besser seit ich weiß, dass sie da nicht hinlegt sondern die Frau von der Anmeldung). Schon schräg was da in einem abläuft.

Vielleicht könnt ihr euch ja in kleinen Schritten annähern. Mal kurz den Stuhl rutschen und dann wieder zurück. Ist unheimlich schwer, durch die Frequenz ist es aber auch möglich dass du nicht allzulange warten musst um es dann wieder ins Gespräch zu bringen.

Andererseits, vielleicht ist es aufgrund deiner Vorgeschichte aber auch gerade wichtig, dass du dich nicht zwingen lässt. Das kannst du aber nur mit ihr in einem gemeinsamen Kontakt herausfinden. So ein gemeinsames Sortieren was wo hingehört und zwar von dir also deinem Warum es nicht geht. Sie kann dann ihre analytische Erfahrung beisteuern und du musst für dich sehen was davon passt (vielleicht auch erst nach einigem innerlichen durchkauen).

VG Echolotin

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Beitrag Mi., 18.04.2018, 10:40

Echolotin hat geschrieben: Mi., 18.04.2018, 10:28 Hast du mal

viewtopic.php?t=24667&p=487938

Und hier

https://www.psychotherapiepraxis.at/p ... &p=487938 gelesen?
Danke, werde es mir später durchlesen. Habe aber kurz reingelassen, es geht also nicht nur mir so, uff, das ist irgendwie erleichtert.

Bei mir ist es leider umgekehrt. Steht mein Stuhl auch nur etwas näher an der Couch muss ich in weg Rücken, auch wenn's nur 1 Zentimeter ist.
Ich kann mich nicht mal in den Stuhl richtig reinsetzen... Und das nach über 1 Jahr bei ihr. Wie soll ich das jetzt noch in 140 Stunden schaffen?
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?


Waldschratin
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Beitrag Mi., 18.04.2018, 12:32

Fragst du dich denn auch mal, was da dann passiert in dir, wenn du so in Panik kommst und manches so bedrohlich wird?
Oder bleibst du bei der verstandesmäßigen Feststellung "Ist so, weil das und das so und so war" und gehst dann nahtlos über dazu, dich dazu zu bringen, im "gewünschten Sinn" (jetzt mal egal, ob von dir selber so erwartet oder anderen, derzeit deiner Analytikerin) zu "funktionieren"?

Noch ein anderer Gedanke:
Wäre es für dich vorstellbar, diesen Thread-Verlauf hier schlicht und ergreifend deiner Analytikerin mal mitzubringen, es sie lesen zu lassen und anschließend mit ihr drüber zu reden?

Und gut, dass es bei dir angekommen ist, dass du da beiweitem nicht die Einzige bist, die so erlebt! :ja: :flowers:

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Beitrag Mi., 18.04.2018, 15:05

Waldschratin hat geschrieben: Mi., 18.04.2018, 12:32 Fragst du dich denn auch mal, was da dann passiert in dir, wenn du so in Panik kommst und manches so bedrohlich wird?
Oder bleibst du bei der verstandesmäßigen Feststellung "Ist so, weil das und das so und so war" und gehst dann nahtlos über dazu, dich dazu zu bringen, im "gewünschten Sinn" (jetzt mal egal, ob von dir selber so erwartet oder anderen, derzeit deiner Analytikerin) zu "funktionieren"?
Ich gerate in Panik und versuche es mir rational zu erklären. Drücke die Flut an Gefühlen weg und ja, verrsuch dann im gewünschten Sinne zu funktionieren und mit dem was in mir passiert niemanden zur Last zu fallen.
Waldschratin hat geschrieben: Mi., 18.04.2018, 12:32 Noch ein anderer Gedanke:
Wäre es für dich vorstellbar, diesen Thread-Verlauf hier schlicht und ergreifend deiner Analytikerin mal mitzubringen, es sie lesen zu lassen und anschließend mit ihr drüber zu reden?
Nein, ich fühle mich eh schon wie eine "fremdgängerin", fühle mich Schuldig das ich dem Druck in mir nachgebe hier darüber zu schreiben. Ich glaube sie wäre enttäuscht wenn sie das wüsste. Zumal ich auch recht konkret schreibe. Sollte sie hier mitlesen, was ich inständig nicht hoffe, würde sie sicherlich deutlich erkennen können um wem es hier geht.
Ich glaube das könnte sie als Vertrauensbruch sehen, zumindest wäre das meine Angst.
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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Räbin
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Beitrag Mi., 18.04.2018, 15:17

Philosophia hat geschrieben: Mi., 18.04.2018, 05:17 Das ist sicher individuell unterschiedlich aufzufassen, Räbin.
Das stimmt natürlich, ich hätte es so interpretiert.
Gedankentanz hat geschrieben:Ja, ich fühle mich oft nicht gesehen. In der therapeutischen Beziehung alleine. Aber vielleicht weil ich Nähe nur schwer zulassen kann.
Ich dachte, das wäre in dem anderen Sinn gemeint, haha, "sehen" ist doppeldeutig. Du meinst, Du schiebst etwas zwischen Euch, um die Nähe nicht zuzulassen und dadurch fühlst Du Dich nicht gesehen?
Gedankentanz hat geschrieben:Und sie hat wieder betont dass ich mich auf mein Gefühl verlassen kann.
Das finde ich sehr wertvoll, dass sie Dich in Deinem Gefühl bestärkt!!


ziegenkind
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Beitrag Mi., 18.04.2018, 15:45

gedankentanz, ich würde dir dringlich raten, mit deiner analytikerin über deinen faden hier zu sprechen.

mir scheint, du entwickelst phantasien darüber, dass (i) sie hier lesen könnte und (ii) sie wütend über einen vertrauensbruch sein könnte. aus meiner sicht sollten solche phantasien artikuliert und dann hoffentlich als ausdruck von sehnsucht erkannt und aufgelöst werden.

in deiner vorstellung nimmt deine beziehung zu deiner therapeutin einen exklusiven und vielleicht sogar obsessiven charakter an, den ich bedenklich finde. du schreibst, als seist du sicher, sie wolle dich ganz und alleine für sich. sollte das keine phantasie sein, würde ich dir empfehelen, die beine in die hand zu nehmen und zu gehen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Solage
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Beitrag Mi., 18.04.2018, 21:11

Gedankentanz,

ich habe mal von einer Analytikerin in einem Fachbuch gelesen, dass sie 4 Wochenstunden nur den gesündesten Patienten anbietet. Dass diese dann denken, wie gestört sie doch sein müssen bei 4 Wochenstunden, aber dass gerade das nicht der Fall bei ihr sei.
Gut, das hat jetzt Analytikerin XY so geschrieben.
Genauso ist es auch in Fallstudien, Erfahrungen von Menschen hier in ihren Therapien. Da kann man gemeinsam in der Therapie durch Schönes und auch durch Schreckliches gehen. Aber es kann auch passieren, dass die Therapie nicht hilfreich ist und auf Dauer schadet.
Du schreibst, dass Du für Dich ohne Wut ein erfolgreiches Leben leben konntest.
Vielleicht sollte diese Ressource auch gewürdigt und anerkannt werden.

Du schreibst von Anpassung und Unsicherheit, kämpfst aber auch für Dich. Du möchtest nicht liegen!

Ich kann zwei Therapien vergleichen. Eine sehr übergriffige, die mich in Anpassung zwingen wollte und eine sehr hilfreiche, die meine Autonomie unterstützt.

Der jetzige Analytiker erklärte mir seine Interventionen, warum er was wann tat.
Er hat mich noch nie angegriffen oder mich zu etwas gezwungen. Ich mag ja auch nicht liegen.
Als ich vor kurzem sagte, dass ich mir das Liegen doch vorstellen könnte, ging er nicht darauf ein. Ich glaube er spürte, dass das jetzt nicht so gut sei. Das heißt für mich, dass er auf MICH achtet!

Wir haben Auseinandersetzungen, verschiedene Meinungen, Missverständnisse....Diese können immer besprochen werden und ich bekomme erschöpfende Erklärungen.

Analytiker haben ihre Restneurose, sprich blinde Flecken usw. Darum sollten sie wissen und trotz gekränkter Gefühle sich immer wieder neu auf den Patienten einstellen können.

Deine Analytikerin hat sich entschuldigt für ihren Wutausbruch, der Dich verständlicherweise immer noch sehr mitnimmt.
Aber sie möchte Dich auf die Couch legen, immer und immer wieder.
Das möchtest Du nicht, aus Deinen für Dich nachvollziehbaren Gründen.
Finde das gut so, dass Du da standhaft bleibst.


Waldschratin
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Beitrag Do., 19.04.2018, 13:22

Gedankentanz hat geschrieben:Nein, ich fühle mich eh schon wie eine "fremdgängerin", fühle mich Schuldig das ich dem Druck in mir nachgebe hier darüber zu schreiben. Ich glaube sie wäre enttäuscht wenn sie das wüsste. Zumal ich auch recht konkret schreibe. Sollte sie hier mitlesen, was ich inständig nicht hoffe, würde sie sicherlich deutlich erkennen können um wem es hier geht.
Ich glaube das könnte sie als Vertrauensbruch sehen, zumindest wäre das meine Angst.
Habt ihr denn überhaupt schon mal drüber geredet/euch abgesprochen, wie es laufen soll zwischen euch, was "Fremdgehen" angeht?
Soweit ich das kenne, wurde bei mir GRADE bei den analytischen Therapieversuchen sehr schnell von Anfang an mir gesagt, bitte trage nix nach außen, rede hier und NUR hier drüber etc.

Gut, ist bei mir jetzt ein paar gute Jährchen her, da hat sich bestimmt inzwischen einiges geändert.
Aber ich hab ehrlich gesagt da von selber schon für Absprachen gesorgt, egal welches Therapieverfahren oder welchen Thera ich grade "ausprobiert" habe.

Weil es für mich auch ein "Gradmesser" war, ob ich mit dem Thera/Analytiker "kann" oder nicht.

Ich finde es ehrlich gesagt recht bedenklich, was du da schreibst...
Nun können deine Ängste (wie sie es werten könnte etc.) halt nur Annahmen sein von dir -oder begründet, weil es tatsächlich so ist.

Ich würde es drauf ankommen lassen, ganz ehrlich! :ja:

Wenn deine Analytikerin nicht damit klarkommt, dass du "anderweitig" dich austauschst, weil dir grad alles vor Verzweiflung "durchgeht", und da auch keinen Weg finden kann mehr mit dir, anstatt es als "Hinweis" zu sehen, dass was elendiglich "hakt" zwischen euch, auf das sie tunlichst reagieren sollte - dann hätte das für mich tatsächlich keine Zukunft.
Da wäre ich dann weg.

Ich habe mir ziemlich schnell, nachdem ich merkte, das ich "anderweitig" Austausch zur Therapie über die Therapie und den Thera brauche, zur "Auflage" gemacht, dass ich nur und ausschließlich das poste/sage, was ich meinem Thera auch genausogut direkt ins Gesicht sagen könnte oder er mitlesen könnte, ohne dass ich dran draufgehe.

Was ich dir wünsche:
Dass du dich mal "raustraust" aus deiner "Komfortzone".
Wobei mir schon klar ist, dass "Komfortzone" nix mit "Komfort" zu tun hat, sondern eher mit Not und Verzweiflung.

Dennoch lese ich hier immer wieder von dir : Das ist so und so bei mir, weil dies und das geschehen ist.
Punkt.
Danach kommt nix mehr von dir, kein "Weiterdenken", keine "Visionen", keine konkreten Wünsche oder Nah-Ziele, wohin der nächste mögliche Schritt gehen soll, außer es "richtig machen" zu wollen.

Und das bringt mich wieder zurück zu nem Punkt, den ich schon mal so empfunden hab bei dir:
Da fehlt ne "Würdigung" eines derzeitigen Ist-Zustandes.

Als ob etwas in dir sagt : Mensch, endlich! bin ich mal nicht mehr schuld! Endlich hab ich einen "guten Grund", so zu fühlen (zu sein), wie ich fühle (bin)!
Was für ne Erleichterung!
Endlich "kann" mir da mal keiner mehr was! V.a. nix mehr einfordern von mir.

Vielleicht braucht es da einfach erstmal ein direktes Hingucken drauf, denn ich fände das einen sehr wichtigen Punkt. :ja:
Da erst mal stehenbleiben und das "werten" und anerkennen.

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Beitrag Fr., 20.04.2018, 09:57

Ihr Lieben, danke für eure Gedanken und Sorry wenn ich nicht alles beantworte, aber es geht mir gerade nicht so gut.
Ich habe schwer mit mir zu kämpfen. Aussagen meiner Therapeutin, die euch vielleicht logisch erscheinen mögen, verunsichern mich und gerade würde ich am liebsten aufgeben, aus tiefster Sehnsucht aufgeben wollen.
Ich verstehe zwar, das sie Dinge versucht abzuklopfen, aber die kommen bei mir seltsam an. Liegt es an mir?
Sie: "Jetzt sind da die 2 Mütter und sie haben vielleicht das Gefühl sie müssten jetzt entscheiden welcher sie es recht machen müssen." Ich: "Wie jetzt?
Sie: "Ob sie für die eine Mutter sitzen bleiben oder sich für die andere Mutter hinlegen." Da sagte ich, dass ich das nicht verstehe, sie ist doch nicht meine Mutter. Sie: "Im übertragenen Sinne, ist ein Bild." Ich: "ok, aber ich mag dieses Bild nicht."
Sie ergänzte dann noch, das ich mich nicht zwischen denen Entscheiden muss, sondern auf mich hören, was ich will. Wie aber soll das gehen, wenn sie mir ihre Themen "aufdrückt"?

Ich versuchte ihr zu erklären wie es mir mit dem Vorfall geht und habe es mit nem Beispiel versucht.
Man hat einen Partner und man hat den Eindruck er geht fremd, man spricht ihn drauf an aber er streitet alles ab und findet diese Unterstellung gemein. Du zweifelst an dir, denkst, Mist wie konnte ich nur, denkst drüber nach, versuchst heraus zu finden warum du überhaupt darauf gekommen bist. Dann kommt dein Partner und sagt, sorry bin doch fremd gegangen, aber kannst mir ruhig vertrauen, ehrlich, leg dich ruhig auf die Couch.
Wie soll das gehen? (Vor allem in so kurzer Zeit? Ich habe seit dem Vorfall 6 Sitzungen mit ihr gehabt).
Ihre Reaktion, "Vielleicht hat es im Entferntesten, was sexuelles?"
Ich stehe da echt auf dem Schlauch.... Für mich ist diese Aussage schwer fassbar, so wie gerade vieles in Beziehung mit ihr.

Ich möchte einfach nur Ruhe.
Hingehen und Themen besprechen, nachhause gehen und abschalten können. Aber ich bin nur noch damit beschäftigt zu schauen warum sie, was gesagt hat. Ich weiß auch nicht wie ich das ändern kann.

Und gleichzeitig bleibt die Frage: "Stelle ich mich nur an? Bin ich zu doof für das Ganze?"
Dieser Zustand dauert nun 4 Wochen an und ich merke wie sehr ich leide. Was ist da und mit mir nur los?

Wie kann ich ihr helfen mir zu helfen? Wenn das überhaupt noch möglich ist?
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?


Widow
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Beitrag Fr., 20.04.2018, 10:10

Dass der Psychoanalytiker / die Psychoanalytikerin die Elternrolle in der Übertragung des/der PatientIn einnimmt, ist völlig normal (um nicht zu sagen: "der Klassiker" ... Da kannst Du noch so sehr finden, dass Du "das Bild nicht magst").
Auch hier gilt wieder (wie schon beim Thema "Deutung"): Man darf in der Therapie nicht alles 'wortwörtllich' nehmen (übrigens im normalen Leben auch nicht).

Wenn Du nun ein Beispiel (Deinerseits als 'bildhaften' Vergleich gemeint) in die Therapie-Stunde einführst, bei dem es ausdrücklich um Partnerschaft und Fremdgehen geht, dann ist es doch absolut naheliegend, dass Deine Therapeutin erstmal vermutet/deutet, dass es bei Deinem Problem (unter anderem mit dem Liegen) vielleicht mehr um etwas Sexuelles geht (und weniger um einen Elternkonflikt; wobei hier sexuelle Regungen auch eine Rolle spielen).

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Schnuckmuck
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Beitrag Fr., 20.04.2018, 10:14

Du musst ehrlich zu ihr sein und einfach alles ansprechen, was dich quält und beschäftigt.

Das muss sie und wird sie aushalten. Du kannst dadurch nichts kaputt machen, weil es Ei e Arbeitatmosphäre ist, wo einer zahlt und der andere dafür bezahlt wird.

Du glaubst, das dein Verhalten falsch ist. Warum sollte es 1. Falsch sein? Und 2. Warum darf es nicht falsch sein?


Widow
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Beitrag Fr., 20.04.2018, 10:15

PS: Du hast verschiedentlich betont, dass Du ein glückliches Leben führst. Darf ich einmal rundheraus fragen, warum Du eine Psychotherapie machst?
Sollte es um so etwas Handfestes wie Phobien gehen, dann wäre für Dich vielleicht auch eine handfestere Therapieform mit konkreten, "wortwörtlich" gemeinten Aufgaben sinnvoller, also eine VT. Dir bliebe es dann ersparrt, Symbole als Symbole verstehen und die "Als-ob"-Haltung einnehmen zu müssen, die bei psychodynamischen Therapien oft unerlässlich ist.

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Lilli-E
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Beitrag Fr., 20.04.2018, 10:20

Mein Eindruck, der natürlich falsch sein kann: ich glaube, (d)eine Analyse ist nicht die richtige Therapieform für dich - so, wie wenn du in einem Schuhgeschäft bist und dir ein schöner Schuh nicht passt, den dir die Verkäuferin (zunehmend ungeduldig) anpreist. Du passt einfach nicht hinein. Dann liegt es nicht an dir, deinem Willen oder deiner Intelligenz, sondern nur an der fehlenden Passung.

Wenn das so ist, dann wäre ein Aufhören kein Aufgeben, sondern eine gute und sinnvolle Entscheidung.

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Beitrag Fr., 20.04.2018, 10:22

Widow hat geschrieben: Fr., 20.04.2018, 10:15 PS: Du hast verschiedentlich betont, dass Du ein glückliches Leben führst. Darf ich einmal rundheraus fragen, warum Du eine Psychotherapie machst?
Sollte es um so etwas Handfestes wie Phobien gehen, dann wäre für Dich vielleicht auch eine handfestere Therapieform mit konkreten, "wortwörtlich" gemeinten Aufgaben sinnvoller, also eine VT. Dir bliebe es dann ersparrt, Symbole als Symbole verstehen und die "Als-ob"-Haltung einnehmen zu müssen, die bei psychodynamischen Therapien oft unerlässlich ist.
Ich hatte plötzlich Panikattacken. Daraufhin bin ich dann in Therapie. Es geht hier in erster Linie um Traumabewältigung. Ich würde aber nicht sexuell missbraucht. Daher ist das für mich auch kein Thema.

Ich glaube mir ist das zu viel, weil ich die eine Sache noch nicht verdaut habe, sie dennoch irgendwie Vertrauen einfordert. Und die Couch wieder im Mittelpunkt steht....
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