Ist meine Therapeutin paranoid?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Charlie Foxtrott
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Beitrag Di., 23.01.2024, 20:40

Kiana hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 20:28 weil es mir so langsam ziemlich auf den Wecker ging, wie sich alle hier vor Empörung gar nicht mehr eingekriegt haben. "Oh, was ist das nur für eine schreckliche Therapeutin?
Du selbst hast sie als ziemlich schrecklich beschrieben. Bei dem Hin und her wird mir ganz schön schwindlig. Mit Deinem schwanzgesteuerten Kumpel scheints ja auch auf und ab zu gehen. Also, da müsste ich mich vorher auch auf die Couch legen.

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lisbeth
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Beitrag Di., 23.01.2024, 20:41

Kiana hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 19:48 Aber sie gibt mir irgendwie das Gefühl, dass ich diese Gefühle nicht haben darf. Aber wie soll man das denn unterdrücken? Darüber spricht sie mit mir nicht.
Gibt *sie* dir wirklich das Gefühl? Oder gibst du es dir nicht selbst? Durch deine eigenen Vorbehalte, Überzeugungen, Konstrukte - was sein "darf" und was nicht? Und sie ist dann nur die Projektionsfläche, weil es so viel einfacher ist, wenn das alles von außen kommt?

Da wird Therapie erst richtig spannend, wenn du genau da anfängst genauer hinzuschauen und - wichtiger noch - hinzufühlen. Und die die Zwischenräume zu entdecken. Was wäre, wenn die Therapeutin gar nicht sagt, dass du diese Gefühle nicht haben darfst, sondern du dir selbst?

Es geht auch nicht darum, diese Gefühle zu unterdrücken. Sie dürfen da sein. Aber sie werden nicht alle so Erfüllung finden, wie wir uns das wünschen.
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― Anne Lamott

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Kiana
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Beitrag Di., 23.01.2024, 20:45

Montana hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 20:38 Einen "Freund", der so einen Müll von sich gibt, finde ich allerdings bescheuert. Das sagt ja etwas über ihn. Wie er Menschen sieht und wie wenig er in der Lage ist, sich in dich (und vermutlich in andere Menschen generell) hineinzuversetzen.

Und wem man bestimmte Dinge erzählt, das muss man sich vorher echt gut überlegen. Diese Wahl war nicht gut, da lernt man halt draus, hoffentlich. Evtl. war die Wahl der Therapeutin auch nicht so glücklich.

Was hast du denn vor, nach den nächsten 30 Stunden? Denkst du, du wirst bis dahin weiterkommen bei den Themen, die dich dazu bewegt haben diese Therapie zu machen?
Er ist nicht immer so ein Idiot. Er hatte eine schwere Woche (Geburtstag seiner verstorbenen Partnerin). Und wessen Freunde sind schon perfekt? Man muss auch mit den Macken leben, sonst kann man es bleiben lassen.

Ich werde sehen, was die Zeit mit sich bringt und werde weiter versuchen, mit meiner Therapeutin wieder eine gute Ebene zu finden.

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Montana
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Beitrag Di., 23.01.2024, 20:48

Wenn die Therapeutin das Bedürfnis, über diese Gefühle zu sprechen, zur Kenntnis nimmt, aber das Gespräch darüber abwürgt, dann kann das schon den Eindruck erwecken, diese Gefühle dürften nicht da sein.

Und das so wahrzunehmen traue ich Kiana dann doch zu. Es ist nicht automatisch alles falsch, was ein per definitionem "gestörter" Patient so beim Therapeuten entdeckt.

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Kiana
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Beitrag Di., 23.01.2024, 20:50

Charlie Foxtrott hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 20:40
Du selbst hast sie als ziemlich schrecklich beschrieben.
Sie ist nicht schrecklich. Nicht für mich. Vielleicht hast du das daraus gelesen. Vieles von dem, was sie tut, ärgert mich. Aber schrecklich finde ich sie nicht.

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lisbeth
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Beitrag Di., 23.01.2024, 20:52

Montana hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 20:48 Wenn die Therapeutin das Bedürfnis, über diese Gefühle zu sprechen, zur Kenntnis nimmt, aber das Gespräch darüber abwürgt, dann kann das schon den Eindruck erwecken, diese Gefühle dürften nicht da sein.
Klar, das kenne ich auch. Und kommunikativ ist das ja ziemlich eingegroovt zwischen den beiden. Da würde ich zum Wechsel raten, bevor sich die Katze immer wieder und wieder in den Schwanz beißt.

Aber Kiana vergöttert ihre Therapeutin, kann sich keine andere vorstellen und reagiert empfindlich (ganz so wie die Therapeutin das ja auch tut ;) ), wenn ihr da jemand zu nahe tritt.
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chrysokoll
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Beitrag Di., 23.01.2024, 21:02

Kiana hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 20:50 Sie ist nicht schrecklich. Nicht für mich.
es klang teils ganz anders was du hier geschrieben hast.
Aber ich wiederhole mich: Eine Therapie ist eigentlich nicht für solches Trallala da, nicht dafür da nur darum zu kreisen was die Therapeutin gesagt hat, gemeint hat, wie sie geschaut hat und wie man sie überzeugen könnte.
Ja klar, man kann das über viele Stunden und bis zum Ende der Therapie so betreiben. Das lenkt auch wunderbar von den eigentlichen Themen ab. Am Ende bleibst DU zurück mit deinen Problemen, nicht sie. Ist es das wert?

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 23.01.2024, 21:07

Kiana hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 20:50 Sie ist nicht schrecklich. Nicht für mich. Vielleicht hast du das daraus gelesen. Vieles von dem, was sie tut, ärgert mich. Aber schrecklich finde ich sie nicht.

Ne, sie ist nur super-nervig und pure Zeitverschwendung.

So wie dieser Thread. Du willst bei der Frau auf jeden Fall weitermachen. Also hör auf darüber zu jammern wie blöd es mit ihr läuft.

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Kiana
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Beitrag Di., 23.01.2024, 21:10

münchnerkindl hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 21:07 Ne, sie ist nur super-nervig und pure Zeitverschwendung.

So wie dieser Thread. Du willst bei der Frau auf jeden Fall weitermachen. Also hör auf darüber zu jammern wie blöd es mit ihr läuft.
Ok
Denke auch, dass wird das dann hier beenden können.
Danke für eure Hilfe und gute Nacht!

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BluePoint
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Beitrag Di., 23.01.2024, 21:30

Montana hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 20:48 Wenn die Therapeutin das Bedürfnis, über diese Gefühle zu sprechen, zur Kenntnis nimmt, aber das Gespräch darüber abwürgt, dann kann das schon den Eindruck erwecken, diese Gefühle dürften nicht da sein.
Oder es missinterpretiert und eigentlich Kiana die Worte des Freundes in den Mund legt. Ich kann überhaupt nicht verstehen wie man das so falsch hören kann. Dann müsste man ja nur jedes zweite Wort hören oder sowas.

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Montana
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Beitrag Di., 23.01.2024, 21:42

Wie man damit leben kann, so zu sein, das verstehe ich auch nicht, aber dass es solche Leute gibt, das ist mir schon aufgefallen. Mir persönlich wäre es zu anstrengend damit umzugehen und ich würde mich damit gar nicht rumärgern wollen. Wenn man mir nicht richtig zuhören mag, dann mag ich auch nicht reden, das bringt ja nichts.

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BluePoint
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Beitrag Di., 23.01.2024, 21:49

Montana hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 21:42 Wie man damit leben kann, so zu sein, das verstehe ich auch nicht, aber dass es solche Leute gibt, das ist mir schon aufgefallen.
Ja stimmt. Ich kenne auch 2 Personen die wirklich so sind.
Oder wenn Leute eine Frage stellen, aber die Antwort gar nicht abwarten oder einen gar nicht richtig aussprechen lassen und schon die nächste Frage kommt. Bei sowas mag ich dann auch überhaupt nicht mehr reden.


ziegenkind
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Beitrag Di., 23.01.2024, 22:01

münchnerkindl hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 21:07 Ne, sie ist nur super-nervig und pure Zeitverschwendung.
Nee, das glaube ich nicht. Ich krieg langsam wirklich den Eindruck, das Kiana an einem Knackpunkt dran ist. Wenn sie jetzt nicht wegläuft, könnte das heilsam sein.

Viele Menschen haben genau dieses Problem: sie empfinden viele ihrer eigenen Gefühle als beschämend, halten sie bei sich nicht aus und schieben sie anderen unter. Das ist ein todsicheres Rezept zum unglücklich sein. Man schneidet die eigenen Gefühle und damit seine Lebendigkeit ab, die dadurch entstehende Leere füllt man vielleicht mit Drama. Gleichzeitigkeit zerstört man gründlich Beziehungen zu Menschen, die einem eigentlich etwas bedeuten.

Das kommt ganz oft vor und hat seine Ursache oft in Vernachlässigung/Missbrauch/Beschämung in frühen Jahren. Da raus zu kommen ist nicht einfach, kann aber sehr befreiend sein.

Ich wünsch Dir Glück, Kiana.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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candle.
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Beitrag Di., 23.01.2024, 22:11

ziegenkind hat geschrieben: Di., 23.01.2024, 22:01 Beschämung
Dieser Begriff ist mir neuerdings öfter über den Weg gelaufen und gefällt mir irgendwie nicht so gut. Gibt es da noch einen anderen Begriff?

Danke!
candle
Now I know how the bunny runs! Bild


ziegenkind
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Beitrag Di., 23.01.2024, 23:26

Warum gefällt Dir der Begriff nicht, Candle? Ich finde, er trifft es gut. In einem Kind, das nicht gesehen wird, wird eine tiefe, existentielle Scham ausgelöst.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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