Nachrichten, die bewegen (II)

[viciente]

[quote="pandas"]Natürlich kannst Du Dir das Leben so gestalten, wie Du es möchtest.[/quote].. ach ja, sorry, ich hatte nicht bedacht, dass du mich so gut kennst, dass du besser weisst als ich, was und wer ich bin und was mein leben ausmacht; ich werd mich bessern!

.. woher kommst DU eigentlich, nachdem du nicht mal weisst, dass ungarn nie eine sowjetrepublik war?

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[mio]

Let my people go...

[stern]

Die Perspektive, die jemand hat, hängt ja davon ab, ob man Bedingungen für Integration schafft oder ob man jemanden in der Warteschleife hängen lässt und duldet bzw. wie zeitnah man jemanden sagt, ob er bleiben kann oder gehen muss. Wenn man befristet geduldet wird und nicht weiß, was danach ist, kann man sich natürlich nur schwer eine Zukunft aufbauen. Asyl hat zumindest primär (als Grund) nichts damit zu tun, ob man wirtschaftlich eine Perspektive hat, sondern z.B. Kriegsgrund.

[pandas]

Ja, aber es ist so, dass wenn Menschen während ihres Asyl eine Ausbildung machen oder in ihrem Beruf arbeiten, sie, falls das Asyl aufgrund einer Veränderung im Herkunftsland wegfällt, ein Arbeitsvisum beantragen können.

Faktisch ist es auch so, dass in D Vakanzen bestehen. Zum Beispiel gibt es freie Lehrstellen.

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[mio]

Ja Stern, und genau darin besteht meiner Meinung nach ein Problem. Da die Realität nun einmal so ausschaut, dass die Menschen erst mal "festhängen", nach wie vor. Zwar nicht mehr "in Lebensgefahr", aber dennoch im "Nicht-Leben".

Und das ist Menschenunwürdig, meiner Meinung nach. Jeder Mensch benötigt eine Grundlage, auf der er sein eigenes Leben selbst erschaffen kann und darf. Und diese Grundlage ist: Freiheit. Die Freiheit, aus eigener Kraft für sich selbst zu sorgen, so ich es möchte und kann. Nicht nur die Freiheit, in der mich keiner mehr umbringt/mein Leben bedroht, wie es ihm gefällt.

[viciente]

.. ja, mio - eindeutig; aber wäre das dann noch asyl oder einwanderung? ist nicht asyl etwas per definition temporäres?

[mio]

Kommt drauf an, würde ich sagen. Je nachdem wie lange das "temporär" so dauern "muss".

Irgendwann ist man ja auch automatisch irgendwo neu "verwurzelt", ein Stück weit. Oder sollte es zumindest sein. Sonst wäre "Asyl" ja sowas wie eine von allem losgelöste "Raumkapsel" zwischen den Welten. Emotional wird das eh erst mal so sein, für die Betroffenen, aber den Zustand dann auch noch "manifestieren"? Finde ich unmenschlich.

[viciente]

.. ja klar, nur darum gehts mir gar nicht - das seh ich ja auch so; liegt schon einfach am umstand dass es unmenschlich ist, in der heimat des lebens bedroht und von allem vertrieben zu werden. ich versteh aber asyl als vorübergehende zuflucht und schutz, bis die gefahr nicht mehr existiert, um dort hin zurückkehren zu können, wo man eigentlich leben möchte.

.. will jemand das nicht - zumal sowas ja sehr lange dauern kann oder der umstand niemals eintritt - dann gibt es die möglichkeit, zu bleiben - arbeits- und aufenthaltsbewilligung zu beantragen, sich zu integrieren und sein leben im ursprünglichen asylland aufzubauen? das scheint mir aber nicht die grundlegende und ursprüngliche idee von asyl zu sein.

.. eine reine not-zuflucht will ich wieder verlassen, wenn die gefahr vorüber ist!

[mio]

Ja, aber Du lebst doch auch während der Zuflucht. Willst leben und Dich selbst versorgen dürfen. Da wird doch schon "beschnitten", indem das verweigert wird, aus Angst, jemand könnte aufgrund dessen "bleiben". Das ist doch das verrückte daran.

[viciente]

.. wie soll ich mich denn selbst versorgen, wenn ich nix habe als mein nacktes leben? da bin ich doch heilfroh und glücklich, wenn mir irgend jemand hilft, unter halbwegs würdigen verhältnissen erst mal zu über-leben? kann - und würd - schon sein, dass ich damit - zumindest mit der zeit - nicht (mehr) zufrieden wäre und nach möglichkeiten suche, etwas anderes zu machen. ein recht darauf, das einfordern zu dürfen würd ich aber eher nicht ableiten bzw. meinen helfern nicht unbedingt zumuten, auch das noch für mich leisten zu "müssen".

.. die möglichkeit dazu sollte ich wohl bekommen, aber umsetzen müsst ich das - im rahmen der gegebenen umstände - dann wohl - wie alle anderen auch - aus eigener kraft; daran sehe ich persönlich nichts unmenschliches.

.. soweit ich mich erinnern kann, leben z.b. über zwei millionen syrer derzeit - unter vermutlich schwierigeren umständen als in westeuropa - in der türkei und im libanon, die gar nicht dran denken weiterzureisen, weil sie vermutlich so bald als möglich zurück wollen.

.. ich frag mich dann halt ganz sachlich und trotz aller tragödien schon immer auch, was andere dazu veranlasst, unbedingt und unter allen umständen nach deutschland zu wollen, wobei sie mit viel geld und der schlepperei erst recht wieder ihr leben riskieren - und leider viele unterwegs auch sterben.

[mio]

Wenn es Dir aber per Gesetz nicht gestattet wird, weil Du zB. nicht arbeiten darfst, weil Du zB. Deinen Wohnort nicht verlassen darfst, dann ist das schon unmenschlich. Du hast ja noch Dein nacktes Leben, Deine Selbstwirksamkeit, Deine Fähigkeiten, die Du einbringen könntest. Und wahrscheinlich irgendwann auch möchtest.

Menschen sind so gestrickt, dass sie ungern nur nehmen. (Falls doch, stimmt was nicht, meiner Meinung nach.) Sie möchten auch was geben dürfen und können. Beobachte mal Kleinstkinder hierzu.

Aber ich glaube, wir reden im Prinzip gerade von dem selben...nur in unterschiedlicher Sprache.

[viciente]

Aber ich glaube, wir reden im Prinzip gerade von dem selben...nur in unterschiedlicher Sprache.

.. ja, schon; wir versuchens eben grade abzustimmen, wobei man mit dir schönerweise auch wirklich reden kann! ich glaube, du meinst dass asylwerber vorerst nicht arbeiten dürfen; ich denk mir, das ist aber vor allem auch ein logistisch, organisatorisches problem, weil es einfach nicht möglich ist, dass sie sich frei bewegen, solang sie keinen klaren aufenthaltsstatus haben. irgend wie muss man ja auch das regeln, um nicht völlig im chaos zu versinken.

.. von einer gewissen - auch sicherheitsrelevanten - "sortierung" - mal abgesehen, denn es kommen eben nicht nur "gute"!

[mio]

Wahrscheinlich habe ich vor Chaos zu wenig Angst ..ist mein Alltag. Sorry, aber ich muss Heia. Dringend. Morgen will auch mein Chaos gebändigt sein. Lösen werden wir es eh nicht, gerade, leider.

Gute Nacht!

[viciente]

.. ja, DU vielleicht, aber weder du noch ich sind diesbezüglich und mit wenig angst alleine, also muss es lösungen geben, mit denen alle leben können. ich kann mir nicht vorstellen, dass es - auch im sinne der asylwerberInnen - wäre, diese geplagten, erschöpften menschen - teilweise ohne orientierung und sprachkenntnisse - einfach so herumlaufen zu lassen, um sich jetzt plötzlich selbst zu verwirklichen. wird das nicht vernünftig organisiert und betreut, dann täte man auch ihnen wohl nichts gutes - ganz im gegenteil.

.. ICH hätt kriegsvertriebener weise jedenfalls zunächst bloss - egal wo - gern ein bettchen mit dach drüber, mein fressi, sanitäre anlagen, freundlichkeit um mich, erst mal nur frieden und dann (vermutlich etwas später) noch unterstützung bei der frage, was ich weiter tun und unternehmen kann, wenn die lebensgeister wieder erwachen.

Gute Nacht!

.. danke schön, wünsch ich dir auch - und schönes "chaos" morgen .. ähhhh, heute! .

[redred]

Überlegungen zu Migration Integration und Flüchtlingen

Ich habe noch etwas gefunden, dass ich aber für mich noch nicht so recht einordnen kann.

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