Diagnosen
Wen meinst du denn mit Autoritätspersonen? Doch wohl nicht Therapeuten?
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@ziegenkind, Ich meinte in dem Zitat nicht Tilda persönlich und meint es auch nicht wertend. Du hast formuliert, in einer Missbrauchssituation mal übertrieben zu haben, das war dann meinerseits keine Unterstellung.
Zitat: ich glaube, die therapeutische Kunst ist es, einen Patienten auch dann wertschätzen zu können, wenn er manipuliert oder giert oder stänkert.
Ich glaube, dass geht, wenn die Therapeutin selber satt ist. Die zweite kunst, ist den Patienten zu lieben und ihm trotzdem zu sagen, du gierst, lügst, manipulierst oder stänkerst, das ist nicht gut für dich. Ich Gaube, das geht, wenn der Therapeut gleichzeitig zugewandt und abgegrenzt ist.
Und auf welcher Basis solle dann eine Beziehung und eine Therapie funktionieren, wenn ein Patient nicht ehrlich ist? Ich versteh den Sinn nicht, es tut mir leid. Eine Therapie mache ich doch für mich. Und was "liebt" denn ein Therapeut, eine Täuschung? Ich würde das wirklich gern verstehen.
Zitat:Die dritte Kunst ist, das so zu sagen, dass die Patientin nicht wegläuft.
Die vierte Kunst, ist das alles gleichzeitig zu tun. An all dem kann eine Therapie scheitern und zwar mit unterschiedlichen Typen von Patientinnen.
Oder Therapeuten.
Zitat: Therapie ist einfach schwer. Oft für beide, Therapeutin und Patientin.
Nur wird der Therapeut gut bezahlt (es ist kein schlecht bezahlter Beruf) und Therapeutinnen haben ein Helfersystem, der Pat. ist meist auf den Therapeuten angewiesen, ob emotional oder auch existenziell und leider verstecken sich Therapeutenfehler gern in einer Diagnose/ Psychodynamik eines Pat. welche und was gerade so passt.
Zitat: ich glaube, die therapeutische Kunst ist es, einen Patienten auch dann wertschätzen zu können, wenn er manipuliert oder giert oder stänkert.
Ich glaube, dass geht, wenn die Therapeutin selber satt ist. Die zweite kunst, ist den Patienten zu lieben und ihm trotzdem zu sagen, du gierst, lügst, manipulierst oder stänkerst, das ist nicht gut für dich. Ich Gaube, das geht, wenn der Therapeut gleichzeitig zugewandt und abgegrenzt ist.
Und auf welcher Basis solle dann eine Beziehung und eine Therapie funktionieren, wenn ein Patient nicht ehrlich ist? Ich versteh den Sinn nicht, es tut mir leid. Eine Therapie mache ich doch für mich. Und was "liebt" denn ein Therapeut, eine Täuschung? Ich würde das wirklich gern verstehen.
Zitat:Die dritte Kunst ist, das so zu sagen, dass die Patientin nicht wegläuft.
Die vierte Kunst, ist das alles gleichzeitig zu tun. An all dem kann eine Therapie scheitern und zwar mit unterschiedlichen Typen von Patientinnen.
Oder Therapeuten.
Zitat: Therapie ist einfach schwer. Oft für beide, Therapeutin und Patientin.
Nur wird der Therapeut gut bezahlt (es ist kein schlecht bezahlter Beruf) und Therapeutinnen haben ein Helfersystem, der Pat. ist meist auf den Therapeuten angewiesen, ob emotional oder auch existenziell und leider verstecken sich Therapeutenfehler gern in einer Diagnose/ Psychodynamik eines Pat. welche und was gerade so passt.
Zuletzt geändert von pivello am Do., 08.10.2015, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Doch, natürlich (?!) meine ich Therapeuten. Die sind in Bezug auf Diagnosen und Therapien Autoritätspersonen. Auch wenn wir Patienten (auch gaaaaaaanz natürlich...) alle wissen, dass wir in echt ganz informiert und aufgeklärt sind.
Aber ganz in echt (pssssssst, nicht weitersagen) sind Therapeuten in der Regel wichtige Menschen, denen wir Patienten Macht geben, eine Macht, die dem Therapeuten auch aufgrund seiner Rolle uns gegenüber und seiner Ausbildung zukommt. Wie man das findet und ob man das revolutionieren möchte, wäre eine andere Frage.
Aber ganz in echt (pssssssst, nicht weitersagen) sind Therapeuten in der Regel wichtige Menschen, denen wir Patienten Macht geben, eine Macht, die dem Therapeuten auch aufgrund seiner Rolle uns gegenüber und seiner Ausbildung zukommt. Wie man das findet und ob man das revolutionieren möchte, wäre eine andere Frage.
Also die einzige Macht die meine Therapeutin hat, ist die zu sagen: Frau Mio, ich beende die Therapie mit Ihnen dann an dieser Stelle. Das war es dann aber auch schon. "Macht über mich" hat sie nicht.
Ich könnte jetzt natürlich auch schreiben: Also die einzige Macht, die Therapeuten über UNS Patienten haben etc. pp.
Ich könnte jetzt natürlich auch schreiben: Also die einzige Macht, die Therapeuten über UNS Patienten haben etc. pp.
Zuletzt geändert von mio am Do., 08.10.2015, 22:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Hm, das mag mir vielleicht in der ersten Therapie auch noch so vorgekommen sein, sehe das aber lange nicht mehr so. Und ich bin auch nie völlig aufgeklärt und lerne noch dazu. Ich lese aber auch wenig Literatur.leberblümchen hat geschrieben:Doch, natürlich (?!) meine ich Therapeuten. Die sind in Bezug auf Diagnosen und Therapien Autoritätspersonen. Auch wenn wir Patienten (auch gaaaaaaanz natürlich...) alle wissen, dass wir in echt ganz informiert und aufgeklärt sind.
Das sehe ich auch nicht so. Wie sollte ein Therapeut, der mit mir zusammenarbeitet Macht ausüben? Jedenfalls wird mit mir alles besprochen.Aber ganz in echt (pssssssst, nicht weitersagen) sind Therapeuten in der Regel wichtige Menschen, denen wir Patienten Macht geben, eine Macht, die dem Therapeuten auch aufgrund seiner Rolle uns gegenüber und seiner Ausbildung zukommt. Wie man das findet und ob man das revolutionieren möchte, wäre eine andere Frage.
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ganz einfache antwort: mit unterschiedlichen menschen unterschiedliches.
und: dass man in der Therapie etwas über sich erfährt, das den eigenen vorannahmen widerspricht, kann ein ein gutes zeichen sein. es gibt einen anlass zur Veränderung und darum und nicht um entspanntes zurücklehnen oder dauerschoßhocken sollte es gehen.
pivello, Therapeutinnen und manchmal auch ich, können den verlezten menschen lieben, der so sehnt, dass er glaubt dafür lügen zu müssen.
das Therapien auch mit unterschiedlichen typen von Therapeutinnen scheitern können, stimmt. hatte ich vergessen. dass der Therapeut bezahlt wird, hilft ihm aber auch nicht wirklich weiter beim kunstvollen halten all dieser Balancen. ich glaub wirklich, es kann schief gehen und keiner hat schuld. es gehört auch immer glück dazu.
konkret: ich stand oft auf der kippe und wollte weg. irgendwie hat die ziege immer das richtige wort, den richtigen blick gefunden, um mich zum bleiben zu bewegen. es war aber in oft gleich aussehenden Situationen auch ein unterschiedliches wort. das heißt, es hätte auch schief gehen können. ich hätte meiner Verletzung, meiner wut freien lauf lassen können. ich hatte gaz, ganz oft das gefühl, es war ein tanz auf messers schneide. der andere fehler hätte auch sein können, mir aus angst, mich zu verletzen, gar nichts zu sagen oder mich in allen nur zu "halten", dann wäre ich vielleicht immer noch da, einbettoniert in die Abhängigkeit.
halten und zu Veränderung herausfordern und das alles in sich dauernd veränderndem Gleichgewicht, das ist, so denke ich mir, nichts was man garantiert richtig machen kann. besonders schwer, das sagte mir mal die ziege, ist das bei traumafolgestörungen - weil sich da die zustände der Patientin und damit auch die herzustellenden Balancen so rasend schnell verändern und kippen.
und: dass man in der Therapie etwas über sich erfährt, das den eigenen vorannahmen widerspricht, kann ein ein gutes zeichen sein. es gibt einen anlass zur Veränderung und darum und nicht um entspanntes zurücklehnen oder dauerschoßhocken sollte es gehen.
pivello, Therapeutinnen und manchmal auch ich, können den verlezten menschen lieben, der so sehnt, dass er glaubt dafür lügen zu müssen.
das Therapien auch mit unterschiedlichen typen von Therapeutinnen scheitern können, stimmt. hatte ich vergessen. dass der Therapeut bezahlt wird, hilft ihm aber auch nicht wirklich weiter beim kunstvollen halten all dieser Balancen. ich glaub wirklich, es kann schief gehen und keiner hat schuld. es gehört auch immer glück dazu.
konkret: ich stand oft auf der kippe und wollte weg. irgendwie hat die ziege immer das richtige wort, den richtigen blick gefunden, um mich zum bleiben zu bewegen. es war aber in oft gleich aussehenden Situationen auch ein unterschiedliches wort. das heißt, es hätte auch schief gehen können. ich hätte meiner Verletzung, meiner wut freien lauf lassen können. ich hatte gaz, ganz oft das gefühl, es war ein tanz auf messers schneide. der andere fehler hätte auch sein können, mir aus angst, mich zu verletzen, gar nichts zu sagen oder mich in allen nur zu "halten", dann wäre ich vielleicht immer noch da, einbettoniert in die Abhängigkeit.
halten und zu Veränderung herausfordern und das alles in sich dauernd veränderndem Gleichgewicht, das ist, so denke ich mir, nichts was man garantiert richtig machen kann. besonders schwer, das sagte mir mal die ziege, ist das bei traumafolgestörungen - weil sich da die zustände der Patientin und damit auch die herzustellenden Balancen so rasend schnell verändern und kippen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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jemand, der für mich wichtig ist, hat nicht notwendig macht über mich. das ist ein Denkfehler, der für viele Störungen typisch ist.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Nein, ich bin kein vollkommen autonomes Subjekt, aber auch kein abhängiges "Kind". Das ist doch schon wieder schwarz-weiss gedacht. Entweder ich bin vollkommen autonom oder vollkommen abhängig.leberblümchen hat geschrieben:Mio, ich gratuliere dir zu deiner Illusion, ein vollkommen autonomes Subjekt zu sein.
Es ist möglich sowohl jemanden zu brauchen als auch autonom zu fühlen, handeln, denken und zu sein. Und es ist erwachsenen Menschen möglich - so sie nicht wirklich aufgrund derbster Beeinträchtigungen körperlicher oder geistiger Natur oder aufgrund von lebensbedrohlicher Gewaltanwendung "unterlegen" sind - sich gegen etwas zu entscheiden, dass ihnen nicht gut tut. Auch gegen ungewollte "Machtausübung".
Ich wollte noch schreiben, dass ich finde, dass der Begriff "Macht" für mich eher negativ konnotiert ist. Das kann man ja jeden Tag in der Presse verfolgen, dass es nicht so abwegig ist an Machtmißbrauch zu denken. Das soll Therapie ja nicht sein.
leberblümchen, hast du das mal in deiner Therapie angesprochen?
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Du sagst es: DER eine Autor. Fällt Dir was auf? Du verallgemeinerst hier mehr als alle anderen um Dein Inneres zu begründen und um dieses gutheißen und als richtig und einzige Wahrheit darstellen zu können.leberblümchen hat geschrieben: Wenn also z.B. der Autor, den ich vorhin erwähnte, schreibt, dass man sich bei bestimmten Patienten davor hüten sollte, sich anlügen zu lassen, dann wird der das wohl tun, WEIL er davon ausgeht, DASS es da ein Problem gibt, und zwar eines, das nicht nur vereinzelte Therapeuten betrifft.
Es wird hier versucht Meinungen auftzuoktruieren die Einzelmeinungen sind. Merkst du das nicht?
Viele Grüße
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
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pivello, ich habe jetzt erst gesehen, dass du offenbar auch mich meintest mit missbrauch und übertreiben. ich hab in der tat einmal geschrieben, ich hätte die eine missbräuchliche Situationen übertrieben, um die andere, die schlimmer war, weil sie im näheren Umfeld und öfter stattfand, nicht sehen zu müssen. ich habe das damals nicht bewusst getan. so viel dazu. ich möchte dir aber auch noch sagen, dass ich das nicht in Ordnung finde, dass du solche dinge hier öffentlich machst. was ist denn mit dir los?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Offensichtlich bestehen unterschiedliche Vorstellungen über den Machtbegriff.
Ich meinte keine Macht, die von oben kommt und dafür sorgt, dass jemand unterdrückt wird.
Ich meinte eine Macht, die sich wie ein Netz durch die Gesellschaft zieht. Es gibt Gründe dafür, dass Patienten Therapeuten Macht / Autorität zugestehen. Ähnliches gilt für Lehrer, Ärzte und alle möglichen weiteren Institutionen. Kann man nachlesen bei Gramsci und Foucault.
Wenn jemand sagt: "Über mich hat keiner Macht" oder etwas Ähnliches, nehme ich es zur Kenntnis, kann damit aber nichts anfangen.
Ich meinte keine Macht, die von oben kommt und dafür sorgt, dass jemand unterdrückt wird.
Ich meinte eine Macht, die sich wie ein Netz durch die Gesellschaft zieht. Es gibt Gründe dafür, dass Patienten Therapeuten Macht / Autorität zugestehen. Ähnliches gilt für Lehrer, Ärzte und alle möglichen weiteren Institutionen. Kann man nachlesen bei Gramsci und Foucault.
Wenn jemand sagt: "Über mich hat keiner Macht" oder etwas Ähnliches, nehme ich es zur Kenntnis, kann damit aber nichts anfangen.
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gramsci und Foucault konnten beide nicht viel mit dem begriff Autorität anfangen. ergo, der reklamierte machtbegriff passt nicht zum eigenen sprachgebrauch
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Entscheidend ist, dass Macht nicht nur von oben kommt. Davon wurde hier offenbar ausgegangen. So, als gäbe es einen, der die Macht nur passiv empfängt und sich nicht wehren kann.
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