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Fr., 18.03.2011, 20:07
Wenn die systematische Verschwendung von (elektrischer) Energie gestoppt würde, würden die regenerativen Systeme, die wir jetzt schon haben, vielleicht sogar schon ausreichen.
Es wird ja nicht nur Energie beim Betrieb von elektrischen Geräten verbraucht, sondern schon bei Produktion, Logistik, Vertrieb.
Unser Wirtschafts-und Sozialsystem ist darauf ausgelegt, dass wir alle ständig und immer mehr meist völlig sinn-und nutzlose Produkte herstellen und verkaufen müssen, um Wirtschaftswachstum zu generieren, das wiederum unverzichtbar ist, um die ökonomischen Lebensgrundlagen für (immer mehr) Menschen zu gewährleisten. So wird es uns verkauft. Der wahre Grund ist die Schaffung von Mehrwert, von dem eine sehr gut verdienende Klientel sich immer grössere Teile abschneidet.
In Wahrheit könnte bei einem Paradigmenwechsel auch bei stetig sinkender Wirtschaftsleistung genug erzeugt werden, um alle bisher existierenden Menschen sorgenfrei leben zu lassen.
Dazu müssten zuerstmal die Sollbruchstellen in den industriellen Produkten entfallen. Ausserdem müsste in der Bevölkerung der Wunsch entstehen, sich immer mehr alternative Vergnügungen zu suchen, die nicht-technologisch-industriell zu befriedigen wären.
Ein 10-Tage-Urlaub in der Karibik verbraucht eben "etwas" mehr Energie als ein 10-tägiges Kloster-Retreat in der näheren Umgebung.
Ein alter Diesel, den man noch weitere 10 Jahre fahren kann, verbraucht in der Gesamtbilanz deutlich weniger Energie als es erfordert, sich ständig neue Autos anzuschaffen, entweder weil sie Sollbruchstellen aufweisen, oder weil die Lobbypolitik es für notwendig hält, uns durch "Umwelt"-Zonen die alten Autos aus der Hand zu schlagen.
Damit dieses IMMER WENIGER und SINNVOLLER nicht zu sozialen Schieflagen führt, da dann ja bei sinkendem Nettoinlandsprodukt die selbe (hoffentlich abnehmende) Bevölkerungszahl zu versorgen wäre, bräuchte es eine völlige Umstellung des sozio-ökonomischen Systems.
Was ich damit konkret meine, kann ich gut an folgendem Beispiel aufzeigen:
Einerseits ist es gut, sein Auto pfleglich zu behandeln, damit es länger hält (war ja auch teuer). Andererseits sagt uns aber jemand, wir sollen es mal wegschmeissen, damit durch den Neukauf die Konjunktur angeregt wird, was für die Unternehmensgewinne und die Arbeitsplätze unverzichtbar wäre. Nach dieser Logik wäre jedes Gross-Drama wie Erdbeben und Zunamis das beste, was uns passieren kann, da dadurch ja ganz viel kaputt geht, was dann durch ganz viel ARBEIT (und Energieverbrauch) wieder zu ersetzen wäre. Das kurbelt ja die Konjunktur an.
Demnächst bitte ich meine Gäste, den gedeckten Tisch umzuschmeissen, denn das schafft ja Arbeit.....
Dass es sich in ganz vielen Fällen unseres "wirtschaftlichen" Handelns in Wirklichkeit um Beschäftigungstherapie geht, sollte uns irgendwann schon mal auffallen. Leider verbraucht dieses ganze hin und her jede Menge Energie und Rohstoffe.
Die Sicherung der Lebensgrundlagen der (hoffentlich bald auch ohne Kriege, Krankheiten, Seuchen etc. zahlenmässig abnehmenden) Bevölkerungen müsste also zunächstmal vom Grundgedanken der Konjunktur und des Profitstrebens abgekoppelt werden. Wenn wir nur noch das produzieren, was wir wirklich brauchen und was uns wirklich gefällt und befriedigt (ohne Gehirnwäsche der Werbeindustrie), und wenn wir es dann so produzieren und verwenden, dass es so lange hält wie irgend möglich, dann reicht ein Bruchteil der Energie, die wir heute "brauchen", völlig aus.
Und somit auch die regenerativen Energieerzeugungsmethoden.
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Blaubaum am Fr., 18.03.2011, 20:55, insgesamt 1-mal geändert.
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts