Ja - ohne wenn und aber. Ich kann verstehen, dass du diese Wut in dir hast. Und sie wird dir helfen, dass du nicht wieder so eine Therapie machst.diesoderdas hat geschrieben: ↑Mi., 14.02.2024, 10:19 Im Auto sitzend war ich auf jeden Fall wütend. Und dachte mir, dass das Ziel einer Therapie doch eigentlich sein muss, dass ein Mensch wieder Lust auf Leben hat. Dass er/sie sich gewachsen fühlt, die eigenen Dinge anzugehen, dass wieder Zuversicht und Hoffnung entstehen kann.
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Ja, klingt gut. Mir fällt es allerdings extrem schwer, mir vorstellen zu können, dass es solche Begegnungen im therapeutischen Kontext gibt. In meinen Gedanken endet das immer in einer Katastrophe oder mindestens in einem Zustand massiven Frusts meinerseits.Philosophia hat geschrieben: ↑Mi., 14.02.2024, 10:28 Ich denke, es ist eine authentische Begegnung und wirkliche Auseinandersetzung, die langfristig in einem Wurzeln schlagen kann. Primär geprägt von Wohlwollen. Nicht zu nah, aber auch nicht zu distanziert. Was meinst du dazu?
Ich bin wirklich schon da gesessen und habe versucht, mir in Gedanken vorzustellen, wie es ablaufen müsste, damit es sich gut anfühlt, damit etwas gutes bei raus kommt. Und es fällt mir richtig schwer, diese Vorstellungskraft zu entwickeln.
Ich habe mal ein Buch gelesen, da sollte man sich in Gedanken Situationen vorstellen, die einem eigentlich Angst machen. Man sollte sich dabei aber vorstellen, wie die sich OHNE Angst anfühlen. Und in dieses Gefühl sollte man sich total reinfallen lassen und sie mit allen Sinnen wahrnehmen.
Theoretisch finde ich das eine tolle Idee und kann mir auch vorstellen, dass das sehr hilfreich sein kann. Nur - ich bekomme das nicht hin. Mein Hirn schafft es nicht, sich solche Situationen als schön auszumalen, obwohl ich es mit aller Anstrengung versuche.
So ähnlich ist das, wenn ich mir Therapie vorstelle, die gut laufen soll und wo ich mich sicher fühle.
Ja, hoffentlich. Letztens hätte ich einen Therapieplatz haben können. Das hat sich aber von Anfang an komisch angefühlt und da habe ich dann während den Probesitzungen abgelehnt.Philosophia hat geschrieben: ↑Mi., 14.02.2024, 10:30 Ich kann verstehen, dass du diese Wut in dir hast. Und sie wird dir helfen, dass du nicht wieder so eine Therapie machst.
Mir ist klar, dass ich eine neue Erfahrung eben nur ERFAHREN kann. Eine folgende Therapeutin (dass es eine Frau wird, bin ich mir sicher) muss mich aushalten können, wenn ich so ankomme, wie ich im Moment bin. Bin mir sicher, dass es das nicht oft geben wird und es entsprechen schwer zu finden sein wird. Habe ich in den letzten Probesitzungen gemerkt. Es strengt mich einfach an, NICHT zu sagen: Ich lass es besser sein.
(und in Gedanken höre ich gerade den ex Thera sagen: "Sag ich doch, sie werden sowieso nur miese Erfahrunge machen." obwohl ich ihn gar nicht hören will)
Hallo diesoderdas,diesoderdas hat geschrieben: ↑Mi., 14.02.2024, 10:19 Wenn ich mir vorstelle, dass ich - wie auch immer - länger so ein Lebensgefühl fühlen könnte, was ich da kurz gefühlt habe, dann wäre das extrem hilfreich. Dann wäre wieder Antrieb da. Wer Lust auf Leben hat und wer das wirklich in positiver Weise richtig spüren kann, der packt doch viel eher alles mögliche an.
[...]
Im Auto sitzend war ich auf jeden Fall wütend. Und dachte mir, dass das Ziel einer Therapie doch eigentlich sein muss, dass ein Mensch wieder Lust auf Leben hat. Dass er/sie sich gewachsen fühlt, die eigenen Dinge anzugehen, dass wieder Zuversicht und Hoffnung entstehen kann.
ich hoffe, es ist nicht zu gruselig, wenn ich hier einfach aus dem Nichts auftauche. Normalerweise lese ich sporadisch im Forum, habe aber sehr selten das Bedürfnis selber etwas zu schreiben.
Dein letzter Beitrag hat allerdings genau das bewirkt, weil du Gefühle beschreibst, die ich total nachfühlen kann obwohl ich sie selber so bisher nicht in Worten (oder überhaupt nur konkreten Gedanken) greifbar machen konnte. Ich kenne diese Freude am Leben, die du beschreibst ebenfalls nur von ganz kurzen und seltenen Momenten (bei mir meistens im Zusammenhang mit der Nähe zu Tieren oder schönen Momenten in der Natur, aber auch bei guten Gesprächen mit Freund/innen oder anderen Begegnungen mit Menschen und, ja, ebenfalls der Vorfreude auf Weihnachten als Kind) die es in den letzten Jahren für mich gar nicht mehr gab. Leider habe ich keine Ahnung, wie man dieses Gefühl gezielt herbei führen kann (Achtsamkeitsübungen und ähnliches helfen bei mir zum Beispiel gar nicht) und frage mich, was ich indirekt dafür tun könnte, das Gefühl der Freude am Leben wieder öfter zu haben. Also ich habe ich da keine hilfreiche Idee, eher eine ähnliche "Ausgangslage".
Dass du gerade in so einem guten Moment an eine furchtbare Therapie denken musstest kann ich schon nachfühlen, mir kommen in solchen Momenten nämlich auch oft negative Gedanken an völlig unzusammenhängend erscheinende Ereignisse aus der Vergangenheit. Extrem negative Therapieerfahrungen habe ich selber zum Glück nicht gemacht, eher völlig belanglose und neutrale. Und selbst die haben mich zeitweise ziemlich belastet, weil es eben nicht die so sehr erhoffte Unterstützung für den Weg raus aus meiner so negativen Gefühls- und Gedankenwelt war sondern zu absolut gar keiner Verbesserung geführt hat. Wenn ich in dieser Zeit (fast zwei Jahre) von anderer Seite unerwartet etwas positives in zwischenmenschlichen Beziehungen erlebt habe, hat mich gleichzeitig immer sehr enttäuscht und ratlos gemacht, warum das ausgerechnet in der Therapie so gar nicht möglich war, dass ich etwas positives aus den Gesprächen gezogen habe. Wie viel schlimmer muss das in einer richtig negativen Therapieerfahrung sein...
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Kann ja auch nicht funktionieren. Wenn du das nicht kennst, wie soll das gehen?diesoderdas hat geschrieben: ↑Mi., 14.02.2024, 10:56 Ich habe mal ein Buch gelesen, da sollte man sich in Gedanken Situationen vorstellen, die einem eigentlich Angst machen. Man sollte sich dabei aber vorstellen, wie die sich OHNE Angst anfühlen. Und in dieses Gefühl sollte man sich total reinfallen lassen und sie mit allen Sinnen wahrnehmen.
Theoretisch finde ich das eine tolle Idee und kann mir auch vorstellen, dass das sehr hilfreich sein kann. Nur - ich bekomme das nicht hin. Mein Hirn schafft es nicht, sich solche Situationen als schön auszumalen, obwohl ich es mit aller Anstrengung versuche.
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Ich finde es auch schwierig, sich etwas vorzustellen, was man nicht wenigstens im Ansatz mal real erlebt hat.
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Weiß nicht. Ich kann mir auch vorstellen, auf einem Elefanten zu reiten, obwohl ich noch nie auf einem Elefanten saß.
Wobei, jetzt habe ich ein ganz blödes Beispiel genommen, denn mir fällt gerade ein, dass ich eben doch schon mal auf einem Elefanten saß. Als Kind im Zirkus
Aber ich weiß schon, was ihr meint. Wenn man etwas überhaupt nicht kennt, dann ist es schwierig sich das in der Fantasie lebendig vorzustellen. Ebenso lassen sich Empfindungen wohl schwer vorstellen, wenn man diese Empfindungen so in der Art gar nicht kennt.
Und es sind nochmal zwei paar Schuhe, ob es lediglich darum geht, sich etwas bisher Unbekanntes vorzustellen, das mit keinem speziellen Gefühl verbunden ist (ich kann mir z.B. vorstellen, auf dem Mond zu stehen, ohne dass dabei ein bestimmtes Gefühl vorrangig da wäre) oder aber sich etwas als toll vorzustellen, was einfach nicht mit tollen Gefühlen assoziiert ist. Zweites ist eben erheblich schwieriger, und manchmal vielleicht sogar unmöglich.
Wobei, jetzt habe ich ein ganz blödes Beispiel genommen, denn mir fällt gerade ein, dass ich eben doch schon mal auf einem Elefanten saß. Als Kind im Zirkus
Aber ich weiß schon, was ihr meint. Wenn man etwas überhaupt nicht kennt, dann ist es schwierig sich das in der Fantasie lebendig vorzustellen. Ebenso lassen sich Empfindungen wohl schwer vorstellen, wenn man diese Empfindungen so in der Art gar nicht kennt.
Und es sind nochmal zwei paar Schuhe, ob es lediglich darum geht, sich etwas bisher Unbekanntes vorzustellen, das mit keinem speziellen Gefühl verbunden ist (ich kann mir z.B. vorstellen, auf dem Mond zu stehen, ohne dass dabei ein bestimmtes Gefühl vorrangig da wäre) oder aber sich etwas als toll vorzustellen, was einfach nicht mit tollen Gefühlen assoziiert ist. Zweites ist eben erheblich schwieriger, und manchmal vielleicht sogar unmöglich.
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Ich kann nur eines sagen - ich musste Liebe von außen erfahren, um für mich selbst Liebe empfinden zu können. Ich kannte diese ganzen Selbstliebetipps - nichts hat mir geholfen. Nun könnte und wollte ich mich gar nicht mehr so grausam behandeln wie früher. Ich kann mir sogar selbst Blumen kaufen.
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Ach was, ganz so einfach wird mir dann doch nicht gruselig
Vielleicht ist das, was wir da nur manchmal fühlen und dann als etwas so besonderes wahrnehmen, auch einfach nur das, was eigentlich Normalzustand sein sollte.Arbra hat geschrieben: ↑Mi., 14.02.2024, 11:38 Ich kenne diese Freude am Leben, die du beschreibst ebenfalls nur von ganz kurzen und seltenen Momenten (bei mir meistens im Zusammenhang mit der Nähe zu Tieren oder schönen Momenten in der Natur, aber auch bei guten Gesprächen mit Freund/innen oder anderen Begegnungen mit Menschen und, ja, ebenfalls der Vorfreude auf Weihnachten als Kind) die es in den letzten Jahren für mich gar nicht mehr gab.
Kann ich mir vorstellen. Worte, die man liest, sind nur Worte... manches muss erspürt und erlebt werden. Es ist schön, wenn du für dich heilsames bekommen hast/erleben durftest.Philosophia hat geschrieben: ↑Mi., 14.02.2024, 14:02 Ich kann nur eines sagen - ich musste Liebe von außen erfahren, um für mich selbst Liebe empfinden zu können. Ich kannte diese ganzen Selbstliebetipps - nichts hat mir geholfen.
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Ich wollte das dir sagen, um zu verdeutlichen, dass ich lange Zeit nicht daran geglaubt habe. Ich habe lange Zeit geglaubt, ich müsse alles aus mir selbst generieren und wenn ich das nicht schaffe, bin ich halt selbst Schuld, unfähig etc. - aber ich glaube, das geht überhaupt nicht. Darauf ist der Mensch von Anfang an nicht angelegt.diesoderdas hat geschrieben: ↑Mi., 14.02.2024, 14:21 Kann ich mir vorstellen. Worte, die man liest, sind nur Worte... manches muss erspürt und erlebt werden. Es ist schön, wenn du für dich heilsames bekommen hast/erleben durftest.
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Das möchte ich mal fett unterstreichen.Philosophia hat geschrieben: ↑Mi., 14.02.2024, 14:34 Ich habe lange Zeit geglaubt, ich müsse alles aus mir selbst generieren und wenn ich das nicht schaffe, bin ich halt selbst Schuld, unfähig etc. - aber ich glaube, das geht überhaupt nicht. Darauf ist der Mensch von Anfang an nicht angelegt.
Zu dem Vorstellen von Dingen, also speziell der Situation die man sich vorstellen soll ohne dass man dabei Angst hat: das könnte dadurch funktionieren, dass man etwas kombiniert, was man kennt, was es aber bis dahin nie gleichzeitig gab. Wenn ich also schon mal keine-Angst-hatte, dann könnte ich mir vorstellen, etwas bestimmtes zu tun und dabei auch keine-Angst-zu-haben. Ob das dann hilfreich ist, ist eine andere Frage, aber in meinem Kopf kriege ich das hin. Einen Vortrag halten, ja, würde ich im wahren Leben nicht ohne Angst schaffen bzw. habe ich das durchaus ausprobiert, weil ich dachte ich muss das in meinem Beruf können.... aber das Ergebnis war dann doch, dass ich lieber berufliche Nachteile in Kauf genommen habe, als das regelmäßig zu wiederholen.
Keine Ahnung. Ich finde es sehr schwer die Art und Intensität meiner eigenen Empfindungen mit dem Erleben von anderen abzugleichen, aber ich würde vermuten, dass die allermeisten Menschen diesen positiven Gefühlszustand ebenfalls nicht ständig haben. Vielleicht (deutlich) öfter und länger als ich ihn erlebe aber nicht andauernd. Ich nehme fast an, dass er sich dann auch irgendwie "abnutzen" würde, wenn er so normal wäre und in der subjektiven Einschätzung der Person gar nichts besonders positives mehr bedeuten würde. Vielleicht spielt der Kontrast zwischen allen über den Tag (und über die Jahre) gefühlten Zuständen eine Rolle für die Qualität, die man ihnen zuschreibt? Keine Ahnung ob verständlich ist was ich meine und ob es irgendwie Sinn macht...diesoderdas hat geschrieben: ↑Mi., 14.02.2024, 14:21 Vielleicht ist das, was wir da nur manchmal fühlen und dann als etwas so besonderes wahrnehmen, auch einfach nur das, was eigentlich Normalzustand sein sollte.
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