Traumaverarbeitung, ein langer Prozess

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.

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Maskerade
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Beitrag Mi., 26.04.2017, 12:15

mio hat geschrieben: Mi., 26.04.2017, 11:49 Sie "rechtfertigen" ihren Missbrauch vor sich selbst (und den eigenen Täter). Meine Meinung.

Ich bin ja kein "Opfer sexuellen Missbrauchs" im klassischen Sinne. Eher eines "narzisstischen Missbrauchs". Aber wenn ich mir anschaue, was meine Mutter "getan" hat, dann hat sie exakt das getan: Sie hat in mir das bekämpft, was für sie selbst unerträglich war. Ich denke es geht dabei darum, dass "eigene Fehler (die keine sind, aber so gesehen werden)" nicht "zugelassen" werden dürfen. Also wird es halt "genauso" gemacht und darüber legitimiert, was einem "Falsches" geschah. Wodurch es ja auch wieder "Richtig" wird und man selbst sozusagen "aus dem Schneider" ist, vermeintlich.

Es wird sozusagen was "verdreht" weil ein "geraderücken" viel zu schmerzhaft wäre.
Also rechtfertigen möchte den OpferTäter nicht, wenngleich mir diese Reaktion nicht fremd
ist. Mir geht es vor allem um die Unterscheidung von:

Täter = Vergewaltiger
Opfer = Täter = Täter gleicher oder anderer Art ?

Täter = Narzist
Opfer = welcher Art von Tätertum ?

Ich weiß nicht, ob es verständlich ist, wie ich es meine ?
Liebe Grüße, Maskerade

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candle.
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Beitrag Mi., 26.04.2017, 12:25

Maskerade hat geschrieben: Mi., 26.04.2017, 12:08 Wie geht Ihr denn konkret damit um ? Also wie schafft Ihr es, Euch möglichst schnell wieder innerlich zu distanzieren ?
Wenn man sich permanent dem Täter aussetzt, sehe ich da wenig Möglichkeiten. Das sind ja quasi DIE Antagonisten gegen deine Genesung. Aber es scheint dich auch immer wieder zu beschäftigen, was ich auch nicht verstehe?

Eine Ärztin hat mir das etwa so beschrieben: Stellen sie sich vor sie hätten eine Allergie, entweder gehen sie diesem "Stoff" aus dem Weg oder sie leben bewußt mit der allergischen Wirkung.

Deinen persönlichen Fall und was du von deinen Eltern willst, verstehe ich einfach nicht. Was willst du von denen?

candle
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mio
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Beitrag Mi., 26.04.2017, 12:31

Maskerade hat geschrieben: Mi., 26.04.2017, 12:15 Ich weiß nicht, ob es verständlich ist, wie ich es meine ?
Ich weiss grad auch nicht, ob ich es verstehe, was Du meinst.

Es wird ja nicht jeder "zwingend" selbst zum Täter, aber WENN er zum Täter wird, dann zeigt sich meiner Meinung nach schon ein zumindest "ähnliches" Verhalten. Also beim Vergewaltiger zB. ein Hang zu sadistischen oder auch masochistischen Praktiken. Beim Narzissten ein "Unterdrückungsverhalten" (kann sich auch gegen sich selbst richten).

Vielleicht hilft Dir die Beschäftigung mit dem "Stockholm Syndrom" weiter? Falls Du das nicht kennst.

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Krümmelmonster
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Beitrag Mi., 26.04.2017, 12:52

Hallo Maskarade,
ich bin froh das andere dir geschrieben haben, weil ich es auch nicht ganz verstehe , aber ein kleiner Teil von mir schon.
Dies fand ich sehr sinnvollvon candle. Überlege mal
Wenn man sich permanent dem Täter aussetzt, sehe ich da wenig Möglichkeiten. Das sind ja quasi DIE Antagonisten gegen deine Genesung. Aber es scheint dich auch immer wieder zu beschäftigen, was ich auch nicht verstehe?

was willst du von deinen Eltern? das sie es zugeben mit dem MB. Fragen beantworten, die sie dir nicht geben wollen oder nicht können, warum bleibst du so lange bei deinen Eltern oben, wenn es dir danach so schlecht geht? du kannst sie doch besuchen, wieso verkürzt du die besuchzeit nicht und gestaltest es so das es dir selber gut tut.

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Maskerade
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Beitrag Mi., 26.04.2017, 13:02

Hey mio,

ok, noch ein Versuch, ich wollte eigentlich nur sagen, daß vie Opfer, die zum Täter werden ihre Täterrolle oft ganz anders ausleben. Also so, daß ein Mißbrauchter nacher nich die selbe Art von Mißbrauch weiter führt.

Ja eben und auch, daß eben nicht jedes Opfer zum Täter wird, zumindest nicht in ein und der selben Weise.


Das Stockholm Syndrom, das hattest Du mir schon mal vergeschlagen, aber ich sehe mich darin ehrlichgesagt nicht wirklich.



@ Candle,

wie gesagt, ich weiß, daß die meißten Betroffenen und auch Helfer meine Einstellung nicht verstehen, Du bist also nicht allein, ich habe ja in diesem Thread an anderer Stelle darüber geschrieben. Ich habe auch gar nicht den Anspruch, daß das alle verstehen.

Getriggert werde ich hier und dort. Nur wenn ich es hier werde, dann bin ich näher an der Geschichte dran und bekomme Informationen, die ich ohne nicht hätte. Dies dient der Verarbeitung. Ich hatte den Mißbrauch ja bis vor etwa 2 Jahren komplett abgespaltet und als die ersten Erinnerungen kamen konnte ich längst noch darüber sprechen.

Denn einen tut es eben besser, jeglichen Kontakt abzubrechen, was ich ja auch immer wieder gemacht habe, und den anderen, sich mit den Personen, die auch eine Rolle in dem Gefüge spielten zu konfrontieren.

Ich persönlich komme damit besser klar, als wenn ich keinerlei Kontakt hätte. Und selbst wenn die meisten Fachleute und Du offensichtlich auch, das für eine Katstrophe, oder was auch immer halten, so sehe ich es immer noch anders. Weißte, ich habe lange gebraucht, um das für mich herauszufinden. Und die Fachleute u/o auch andere Betroffene helfen mir bei meiner Verarbeitung nicht, vom Forum vielleicht mal abgesehen. Aber auch da sind es nicht Menschen, die meinen Alltag und mein Leben mit mir leben.
Liebe Grüße, Maskerade

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mio
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Beitrag Mi., 26.04.2017, 13:07

Maskerade hat geschrieben: Mi., 26.04.2017, 13:02 aber ich sehe mich darin ehrlichgesagt nicht wirklich.
Was genau willst Du Dir denn gerade beantworten? Also wessen "Verhalten" oder "Reaktionsweise"?

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candle.
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Beitrag Mi., 26.04.2017, 13:20

Maskerade hat geschrieben: Mi., 26.04.2017, 13:02 Ich habe auch gar nicht den Anspruch, daß das alle verstehen.
Verstehe ist ja das Eine, aber du machst es ja auch immer wieder zum Thema.
Getriggert werde ich hier und dort.
Naja, so ganz ist es nicht so. Auch hier kannst du dich theoretisch abgrenzen. Wie auch dort.
Nur wenn ich es hier werde, dann bin ich näher an der Geschichte dran und bekomme Informationen, die ich ohne nicht hätte. Dies dient der Verarbeitung.
Naja, das weiß ich nicht. Klar wünscht sich jeder Aufklärung und Gewissheit. Und das ist wohl auch der Punkt, den du hier angesprochen hast, dass du selber nicht glaubst, dass es passiert ist. Und ich gehe mal davon aus, dass sich das so auch nicht ändern läßt. Ratio und Emotionen gehen da weit auseinander.
Denn einen tut es eben besser, jeglichen Kontakt abzubrechen, was ich ja auch immer wieder gemacht habe, und den anderen, sich mit den Personen, die auch eine Rolle in dem Gefüge spielten zu konfrontieren.
Erstmal würde ich niemals raten direkt den Kontakt abzubrechen, weil- so traurig es auch ist- es auch eine Form der Stabilität ist, wenn auch im negativen Sinne. Da würde ich eher zu einer starken Abgrenzung raten wie Besuche nur an Geburtstagen oder vielleicht eher Telefonate.
Auch deine Rolle in dem Gefüge solltest du überdenken, nicht nur die damals, sondern heute. Und wo du nun erwachsen bist und es wissen willst: Ja, ich sehe bei dir auch irgendwo Täterschaften. Wenn man schwer an sich halten kann den Vater zu verprügeln oder es tut, ist es simple Gewalt. Sich mit der Mutter zu solidarisieren und verbal auf den Vater loszugehen ist für mich seelische Gewalt, genauso den Kontakt immer wieder mal abzubrechen- ist für mich auch seelische Gewalt und ist doch auch nur eine Kränkung, Heimzahlung oder wie man das nennen mag. Das sind alles keine vernünftigen erwachsenen Abgrenzungskriterien für mich.
Und die Fachleute u/o auch andere Betroffene helfen mir bei meiner Verarbeitung nicht, vom Forum vielleicht mal abgesehen.
Wie sieht denn Hilfe für dich konkret aus?
Aber auch da sind es nicht Menschen, die meinen Alltag und mein Leben mit mir leben.
Ja, das muß man auch zulassen können.

Wie gesagt: Es ist dein Leben! Und es ist allein deine Sache, ABER dann darf man sich auch nicht ständig darüber beklagen. Und das sehe ich als Problem, dass man sich dann nicht geholfen fühlt- wie auch?

LG candle
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Krümmelmonster
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Beitrag Mi., 26.04.2017, 13:30

hallo Hoeselboesl,
du hast doch gesagt du bist ein zyniker, was spiegelt die andere Person?
ein Zyniker trift mich an meinen Emozionen den gehe ich sehr gerne aus dem weg?
Ich kann es dann selbst nicht verstehen, warum das diese person es gemacht hat. Bist du dann wütend auf die andere person.
Wie kann man sich von ein zyniker schützen, wenn man in einer Gruppe ist?


shesmovedon
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Beitrag Mi., 26.04.2017, 13:43

bei DIS ist es so dass es immer täteranteile gibt und es gilt dafür zu sorgen, dass die keinen Mist bauen. bei DIS kann man sich nie sicher sein, was die Täteranteile tun und die Täteranteile heißen so, weil sie in irgendeiner Weise auch wie täter sich verhalten. gegenüber die Innen oder sogar nach außen hin. in welcher weise ist jedoch unterschiedlich.

wie viele Sexualstraftäter sind eventuell multipel und sitzen im Gefängnis. nicht umsonst ist die Frauenquote so hoch bei DIS, obwohl männer genauso übergriffe, sexuelle gewalt und physische gewalt erleben. nur sie agieren es später anders aus. man munkelt viele unerkannte DISler unter Strafgefangenen Sexual- und Gewalttätern.

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Hoeselboesel
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Beitrag Mi., 26.04.2017, 14:22

@Krümel Monster

Ich glaube wenn ich so ganz tief in mich rein höre nicht das ich mehre Personen bin ich habe verschiedene Anteile und reife oder unreife Persönlichkeitsmerkmale die ich in den jeweiligen Alter des jeweiligen Ereignisses habe.....
Das ist dann das was ich in dem Alter gefühlt habe und gleichzeitig mit einer Situation verbinde....
Dabei konnte ich auch wunderbar abschalten dass ich es nicht fühlen muss...es ist wie ein andauernder Totstellreflex....
Jetzt mit 48 ist von allen etwas in mir vorhanden und je nach Ausgangsmentalität oder Tages Form rufe ich das ab womit ich am besten zurechtkommen. ...
Am nächsten liegt mir der zyniker der fühlt zwar auch aber beklagt und versucht Schuld zu verweisen aber nicht wirklich offen mehr verdeckt und sehr rational( abgeklärt )

Und das ist bei mir diese Endlosschleife. ..
Ich hänge im Klagemodus fest mal mit mehr oder weniger verbaler Präzision und wundere mich gleichzeitig warum ich unverstanden bleibe.
Ich Klage vor mir und nicht dort wo es sein sollte.

Mein Text wurde verschoben...In lange Threads
"mal Klartext"
Vl.schaffst du es mal zu lesen das erklärt vl.was ich meine
Aus Steinen die einen in den Weg gelegt werden kann man immer noch was schönes bauen.

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Hoeselboesel
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Beitrag Mi., 26.04.2017, 14:32

Und ja ich bin irgendwie ganz wütend auf die ganzen Situationen und furchtbar auch auf mich das ich mich nicht besser jeweils repräsentiert habe...Das sind dann auch die Anteile die ich nicht haben will und auch kein anderer soll sie sehen
....Das ich eben klein und schwach bin.....
....Das ich diejenige bin die sich anpasst, warum sollte es dann der andere noch tun....

Und die Wut ist in mir drin, wie auch die Traurigkeit
aber das wurde immer verboten es zu zeigen. ..
Es muss also was schlechtes sein.. Das heisst dann alles an mir ist schlecht. ...
Also muss ich das bei mir behalten ...Ich muss das beherrschen kontrollieren zügeln....
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Hoeselboesel
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Beitrag Mi., 26.04.2017, 14:51

@Maskerade

Wann wird ein Opfer zum Täter. ...
War gestern kurz Thema in meiner Stunde..Zeit hat nicht gereicht
Ich habe das angesprochen , weil das auch eine Angst ist die ich habe und im Moment auch aktuell aber nicht weiss wie im Moment adäquat umgehen.
Da geht es nun sicher nicht um Mord und Totschlag, aber eben auch um Verletzungen die ich zufügen würde....
Zur Erklärung mein Kleiner Sohn gerade 10 mit eben schon erwähnten Autismus und seiner Bedürftigkeit die er als Kind nun mal hat...
Der steckt jetzt schon mitten in der finstersten Pubertät. ..Vor allem auch körperlich...Er wird plötzlich Mann
Und er wird mir damit unangenehm...es ist so das seine Anwesenheit ununterbrochen triggert...Wenn er nicht gerade mal wieder nur kindlich ist.
Ich kann mich dem nicht entziehen , kann ihn ja nicht vor die Tür setzen auch wenn es mir dann vl.
Besser geht...Er würde nicht verstehen was los ist
Und sicher automatisch die Frage aufwerfen warum ich ihn so abweisend behandle....
Also versuche ich das mal wieder komplett auszuschalten und runterzuspielen....
Etwas entspannen kann ich gerade nur wenn er in der Schule ist
Meine Beziehungen habe.Ich an dem Punkt jeweils beendet, aber das geht nicht und will ich auch nicht
Es muss eine Lösung her. ...
Und auch schon mehrfach erwähnt bis vor 2:Jahren hatte ich nicht mal eine Erklärung warum ich so und auf was ich reagiere.
Also wenn ich das nicht in den Griff bekomme ist mein Sohn dann die nächste Generation die sich mit einem undefinierbaren und nicht wirklich greifbaren herumschlagen wird.
Das muss aufhören....wie auch immer
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Hoeselboesel
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Beitrag Mi., 26.04.2017, 15:06

Und ich glaube mittlerweile sicher zu sein , das was ich innerlich festhalte und nicht überzeugend rauslasse führt zu den Somatischen Beschwerden. ..
Gerade Galle ist ein Klassiker und alle Chirurgen wissen das , aber danach wird nicht gefragt ...Andere Fachabteilung
Gefolgt von Abszessen,Kopfschmerzen, Magenentzündungen etc.und alles nicht spezifisch aber chronisch verlaufend....
Fälschlicherweise wird man auch als Hypochonder hinter vorgehaltener Hand betitelt und ist unsagbar froh wenn sich doch endlich irgendein Befund finden lässt...
Natürlich ist man krank...aber behandelt wird nicht
Ganzkörperlich
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Beitrag Mi., 26.04.2017, 18:50

Hallo candle,

ist gerade etwas mühsam, denn ich habe, wie Du ja selbst sagst scho ein paar mal darüber geschrieben und immer wiederholern ist, na ja, nicht so toll, auch nicht immer und immer rechtfertigen zu müssen. Ich gehe schon davon aus, daß Du es gut meinst, aber wir haben da, denke ich, einfach unterschiedliche Denkweisen.
Wenn ich hier konkret etwas möchte, dann scheibe ich Fragen dazu. Ansonsten, besonders bei diesem Thema schrebe ich mich in erster Linie frei und zwischendurch stelle ich halt mal fragen. Wenn sich das Thema für Dich zu oft wiederholt, dann ist das so, ich werde mich da aber nicht nach Dir richten. Denn es geht nicht darum das immer wieder zu schreiben, einfach ohne Ziel und Absicht, sondern es geht für mich dabei darum, mit meiner Geschichte und mit mir selbst umzugehen. Und um das selbst, oder mit Hilfe auch der User, zu lernen schreibe ich es immer dann, wenn es gerade in meinem Inneren präsent ist.

[quote=candle. post_id=932361 time=1493209229 user_id=54900]

[quote]Verstehe ist ja das Eine, aber du machst es ja auch immer wieder zum Thema.
Zuletzt geändert von Maskerade am Mi., 26.04.2017, 19:12, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Mi., 26.04.2017, 18:55

Fortsetzung an candle:
candle hat geschrieben:Erstmal würde ich niemals raten direkt den Kontakt abzubrechen, weil- so traurig es auch ist- es auch eine Form der Stabilität ist, wenn auch im negativen Sinne. Da würde ich eher zu einer starken Abgrenzung raten wie Besuche nur an Geburtstagen oder vielleicht eher Telefonate.
Auch deine Rolle in dem Gefüge solltest du überdenken, nicht nur die damals, sondern heute. Und wo du nun erwachsen bist und es wissen willst: Ja, ich sehe bei dir auch irgendwo Täterschaften. Wenn man schwer an sich halten kann den Vater zu verprügeln oder es tut, ist es simple Gewalt. Sich mit der Mutter zu solidarisieren und verbal auf den Vater loszugehen ist für mich seelische Gewalt, genauso den Kontakt immer wieder mal abzubrechen- ist für mich auch seelische Gewalt und ist doch auch nur eine Kränkung, Heimzahlung oder wie man das nennen mag. Das sind alles keine vernünftigen erwachsenen Abgrenzungskriterien für mich.



Normalerweise bin ich auch nur zu den Geburtstagen und im Juli zur Goldenen Hochzeit, gleichz. Mutters 70.-er hier, aber jetzt kam halt etwas anderes dazwischen, solls mal geben.
Und da wir nicht beieinander wohnen, bleibe ich immer auch ein paar Tage, aber bin trotzdem nicht die ganze Zeit hier. Ich habe einige liebe Menschen, die ich immer besuche.

Meine Rolle in diesem Gefüge, da hast Du recht, ich denke, ich kenne sie schon seit einigen Jahren. Da bin ich immer wieder am gegensteuern und das kann ich auch nur lernen, wenn ich die praktische Erfahrung dazu machen kann.
Die nächsten paar Sätze, ok Deine Meinung, obwohl ich denke, daß Du das als Außenstehende das gar nicht beurteilen kannst. Ich hab noch nie in meinem Leben einen Menschen geschlagen. Daß mal so ein Impuls kommt, in einer gewissen Situation, das finde ich ehrlich gesagt ganz normal. Und ich habe ihm verbal einiges mit geteilt, wurd auch laut, aber auf ihn losgehen, ist etwas ganz anderes. Wo bliebe denn sond die Wut, die ja auch sehr wichtig ist ?
Heimzahlung ? Würde ich nicht bewußt so sehen.
"...keine vernünftigen erwachsenen Abgrenzungskriterien." Jo dazu hab ich nichts zu sagen.


Wie sieht denn Hilfe für dich konkret aus?

Hilfe sieht für mich so aus, daß mich jemand unterstützt, mich auf meinem Weg ein Stück weit begleitet und mit mir Möglichkeiten entwickelt, die mir helfen, mein Leben zu leben.
Hilfe ist für mich nicht, wenn man in manchen Wunden immer wieder herumbohrt, in der Hoffnung, daß ich es doch entdlich kapieren muß. Denn ich habe es schon kapiert, aber, auch wenn ich mich schon wieder wiederhole, dies ist nicht mein Weg ! Ich gehe einen anderen Weg. Ich hoffe, Du kannst das so stehen lassen.

Ich möchte hier schreiben dürfen, was mich bewegt und und was ich erlebe, wie es mir damit geht und wie ich Möglichkeiten sammeln kann, mit anderen zusammen, die mir helfen, mein Leben zu leben, meine Art des Umgangs benennen darf, ohne daß gleich weiß was was passiert. Wenn es jemand nicht verstehen kann, keine Ideen hat oder einbringen möchte, dem ist es generell freigestellt, nichts dazu zu sagen. Es hilft mir einfach nicht, wenn ich mich rechtfertigen muß, oder dazu getrieben werde. Mit meiner Thera bespreche ich das ja alles und sie kann gut verstehen, daß ich den Weg so gehe. Sie hängt nicht an allgemeingültigen Theoriern. Natürlich hat sie ihre eigene Einstellung dazu, aber sie versucht nicht immer wieder dies über mich zu stülpen. Wir besprechen immer Möglichkeiten, wie ich mich schützen kann und auch wie ich mich abgrenzen kann, aber da gibt es ja keine Erfolgsgarantie. Und für mich ist es auch nocheinmal anders, wenn ich Betroffene frage, wie sie mit diesem oder jenem umgehen.[/quote]
Liebe Grüße, Maskerade

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