Nuklearkatastrophe in Japan

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Blaubaum
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Beitrag Fr., 18.03.2011, 20:52

Lanzalotta hat geschrieben:Hey lieber Blaubaum, oder sollte ich schreiben, Du unverbesserlicher Idealist?

Dein Beitrag ist theoretisch super, aber das würde ein um 180 grad drehendes Umdenken beim Otto-Normal-Verbraucher voraussetzten, was ich mir noch nicht so recht vorstellen kann.
Ich bin eigentlich Materialist. Ich baue lieber auf Granit als auf Flugsand. Und ich bin Geniesser und kein Kostverächter, kein Asket.
Aber ich finde eine Stunde Tai Chi einfach angenehmer als eine Stunde elektronische Spiele im Spiele-Certer.
Die Bevölkerung ist mE dermassen manipuliert, dass es ein leichtes wäre, sie zur Abwechslung mal in diese Richtung zu manipulieren, ironisch gesagt.
Man muss es nur wollen.

Solange der schnelle Kick bei Ballerspielen nicht als Vergnügen der Vollidis kommuniziert wird, sehe ich allerdings schwarz. Ohne grossangelegte Werbekampagne wird es nicht gehen. Bös muss bös vertreiben.
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Lanzalotta
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Beitrag Fr., 18.03.2011, 20:59

Blaubaum hat geschrieben:Aber ich finde eine Stunde Tai Chi einfach angenehmer als eine Stunde elektronische Spiele im Spiele-Certer.
Die Bevölkerung ist mE dermassen manipuliert, dass es ein leichtes wäre, sie zur Abwechslung mal in diese Richtung zu manipulieren, ironisch gesagt.
Man muss es nur wollen.
(...)
Ohne grossangelegte Werbekampagne wird es nicht gehen. Bös muss bös vertreiben.
Ja, ich denke, das ist der Punkt: die Medien haben die meisten Menschen dahingehend manipuliert und nur die Medien besitzen soviel Macht die Masse in die entgegengesetzte Richtung zu manipulieren!
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stern
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Beitrag Fr., 18.03.2011, 21:01

Blaubaum hat geschrieben:Wenn wir nur noch das produzieren, was wir wirklich brauchen und was uns wirklich gefällt und befriedigt (ohne Gehirnwäsche der Werbeindustrie), und wenn wir es dann so produzieren und verwenden, dass es so lange hält wie irgend möglich, dann reicht ein Bruchteil der Energie, die wir heute "brauchen", völlig aus.
Hm, wobei sich der Mensch in seiner Entwicklung, nie so wirklich mit Genügsamkeit und Befriedigung nur der Minimalbedürfnisse ausgezeichnet hat... und auch nicht unbedingt dadurch, dass er vorwiegend auf Vernunftsbasis plant und handelt... bzw. die kurzfristigen Bedürfnisbefriedigung einen höheren Stellenwert haben kann als langfristige Perspektiven. Insofern ist die Frage, ob deine Vorstellungen der menschlichen Natur entspricht. Jedenfalls sehe ich einige Dilemma. Auch folgendes: Industrienation verträgt sich per se nicht sonderlich mit Umweltaspekten. Bestenfalls kann man von Schadensbegrenzung reden... für Utopie halte ich eine Änderung der Wirtschafts- bzw. Gesellschaftsform, in welche Richtung deine Gedanken ja latent auch gehen.
um Wirtschaftswachstum zu generieren, das wiederum unverzichtbar ist, um die ökonomischen Lebensgrundlagen für (immer mehr) Menschen zu gewährleisten. So wird es uns verkauft.
Nee, das ist nicht nur einreden... dran ist schon etwas. Aber für Wachstum um jeden Preis bin ich auch nicht. Konform gehe ich mit dir auch, dass es wichtig ist Ressourcen zu sparen bzw. zu hinterfragen, ob man auf etwas verzichten kann, und auf was nicht... bzw. nach Alternativen zu suchen.

Edit: Ui:
Nach der Reaktorkatastrophe - Schweizer TV will Folgen der Simpsons streichen
Zuletzt geändert von stern am Fr., 18.03.2011, 21:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Fr., 18.03.2011, 21:09

Dabei ist High-Tec in Massen nach meinem Empfinden viel angenehmer als im Übermass, so ähnlich wie mit dem Salz im Essen. Aber auf das meiste könnte ich schon verzichten, vor allem dann, wenn dieser "Nachteil" durch andere Vorteile ausgeglichen würde, zum Bleistift durch entspanntere, stressärmere Mitmenschen und mehr Lachen (ohne, dass uns dieses Lachen schon wieder durch elektronisch transportierte TV-Lach-Vorturner "erlaubt" wird....).
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stern
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Beitrag Fr., 18.03.2011, 21:13

Lanzalotta hat geschrieben:Ja, ich denke, das ist der Punkt: die Medien haben die meisten Menschen dahingehend manipuliert und nur die Medien besitzen soviel Macht die Masse in die entgegengesetzte Richtung zu manipulieren!
Sicher, Medien haben Einflusskraft... aber ich glaube auch, dass der Mensch nach Bedürfnisbefriedigung strebt... und die Medien mithin nicht die Macht haben, Menschen zur asketischen Lebensweise zu bewegen. Zudem möchte ich mich auch nicht als durchweg manipulierbares Wesen begreifen (dafür halte ich mich auch nicht, wenngleich natürlich einiges auch auf mich prägend wirkt, z.B. rein die Kultur/Mentalität/etc. in der ich nunmal aufgewachen bin). Sprich: Selbst wenn die Medien nun den Zen-Teppich für zu Hause anpreisen, das Bedürfnis nach einem Flug auf die Malediven bleibt (nicht für den einzelnen gesprochen, aber so en gros... ich glaube also nur mit Einschränkungen an die Genügsamkeit des Menschen). Was für ein Fortschritt war die erste Mondlandung für die Menschheit, etc. Will auch heißen: Abkehr von technischem Fortschritt verträgt sich nur bedingt mit Industrienation. Und Industrienation wiederum nicht sonderlich mit Umweltgedanken. Die Kunst sehe ich eher darin, Technik, etc. auch so zu nutzen, dass sie der Umwelt möglichst wenig schadet. Wobei ich mich mit der Sichtweise auch auf einem hohen Abstraktionsniveau bewege, aber sei's drum.
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Blaubaum
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Beitrag Fr., 18.03.2011, 21:29

stern hat geschrieben:
um Wirtschaftswachstum zu generieren, das wiederum unverzichtbar ist, um die ökonomischen Lebensgrundlagen für (immer mehr) Menschen zu gewährleisten. So wird es uns verkauft.
Nee, das ist nicht nur einreden... dran ist schon etwas.
Tut mir leid, wenn ich Dir da vehement widerspreche, aber ich halte es sowohl aus betriebswirtschaftlicher wie aus nationalökonomischer Sicht für Unsinn. Worauf es mE ankommt, ist, Qualität nicht immer mit Quantität zu verwechseln.
Jeder Unternehmer, der lieber eine teure Werkzeugmaschine in Deutschland oder ein teures Messgerät in der Schweiz bestellt als ein Billigprodukt, das bald kaputt geht, weiss das und hält sich dran, aus guten Gründen.....

Und dieses mikro-Prinzip gilt ebenso in makroökonomischer Hinsicht. Es kommt auf die sozioökonomische Grundstruktur an, ob das zur Verelendung weiter Bevölkerungsanteile führt oder nicht.
Im Moment haben wir es mE mit einem kapitalistisch-sozialistischen Zwangssystem zu tun, das immer grössere Blasen entstehen lässt, in dem der Einzelne nur als rigoros auszubeutende Arbeitskraft zählt und ansonsten keinen mentalen, spirituellen Wert hat.
Und das führt uns früher oder später an die Belastungsgrenze dieses Planeten, der Psyche der Menschen, der Gedult eines evtl. vorhandenen Gottes mit uns.....
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Ted
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Beitrag Fr., 18.03.2011, 21:32

stern hat geschrieben:Will auch heißen: Abkehr von technischem Fortschritt verträgt sich nur bedingt mit Industrienation. Und Industrienation wiederum nicht sonderlich mit Umweltgedanken.
Sehr schön, Stern. Ganz meiner Meinung, ich konnte es nur nicht so schön ausdrücken.
Und da "man" die Menschheit in ihrem Denken nicht ändern kann, sondern nur einzelne, wird sich im Großen so gut wie nichts ändern.
stern hat geschrieben: Die Kunst sehe ich eher darin, Technik, etc. auch so zu nutzen, dass sie der Umwelt möglichst wenig schadet.
Und dem Einzelnen seinen bisherigen Komfort lässt und ihm nicht in den Geldbeutel greift.
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Blaubaum
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Beitrag Fr., 18.03.2011, 21:36

stern hat geschrieben: Was für ein Forchritt war die erste Mondlandung für die Menschheit, etc.
Was hattest Du davon? Ich empfinde es nicht als Fortschritt, eher als superteures Medienereignis mit zweifelhaftem ökologischen Beigeschmack.
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stern
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Beitrag Fr., 18.03.2011, 21:43

Blaubaum hat geschrieben:Dabei ist High-Tec in Massen nach meinem Empfinden viel angenehmer als im Übermass, so ähnlich wie mit dem Salz im Essen.
Mir geht es ähnlich... also ich bin auch kein Technik-Freak... z.B. meine Stereoanlage ist schon uralt (damals teureres Exemplar)... läuft immer noch passabel, keine Bedarf nach einer noch besseren, die es mittlerweile definitiv gibt *g*. Und so geht es mir öfters mit technischen Gerätschaften . Bedarf nach Spielekonsolen oä habe ich eh nicht, sondern beschäftige mich lieber entspannter... nur an dem Punkt komme ich gerade nicht weiter. Denn der Punkt ist der, ob man von vorneherein die technologische Entwicklung zurückschrauben will (Angebot)... denke das geht kaum, dass man z.B. sagt: Ok, Medizintechnik treiben wir weiter voran. Fortschrittliche Homegeräte für den Normalbürger sind unnötiger Luxus, hier unterlassen wir zukünftig Forschung... lediglich Behörden brauchen bessere IT-Anlagen, usw. Funktioniert das? IMO nicht. Eine Lösung ist eher: Brauche ich als Verbraucher (Nachfrager) immer den neuesten Hype, der angeboten ist. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden... also ich würde es mich nicht wagen, jemanden nahezulegen sein Konsumverhalten zu hinterfragen.
Worauf es mE ankommt, ist, Qualität nicht immer mit Quantität zu verwechseln.
Zustimmung.
Und das führt uns früher oder später an die Belastungsgrenze dieses Planeten
Ein Problem, das an sich auch schon lange bekannt ist (weiß allerdings nicht, inwieweit das bereits ins öff. Bewusstsein vorgedrungen ist)... nur die ultimative Lösung haben die Umweltökonomen anscheinend noch nicht gefunden... bzw. die gibt es in dem Sinn wohl auch nicht. Insofern kann einem=mir fast nur schlecht werden, wenn man weiter in die Zukunft denkt.
Ted hat geschrieben:Und dem Einzelnen seinen bisherigen Komfort lässt und ihm nicht in den Geldbeutel greift.
Ohne Geldbeutel geht es vielleicht nicht unbedingt. Aber was ich mir im Bereich erneuerbare Energien durchaus vorstellen kann: Das das zukünftig eher noch stärker subventioniert wird als bisher, wenn man sich z.B. Solarzellen aufs eigene Dach baut. Ins Blaue spekuliert... aber iss ja nix neues, dass der Staat durch finanzielle Reize auch eine Lenkungsfunktion auf den Normalbürger ausüben kann... und dass das für viele Normalbürger mit eines der schlagkräftigsten Argumente ist. Auch in die Gegenrichtung natürlich: Finanzielle Abschreckung.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 18.03.2011, 21:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Lanzalotta
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Beitrag Fr., 18.03.2011, 21:45

stern hat geschrieben:aber ich glaube auch, dass der Mensch nach Bedürfnisbefriedigung strebt... und die Medien mithin nicht die Macht haben, Menschen zur asketischen Lebensweise zu bewegen.
In die entgegengesetzte Richtung zu manipulieren, bedeutet nicht zur asketischen Lebensweise zu bewegen.
Sonst könnten wir alle ja gleich in Klöster ziehen.
Es geht aber darum, dass die Medien, die Werbung uns ständig vorgaukelt, dass wir dies und jenes bräuchten, weil wir dann glücklich werden würden. Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass alles, was in der Werbung angepriesen wird, Nahrungsmittel oder andere Dinge sind, die der Mensch gar nicht braucht?
Von der Vernunft her wissen wir das, aber die Botschaften, die da übermittelt werden, werden nicht über unseren Verstand gefiltert. Wir sind alle manipulierbar, die einen mehr, die anderen weniger.
stern hat geschrieben:Zudem möchte ich mich auch nicht als durchweg manipulierbares Wesen begreifen
Nein, das habe ich damit auch nicht ge"sagt". Und weniger manipulierbar sind wir, wenn wir eigenständiger denken als uns von den Medien Vieles vordenken zu lassen.
Fakt ist, dass die Medien viel Macht besitzen, die Menschen zu manipulieren und das tun sie ohne Ende...und ohne Unteralss...
Zuletzt geändert von Lanzalotta am Fr., 18.03.2011, 21:48, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag Fr., 18.03.2011, 21:59

@Ted--Ausserdem spreche ich hier nicht von der Abkehr vom technischen Fortschritt, sondern von einer sinnvolleren Nutzung von menschlichen wie ökologischen Ressourcen. Dabei können bestimmte Technologien sogar helfen, sind sogar unverzichtbar (z.B. für die Nutzung von regenerativen Energien).

Aber wenn jemand sagt, er will auf keinen Fall auf irgendeinen liebgewonnenen Luxus verzichten, dann frag Dich mal, welchen Luxus es auch für Dich darstellen würde, eine ganz neue Zeit-Erfahrung zu machen.

Kennst Du die Bier-Werbung, wo ein gestresster Manager sich rückwärts in den Dünensand fallen lässt, und der Sprecher sagt "keine Termine, keine Händys..."?

Vielleicht lebst Du lieber in einer Tretmühle, ich hingegen finde, es gibt noch anderen Luxus als den, der blinkt, funkt und ploppt und nach 2 Wochen spätestens durch eine Neuanschaffung ersetzt werden muss, weil langweilig geworden,out oder kaputt...
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Beitrag Fr., 18.03.2011, 22:12

Blaubaum hat geschrieben:Vielleicht lebst Du lieber in einer Tretmühle, ich hingegen finde, es gibt noch anderen Luxus als den, der blinkt, funkt und ploppt und nach 2 Wochen spätestens durch eine Neuanschaffung ersetzt werden muss, weil langweilig geworden,out oder kaputt...
Zudem, wo werden denn die ganzen Billigprodukte hergestellt, von wem (teils Kinder) und wie sehr werden diese Menschen ausgebeutet, gefährden nicht selten ihre Gesundheit etc. pp. Ich weiss selbst auch nicht, wer das hergestelt hat, was ich mir da kaufe. Und ich verzichte auch nicht auf Komfort oder Luxus, handhabe das aber eher so wie Balabaum (oh, welch schöner Verschreiber ) und Du, Stern (Beispiel Stereoanlage). Würde mit Dir übrigens mit zu den Malediven fliegen.
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stern
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Beitrag Fr., 18.03.2011, 22:47

Blaubaum hat geschrieben:
stern hat geschrieben: Was für ein Forchritt war die erste Mondlandung für die Menschheit, etc.
Was hattest Du davon? Ich empfinde es nicht als Fortschritt, eher als superteures Medienereignis mit zweifelhaftem ökologischen Beigeschmack.
Unmittelbar habe ich keinen Nutzen... mittelbar vermag ich ihn aber gerade nicht ganz auszuschließen. Also mglw. gibt es schon das eine oder andere, das zwar speziell für die Raumfahrt entwickelt wurde, mittlerweile aber in Variationen auch für andere Produkte bzw. unmittelbarer für den Menschen nutzbar gemacht wurde. Technikprofis kennen sicher ein paar Beispiele. Was ich sagen wollte: Die Abgrenzung, was ist notwendig und was nicht, ist wirklich schwer (ist es z.B. ein Auto, ein Flugzeug, tut es ein einfaches oder sollte es mit möglichst viel Sicherheit, die wiederum oft auch Technik ist, ausgestattet sein. Rein zum Leben bräuchte man jedenfalls weder noch, der Mensch hat Beine). Das muss man als Käufer individuell entscheiden... wenn man zumindest mittelbar auf das Angebot Einfluss nehmen will. Der Forschergeist hingegen kennt IMO wenig Grenzen. Und wenn ich eines tages schwer krank werden sollte und z.B. ein aufwändiges CT/MRT benötige (wobei das in einigen Jahren vielleicht noch weiter entwickelt ist bzw. vielleicht gibt es dann noch ganz andere Alternativen) würde ich mir schwer damit zu tun, wenn ich jetzt sage: Nee, verzichte ich dann gerne darauf.

Und ich wollte auch darauf hinaus: Wenn wir heute die Zeit nochmals ein paar Jahrhunderte zurückdrehen könnte: Ich kann mir gut vorstellen, dass der Mensch wieder danach strebt, das Land (und möglichst auch noch andere Planeten) zu erforschen und für sich nutzbar zu machen... und möglichst viel Lebensqualität für sich rauszuholen bzw. Dinge mit möglichst wenig Aufwand zu erledigen. Das nennt sich dann Entwicklung/Fortschritt . Erst seit wenigen Jahrzehnten ist dabei der Umwelt- und Gesundheitsaspekt zentraler in den Fokus gerückt. Würde sich heute noch jemand freiwillig Asbest in seine Wohnräume einbauen (wobei es mittlerweile, glaube ich, eh verboten ist)? Früher galt es als Wunderfaser. Wenn die Erde eine zweite Chance von der grünen Wiese aus erhalten würde, verliefe die Entwicklung dann ganz anders? Ich kann es mir jedenfalls nur schwer vorstellen.... außer Mutter Natur würde die Gehirnzellen von Menschen von vorneherein auf ein Minimum beschränken wollen, weil sie dazu gelernt hat.
Lanzelotta hat geschrieben:Es geht aber darum, dass die Medien, die Werbung uns ständig vorgaukelt, dass wir dies und jenes bräuchten, weil wir dann glücklich werden würden. Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass alles, was in der Werbung angepriesen wird, Nahrungsmittel oder andere Dinge sind, die der Mensch gar nicht braucht?
Ja, sicher... da würde mir auch einiger Mist einfallen, den ich definitiv nicht brauche und mithin auch nicht kaufe. Worin ich die Lösung sehe, habe ich oben vorweggenommen: Ich sehe kaum anderen Möglichkeiten als dann nicht zuzugreifen. Den Einfluss der Werbung, mir zu suggerieren, dass ich es unbedingt doch brauche, halte ich für für meinen Teil relativ gering (aber null ist der Einfluss vermutlich auch nicht). Wenn es Nahrungsmittel sind, und ich mir unsicher bin, ob ich damit etwas anfangen kann, dann kann ich es mal probieren... passt's nicht, kann mir die Werbung nichts einimpfen. Will auch heißen: Ich finde es auch heikel, wenn man das Grundübel den Medien/Werbung anlastet... denn damit spricht man sich ja Eigenverantwortlichkeit ab. Na gut, ich habe keine Kind. Aber fiktiv: Hätte ich ein Kind, das nicht durch Medien beeinflusst ist, und ich würde ihm zur Auswahl ein paar naturbelassene Holzklötze vorsetzen und eine Playstation: Ich möchte nicht darauf wetten, dass es als erstes zu den Holzklötzen greift.
Wir sind alle manipulierbar, die einen mehr, die anderen weniger.
Schließe ich auch nicht ganz aus... aber ich denke, ein erheblicher Teil ist auch ureigenes Bedürfnis, das entscheidet. Aber ich stimme schon zu: Medien haben schon Einfluss darauf, auch Meinungen zu bilden. *Lol* mir fallen gerade solche vibrirenden Gürtel ein, mit deren Hilfe man ohne jeglichen Aufwand effektiver abnehmen und Muskeln trainieren können soll als durch Sport. Und ich hab' mich schon hin- und wieder gefragt: Glaubt das echt jemand. Insofern ist es wichtig, dass man auch den Verstand einschaltet... aber es stimmt schon: Man=Mensch denkt nicht immer so vernunftorientiert wie man könnte, ich auch nicht (bei mir aber eher in anderen Bereichen). Dass der Mensch nicht nur ein Vernunftwesen ist, ist glaube ich, auch bis zu einem gewissen grad menschlich, hm.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 18.03.2011, 23:04, insgesamt 5-mal geändert.
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Beitrag Fr., 18.03.2011, 23:40

stern hat geschrieben:Will auch heißen: Ich finde es auch heikel, wenn man das Grundübel den Medien/Werbung anlastet... denn damit spricht man sich ja Eigenverantwortlichkeit ab.
Ne, liebe Stern, ich spreche keinem einzigen Menschen Eigenverantwortlichkeit ab, wenn ich sage, dass wir mehr oder minder manipulierbar sind. Das ist für mich keine Entweder-oder-Frage als vielmehr ein Sowohl-als-auch. Wenn ich 10 Stunden am Tag fern sehen würde, dann würde ich der ein oder anderen Sendung glauben udn vieles, was im Fernsehen erzählt wird, ist auch "zensiert". Da gibt es Homepages, Zeitungen und Meinungen von Experten ausserhalb der herkömmlichen Medien, die ganz andere oder neuerliche Dinge berichten, die Einen ziemlich verwundern können.

Und im Übrigen, ich halte Dich für einen reflektierten Menschen, der bewußt und wach durch das Leben läuft.

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thorn
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Beitrag Fr., 18.03.2011, 23:48

Der Thread heißt zwar "Nuklearkatastrophe ...", aber daneben gibt's ja leider auch noch so'n paar andere Problemchen ...

http://www.tagesschau.de/ausland/japanf ... ge100.html


*seufz*

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