Austausch zwischen Uno's und Multi's

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.

mio
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Beitrag Do., 31.12.2015, 16:03

Hallo Leberblümchen,
leberblümchen hat geschrieben:Warum stellst du das dann aber fest?
weil es so ist. Der eine Stuhl ist blau, der andere Stuhl ist rot.

Warum sollte ich das nicht feststellen? Ich sehe das schließlich.

Lieben Gruss,

mio

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ziegenkind
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Beitrag Do., 31.12.2015, 16:09

Vergleiche als heuristisches Instrument, also als erkenntniswerkzeug, ind insbesondere da nützlich, wo es nicht um vergleichsweise banale, weil einfach feststellbare Dinge wie höher oder größer, also um qualitative Steigerungen geht. Gute organisierte vergleiche helfen einem Dimensionen zu entdecken, in denen es Unterschiede geben kann, die man ohne den Vergleich nicht gesehen hätte.

Und so braucht man sicher auch den Vergleich zwischen Multi und UNO, um etwas zu sehen, was man vorher ni ht gesehen hat. Mir hat ein Multi einmal erzählt, er habe lange gedacht, eigentlich seien alle Menschen so, wie er.
Zuletzt geändert von ziegenkind am Do., 31.12.2015, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.


leberblümchen
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Beitrag Do., 31.12.2015, 16:15

Mio: Du siehst es. Wobei selbst das nicht mal klar ist. Woher weißt du, dass du es "richtig" siehst? Wie ist das mit Nicht-Sehenden? Die stellen etwas Anderes fest, nämlich dass die Stühle gleich sind. Farbexperten hingegen erklären dir u.U., dass das Blau kein Blau ist, sondern ein Indigo. Womöglich belächelt dich der Farbexperte für deine "Naivität" in diesen Dingen. Für dich mag im Laden die Frage "rot oder blau" entscheidend sein. Für Andere wäre die Entscheidung viel zu grob oder bereits zu differenziert. Stell dir vor, dein Partner sagt: "Kauf mal einen blauen Stuhl". Du bringst einen hellblauen Stuhl, während er sich darunter einen dunkelblauen Stuhl vorgestellt hat und nun enttäuscht mit dir ist, weil er denkt, du hast keinen Stil.


mio
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Beitrag Do., 31.12.2015, 16:17

Hallo Leberblümchen,

ja und? Dafür kommuniziere ich ja. Um Wahrnehmung abzugleichen, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen etc.

Lieben Gruss,

mio

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Elfchen
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Beitrag Do., 31.12.2015, 16:45

Danke mio und Myhre, dass ihr meine Fragen beantwortet habt .

Darf ich kurz was erzählen?
Wir haben Patienten mit DIS, die - je nach Person- einmal zb. eine Hyperthyreose haben, ein andermal total normale Werte. Einmal ein katastrophales Blutbild, ein andermal ein normales.
Kennt ihr das auch?
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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stern
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Beitrag Do., 31.12.2015, 16:49

Candykills hat geschrieben:Multipel beschreibt doch letztendlich auch, dass diese aus mehreren Anteilen bestehen. Verstehe nicht so richtig, was daran nicht zu verstehen ist.
Ich persönlich finde es schlichtweg zu schwammig... ich bin ja eher der genaue Typ. Es ist keine offizielle Bezeichnung, da jeder je nach Bezugspunkt mehr oder weniger darunter fassen kann (Willkür). Und auf "Viele" alleine kommt es nicht an... sondern es braucht eine Gesamtbetrachtung, ob DIS oder meinetwegen auch DDNOS vorliegen (nicht nur bei diesen beiden Diagnosen).
Dissoziative Symptome gehören auch bei anderen Arten von psychischen Störungen
zum zentralen Symptomspektrum und treten z.B. bei der PTB oder bei Störungsbildern
wie der Somatisierungsstörung häufig auf. Man kann nicht davon ausgehen,
dass Amnesien oder sogar Persönlichkeits-"Fragmentierungen" automatisch
auf das Vorliegen einer DIS hindeuten.
https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=Ric ... sst%C3%B6r
Zuletzt geändert von stern am Do., 31.12.2015, 16:55, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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Wandelröschen
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Beitrag Do., 31.12.2015, 16:53

Tristezza hat geschrieben:Das nehme ich mal als Aufhänger, um mich kurz in die Diskussion einzubringen:
mio hat geschrieben: Der eine Stuhl ist rot, der andere Stuhl ist blau. So sieht es eben aus. Das kann man doch auch einfach feststellen, weil es eben so ist.
Genau. Und der eine Mensch ist schwarz, der andere ist weiß. Der eine ist "Uno", der andere "Multi". Das Einzige, was mich daran wirklich interessiert ist, dass die beiden trotzdem miteinander kommunizieren können.
Danke Tristezza für dein Beispiel.

Leberblümchen,
wie sieht es denn dann bei dir mit dem Vergleich von Tristezza aus: der eine Mensch ist schwarz, der andere Mensch ist weiß?
Das stellst du/man ja auch nur durch Vergleich fest.

Du schreibst:
„Wenn du einen roten und einen blauen Stuhl vergleichst, nur um festzustellen, dass der eine rot und der andere blau ist, dann ist der Vergleich witzlos, wenn du damit nicht eine bestimmte Konsequenz verbindest - ansonsten müsstest du nämlich nicht vergleichen. Du würdest dann also sagen: "Der rote Stuhl ist geeigneter, weil er.... billiger ist, besser zum Tisch passt, schöner aussieht bzw. mir besser gefällt" usw. Wenn du einfach nur "rot" mit "blau" kontrastierst, ohne dass das Folgen hätte, dann wäre der Kontrast nutzlos.“
Was ist denn dann deine Konsequenz aus dem Vergleich schwarzer/weißer Mensch?
Was für Bewertungen kommen da bei dir? Nein, beantworte mir diese Fragen nicht, sind nur als Anregung gedacht.

Aber so allmählich erfasse ich eine Dimension, warum wir möglicherweise öfters aneinander geraten oder aneinander vorbei reden. Wenn ich zwei Dinge aufzeigte, die für mich zwar unterschiedlich sind, aber ich sie einfach aus meiner Sicht als wertneutral nebeneinander stellte, fühltest du dich gleich auf den Schlips getreten von wegen Abwertung …
Jetzt zeigt sich ja dieses „bewerten müssen“ grundsätzlich bei allen Vergleichen, auch bei so etwas banalem wie ein roter oder blauer Stuhl, bei denen du scheinbar auch nicht in der Lage bist, sie wertneutral nebeneinander stehen zu lassen. (einer muss besser/passender sein als der andere, sonst gäbe es keine zwei unterschiedliche Farben). Jeder Stuhl hat seine Berechtigung, aus meiner Sicht, ohne Bewertung. (ach ja, war ja in einem anderen Thread das gleiche Schema – Supervision-Intervision – eines muss ja besser sein als das andere, war auch nicht möglich, sie nebeneinander stehen zu lassen mit dem Gedanken, jedes hat seine Berechtigung, es ist was unteschiedliches)

Wenn ich jetzt sehe, dass du scheinbar in dieser Schiene/diesem Schema Vergleich=Bewertung festklemmst, werde ich mich bemühen, das zu berücksichtigen und nicht gleich alle deine Bewertungen als (unbewusste) Angriffe auf mich zu werten.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.


Vincent
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Beitrag Do., 31.12.2015, 16:58

SoundOfSilence hat geschrieben:Wenn ich mir die Berichte hier und im anderen Thread dazu so ansehen, dann ergibt sich bei mir wirklich der Eindruck, dass das Beziehungsproblem letztlich auf den beiden Pfeilern "Ambivalenz" und "Bindungsstörung" steht - und damit wirklich keine Frage ist ob man Multi ist oder Uno...
Warum das (gerade bei Multiplen) wohl eher so ist, leuchtet (mir) jedoch einigermaßen ein: Sie sind auf Abschottung bedacht, da durch Nähe zu einem (anderen) Menschen das System insofern bedroht ist, da die 'innere Ordnung' und Kontrolle es durch ein 'Eindringen' von außen durcheinandergeraten lässt. Es droht auseinanderfallen.
Das ist zumindest meine bisherige Einsicht, zu der ich nicht in erster Linie durch alleinstehende 'Berichte' in Foren oder Fachaufsätze (die ich hier 'sachgemäß' verlinken könnte) gekommen bin, sondern durch näheren (gelebten) Kontakt mit 'dissoziativ-identitätsgestörten' Menschen.

Jene jedenfalls haben - soweit sie in der Lage dazu waren - selber darüber reflektiert, dass es so sei, dass sie mehr oder weniger bewusst Partner wählen, die wenig Gespür für (das) und wenig Interesse am (auch eigenen) Gefühlsleben haben, oder ich habe es eben für mich so feststellen müssen.

Mio, du schreibst ja, bei dir sei das so ganz anders mit Beziehungen. Das glaube ich dir auch, da du offenbar sehr 'aufgeräumt' und mit (für mich) erstaunlichem Co-Bewusstsein 'ausgestattet' bist, wie man das ja nunmal nennt. Aber das ist sicherlich auch noch nicht immer so gewesen, oder?
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)


mio
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Beitrag Do., 31.12.2015, 17:04

Hallo Elfchen,
Elfchen hat geschrieben: Wir haben Patienten mit DIS, die - je nach Person- einmal zb. eine Hyperthyreose haben, ein andermal total normale Werte. Einmal ein katastrophales Blutbild, ein andermal ein normales.
Kennt ihr das auch?
gern.

Ich kenne das in dieser extremen Form nicht, allerdings kenne ich es "abgemildert". Bei mir schwankt zB. die "Sehfähigkeit" und ich habe mehr als einmal in meinem Leben gesundheitliche Probleme gehabt, die nie "erklärt" werden konnten, wie zB. scheinbare "Allergien". Ich hab vor vielen Jahren zB. mal extrem auf "Milch" reagiert eine zeitlang, da reichte ein Fizzel Milchpulver und mein Körper reagierte extremst. Beim "Allergietest" konnte allerdings nichts dergleichen festgestellt werden. Da reagierte ich erst auf "alles" extrem, auch auf Dinge, wo ich überhaupt keine Probleme habe, nach Ablauf der Zeit auf nix mehr bzw. nur noch ganz leicht auf Dinge mit denen ich auch keine Probleme habe. Sowas ist dann schon verwirrend. Ich gehe mittlerweile aufgrund dessen echt nur noch zum Arzt wenn es gar nicht anders geht. Meist findet der nämlich eh nix, dann kann ich es auch lassen. Mein "krassestes" körperliches Symptom ist, dass sich meine Augenfarbe zu verändern scheint/verändert. Von grau bis grau-blau hin zu knallblau. Das ist was was ich bis heute irgendwie sehr "spooky" finde, weil ich es mir auch absolut nicht erklären kann, wie sowas möglich ist. Habe ich bisher auch noch keine Erklärung für gefunden und wäre es mir nicht von anderen gesagt worden, wäre es mir wohl selbst auch gar nicht aufgefallen.

Lieben Gruss,

mio
Zuletzt geändert von mio am Do., 31.12.2015, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.


Widow
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Beitrag Do., 31.12.2015, 17:06

Wandelröschen: Den imaginierten Freund hatte ein anderer User hier als Vergleich zum Erleben eines Multis herangezogen, ich habe nie behauptet, dass das mit einer Abspaltung identisch sei.
Deine weiteren Ausführungen auf meine Nachfrage nach Erwachsenen, die von einem Kind offenbar abgespalten werden können, habe ich nicht verstanden, Verzeihung!
Wandelröschen hat geschrieben:Ich konnte nirgendwo lesen (falls ich es überlesen haben sollte oder vergessen haben sollte, dann zitiert mir die entsprechende Stelle) das ein Multi durch Vergleich behauptet hatte, irgendwo schlimmer dran zu sein, mehr Leid zu haben (->dadurch Abwertung von nicht Multis). Es wurde versucht, durch Vergleich ein „anders“ aufzuzeigen, scheint aber wohl irgendwie nicht funktioniert zu haben.
Ich bin jetzt die ersten 17 Seiten des Threads nochmals durchgegangen und habe entsprechende Aussagen gesammelt (die Zusammenstellung ist sicher nicht vollständig und mich hat schließlich sowas von Unlust gepackt, dass ich aufgegeben habe: Es bringt eh nichts. Insofern ist diese Auflistung auch nicht "repräsentativ" für alle Multis, die hier geschrieben haben [und deren von mir z.T. als Abwertung verstandene Beiträge ich nicht mehr berücksichtigt habe], denn auf den ersten Seiten hat sich vor allem ein multipler Unser sehr oft geäußert.).
Hier also ein paar Belege (die Ihr mir sicherlich wieder in Luft auflösen werdet); ich habe mir erlaubt, sie zu kommentieren - hoffend, dass so vielleicht verständlicher wird, was zumindest ich daran als abwertend und nicht nur als abgrenzend empfinde):

Candykills, 28.12., 14:38 Uhr (hier S. 4)
„als Multipler ist man sowieso schon ständig in Frage gestellt, während niemand mit ner Angststörung in Frage gestellt wird.“ (Den zweiten Satzteil bezweifle ich schlicht und ergreifend.)

Candykills, 28.12., 15:14 Uhr (hier S. 5)
„Es handelt sich also durchaus um ein sehr eigenes Störungsbild“ (das gilt wohl für viele Störungen).
„dass da auch teilweise - und verständlicherweise - bei nicht DISlern zu wenig Wissen darüber besteht, wie diese Störung sich wirklich gestaltet“ (ich bin mir sicher, dass viele DISler keinerlei Ahnung davon haben, wie sich eine andere „Störung“ wirklich gestaltet, halte das also für komplett "normal" – und verlange niemandem ab, sich mit anderen Störungen beschäftigen zu müssen/sollen !)

Candykills, 28.12., 15:24 Uhr (hier S. 5)
„Weil Multi's meist nicht nur unter einer Angststörung leiden, sondern alle möglichen Störungsbilder vereinen.“ (Auch das gilt für andere psychische Kranke ebenfalls, doch wird hier so getan, als sei es ein Alleinstellungsmerkmal. Direkt danach wird es mir übrigens angekreidet, dass ich mich nicht einlässlich mit gerade diesem Störungsbild auseinandersetze: „anstatt dich mal wirklich mit den Vielseitigen Problemen eines DISlers auseinanderzusetzen“ – was ist das denn bitte für eine Anspruchshaltung?!)

Candykills, 28.12., 17:14 Uhr (hier S. 7)
„dass es bei uns um zich Persönchen gibt, die so traumatisiert sind und so abgehen. Und wer nen Trauma hat und davon heimgesucht wird, weiß das eines schon völlig reicht um nicht mehr lebenstauglich zu sein. Für mich geht es da nicht um Auf- oder Abwertung, nicht falsch verstehen. Aber ich denke es ist nachvollziehbar, dass wen man ein traumarisiertes Kind betreuen muss "weniger Arbeit hat" also wenn man auf 7 oder 10 aufpassen muss“ (und wieder dieser Tenor ‚Ich bin am schlimmsten dran …‘ und damit verbunden die ungezeigte Geste: ‚Ich brauch am meisten Zuwendung und Verständnis und und und‘.)

Candykills, 28.12., 17:24 Uhr (hier S. 7)
„Die Wissenschaft geht von "langanhaltender schwerster Traumarisierung" aus. Ich weiß nicht genau welche Traumata andere mit anderen Störungen genau gemacht haben. Aber vermutlich hat ein einmalig aufgetretenes Trauma wirklich andere Auswirkungen.“ (Nicht jeder Mensch, der langanhaltend und schwerst traumatisiert wurde, entwickelt eine DIS, es gibt auch andere Krankheitsformen wie z.B. kPTBS – es ist also keineswegs so, dass nur ein DISler ganz, ganz, ganz schrecklich Schlimmes erlebt hat, wie es solche Aussagen insinuieren.)

Wandelröschen, 29.12., 02:33 Uhr (hier S. 12)
„Diese Amnesien bei DIS sind anders. Da fällt einen wirklich nichts ein da fehlt was.“ (Eine Behauptung, die schlicht falsch ist: Auch die „Unos“ kennen so etwas. Aber da zuvor in diesem posting deren „Alltagsamnesien“ [man kann wohl auch 08/15-Amnesien dazu sagen] ausführlich dargelegt worden sind, müssen DIS-Amnesien natürlich „anders“ sein: Schwerer, schlimmer – und vor allem: Nur DISlern bekannt …)
„Zur Minimierung wird kontrolliert was das Zeugs hält, ist verdammt anstrengend.“ (Klar, auch diese Anstrengungen kennen in diesem Ausmaß nur DISler, „Unos“ fällt das ganz leicht mit der Selbstkontrolle.)

Lilu, 29.12., 16:52 Uhr (hier S. 17)
„Und ich bin EIN Mensch mit VIELEN Menschen in sich. Also im Slang diesen Threads: Ein Multi mit vielen Uno's. Und jeder Einzelne hat Probleme wie ein Uno.“ (Da spricht jemand endlich mal klar aus, was vermutlich viele Multis über „Unos“ denken: ‚Ich weiß genau, wie ihr funktioniert, denn ich hab ja viele von euch in mir und bin somit der umfassendere, komplexere etc. Mensch.)

Nochmals guten Rutsch allseits! Ich denke, ich bin jetzt hier raus, jedenfalls als Schreibende.
Widow
Zuletzt geändert von Widow am Do., 31.12.2015, 17:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Quatsch
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Beitrag Do., 31.12.2015, 17:09

widow, du bestätigst die These: Frieden ist zwischen Krieg und Krieg - oder meinst du dein Post dient dem Frieden?

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Amorie
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Beitrag Do., 31.12.2015, 17:12

Elfchen hat geschrieben:
Darf ich kurz was erzählen?
Wir haben Patienten mit DIS, die - je nach Person- einmal zb. eine Hyperthyreose haben, ein andermal total normale Werte. Einmal ein katastrophales Blutbild, ein andermal ein normales.
Kennt ihr das auch?
Hallo Elfchen,

Das ist eine Sache, die ich nachrecherchiert habe, weil ich sie auch spannend fand und da ich selbst an der Schilddrüse erkrankt bin, ich habe mich dann mit verschiedenen Schilddrüsenambulanzen/Kliniken auseinander gesetzt, diese sagten alle - das ist ein vollkommenes normales Phänomen, was öfters vorkommt vor allem wenn eine Beteiligung einer Autoimmunerkrankung ist.

Komischer wäre es wohl erst, wenn die Werte innerhalb eines Tages auf und ab gehen würden, aber selbst das hat eine Ambulanz im Rahmen einer Autoimmunerkrankung nicht ausgeschlossen. (Denn dadurch kann es, wenn es einen Autoimmunschub gibt enorme Schwankungen in den Werten geben, von Hypothyreose zur Hyperthyreose und wieder zurück).

Ansonsten: ja, kenne ich. Die Bedeutung schätze ich allerdings nicht mehr so hoch (bezüglich der Schilddrüse), vor allem nicht im Zusammenhang zur DIS, denn dann hätten viele Leute eine DIS haben müssen wenn das in den Kliniken gang und gebe war.

Hingegen kann ich dir sagen, dass es bei Allergietests echt spannend werden kann, vor allem wenn man die wechsel beobachten kann und sich gleiche Allergiemuster ergeben, die jedoch vollkommen unterschiedlich sein können. Vielleicht bringt dir die Antwort ja etwas, ist immerhin nur meine Erfahrung.

Liebe Grüße!
Zuletzt geändert von Amorie am Do., 31.12.2015, 17:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Candykills
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Beitrag Do., 31.12.2015, 17:15

Elfchen hat geschrieben:Danke mio und Myhre, dass ihr meine Fragen beantwortet habt .

Darf ich kurz was erzählen?
Wir haben Patienten mit DIS, die - je nach Person- einmal zb. eine Hyperthyreose haben, ein andermal total normale Werte. Einmal ein katastrophales Blutbild, ein andermal ein normales.
Kennt ihr das auch?
Ja, ich kenne das. Bei mir kam schon vor - ich muss teilweise Brille tragen - dass ich beim Augenarzt kranke Werte hatte und beim Optiker keine Probleme festgestellt wurden. Ziemlich strange. Deswegen tragen wir teilweise Brille und teilweise nicht. Mit Allergien kennen wir das auch. Bei Blutwerten kommt das auch vor... ist mir aber nach wie vor unerklärlich, weil ja immer jeder behauptet, dass wir nur EINS wären.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


mio
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Beitrag Do., 31.12.2015, 17:39

Hallo Vincent,
Vincent hat geschrieben: Mio, du schreibst ja, bei dir sei das so ganz anders mit Beziehungen. Das glaube ich dir auch, da du offenbar sehr 'aufgeräumt' und mit (für mich) erstaunlichem Co-Bewusstsein 'ausgestattet' bist, wie man das ja nunmal nennt. Aber das ist sicherlich auch noch nicht immer so gewesen, oder?
natürlich war das nicht immer so. Allerdings hat das Co-Bewusstsein da nur was "klarer" gemacht, nicht unbedingt was gelöst. Heute kann ich solche "Entscheidungen" innerlich besser absprechen, dh. aber nicht, dass sie dadurch "einfacher" werden. Ich "blicke" einfach mehr durch, wenn Du so willst. Die Teens wollen deshalb immer noch eine Revoluzzer, die Kids nen Papa-ähnlichen und die Erwachsenen wen der sein Leben auf die Reihe kriegt. Der einzige Unterschied ist, dass ich das mittlerweile kapiert habe. Mein "Beziehungsverhalten" als solches hat sich also nicht so sehr verändert, was sich verändert hat, ist, dass ich mehr Einfluss nehmen kann als früher.

Wenn heute eins von den Franzaken Mädchen Bock auf nen One-Night Stand mit irgendeinem Idioten hätte, dann könnte ich das wahrscheinlich (und ich sage bewusst wahrscheinlich) besser ausbremsen als früher, der "eigentlichen" Beziehung zu liebe. Garantieren kann ich das nicht, nicht bevor ich es nicht "überprüft" habe.

Lieben Gruss,

mio

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lilu
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Beitrag Do., 31.12.2015, 17:49

Widow hat geschrieben: Lilu, 29.12., 16:52 Uhr (hier S. 17)
„Und ich bin EIN Mensch mit VIELEN Menschen in sich. Also im Slang diesen Threads: Ein Multi mit vielen Uno's. Und jeder Einzelne hat Probleme wie ein Uno.“ (Da spricht jemand endlich mal klar aus, was vermutlich viele Multis über „Unos“ denken: ‚Ich weiß genau, wie ihr funktioniert, denn ich hab ja viele von euch in mir und bin somit der umfassendere, komplexere etc. Mensch.)
Na, doch nicht auf der Ignore-Liste? Wahrscheinlich ist es egal was ich hierzu zu sagen haben, es wird eh wieder anders gewertet, als ich es meine. Ich wollte eigentlich damit vermitteln, dass jeder einzelne Uno im Multi, Probleme wie ein Uno hat, da es ja eigene Persönlichkeiten sind. Das sollte weder eine Abwertung für Uno`s, noch eine Aufwertung für Multi`s sein.

Und nochmal, ich spreche hier nur für mich und finde es schade, dass Du meine Aussage dafür verwendest, ALLEN Multis zu unterstellen, sie denken wie ich.
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.

Goethe

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