Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen (Teil 2)
Hallo Traumnixe,
danke für deine Antwort.
Zu meiner Beraterin habe ich eine ganz gute Bindung. Bei ihr habe ich wirklich das Gefühl , dass sie mich versteht. Sie erklärt mir auch sehr viele Dinge , die warum und wieso pasieren.
Wir arbeiten eigentlich oft daran , dass "Richtige" zu finden ... irgendetwas was mir hilft aus diesen Zuständen heraus zu kommen.Bisher fällt es mir allerdings noch sehr schwer irgendetwas anzuwenden ... bei dem "Wegdriften" gelingt es teilweise ... aber gegen diese plötzlichen Erinnerungslücken kann ich ja nicht wirklich etwas tun. Da bemerke ich ja erst im Nachhinein , dass irgendwas "fehlt" ... :(
Allerdings werde ich bald eine stat. Traumatherapie machen ... und ich hoffe sehr , dass ich dort geeignete Methoden finde , um mir selber zu helfen bzw mich aus diesen Zuständen herauszuholen. Und irgendwie hoffe ich ja immer noch , dass mir irgendjemand sagen oder erklären kann , was da wirklich in meinem Kopf vorgeht und los ist ....
danke für deine Antwort.
Zu meiner Beraterin habe ich eine ganz gute Bindung. Bei ihr habe ich wirklich das Gefühl , dass sie mich versteht. Sie erklärt mir auch sehr viele Dinge , die warum und wieso pasieren.
Wir arbeiten eigentlich oft daran , dass "Richtige" zu finden ... irgendetwas was mir hilft aus diesen Zuständen heraus zu kommen.Bisher fällt es mir allerdings noch sehr schwer irgendetwas anzuwenden ... bei dem "Wegdriften" gelingt es teilweise ... aber gegen diese plötzlichen Erinnerungslücken kann ich ja nicht wirklich etwas tun. Da bemerke ich ja erst im Nachhinein , dass irgendwas "fehlt" ... :(
Allerdings werde ich bald eine stat. Traumatherapie machen ... und ich hoffe sehr , dass ich dort geeignete Methoden finde , um mir selber zu helfen bzw mich aus diesen Zuständen herauszuholen. Und irgendwie hoffe ich ja immer noch , dass mir irgendjemand sagen oder erklären kann , was da wirklich in meinem Kopf vorgeht und los ist ....
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@ Enie
Das mit der stationären Traumatherapie klingt gut, sie können da einfach intensiver an den Themen arbeiten und Du wirst dort sicher eine Menge Stabilisierungstechniken lernen. Ich habe mir das auch einmal überlegt und hatte schon einen Platz, aber ich konnte privat absolut nicht für Wochen meine Kids alleinlassen.
Schön zu hören, dass du eine Beraterin hast, der du vertraust und die mit der Situation klarkommt. Wenn du das Wegdriften von Anfang an reduzieren kannst, werden auch die Erinnerungslücken besser. Wachsamkeit hilft hier die ersten Anzeichen zu bemerken. In leichten Fällen von Abwesenheit kann ich mir mittlerweile schon selbst Stopp sagen und mich wieder zurückholen.
Die Zeitlücken haben mich auch verrückt gemacht, als ich die bemerkte und ich hatte immer Angst, dass weiss Gott was Schrechliches passiert ist, oder ich irgendetwas Peinliches gemacht oder gesagt haben könnte.
Ich habe aber dann gemerkt, dass es besser wird, wenn ich mir keinen Stress mache und ich nicht krampfhaft nachbohre, was in der Zeit los war. Mein Therapeut arbeitet mit mir als Gesamtperson, berücksichtigt aber die unterschiedlichen Anteile. So habe ich gelernt, meinen Anteilen und damit wieder mir selbst zu vertrauen und mich nicht mehr selbst "verrückt" zu machen.
Jetzt haben sie die Gelegenheit, sich in meinen Texten und Bildern auszutoben und werden dargestellt, was ich als unheimliche Entlastung empfinde.
Kreative Methoden wirst du sicher auch in der Traumaklinik kennenlernen. Sie machen Spass!
Gute Nacht und alles Gute für den mutigen Weg, den du beschritten hast.
Gruss von der Traumnixe
Das mit der stationären Traumatherapie klingt gut, sie können da einfach intensiver an den Themen arbeiten und Du wirst dort sicher eine Menge Stabilisierungstechniken lernen. Ich habe mir das auch einmal überlegt und hatte schon einen Platz, aber ich konnte privat absolut nicht für Wochen meine Kids alleinlassen.
Schön zu hören, dass du eine Beraterin hast, der du vertraust und die mit der Situation klarkommt. Wenn du das Wegdriften von Anfang an reduzieren kannst, werden auch die Erinnerungslücken besser. Wachsamkeit hilft hier die ersten Anzeichen zu bemerken. In leichten Fällen von Abwesenheit kann ich mir mittlerweile schon selbst Stopp sagen und mich wieder zurückholen.
Die Zeitlücken haben mich auch verrückt gemacht, als ich die bemerkte und ich hatte immer Angst, dass weiss Gott was Schrechliches passiert ist, oder ich irgendetwas Peinliches gemacht oder gesagt haben könnte.
Ich habe aber dann gemerkt, dass es besser wird, wenn ich mir keinen Stress mache und ich nicht krampfhaft nachbohre, was in der Zeit los war. Mein Therapeut arbeitet mit mir als Gesamtperson, berücksichtigt aber die unterschiedlichen Anteile. So habe ich gelernt, meinen Anteilen und damit wieder mir selbst zu vertrauen und mich nicht mehr selbst "verrückt" zu machen.
Jetzt haben sie die Gelegenheit, sich in meinen Texten und Bildern auszutoben und werden dargestellt, was ich als unheimliche Entlastung empfinde.
Kreative Methoden wirst du sicher auch in der Traumaklinik kennenlernen. Sie machen Spass!
Gute Nacht und alles Gute für den mutigen Weg, den du beschritten hast.
Gruss von der Traumnixe
Hallo Traumnixe,
vielen Dank für deine Zeilen. Sie machen Mut.
Meine Beraterin hat mir auch mal erzählt, dass es häufig unter Stress noch öfter dazu kommt, dass ich dissoziere. Irgendwo bedeutet es für den Körper ja auch Stress, dann mache ich mir selber noch zusätzlich Stress, weil mir diese Zustände extrem unangenehm sind und ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll ... was zur Folge hat, dass ich noch mehr abdrifte.
Es ist wirklich schwer zu beschreiben, was in einem vorgeht. Zumal man ja selber kaum klar kriegt, was sich da für ein Chaos im Kopf tummelt. Eigentlich versuche ich mir ja auch selber einzureden, dass das alles "nur" eine Folge/ein Symptom der PTBS und des Stresses ist ... aber wenn diese Zustände so extrem sind wie in letzter Zeit oder aber ich auch von außen angesprochen werde/ich absolut keine Erinnerung mehr habe... dann fange ich eben doch an zu zweifeln. Zumal gerade in letzter Zeit immer mehr solche "Erkenntnisse" dazu kommen bzw ich anscheinend viel mehr weggeblendet habe als vorher angenommen.
Ich habe seit einiger Zeit mehr Kontakt zu meinem Vater und er hat mir u.a. Dinge/Situationen erzählt, wo ich bereits 16/17 war und ich habe absolut keine Erinnerung daran. So sehr ich mich auch anstrenge oder versuche es zurück zu holen ... ich war zu dem Zeitpunkt in einer KJP und dort soll ein Gespräch gemeinsam mit einer Ärztin und mit meinen beiden Elternteilen statt gefunden haben, was für mich so verrückt und unwahrscheinlich klingt, weil meine Eltern seit Jahren absolut "verfeindet" sind und keine Worte miteinander wechseln. Und dann sollen die sich mit mir in einer Klinik zusammen gesetzt haben? Mir fehlen nicht nur Gesprächsfetzen ... mir ist diese komplette Situation völlig abhanden gekommen. Das so als Beispiel ... wenn er mir dann u.a. erzählt, dass er noch Briefe von mir hat, die ich ihm als 8-Jährige geschrieben habe (was ich auch absolut nicht mehr weiß), dann denke ich mir "ok, da fehlen mir eh so viele Momente...", dann kann ich das viel besser akzeptieren als zu dem Zeitpunkt, wo ich bereits fast erwachsen war. Und das macht mich völlig verrückt und lässt mich echt zweifeln.
Ich habe in letzter Zeit für die Klinikanmeldung Fragebögen ausfüllen müssen und hatte es bewusst in mehreren Abschnitten eingeteilt, weil es doch sehr aufwühlend war ... im Nachhinein habe ich dann gesehen, dass gerade Fragen zu der Vergangenheit in einer ganz anderen Schrift ausgefüllt und "hingeschmiert" wurden. Normalerweise schreibe ich sehr ordentlich und sorgfältig. Das ist doch bekloppt.
Ich will das alles nicht ... und umso mehr ich versuche alles wegzuschieben, umso mehr habe ich das Gefühl kompl. durchzudrehen. Manchmal frage ich mich, wie ich trotzdem immer noch meinen Alltag geregelt bekomme, meiner Arbeit nachgehe, mein Kind versorge ...
Alles in mir schreit und wütet ... will z.B. nicht zur Arbeit fahren, immer nur der Gedanke an Flucht und "fahr einfach woanders hin" ... dann plötzlich wird ein Schalter umgelegt, ich funktioniere, komme auf der Arbeit an ... und es geht irgendwie. Auch wenn ich danach völlig erledigt und erschöpft bin und einfach nur noch schlafen will. Was aber eben einfach nicht geht, da ich funktionieren muss ....
Ich habe in den Kliniken auch bereits viel mit Bildern und Worten gearbeitet. Eigentlich male ich auch sehr gerne .... oft habe ich auch Gedanken/Worte im Kopf, die eigentlich raus wollen ... aber ich bin dann einfach zu erledigt, zu kaputt, um mich hinzusetzen/die Dinge herauszulassen oder auf Papier zu bringen. Kennst du das auch? Ich fühle mich einfach nur noch ausgelaugt und völlig erschöpft von diesem innerlichen Chaos ...
Nochmal ein liebes Danke an dich, Traumnixe.
vielen Dank für deine Zeilen. Sie machen Mut.
Meine Beraterin hat mir auch mal erzählt, dass es häufig unter Stress noch öfter dazu kommt, dass ich dissoziere. Irgendwo bedeutet es für den Körper ja auch Stress, dann mache ich mir selber noch zusätzlich Stress, weil mir diese Zustände extrem unangenehm sind und ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll ... was zur Folge hat, dass ich noch mehr abdrifte.
Es ist wirklich schwer zu beschreiben, was in einem vorgeht. Zumal man ja selber kaum klar kriegt, was sich da für ein Chaos im Kopf tummelt. Eigentlich versuche ich mir ja auch selber einzureden, dass das alles "nur" eine Folge/ein Symptom der PTBS und des Stresses ist ... aber wenn diese Zustände so extrem sind wie in letzter Zeit oder aber ich auch von außen angesprochen werde/ich absolut keine Erinnerung mehr habe... dann fange ich eben doch an zu zweifeln. Zumal gerade in letzter Zeit immer mehr solche "Erkenntnisse" dazu kommen bzw ich anscheinend viel mehr weggeblendet habe als vorher angenommen.
Ich habe seit einiger Zeit mehr Kontakt zu meinem Vater und er hat mir u.a. Dinge/Situationen erzählt, wo ich bereits 16/17 war und ich habe absolut keine Erinnerung daran. So sehr ich mich auch anstrenge oder versuche es zurück zu holen ... ich war zu dem Zeitpunkt in einer KJP und dort soll ein Gespräch gemeinsam mit einer Ärztin und mit meinen beiden Elternteilen statt gefunden haben, was für mich so verrückt und unwahrscheinlich klingt, weil meine Eltern seit Jahren absolut "verfeindet" sind und keine Worte miteinander wechseln. Und dann sollen die sich mit mir in einer Klinik zusammen gesetzt haben? Mir fehlen nicht nur Gesprächsfetzen ... mir ist diese komplette Situation völlig abhanden gekommen. Das so als Beispiel ... wenn er mir dann u.a. erzählt, dass er noch Briefe von mir hat, die ich ihm als 8-Jährige geschrieben habe (was ich auch absolut nicht mehr weiß), dann denke ich mir "ok, da fehlen mir eh so viele Momente...", dann kann ich das viel besser akzeptieren als zu dem Zeitpunkt, wo ich bereits fast erwachsen war. Und das macht mich völlig verrückt und lässt mich echt zweifeln.
Ich habe in letzter Zeit für die Klinikanmeldung Fragebögen ausfüllen müssen und hatte es bewusst in mehreren Abschnitten eingeteilt, weil es doch sehr aufwühlend war ... im Nachhinein habe ich dann gesehen, dass gerade Fragen zu der Vergangenheit in einer ganz anderen Schrift ausgefüllt und "hingeschmiert" wurden. Normalerweise schreibe ich sehr ordentlich und sorgfältig. Das ist doch bekloppt.
Ich will das alles nicht ... und umso mehr ich versuche alles wegzuschieben, umso mehr habe ich das Gefühl kompl. durchzudrehen. Manchmal frage ich mich, wie ich trotzdem immer noch meinen Alltag geregelt bekomme, meiner Arbeit nachgehe, mein Kind versorge ...
Alles in mir schreit und wütet ... will z.B. nicht zur Arbeit fahren, immer nur der Gedanke an Flucht und "fahr einfach woanders hin" ... dann plötzlich wird ein Schalter umgelegt, ich funktioniere, komme auf der Arbeit an ... und es geht irgendwie. Auch wenn ich danach völlig erledigt und erschöpft bin und einfach nur noch schlafen will. Was aber eben einfach nicht geht, da ich funktionieren muss ....
Ich habe in den Kliniken auch bereits viel mit Bildern und Worten gearbeitet. Eigentlich male ich auch sehr gerne .... oft habe ich auch Gedanken/Worte im Kopf, die eigentlich raus wollen ... aber ich bin dann einfach zu erledigt, zu kaputt, um mich hinzusetzen/die Dinge herauszulassen oder auf Papier zu bringen. Kennst du das auch? Ich fühle mich einfach nur noch ausgelaugt und völlig erschöpft von diesem innerlichen Chaos ...
Nochmal ein liebes Danke an dich, Traumnixe.
Liebe Enie
du hast wohl auch schon einen längeren Therapieweg hinter dir und hast dir trotzdem mit viel Tapferkeit und Stärke einen Beruf aufgebaut, ziehst ein eigenes Kind gross. Arbeit und Kind ist auch für eine nicht traumatisierte Frau eine grosse Belastung. Du schleppst zusätzlich noch eine nicht aufgearbeitete Kindheitsgeschichte mit dir herum und hast bereits in jungen Jahren sehr viel Verantwortung für eine Familie übernommen. Ich finde, du kannst stolz auf dich sein. Aber: Wo bleibt der Raum für dich? Natürlich bist du für die Dinge, die dir gut tun würden zu erschöpft und zu müde.
Deine Reaktion darauf ist, weil du nicht wirklich flüchten kannst die Dissoziation. Sie sollte dich früher schützen, vor allem was du erlebt hast und nicht verarbeiten konntest. Jetzt aber schadet sie dir. Du weisst nicht mehr, wo dir der Kopf steht. Es wird langfristig kein Weg daran vorbei führen, die traumatischen Erlebnisse anzugehen und zu verarbeiten. Du scheinst dich schon dazu entschieden zu haben, denn du weisst, dass die Gefahr gross ist, die Traumatisierung, ohne es zu wollen, immer wieder zu reinszenieren und dadurch auch an dein Kind weiterzugeben. Der Stress, die Unruhe, das Chaos, die Erinnerungslücken, die verschiedenen Handschriften sind Folgen dieser unverarbeiteten Erlebnisse. Das Wort Eltern"teile" hat mir beim Lesen richtig weh getan und mir noch einmal vor Augen geführt, wie in Menschen widersprüchliche und gegensätzliche Persönlichkeitsanteile entstehen können.
Die Frage ist, wann kann das Trauma bearbeitet werden? Nur, wenn du innerlich mit allen Anteilen dazu bereit bist das zu tun. Nur, wenn du eine Umgebung hast, die deinen Anteilen, welche dich schützen wollen sicher genug erscheint. Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass du bald diese Sicherheit finden kannst.
Das begleitete Anschauen der Traumata war viel weniger schlimm als das, was ich hinter mir habe und die vielen Jahre der Wiederholungen, des Chaos und der Instabilität.
Machs gut
Traumnixe
du hast wohl auch schon einen längeren Therapieweg hinter dir und hast dir trotzdem mit viel Tapferkeit und Stärke einen Beruf aufgebaut, ziehst ein eigenes Kind gross. Arbeit und Kind ist auch für eine nicht traumatisierte Frau eine grosse Belastung. Du schleppst zusätzlich noch eine nicht aufgearbeitete Kindheitsgeschichte mit dir herum und hast bereits in jungen Jahren sehr viel Verantwortung für eine Familie übernommen. Ich finde, du kannst stolz auf dich sein. Aber: Wo bleibt der Raum für dich? Natürlich bist du für die Dinge, die dir gut tun würden zu erschöpft und zu müde.
Deine Reaktion darauf ist, weil du nicht wirklich flüchten kannst die Dissoziation. Sie sollte dich früher schützen, vor allem was du erlebt hast und nicht verarbeiten konntest. Jetzt aber schadet sie dir. Du weisst nicht mehr, wo dir der Kopf steht. Es wird langfristig kein Weg daran vorbei führen, die traumatischen Erlebnisse anzugehen und zu verarbeiten. Du scheinst dich schon dazu entschieden zu haben, denn du weisst, dass die Gefahr gross ist, die Traumatisierung, ohne es zu wollen, immer wieder zu reinszenieren und dadurch auch an dein Kind weiterzugeben. Der Stress, die Unruhe, das Chaos, die Erinnerungslücken, die verschiedenen Handschriften sind Folgen dieser unverarbeiteten Erlebnisse. Das Wort Eltern"teile" hat mir beim Lesen richtig weh getan und mir noch einmal vor Augen geführt, wie in Menschen widersprüchliche und gegensätzliche Persönlichkeitsanteile entstehen können.
Die Frage ist, wann kann das Trauma bearbeitet werden? Nur, wenn du innerlich mit allen Anteilen dazu bereit bist das zu tun. Nur, wenn du eine Umgebung hast, die deinen Anteilen, welche dich schützen wollen sicher genug erscheint. Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass du bald diese Sicherheit finden kannst.
Das begleitete Anschauen der Traumata war viel weniger schlimm als das, was ich hinter mir habe und die vielen Jahre der Wiederholungen, des Chaos und der Instabilität.
Machs gut
Traumnixe
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Hallo Traumnixe,
ja, leider habe ich schon einiges an Therapien hinter mir. Mehrere Jahre amb. Therapie, zusätzlich sechs stat. Aufenthalte. Aktuell bin ich auch in amb. Therapie und eben auch in Betreuung bei einer Beratungsstelle für mb Frauen/Mädchen. Bisher habe ich aber noch nie das Trauma angegangen bzw aufgearbeitet, es ging bisher immer "nur" um Stabilisierung - aber ich denke auch einfach, dass da der Kern liegt. Dass es aufgrunddessen auch immer wieder zu Einbrüchen kommt, einfach weil die Ursache noch nicht aufgearbeitet ist.
Deswegen nun auch der geplante Schritt in die stat. Traumatherapie. Mein Therapeut und meine Beraterin sind beide der Ansicht, dass Aufarbeitung im geschützten Rahmen einfach sinnvoller ist als wenn ich es ambulant mache. Hier habe ich einfach nicht genug Rückhalt, um nach einer evtl schweren Therapiestunde "sofort normal weiterzumachen". Bisher geht es einfach nur ums "Überleben" und Durchhalten.
Dass das auf Dauer nicht der Weg sein kann, ist mir auch bewusst.
Wegen meinem Sohn mache ich mir natürlich auch viele Gedanken, habe Sorge, dass er zu viel mitbekommt bzw ich irgendetwas "weiter gebe". Ich versuche allerdings so offen es eben geht mit meiner Erkrankungen umzugehen. So weiß z.B. eine Erzieherin im Kindergarten Bescheid, gibt mir Rückmeldungen und macht mir auch immer wieder bewusst, dass mein Sohn sich toll und kompl. unauffällig (sozial/emotional/psychisch) entwickelt. Er ist aufgeweckt und interessiert, hat Freude am Leben.
Trotz alledem macht man sich natürlich Gedanken, wie er sich später entwickelt. Was kommt und was nicht. Aber auch aufgrunddessen arbeite ich weiter an mir, versuche nicht aufzugeben und das Bestmöglichste aus den Therapien zu ziehen...
Ich weiß für mich einfach nicht, wer ich bin. Ich merke mittlerweile selber, dass ich in Therapiestunden ganz anders rede, wenn es um mich geht oder um bestimmte Themen. Ich fühle mich dann auch häufig wie weggeblendet.
Nach Beendigung der heutigen Stunde z.B. sind wir irgendwie noch auf das Thema Bücher gekommen ... plötzlich war ich(?!) wieder da (?!), meine Stimme fühlte sich schon ganz anders an, meine Art und Weise des Sprechens. Ein Schutz???
Ich habe einfach Angst. Angst, dass ich mir irgendwas einrede oder einbilde. Gleichzeitig das Gefühl, dass gerade so viel raus und an die Oberfläche will (als wenn es in mir brodelt) ... .... und ich kann das nicht zuordnen, weil ich es noch nie so bewusst wahrgenommen habe wie jetzt in der letzen Zeit.
Bist du zurzeit in Therapie, Traumnixe?
Wie hast du es geschafft mehr zu dir zu kommen? Wie ist man auf die Diagnose DIS gekommen? Ich habe bisher ja nur die Diagnose der PTBS und (angebl) eine Borderline-PS. Aber irgendwie kann ich mich damit noch so gar nicht recht "anfreunden" und finde auch, dass das nicht gänzlich auf mich zutrifft. Aber was dann?
Ich weiß ... Diagnosen sind nur Worte auf dem Papier. Aber ich habe einfach die Hoffnung, dass wenn endlich mal jemand herausfindet, was wirklich los ist und dieses Wirrwarr in meinem Kopf erklärt ... das man dann auch ganz anders ansetzen kann, was Therapie und Hilfsmöglichkeiten angeht.
Lg, Enie ... und danke nochmal!!
ja, leider habe ich schon einiges an Therapien hinter mir. Mehrere Jahre amb. Therapie, zusätzlich sechs stat. Aufenthalte. Aktuell bin ich auch in amb. Therapie und eben auch in Betreuung bei einer Beratungsstelle für mb Frauen/Mädchen. Bisher habe ich aber noch nie das Trauma angegangen bzw aufgearbeitet, es ging bisher immer "nur" um Stabilisierung - aber ich denke auch einfach, dass da der Kern liegt. Dass es aufgrunddessen auch immer wieder zu Einbrüchen kommt, einfach weil die Ursache noch nicht aufgearbeitet ist.
Deswegen nun auch der geplante Schritt in die stat. Traumatherapie. Mein Therapeut und meine Beraterin sind beide der Ansicht, dass Aufarbeitung im geschützten Rahmen einfach sinnvoller ist als wenn ich es ambulant mache. Hier habe ich einfach nicht genug Rückhalt, um nach einer evtl schweren Therapiestunde "sofort normal weiterzumachen". Bisher geht es einfach nur ums "Überleben" und Durchhalten.
Dass das auf Dauer nicht der Weg sein kann, ist mir auch bewusst.
Wegen meinem Sohn mache ich mir natürlich auch viele Gedanken, habe Sorge, dass er zu viel mitbekommt bzw ich irgendetwas "weiter gebe". Ich versuche allerdings so offen es eben geht mit meiner Erkrankungen umzugehen. So weiß z.B. eine Erzieherin im Kindergarten Bescheid, gibt mir Rückmeldungen und macht mir auch immer wieder bewusst, dass mein Sohn sich toll und kompl. unauffällig (sozial/emotional/psychisch) entwickelt. Er ist aufgeweckt und interessiert, hat Freude am Leben.
Trotz alledem macht man sich natürlich Gedanken, wie er sich später entwickelt. Was kommt und was nicht. Aber auch aufgrunddessen arbeite ich weiter an mir, versuche nicht aufzugeben und das Bestmöglichste aus den Therapien zu ziehen...
Das ist noch einer meiner großen Probleme. Ich funktioniere für alles und jeden ... aber ich arbeite daran auch mal mir gutes zu tun. So habe ich es immerhin schon geschafft mir nun abends eine "Lesezeit" zuzugestehen. Das klingt nach nichts viel, aber ich habe gemerkt, dass mir das Lesen vor dem Einschlafen gut tut und diesen Raum nehme ich mir nun auch.Aber: Wo bleibt der Raum für dich?
Aber woher ich weiß das? Woran merke ich, dass ich wirklich bereit bin? Ich bin mir sicher, dass ich den Weg der Traumatherapie nun gehen werde, und trotzdem bin ich innerlich total zerissen. Irgendetwas hat panische Angst in mir, dass sich total dagegen wehrt ... das keine Konfrontation oder Aufarbeitung möchte. Panische Angst, alles nochmal zu durchleben. Obwohl das ja wahrscheinlich gar nicht der Sinn einer Traumatherapie ist.Die Frage ist, wann kann das Trauma bearbeitet werden? Nur, wenn du innerlich mit allen Anteilen dazu bereit bist das zu tun.
Ich weiß für mich einfach nicht, wer ich bin. Ich merke mittlerweile selber, dass ich in Therapiestunden ganz anders rede, wenn es um mich geht oder um bestimmte Themen. Ich fühle mich dann auch häufig wie weggeblendet.
Nach Beendigung der heutigen Stunde z.B. sind wir irgendwie noch auf das Thema Bücher gekommen ... plötzlich war ich(?!) wieder da (?!), meine Stimme fühlte sich schon ganz anders an, meine Art und Weise des Sprechens. Ein Schutz???
Ich habe einfach Angst. Angst, dass ich mir irgendwas einrede oder einbilde. Gleichzeitig das Gefühl, dass gerade so viel raus und an die Oberfläche will (als wenn es in mir brodelt) ... .... und ich kann das nicht zuordnen, weil ich es noch nie so bewusst wahrgenommen habe wie jetzt in der letzen Zeit.
Bist du zurzeit in Therapie, Traumnixe?
Wie hast du es geschafft mehr zu dir zu kommen? Wie ist man auf die Diagnose DIS gekommen? Ich habe bisher ja nur die Diagnose der PTBS und (angebl) eine Borderline-PS. Aber irgendwie kann ich mich damit noch so gar nicht recht "anfreunden" und finde auch, dass das nicht gänzlich auf mich zutrifft. Aber was dann?
Ich weiß ... Diagnosen sind nur Worte auf dem Papier. Aber ich habe einfach die Hoffnung, dass wenn endlich mal jemand herausfindet, was wirklich los ist und dieses Wirrwarr in meinem Kopf erklärt ... das man dann auch ganz anders ansetzen kann, was Therapie und Hilfsmöglichkeiten angeht.
Lg, Enie ... und danke nochmal!!
Liebe Enie,
du klingst so reif, reflektiert und auch fürsorglich für dein Alter, es ist zumindest die Seite, die ich hier im Forum sehe. Aber auch die andere, verzweifelte, verwirrte und kindlich überforderte Seite kommt zum Ausdruck. Wenn es dir gelingt, dich selber so fürsorglich und liebevoll zu behandeln, wie du es z.B.in entspannten Momenten deinem Sohn gegenüber bist, kannst du beide Seiten verbinden. Alles, was du brauchst ist in dir, du hast halt momentan noch nicht immer dann Zugriff darauf, wenn du es benötigst. Doch das wirst du lernen. Mit deiner Bereitschaft und Motivation, sich den Themen zu stellen, wirst du sicher eine gute Prognose bekommen.
Auch in der Klinik bist du diejenige, die die Therapie macht und die Themen bestimmt. Es sind deine Erinnerungen, auch wenn sich vorerst Vieles widersprechen mag und wenig Sinn zu machen scheint.
Ich bin seit einigen Jahren in ambulanter Psychotherapie, vorher habe ich stark auf der somatischen Schiene reagiert, hatte rätselhafte Infektionskrankheiten und starke Fieberschübe, aber auch persönliche Krisen und viele andere Schwierigkeiten, auf die ich aus Zeitgründen nicht näher eingehen möchte. Gleichzeitig habe ich mein Studium abgeschlossen, gearbeitet und jeweils im Zweijahresabstand drei Kinder bekommen, zusätzlich noch Weiterbildungen gemacht. Ich habe halt versucht, die Probleme durch Leistung zu überdecken. Dann bin ich einfach öftermal im Krankenhaus aufgewacht und wusste nicht warum. Es hiess erst unspezifisch Burnout. Während meiner Studienzeit hätte man mich aber ohne Probleme auch als Bordi bezeichnen können. Die Diagnose DIS habe ich erstmals von einem Traumatherapeuten erhalten, bei dem ich ein Jahr in Therapie war und der urplötzlich aufgehört hat. Das ganze Jahr hat sich nur darum gedreht, dass ich nicht fassen konnte, was alles herauskam, als ich anfing, ihm zu vertrauen, hat er mich fallenlassen.
Jetzt bin ich seit einigen Jahren bei einem sehr erfahrenen Psychologen in Behandlung und mache gute Fortschritte, welche natürlich auch der Familie zugute kommen. Er spricht nur von einer "Dissoziativen Störung". Ich glaube, die Heilungsaussichten sind gut und ich kann mich hoffentlich bald als integriert bezeichnen. Ich nutze jede freie Minute für Malen, Schreiben und Sport. Nur, dass ich derzeit keinen Beruf habe macht mich etwas unglücklich. Aber es können sich eben nicht immer alle Anteile entfalten und weil sie das trotzdem wollten habe ich immer wieder sehr hart meine Grenzen kennengelernt.
Was hat mir geholfen?
Ich habe neben extremen und schlimmen Erfahrungen auch sehr viel Gutes erlebt. Ich konnte Hilfe annehmen und habe mich deswegen nicht als Schwächling erlebt.
Ich habe meine Kreativität, die Liebe zu meinen Kindern und
ich lebe seit langen Jahren in einer sehr stabilen Partnerschaft. Nachdem ich vorher nur destruktive Beziehungen hatte, habe ich einen Partner gefunden, der nicht in mein altes traumatisches Raster passte und der alles mir mir gemeinsam durchgestanden hat.
Für die Therapie war wichtig, dass die Anteile angenommen wurden, aber nicht allzustark ausfantasiert wurden, das hätte die Aufspaltung wieder weiter vorangetrieben und vor allem, dass es gelang, sie als kreative Quelle, als Bereicherung zu nutzen.
Ich wünsche dir, dass du auch bald mit dem Schlimmsten durch bist und neben den Krisen und
Verzweiflungszuständen auch deine ruhigen und lebensfrohe Seiten entfalten kannst.
Lg. Traumnixe
du klingst so reif, reflektiert und auch fürsorglich für dein Alter, es ist zumindest die Seite, die ich hier im Forum sehe. Aber auch die andere, verzweifelte, verwirrte und kindlich überforderte Seite kommt zum Ausdruck. Wenn es dir gelingt, dich selber so fürsorglich und liebevoll zu behandeln, wie du es z.B.in entspannten Momenten deinem Sohn gegenüber bist, kannst du beide Seiten verbinden. Alles, was du brauchst ist in dir, du hast halt momentan noch nicht immer dann Zugriff darauf, wenn du es benötigst. Doch das wirst du lernen. Mit deiner Bereitschaft und Motivation, sich den Themen zu stellen, wirst du sicher eine gute Prognose bekommen.
Auch in der Klinik bist du diejenige, die die Therapie macht und die Themen bestimmt. Es sind deine Erinnerungen, auch wenn sich vorerst Vieles widersprechen mag und wenig Sinn zu machen scheint.
Ich bin seit einigen Jahren in ambulanter Psychotherapie, vorher habe ich stark auf der somatischen Schiene reagiert, hatte rätselhafte Infektionskrankheiten und starke Fieberschübe, aber auch persönliche Krisen und viele andere Schwierigkeiten, auf die ich aus Zeitgründen nicht näher eingehen möchte. Gleichzeitig habe ich mein Studium abgeschlossen, gearbeitet und jeweils im Zweijahresabstand drei Kinder bekommen, zusätzlich noch Weiterbildungen gemacht. Ich habe halt versucht, die Probleme durch Leistung zu überdecken. Dann bin ich einfach öftermal im Krankenhaus aufgewacht und wusste nicht warum. Es hiess erst unspezifisch Burnout. Während meiner Studienzeit hätte man mich aber ohne Probleme auch als Bordi bezeichnen können. Die Diagnose DIS habe ich erstmals von einem Traumatherapeuten erhalten, bei dem ich ein Jahr in Therapie war und der urplötzlich aufgehört hat. Das ganze Jahr hat sich nur darum gedreht, dass ich nicht fassen konnte, was alles herauskam, als ich anfing, ihm zu vertrauen, hat er mich fallenlassen.
Jetzt bin ich seit einigen Jahren bei einem sehr erfahrenen Psychologen in Behandlung und mache gute Fortschritte, welche natürlich auch der Familie zugute kommen. Er spricht nur von einer "Dissoziativen Störung". Ich glaube, die Heilungsaussichten sind gut und ich kann mich hoffentlich bald als integriert bezeichnen. Ich nutze jede freie Minute für Malen, Schreiben und Sport. Nur, dass ich derzeit keinen Beruf habe macht mich etwas unglücklich. Aber es können sich eben nicht immer alle Anteile entfalten und weil sie das trotzdem wollten habe ich immer wieder sehr hart meine Grenzen kennengelernt.
Was hat mir geholfen?
Ich habe neben extremen und schlimmen Erfahrungen auch sehr viel Gutes erlebt. Ich konnte Hilfe annehmen und habe mich deswegen nicht als Schwächling erlebt.
Ich habe meine Kreativität, die Liebe zu meinen Kindern und
ich lebe seit langen Jahren in einer sehr stabilen Partnerschaft. Nachdem ich vorher nur destruktive Beziehungen hatte, habe ich einen Partner gefunden, der nicht in mein altes traumatisches Raster passte und der alles mir mir gemeinsam durchgestanden hat.
Für die Therapie war wichtig, dass die Anteile angenommen wurden, aber nicht allzustark ausfantasiert wurden, das hätte die Aufspaltung wieder weiter vorangetrieben und vor allem, dass es gelang, sie als kreative Quelle, als Bereicherung zu nutzen.
Ich wünsche dir, dass du auch bald mit dem Schlimmsten durch bist und neben den Krisen und
Verzweiflungszuständen auch deine ruhigen und lebensfrohe Seiten entfalten kannst.
Lg. Traumnixe
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- Forums-Insider
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- Beiträge: 188
Hallo ihr Lieben,
möchte mich auch gerne mit Euch austauschen. Es tut gut zu hören, dass es Menschen gibt, denen es ähnlich geht wie mir.
Ich stecke im Moment in einer Phase die so voller Zweifel geprägt ist. Ich stelle vor Allem mein eigenes Erleben in Frage. Ich weiß gerade nicht wie ich das wirklich beschreiben soll, vielleicht wird es etwas unverständlich, dafür möchte ich mich schon mal entschuldigen.
Ich habe ja seit längerem die Diagnose DDNOS. Für mich insofern "erleichternd", dass es das was ich erlebe wirklich gibt und ich nicht verrückt bin.
Bis vor ein paar Wochen bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass ich nur in Situationen wechsele, die in irgendeiner Art und Weise triggern und das diese Wechsel in irgendeiner Weise eine Funktion erfüllen z.B. Flucht, Vermeidung, Angriff. Für diese Wechsel fehlt mir die Erinnerung. Oft habe ich davon nur durch Außenstehende erfahren oder mir wurde es dadurch bewusst, dass mir einfach Zeit fehlte. Es gibt da zwei Kleinkinder, ein 10- jähriges Mädchen, zwei Jugendliche Mädchen, einen jugendlichen Jungen und einen jungen erwachsenen Mann. Vor allem die beiden jugendlichen Mädchen treten ziemlich häufig in den Vordergrund was mich schon in die ein oder andere unangenehme Situation gebracht hat. Insgesamt läuft die Kommunikation gerade an was schon einen leichte Verbesserung in Hinsicht auf SVV und die Essstörung gebracht hat.
Auf jeden Fall wurde mir in letzter Zeit bewusst, dass mir auch für völlig " normale" Alltagsdinge die Erinnerung fehlt.
Z.B. traf ich beim Einkaufen die Schwester meiner Tante, die mich darauf ansprach, dass ich einen wunderschönen Hund habe. Ich fragte wo sie uns denn gesehen hätte und sie sagte dann schon etwas verwirrt " na heute in der Zeitung du hast ihn doch beim Fotowettbwerb angemeldet." Ich habs dann ihr gegenüber als meine Verpeiltheit dargestellt bin nach Hause hab in die Zeitung geschaut und tatsächlich war da mein Hund abgebildet mit Angabe meines Namens. Hab dann meine Mails durchgeschaut und tatsächlich habe ich dieses Bild vor ein paar Wochen an diese Zeitung gesendet. Letzte Woche wollte ich Nachmittags einkaufen und mein Freund fragte mich dann, ob ich heute morgen etwas vergessen habe. Ich konnte mich aber überhaupt nicht dran erinnern einkaufen gewesen zu sein. Hab ihn gefragt ob ihm irgendwas aufgefallen sei, weil normalerweise diese Wechsel doch schnell auffallen. Er meinte nur dass ich mich eigentlich wieder hätte hinlegen wollen weil ich Kopfschmerzen hatte, wäre dann aber doch einkaufen gefahren. Ansonsten sei ich halt ich gewesen. Das mit dem Hinlegen wollen und den Kopfschmerzen ist mir bewusst mir fehlt aber auch die Zeit des Einkaufen gar nicht. Kann man eine Amnesie für Amnesien haben? Von den anderen war es keiner. Kann es ein bis jetzt unbekannter Anteil sein? Der sich aber in seinem Verhalten kaum von mir unterscheidet? Was kann er denn für eine Funktion und Absicht haben?
Vielleicht kennt das ja jemand ähnlich von euch. Ich bin gerade einfach nur verwirrt...
Viele liebe Grüße
AMY
möchte mich auch gerne mit Euch austauschen. Es tut gut zu hören, dass es Menschen gibt, denen es ähnlich geht wie mir.
Ich stecke im Moment in einer Phase die so voller Zweifel geprägt ist. Ich stelle vor Allem mein eigenes Erleben in Frage. Ich weiß gerade nicht wie ich das wirklich beschreiben soll, vielleicht wird es etwas unverständlich, dafür möchte ich mich schon mal entschuldigen.
Ich habe ja seit längerem die Diagnose DDNOS. Für mich insofern "erleichternd", dass es das was ich erlebe wirklich gibt und ich nicht verrückt bin.
Bis vor ein paar Wochen bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass ich nur in Situationen wechsele, die in irgendeiner Art und Weise triggern und das diese Wechsel in irgendeiner Weise eine Funktion erfüllen z.B. Flucht, Vermeidung, Angriff. Für diese Wechsel fehlt mir die Erinnerung. Oft habe ich davon nur durch Außenstehende erfahren oder mir wurde es dadurch bewusst, dass mir einfach Zeit fehlte. Es gibt da zwei Kleinkinder, ein 10- jähriges Mädchen, zwei Jugendliche Mädchen, einen jugendlichen Jungen und einen jungen erwachsenen Mann. Vor allem die beiden jugendlichen Mädchen treten ziemlich häufig in den Vordergrund was mich schon in die ein oder andere unangenehme Situation gebracht hat. Insgesamt läuft die Kommunikation gerade an was schon einen leichte Verbesserung in Hinsicht auf SVV und die Essstörung gebracht hat.
Auf jeden Fall wurde mir in letzter Zeit bewusst, dass mir auch für völlig " normale" Alltagsdinge die Erinnerung fehlt.
Z.B. traf ich beim Einkaufen die Schwester meiner Tante, die mich darauf ansprach, dass ich einen wunderschönen Hund habe. Ich fragte wo sie uns denn gesehen hätte und sie sagte dann schon etwas verwirrt " na heute in der Zeitung du hast ihn doch beim Fotowettbwerb angemeldet." Ich habs dann ihr gegenüber als meine Verpeiltheit dargestellt bin nach Hause hab in die Zeitung geschaut und tatsächlich war da mein Hund abgebildet mit Angabe meines Namens. Hab dann meine Mails durchgeschaut und tatsächlich habe ich dieses Bild vor ein paar Wochen an diese Zeitung gesendet. Letzte Woche wollte ich Nachmittags einkaufen und mein Freund fragte mich dann, ob ich heute morgen etwas vergessen habe. Ich konnte mich aber überhaupt nicht dran erinnern einkaufen gewesen zu sein. Hab ihn gefragt ob ihm irgendwas aufgefallen sei, weil normalerweise diese Wechsel doch schnell auffallen. Er meinte nur dass ich mich eigentlich wieder hätte hinlegen wollen weil ich Kopfschmerzen hatte, wäre dann aber doch einkaufen gefahren. Ansonsten sei ich halt ich gewesen. Das mit dem Hinlegen wollen und den Kopfschmerzen ist mir bewusst mir fehlt aber auch die Zeit des Einkaufen gar nicht. Kann man eine Amnesie für Amnesien haben? Von den anderen war es keiner. Kann es ein bis jetzt unbekannter Anteil sein? Der sich aber in seinem Verhalten kaum von mir unterscheidet? Was kann er denn für eine Funktion und Absicht haben?
Vielleicht kennt das ja jemand ähnlich von euch. Ich bin gerade einfach nur verwirrt...
Viele liebe Grüße
AMY
Ein bißchen Nähe
ist nicht genug
für die große Sehnsucht
nach Zärtlichkeit.
Ein bißchen Vertrauen
ist nicht genug
für die schwierige Suche
nach Geborgenheit.
Ein bißchen Liebe
ist nicht genug
für die ehrlichen Versuche,
ein erfülltes Leben
zu führen.
Liebe Amy,
ich kann deine Verwirrung und auch deine Zweifel sehr gut verstehen. Es tut mir leid, dass es dir gerade so geht .
Vielleicht ist es bei dir ähnlich wie bei mir. Sobald "das Ding" einen Namen erhalten hat und man es für sich angenommen hat, scheint es erst einmal außer Kontrolle zu geraten. Ich habe es mir so erklärt, dass ich ein Bewusstsein nun für meine "Störung" habe und es mir deswegen mehr auffällt.
So nun zu deinen Fragen:
Das kann sogar sehr wahrscheinlich sein. Meist unterscheiden sich die Alltagsaußenpersönlichkeiten (die Erwachsenen) nicht so stark von dir selbst. Es könnte sein, (reine Spekulation meinerseits)dass es jemanden in dir gibt, der dich schlicht unterstützt und dir unter die Arme greift. Ich weiß ja nicht, aber vielleicht bist du derzeit sehr müde, gestresst, erschöpft oder so, so dass dieser sich um den Haushalt, Einkauf usw. kümmert?
Diese Alleingänge werden weniger werden, wenn du die innere Kommunikation förderst. Ja, jetzt bist du erst einmal verwirrt und natürlich macht das Ganze auch Angst, verstehe ich gut, aber es wird besser.
Gib dir Zeit.
Ganz liebe Grüße
ich kann deine Verwirrung und auch deine Zweifel sehr gut verstehen. Es tut mir leid, dass es dir gerade so geht .
Vielleicht ist es bei dir ähnlich wie bei mir. Sobald "das Ding" einen Namen erhalten hat und man es für sich angenommen hat, scheint es erst einmal außer Kontrolle zu geraten. Ich habe es mir so erklärt, dass ich ein Bewusstsein nun für meine "Störung" habe und es mir deswegen mehr auffällt.
So nun zu deinen Fragen:
Ja, das kann man allerdings.Kann man eine Amnesie für Amnesien haben?
Das kann durchaus möglich sein. Es ist nicht selten, dass man noch nicht zu allen (vielleicht auch nie) eine Verbindung hat. Vielleicht aber war es auch ein dir bekannter Anteil, der es einfach nicht Preis geben möchte-warum auch immer.Kann es ein bis jetzt unbekannter Anteil sein?
[/quote]Der sich aber in seinem Verhalten kaum von mir unterscheidet? Was kann er denn für eine Funktion und Absicht haben?
Vielleicht kennt das ja jemand ähnlich von euch. Ich bin gerade einfach nur verwirrt...
Das kann sogar sehr wahrscheinlich sein. Meist unterscheiden sich die Alltagsaußenpersönlichkeiten (die Erwachsenen) nicht so stark von dir selbst. Es könnte sein, (reine Spekulation meinerseits)dass es jemanden in dir gibt, der dich schlicht unterstützt und dir unter die Arme greift. Ich weiß ja nicht, aber vielleicht bist du derzeit sehr müde, gestresst, erschöpft oder so, so dass dieser sich um den Haushalt, Einkauf usw. kümmert?
Diese Alleingänge werden weniger werden, wenn du die innere Kommunikation förderst. Ja, jetzt bist du erst einmal verwirrt und natürlich macht das Ganze auch Angst, verstehe ich gut, aber es wird besser.
Gib dir Zeit.
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Liebe Hope,
vielen Dank für deine Antwort!
In der Tat erlebe ich im Moment eine sehr stressige Zeit. Angefangen hat es Sylvester, als plötzlich einer der damaligen Täter bei mir zu Hause vor der Tür stand. Das hat alles durcheinander gesprengt. Es war die Hölle auf Erden...
Dann gehen mir bald die Stunden für meine Therapie aus wenn meine Therapeutin und ich den Verfahrenswechsel nicht durchbekommen. Gerade jetzt wo wie endlich eine so gute Vertrauensbasis haben und mir unsere Stunden so viel bringen. Das Warten, ob die Erwerbsminderungsrente durch geht und die davon abhängige finanzielle Situation. Ein Vorgespräch in einer Klinik in 1,5 Wochen....es ist im Moment wirklich nicht gerade einfach und ich fühle mich wirklich mit den Nerven zu Fuß. Vielleicht ist es wirklich ein Anteil, der mich unterstützen möchte...
Bin gerade etwas blockiert. Schreibe später vielleicht noch ein wenig mehr
Einen ganz lieben Gruß
AMY
vielen Dank für deine Antwort!
In der Tat erlebe ich im Moment eine sehr stressige Zeit. Angefangen hat es Sylvester, als plötzlich einer der damaligen Täter bei mir zu Hause vor der Tür stand. Das hat alles durcheinander gesprengt. Es war die Hölle auf Erden...
Dann gehen mir bald die Stunden für meine Therapie aus wenn meine Therapeutin und ich den Verfahrenswechsel nicht durchbekommen. Gerade jetzt wo wie endlich eine so gute Vertrauensbasis haben und mir unsere Stunden so viel bringen. Das Warten, ob die Erwerbsminderungsrente durch geht und die davon abhängige finanzielle Situation. Ein Vorgespräch in einer Klinik in 1,5 Wochen....es ist im Moment wirklich nicht gerade einfach und ich fühle mich wirklich mit den Nerven zu Fuß. Vielleicht ist es wirklich ein Anteil, der mich unterstützen möchte...
Bin gerade etwas blockiert. Schreibe später vielleicht noch ein wenig mehr
Einen ganz lieben Gruß
AMY
Ein bißchen Nähe
ist nicht genug
für die große Sehnsucht
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Ein bißchen Vertrauen
ist nicht genug
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Ein bißchen Liebe
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ein erfülltes Leben
zu führen.
Hi Amy,
oh weia...Das klingt fürchterlich belastend alles. Ich bin gerade in einer ähnlichen (außer Täterkontakt) Situation, auch bei mir ist alles fraglich. Kann in etwa nachempfinden, wie es dir mit all dem gerade geht. Es ist schwer auszuhalten. Gerade wenn auch noch die äußere Sicherheit gefärhdet ist, wird das innere System instabil. Du mit all deinen Anteil bist eh fragil, bricht im Außen auch etwas weg, oder gar gleich alles, ist es kein Wunder, dass es dir geht, wie es dir geht.
Bitte nimm deine Blockierung sehr ernst, wahrscheinlich passt es dem Anteil nicht, wenn du zu viel Preis gibst. Er wird nicht umsonst da sein. Sieh deine Anteile als Schutz deiner Selbst und akzeptiere die Grenzen, dann wird es sich wieder etwas beruhigen.
Ich wünsche dir sehr, dass als bald wieder mehr Klarheit und Stabilität in dein Leben kommt und ich drücke dir die Daumen, dass der Antrag durchgeht!!
Liebe Grüße
oh weia...Das klingt fürchterlich belastend alles. Ich bin gerade in einer ähnlichen (außer Täterkontakt) Situation, auch bei mir ist alles fraglich. Kann in etwa nachempfinden, wie es dir mit all dem gerade geht. Es ist schwer auszuhalten. Gerade wenn auch noch die äußere Sicherheit gefärhdet ist, wird das innere System instabil. Du mit all deinen Anteil bist eh fragil, bricht im Außen auch etwas weg, oder gar gleich alles, ist es kein Wunder, dass es dir geht, wie es dir geht.
Bitte nimm deine Blockierung sehr ernst, wahrscheinlich passt es dem Anteil nicht, wenn du zu viel Preis gibst. Er wird nicht umsonst da sein. Sieh deine Anteile als Schutz deiner Selbst und akzeptiere die Grenzen, dann wird es sich wieder etwas beruhigen.
Ich wünsche dir sehr, dass als bald wieder mehr Klarheit und Stabilität in dein Leben kommt und ich drücke dir die Daumen, dass der Antrag durchgeht!!
Liebe Grüße
Liebe Amy
ich kann mich dem, was Hope hier geschrieben hat nur anschliessen, vor allem:
Der Überlebensmechanismus Dissoziation sorgt also dafür, dass du den Alltag trotzdem noch geregelt kriegst. Dass in dieser Stressphase ein Anteil dann gerade so normale und automatisierte Dinge wie Einkaufen erledigt, kenne ich auch nur zu gut, bei mir ist das eine sehr zuverlässige Teilpersönlichkeit.
Mir geht es ebenso, wenn ich Stress bekomme, neige ich dazu, mehr aufzuspalten ich habe dann auch längere Abwesenheiten. Geht es allgemein gut, bin ich integrierter und habe nur traumatische Anteile, die vor allem in der Therapie getriggert werden, um sie in die Gesamtpersönlichkeit einzubinden.
Ich habe noch über die Sache mit dem Bild von deinem Hund nachgedacht, das ohne dein Wissen in der Zeitung erschienen ist. Vielleicht möchte ja ein Anteil ein normales Leben führen, stolz sein und sich zeigen mit dem, was er hat und was ihm wichtig ist. Während du, oder ein anderer Anteil, Angst empfindest, damit falschen Menschen ein Signal zu geben. Das ist jetzt aber nur eine reine Spekulation von mir, nimm mir das bitte nicht übel.
Ich habe von dir in einem anderen Beitrag, glaube ich, einmal gelesen, dass du gerne schreibst, das interessiert mich persönlich auch sehr, weil es für mich ein wesentlicher Bewältigungsmechanismus geworden ist, vor allem deswegen, weil die Anteile sich zeigen durften, so sein durften wie sie sich erleben und dadurch auch miteinander in Verbindung treten konnten.
Ich meinen damit nicht nur ein Tagebuch, in dem die Anteile kommunizieren können, das hatten wir auch, sondern richtige kurze, fiktive Phantasiegeschichten mit deinen Anteile als Personen. Vielleicht kannst du so dem Anteil, der am Hundewettbewerb teilgenommen hat, eine Stimme und ein Gesicht geben, indem du ihm eine Geschichte schenkst. Daraus könntest du dann vielleicht mit deiner Therapeutin gemeinsam herausbekommen, in welchem Zusammenhang der Anteil wirklich agiert. Und es ist gleichzeitig aus einem Problem eine Geschichte entstanden, aus einem Haufen Sch.. ein Stückchen Blattgold. Mir gibt das auch oft in Krisen Sicherheit, wenn ich etwas geschrieben habe, weil ich dann aktiv war und nicht hilflos meinen Dissozies ausgeliefert. Ausserdem kann ich mir selbst helfen und brauche nicht immer meinen Thera, den ich eh schon viel zu viel belaste.
Was an Sylvester passiert ist ist sch... Kannst du dich denn auf deinen Freund verlassen? Wenn du überlegst, wem du sonst noch ein wenig vertrauen kannst, wird dich das von der Therapeutin etwas unabhängiger machen und dir das schwere Abwarten erleichtern, bis das mit der Verlängerung geklärt ist.
Die Situation ist wirklich sehr belastend, ich habe diese Verlängerungssorgen auch schon öfters erlebet, wir machen ja schon länger Therapie.
Krisen im System gibt es glaube ich bei dissoziativen Störungen häufiger, ich habe aber immer die Erfahrung gemacht, dass sie vorbeigingen und ich sie von Mal zu Mal besser managen konnte.
Daran versuche ich mich auch gerade festzuhalten, denn ich habe vor kurzem den Fehler gemacht zu meinen mittlerweile recht alten Eltern nach Hause zu fahren, was mich wieder einem grossen Gefühlschaos ausgesetzt hat. Wie konnte ich nur wieder so blöd sein! Alles wurde aufgewühlt, viele um Jahre zurückgeworfen. Dummerweise musste ich den Termin genauso legen (wir waren abhängig von den Schulferien), dass mein Thera jetzt Urlaub hat. Kaum zu Hause ging es dann natürlich wieder los mit dem Chaos und ich habe es zum Glück geschafft, bei einem Psychiater einen Notfalltermin zu bekommen. Weil ich aber derartige Ausfälle schon kenne, versuche ich, mich darauf zu verlassen, dass sich das System wieder einpendelt.
Ich drücke dir also zusammen mit Hope ganz fest die Daumen! Du schaffst das!
Viele Grüsse und Köpfchen hoch!
Traumnixe
ich kann mich dem, was Hope hier geschrieben hat nur anschliessen, vor allem:
.Hope° hat geschrieben:Gerade wenn auch noch die äußere Sicherheit gefährdet ist, wird das innere System instabil. Du mit all deinen Anteil bist eh fragil, bricht im Außen auch etwas weg, oder gar gleich alles, ist es kein Wunder, dass es dir geht, wie es dir geht.
Der Überlebensmechanismus Dissoziation sorgt also dafür, dass du den Alltag trotzdem noch geregelt kriegst. Dass in dieser Stressphase ein Anteil dann gerade so normale und automatisierte Dinge wie Einkaufen erledigt, kenne ich auch nur zu gut, bei mir ist das eine sehr zuverlässige Teilpersönlichkeit.
Mir geht es ebenso, wenn ich Stress bekomme, neige ich dazu, mehr aufzuspalten ich habe dann auch längere Abwesenheiten. Geht es allgemein gut, bin ich integrierter und habe nur traumatische Anteile, die vor allem in der Therapie getriggert werden, um sie in die Gesamtpersönlichkeit einzubinden.
Ich habe noch über die Sache mit dem Bild von deinem Hund nachgedacht, das ohne dein Wissen in der Zeitung erschienen ist. Vielleicht möchte ja ein Anteil ein normales Leben führen, stolz sein und sich zeigen mit dem, was er hat und was ihm wichtig ist. Während du, oder ein anderer Anteil, Angst empfindest, damit falschen Menschen ein Signal zu geben. Das ist jetzt aber nur eine reine Spekulation von mir, nimm mir das bitte nicht übel.
Ich habe von dir in einem anderen Beitrag, glaube ich, einmal gelesen, dass du gerne schreibst, das interessiert mich persönlich auch sehr, weil es für mich ein wesentlicher Bewältigungsmechanismus geworden ist, vor allem deswegen, weil die Anteile sich zeigen durften, so sein durften wie sie sich erleben und dadurch auch miteinander in Verbindung treten konnten.
Ich meinen damit nicht nur ein Tagebuch, in dem die Anteile kommunizieren können, das hatten wir auch, sondern richtige kurze, fiktive Phantasiegeschichten mit deinen Anteile als Personen. Vielleicht kannst du so dem Anteil, der am Hundewettbewerb teilgenommen hat, eine Stimme und ein Gesicht geben, indem du ihm eine Geschichte schenkst. Daraus könntest du dann vielleicht mit deiner Therapeutin gemeinsam herausbekommen, in welchem Zusammenhang der Anteil wirklich agiert. Und es ist gleichzeitig aus einem Problem eine Geschichte entstanden, aus einem Haufen Sch.. ein Stückchen Blattgold. Mir gibt das auch oft in Krisen Sicherheit, wenn ich etwas geschrieben habe, weil ich dann aktiv war und nicht hilflos meinen Dissozies ausgeliefert. Ausserdem kann ich mir selbst helfen und brauche nicht immer meinen Thera, den ich eh schon viel zu viel belaste.
Was an Sylvester passiert ist ist sch... Kannst du dich denn auf deinen Freund verlassen? Wenn du überlegst, wem du sonst noch ein wenig vertrauen kannst, wird dich das von der Therapeutin etwas unabhängiger machen und dir das schwere Abwarten erleichtern, bis das mit der Verlängerung geklärt ist.
Die Situation ist wirklich sehr belastend, ich habe diese Verlängerungssorgen auch schon öfters erlebet, wir machen ja schon länger Therapie.
Krisen im System gibt es glaube ich bei dissoziativen Störungen häufiger, ich habe aber immer die Erfahrung gemacht, dass sie vorbeigingen und ich sie von Mal zu Mal besser managen konnte.
Daran versuche ich mich auch gerade festzuhalten, denn ich habe vor kurzem den Fehler gemacht zu meinen mittlerweile recht alten Eltern nach Hause zu fahren, was mich wieder einem grossen Gefühlschaos ausgesetzt hat. Wie konnte ich nur wieder so blöd sein! Alles wurde aufgewühlt, viele um Jahre zurückgeworfen. Dummerweise musste ich den Termin genauso legen (wir waren abhängig von den Schulferien), dass mein Thera jetzt Urlaub hat. Kaum zu Hause ging es dann natürlich wieder los mit dem Chaos und ich habe es zum Glück geschafft, bei einem Psychiater einen Notfalltermin zu bekommen. Weil ich aber derartige Ausfälle schon kenne, versuche ich, mich darauf zu verlassen, dass sich das System wieder einpendelt.
Ich drücke dir also zusammen mit Hope ganz fest die Daumen! Du schaffst das!
Viele Grüsse und Köpfchen hoch!
Traumnixe
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Liebe Hope, liebe Traumnixe,
vielen lieben Dank für eure Beiträge. Es bedeutet mir sehr viel, dass hier Menschen gefunden habe die mich verstehen. Verstehen im Sinne von Ähnlichem durchmachen.
Mein Gefühl sagt mir auch, dass wenn ich unter Stress oder enormen Druck stehe mehr Anteile aktiv sind als sonst. Gerade heute Nachmittag war es wieder so, dass ich in den Keller wollte zum Wäsche aufhängen, die Wäsche aber schon aufgehängt war. Hab mich bei meinem Freund bedankt, der aber meinte das hätte ich selbst eine halbe Stunde zuvor erledigt. Allgemein wird dann meine Symptomatik wieder schlechter. Ich esse unregelmäßiger und verletze mich häufiger selbst.
Mein Freund geht mit der Situation im allgemeinen sehr verständnisvoll um. Er steht hinter mir wie ein Fels in der Brandung, auf ihn kann ich mich immer verlassen. Er hat mir immer geglaubt, in den Momenten in denen ich selbst noch gezweifelt habe. Er hat mir auch mit der Akzeptanz der Diagnose an sich geholfen. Er sagte für ändere sich nichts. Das Kind hätte halt jetzt nur einen Namen. Sagt man doch so.
Ja das was an Silvester passiert ist war retraumatisierend in vielerlei Hinsicht. Mein Freund war auswärts Silvester feiern und ich hatte mir vorgenommen das Haus zu putzen. Unzen standen die Türen offen damit das Gewischte schneller trocknet. Ich war oben am sagen und plötzlich stand meine Mutter in der Tür zu der ich schon länger den Kontakt abgebrochen habe, weil sie Mittäterin ist und vor allem auch, weil sie seitdem mein Vater tot ist regen Kontakt zu diesem Mann hat. Obwohl sie weiß was er getan hat, es aber nicht glaubt. Das war die erste massive Grenzüberschreitend. Aber ich konnte nichts tun. Ich stand da wie angewurzelt und in mir ging die Post ab. Manche Anteile haben sich gefreut, manche waren unendlich traurig und ich- nunja- meine Wut, die ich mir endlich eingestehen konnte war wie weggeblasen. Ich fühlte mich unendlich leer und vor allem unfähig zu reagieren. Sie faselte irgendwelche unwichtigen Dinge und dann kam " jetzt wo dein Freund nicht da ist, könnt ihr ja mal in Ruhe miteinander reden", ich hörte Schritte auf der Treppe und dann ist da nichts mehr. Ich bin Stunden später im Bett aufgewacht, matschige Schuhe standen davor, also war ich wohl auch noch mit dem Hund raus. Bis ich mir erlauben konnte meinem Freund anzurufen war Neujahr. Der hat dann meinen Bruder angerufen, der gekommen und solange bei mir geblieben ist bis mein Freund da war. Was in der Zwischenzeit passiert ist haben ich und meine Therapeutin im Kontakt zu den Anteilen mittlerweile rekonstruieren können. Er hat mich zwar körperlich nicht angetastet, aber mich völlig unter Druck gesetzt. Versucht herauszubekommen an was ich mich erinnern kann und als er am Ziel war einen Zettel geschrieben auf dem genau 4 Worte stammen. Sam Stone Bugs Bunny in Disneyland, 2 Paradebeispiele für falsche Erinnerungen.
Tja....zunächst war ich enttäuscht von meiner Mutter. Sie hat mich ihm schon wieder ausgeliefert. Wie damals....aber was kann man schon von einer Frau erwarten, die jahrelang weg sieht beim eigenen Mann und seinen "Freunden". Bei mir kehrt mittlerweile wieder diese Wut zurück, die ich aber wunderbar entlasten finde. Belastend finde ich nur, dass die jüngeren Anteile diese Wut nicht verstehen, daran nichts schlimmes finden und ihrer Mutter hinterher trauern. Wütend auf mich sind, weil ich den Kontakt abgebrochen habe. Nicht dass ich dafür kein Verständnis hätte. Kinder sind auf die Zuwendung ihrer Eltern angewiesen und bevor es keine gibt, dann lieber schlechte. Doch ich weiß, dass ich dem nicht nachgeben darf. Beim Täterkontakt gibt es keine Kompromisse. Es fühlt sich manchmal einfach alles so widersprüchlich an.
Fortsetzung im nächsten Beitrag
vielen lieben Dank für eure Beiträge. Es bedeutet mir sehr viel, dass hier Menschen gefunden habe die mich verstehen. Verstehen im Sinne von Ähnlichem durchmachen.
Mein Gefühl sagt mir auch, dass wenn ich unter Stress oder enormen Druck stehe mehr Anteile aktiv sind als sonst. Gerade heute Nachmittag war es wieder so, dass ich in den Keller wollte zum Wäsche aufhängen, die Wäsche aber schon aufgehängt war. Hab mich bei meinem Freund bedankt, der aber meinte das hätte ich selbst eine halbe Stunde zuvor erledigt. Allgemein wird dann meine Symptomatik wieder schlechter. Ich esse unregelmäßiger und verletze mich häufiger selbst.
Mein Freund geht mit der Situation im allgemeinen sehr verständnisvoll um. Er steht hinter mir wie ein Fels in der Brandung, auf ihn kann ich mich immer verlassen. Er hat mir immer geglaubt, in den Momenten in denen ich selbst noch gezweifelt habe. Er hat mir auch mit der Akzeptanz der Diagnose an sich geholfen. Er sagte für ändere sich nichts. Das Kind hätte halt jetzt nur einen Namen. Sagt man doch so.
Ja das was an Silvester passiert ist war retraumatisierend in vielerlei Hinsicht. Mein Freund war auswärts Silvester feiern und ich hatte mir vorgenommen das Haus zu putzen. Unzen standen die Türen offen damit das Gewischte schneller trocknet. Ich war oben am sagen und plötzlich stand meine Mutter in der Tür zu der ich schon länger den Kontakt abgebrochen habe, weil sie Mittäterin ist und vor allem auch, weil sie seitdem mein Vater tot ist regen Kontakt zu diesem Mann hat. Obwohl sie weiß was er getan hat, es aber nicht glaubt. Das war die erste massive Grenzüberschreitend. Aber ich konnte nichts tun. Ich stand da wie angewurzelt und in mir ging die Post ab. Manche Anteile haben sich gefreut, manche waren unendlich traurig und ich- nunja- meine Wut, die ich mir endlich eingestehen konnte war wie weggeblasen. Ich fühlte mich unendlich leer und vor allem unfähig zu reagieren. Sie faselte irgendwelche unwichtigen Dinge und dann kam " jetzt wo dein Freund nicht da ist, könnt ihr ja mal in Ruhe miteinander reden", ich hörte Schritte auf der Treppe und dann ist da nichts mehr. Ich bin Stunden später im Bett aufgewacht, matschige Schuhe standen davor, also war ich wohl auch noch mit dem Hund raus. Bis ich mir erlauben konnte meinem Freund anzurufen war Neujahr. Der hat dann meinen Bruder angerufen, der gekommen und solange bei mir geblieben ist bis mein Freund da war. Was in der Zwischenzeit passiert ist haben ich und meine Therapeutin im Kontakt zu den Anteilen mittlerweile rekonstruieren können. Er hat mich zwar körperlich nicht angetastet, aber mich völlig unter Druck gesetzt. Versucht herauszubekommen an was ich mich erinnern kann und als er am Ziel war einen Zettel geschrieben auf dem genau 4 Worte stammen. Sam Stone Bugs Bunny in Disneyland, 2 Paradebeispiele für falsche Erinnerungen.
Tja....zunächst war ich enttäuscht von meiner Mutter. Sie hat mich ihm schon wieder ausgeliefert. Wie damals....aber was kann man schon von einer Frau erwarten, die jahrelang weg sieht beim eigenen Mann und seinen "Freunden". Bei mir kehrt mittlerweile wieder diese Wut zurück, die ich aber wunderbar entlasten finde. Belastend finde ich nur, dass die jüngeren Anteile diese Wut nicht verstehen, daran nichts schlimmes finden und ihrer Mutter hinterher trauern. Wütend auf mich sind, weil ich den Kontakt abgebrochen habe. Nicht dass ich dafür kein Verständnis hätte. Kinder sind auf die Zuwendung ihrer Eltern angewiesen und bevor es keine gibt, dann lieber schlechte. Doch ich weiß, dass ich dem nicht nachgeben darf. Beim Täterkontakt gibt es keine Kompromisse. Es fühlt sich manchmal einfach alles so widersprüchlich an.
Fortsetzung im nächsten Beitrag
Ein bißchen Nähe
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Fortsetzung
Ja die Sache mit der Therapiepause...davor habe ich einfach große Angst. Weil es gerade angefangen hat, von dieser Retraumatisierung mal abgesehen, vor- und aufwärts zu gehen. Ich habe Angst, dass dann wieder alles zusammenbricht. Ich wieder nur "funktioniere", wie ich es eigentlich schon mein ganzes Leben lang getan habe. Ich möchte endlich Leben. Die Therapie hat mich endlich wieder ein klein wenig näher an meine Gefühle gebracht. Davor bin ich rum gelaufen wie ein Zombie. Ich hätte genauso gut tot sein können. Innerlich war ich es ja auch irgendwie. Natürlich würde es auch ohne Therapie irgendwie gehen, aber wahrscheinlich um so Vieles langsamer. Ich möchte irgendwann wieder arbeiten können, eigene Kinder haben können. Gänzlich ohne Essstörung und SVV. Ohne Panikattacken und Schlafstörung, Flashbacks . Halt ich sein mit kooperierenden Anteilen. Sagen können das ist meine Vergangenheit. Es war schlimm. Aber es war. Eine wunderbare Vision die Zukunft werden könnte. Aber ich sehe mich im Moment noch nicht an dem Punkt das gänzlich alleine schaffen zu können. Deswegen strebt meine Therapeutin ja auch den Verfahrenswechsel zur VT an. Damit wir noch genug Stunden haben. Sie kann mir natürlich nicht garantieren dass es klappt, aber sie hat mir versprochen, dass sie alles in ihrer Macht stehende tun wird damit das klappt. Verlassen darauf, dass es funktioniert dürfen wir uns natürlich nicht.
Auch deine Krise wird vorübergehen liebe Traumnixe. Manchmal tut man Dinge obwohl man eigentlich genau weiß, dass sie einem nicht gut tun. Auch das kenne ich von mir unglaublich gerade in der Anfangszeit meiner Therapie komischerweise auch immer dann wenn meine Therapie im Urlaub war. Ich weiß ja nicht genau welche Rolle deine Eltern spielen, aber du merkst ja auch jetzt wieder das es ganz schlecht für dich ist. Ich weiß ja auch nicht warum du es tust. Sei es aus " Pflichtgefühl" , Sehnsucht...
Mir hat es geholfen den Kontakt zu meiner Mutter abbrechen zu können, mir vor Augen zu führen was sie mir angetan hat. Mich zu fragen, wenn das die Mutter deines Freundes wäre würdest du es gutheißen wenn er noch Kontakt hätte und es ihm danach so schlecht gehen würde? Ich weiß, dass man bei Anderen gerne andere Maßstäbe setzt als bei sich selbst. Leider. Es war verdammt nicht einfach. Ich wurde wochenlang von meinem schlechten Gewissen förmlich überrannt, redete mir ein sie habe es nicht so gemeint, vielleicht gar nicht gemerkt. Aber eines Abends saßen mein Freund und ich am Tisch, ich mal wieder völlig fertig wegen eines Besuches bei ihr und er sagte: Es tut mir leid, aber du machst im Grunde nichts anderes als deine Mutter. Du setzt deine Anteile deiner Mutter aus, die Mittäterin ist. Ich weiß, dass es welche gibt, die das wollen, die das freut, aber auch welche die das nicht ertragen können. Du musst sie schützen. Wer wenn nicht du." Im ersten Moment hätte ich ihn am liebsten umgebracht, war rasend vor Wut und es dauerte einige Tage bis ich begriffen hatte. Manchmal ist es auch heute nicht einfach. Aber dieser Schutz im Außen muss einfach sein.
Vielen Dank für eure aufmunternden Worte nochmals. Mir das mal von der Seele geschrieben zu haben tut mir wirklich sehr gut. Ich fühle mich ein wenig besser.
Viele liebe Grüße
AMY
Ja die Sache mit der Therapiepause...davor habe ich einfach große Angst. Weil es gerade angefangen hat, von dieser Retraumatisierung mal abgesehen, vor- und aufwärts zu gehen. Ich habe Angst, dass dann wieder alles zusammenbricht. Ich wieder nur "funktioniere", wie ich es eigentlich schon mein ganzes Leben lang getan habe. Ich möchte endlich Leben. Die Therapie hat mich endlich wieder ein klein wenig näher an meine Gefühle gebracht. Davor bin ich rum gelaufen wie ein Zombie. Ich hätte genauso gut tot sein können. Innerlich war ich es ja auch irgendwie. Natürlich würde es auch ohne Therapie irgendwie gehen, aber wahrscheinlich um so Vieles langsamer. Ich möchte irgendwann wieder arbeiten können, eigene Kinder haben können. Gänzlich ohne Essstörung und SVV. Ohne Panikattacken und Schlafstörung, Flashbacks . Halt ich sein mit kooperierenden Anteilen. Sagen können das ist meine Vergangenheit. Es war schlimm. Aber es war. Eine wunderbare Vision die Zukunft werden könnte. Aber ich sehe mich im Moment noch nicht an dem Punkt das gänzlich alleine schaffen zu können. Deswegen strebt meine Therapeutin ja auch den Verfahrenswechsel zur VT an. Damit wir noch genug Stunden haben. Sie kann mir natürlich nicht garantieren dass es klappt, aber sie hat mir versprochen, dass sie alles in ihrer Macht stehende tun wird damit das klappt. Verlassen darauf, dass es funktioniert dürfen wir uns natürlich nicht.
Auch deine Krise wird vorübergehen liebe Traumnixe. Manchmal tut man Dinge obwohl man eigentlich genau weiß, dass sie einem nicht gut tun. Auch das kenne ich von mir unglaublich gerade in der Anfangszeit meiner Therapie komischerweise auch immer dann wenn meine Therapie im Urlaub war. Ich weiß ja nicht genau welche Rolle deine Eltern spielen, aber du merkst ja auch jetzt wieder das es ganz schlecht für dich ist. Ich weiß ja auch nicht warum du es tust. Sei es aus " Pflichtgefühl" , Sehnsucht...
Mir hat es geholfen den Kontakt zu meiner Mutter abbrechen zu können, mir vor Augen zu führen was sie mir angetan hat. Mich zu fragen, wenn das die Mutter deines Freundes wäre würdest du es gutheißen wenn er noch Kontakt hätte und es ihm danach so schlecht gehen würde? Ich weiß, dass man bei Anderen gerne andere Maßstäbe setzt als bei sich selbst. Leider. Es war verdammt nicht einfach. Ich wurde wochenlang von meinem schlechten Gewissen förmlich überrannt, redete mir ein sie habe es nicht so gemeint, vielleicht gar nicht gemerkt. Aber eines Abends saßen mein Freund und ich am Tisch, ich mal wieder völlig fertig wegen eines Besuches bei ihr und er sagte: Es tut mir leid, aber du machst im Grunde nichts anderes als deine Mutter. Du setzt deine Anteile deiner Mutter aus, die Mittäterin ist. Ich weiß, dass es welche gibt, die das wollen, die das freut, aber auch welche die das nicht ertragen können. Du musst sie schützen. Wer wenn nicht du." Im ersten Moment hätte ich ihn am liebsten umgebracht, war rasend vor Wut und es dauerte einige Tage bis ich begriffen hatte. Manchmal ist es auch heute nicht einfach. Aber dieser Schutz im Außen muss einfach sein.
Vielen Dank für eure aufmunternden Worte nochmals. Mir das mal von der Seele geschrieben zu haben tut mir wirklich sehr gut. Ich fühle mich ein wenig besser.
Viele liebe Grüße
AMY
Ein bißchen Nähe
ist nicht genug
für die große Sehnsucht
nach Zärtlichkeit.
Ein bißchen Vertrauen
ist nicht genug
für die schwierige Suche
nach Geborgenheit.
Ein bißchen Liebe
ist nicht genug
für die ehrlichen Versuche,
ein erfülltes Leben
zu führen.
Liebe Amy,
ich bin gerade sprachlos ob des Verhaltens deiner Mutter. Gut, dass du Wut spürst, ich schäume vor Wut bei dem Gedanken daran.
Die Ambivalenz ihr gegenüber kann ich gut verstehen, es geht mir bei meiner Mutter nicht anders. Ich finde die Worte deines Freundes ganz wunderbar und sehr einfühlsam. Er hat recht du (ich auch) hast nun die Verantwortung dich zu schützen, die Erwachsene ("Mutter") zu sein, die dir damals so gefehlt hat.
Weißt was? Ich habe irgendwie das Gefühl (warum auch immer, hellsehen kann ich nicht) das deine Therapeutin das hinbekommen wird. Vielleicht wirst du es uns hier ja wissen lassen, ob es weiter geht.
Ansonsten lass dir gesagt sein, dass ich dich als starke Frau empfinde. Du wirst sicher mal eine tolle Mama sein, das SVV nicht mehr benötigen und auch die Flashback's wirst du bald nicht mehr "brauchen". Du bist auf deinem Weg und selbst wenn die Therapie erst einmal pausieren müsste, du hast dich schon verändert, ein Weg zurück gibt es nicht mehr, er geht nur vorwärts.
Wenngleich ich deine Angst verstehe. Sieh mal, ich hatte die Gleichen, bin nun seit einem Jahr (bis auf 5 Sitzungen) ohne Therapie und ich bin nicht wieder auf Reset. Ganz im Gegenteil, dass was ich lernte habe ich immer noch nicht vergessen und ich arbeite derzeit alleine hart an mir. Es geht mal vor und mal ein wenig zurück, aber "Zombie" bin ich nicht mehr geworden. Wie auch? Ich habe mich weiterentwickelt und das hast du auch.
Herzliche Grüße
ich bin gerade sprachlos ob des Verhaltens deiner Mutter. Gut, dass du Wut spürst, ich schäume vor Wut bei dem Gedanken daran.
Die Ambivalenz ihr gegenüber kann ich gut verstehen, es geht mir bei meiner Mutter nicht anders. Ich finde die Worte deines Freundes ganz wunderbar und sehr einfühlsam. Er hat recht du (ich auch) hast nun die Verantwortung dich zu schützen, die Erwachsene ("Mutter") zu sein, die dir damals so gefehlt hat.
Weißt was? Ich habe irgendwie das Gefühl (warum auch immer, hellsehen kann ich nicht) das deine Therapeutin das hinbekommen wird. Vielleicht wirst du es uns hier ja wissen lassen, ob es weiter geht.
Ansonsten lass dir gesagt sein, dass ich dich als starke Frau empfinde. Du wirst sicher mal eine tolle Mama sein, das SVV nicht mehr benötigen und auch die Flashback's wirst du bald nicht mehr "brauchen". Du bist auf deinem Weg und selbst wenn die Therapie erst einmal pausieren müsste, du hast dich schon verändert, ein Weg zurück gibt es nicht mehr, er geht nur vorwärts.
Wenngleich ich deine Angst verstehe. Sieh mal, ich hatte die Gleichen, bin nun seit einem Jahr (bis auf 5 Sitzungen) ohne Therapie und ich bin nicht wieder auf Reset. Ganz im Gegenteil, dass was ich lernte habe ich immer noch nicht vergessen und ich arbeite derzeit alleine hart an mir. Es geht mal vor und mal ein wenig zurück, aber "Zombie" bin ich nicht mehr geworden. Wie auch? Ich habe mich weiterentwickelt und das hast du auch.
Herzliche Grüße
Hallo ihr Lieben,
war von Euch schon mal jemand in der Rhein-Klinik Bad Honnef? Habe dort demnächst ein ambulantes Vorgespräch. Habe vom Arzt eine Klinikeinweisung mitbekommen, da steht DIS als Diagnose drauf. Mal schauen, was die in der Klinik dazu meinen. Ich bin mir ja nicht sicher, ob das wirklich richtig ist. Also, ob ich das wirklich "habe".
Es ist eines meiner Kernprobleme, dass ich meine, immer funktionieren zu müssen. Und dass ich per Definition nicht krank, sondern faul bin. Das gilt auch bei körperlichen Krankheiten, von denen ich auch genug habe. Es ist für mich sehr schlimm, wenn ich etwas aus gesundheitlichen Gründen nicht hinkriege. Ich brauche dann ständig die Bestätigung von außen, dass es ok ist. Also, wenn ich nicht immer wieder gesagt bekomme, dass ich krank bin und was ich habe, dann werden meine inneren Stimmen so penetrant, dass ich deswegen über einen Therapieabbruch nachdenke bzw. aus der Klinik abhaue. Ich kann auch nur deshalb glauben, dass in meiner Kindheit etwas Schlimmes passiert ist, weil sich da Gerichte mit beschäftigt haben. Das ist für mich etwas greifbares. Ein Beweis, quasi. Ich habe auch meinen Therapeuten mal gefragt, ob er mich für krank hält. Weil, ich unterstelle mir selber immer, dass ich so tue, als wäre ich krank, weil ich mir davon irgendwelche Vorteile erhoffe. Ich bin nur noch nicht darauf gekommen, was das sein könnte. Denn immerhin habe ich dadurch meinen Freund verloren und das ist ja nunmal eher kein Vorteil.
In den Fragebogen der Klinik habe ich jedenfalls geschrieben, dass ich ein faules Stück Dreck bin und einen Tritt in den Hintern brauche. Kennt Ihr das auch, dieses permanente schlechte Gewissen?
war von Euch schon mal jemand in der Rhein-Klinik Bad Honnef? Habe dort demnächst ein ambulantes Vorgespräch. Habe vom Arzt eine Klinikeinweisung mitbekommen, da steht DIS als Diagnose drauf. Mal schauen, was die in der Klinik dazu meinen. Ich bin mir ja nicht sicher, ob das wirklich richtig ist. Also, ob ich das wirklich "habe".
Es ist eines meiner Kernprobleme, dass ich meine, immer funktionieren zu müssen. Und dass ich per Definition nicht krank, sondern faul bin. Das gilt auch bei körperlichen Krankheiten, von denen ich auch genug habe. Es ist für mich sehr schlimm, wenn ich etwas aus gesundheitlichen Gründen nicht hinkriege. Ich brauche dann ständig die Bestätigung von außen, dass es ok ist. Also, wenn ich nicht immer wieder gesagt bekomme, dass ich krank bin und was ich habe, dann werden meine inneren Stimmen so penetrant, dass ich deswegen über einen Therapieabbruch nachdenke bzw. aus der Klinik abhaue. Ich kann auch nur deshalb glauben, dass in meiner Kindheit etwas Schlimmes passiert ist, weil sich da Gerichte mit beschäftigt haben. Das ist für mich etwas greifbares. Ein Beweis, quasi. Ich habe auch meinen Therapeuten mal gefragt, ob er mich für krank hält. Weil, ich unterstelle mir selber immer, dass ich so tue, als wäre ich krank, weil ich mir davon irgendwelche Vorteile erhoffe. Ich bin nur noch nicht darauf gekommen, was das sein könnte. Denn immerhin habe ich dadurch meinen Freund verloren und das ist ja nunmal eher kein Vorteil.
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