Wie authentisch/offen/ehrlich dürfen Psychotherapeuten sein?
Ich jedem Fall wird "die Psychologisierung von Schwierigkeiten" auch als ein Phänomen des Zeitgeistes angesehen... zeigt sich z.B. auch anhand der wachsenden Anzahl von Diagnosen. Wenn ich wieder kann, mache ich vielleicht auch einen Thread auf. Früher hieß es Faulheit, heute Prokrastination, die manche sogar gerne als eigenständige Diagnose einführen wollen. Begründen kann man tatsächlich viel...
Zuletzt geändert von stern am So., 05.01.2020, 15:36, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Ich kenne einige und da bekam ich nie etwas mit. Und selbst wenn tipsy, es wird doch niemand gezwungen diese Therapiestellen anzulaufen. Was regt dich da bloß so auf?tipsy hat geschrieben: ↑So., 05.01.2020, 15:24 EDIT Spirit, du kennst die psychotherapeutischen Beratungsstellen der Uni nicht! Ansprechpartner für (fast) alles, was sich "Problem" nennt, da geht keiner ohne 5 Adressen raus, damit die Psychoanalyse-Kollegen wieder frischen Zulauf bekommen, mal ganz böse gesagt.
candle
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Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
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Tipsy, du verallgemeinerst trotzdem sehr. Ich denke, du hast deine Erfahrungen gemacht und eine Sichtweise entwickelt, aber zum Beispiel bei mir an der Uni wurde Coaching angeboten, direkt vor Ort und niemand direkt in die Analyse geschickt. Ich denke auch, dass viel zu viele Probleme beim Therapeuten landen bzw. vielleicht dort landen und statt dem Menschen in einem 5h Coaching kurz und knackig einfach mal ein paar Sachen mit auf den Weg zu geben, wird direkt nach der Störung gesucht und dann länger therapiert als nötig. Ich hab in einer Tagesklinik mal eine Mitpatientin gehabt, die einfach in einer unglücklichen Beziehung war und deshalb Heulattacken hatte- statt der einfach zu sagen: Trenn dich, der Typ nutzt dich aus und du spürst das, deshalb heulst du, wurde da immer so um den heißen Brei geredet, weil sie ja selbst erkennen sollte. Da hab ich auch gedacht, dass ist Patientenproduktion...
Edit: Was ich aber damals wie heute nicht kann, ist zu wissen, ob sie doch größere Probleme hatte.
Edit: Was ich aber damals wie heute nicht kann, ist zu wissen, ob sie doch größere Probleme hatte.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt
von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen
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Irgendwie habe ich den Verdacht, dass einige hier im Forum von ihren doch zum Teil sehr weit zurückliegenden Therapien reden und wiederum diese Generation von Therapeuten, die gerade oder innerhalb der nächsten 10 Jahre in Rente geht oder schon ist. Und das waren die "Kümmerer, Umarmer, Abhängigmacher".
Was nicht sein darf, darf nicht sein.
tipsy mich würde ja mal ernsthaft interessieren, WO du all die Therapeuten triffst, auf die deine pauschalen Vorurteile so wunderbar passen.
Für den Fall, dass das im beruflichen Kontext geschieht, hast du nämlich sehr wenig Ahnung von der Unterscheidung einer Beratung (z. B. in einer Beratungsstelle an der Uni), Psychotherapie und Supervision (anderer Thread).
Aber du?Spirit, du kennst die psychotherapeutischen Beratungsstellen der Uni nicht! Ansprechpartner für (fast) alles, was sich "Problem" nennt, da geht keiner ohne 5 Adressen raus, damit die Psychoanalyse-Kollegen wieder frischen Zulauf bekommen, mal ganz böse gesagt.
Führst du selbst die Beratungsgespräche oder woher kommt dein "Wissen" über die Inhalte und Ergebnisse der Beratungen?
Zuletzt geändert von Coriolan am So., 05.01.2020, 15:49, insgesamt 1-mal geändert.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.
Hm, in der Regel sagt ja schon das Umfeld, dass man sich trennen sollte, jedenfalls habe ich das öfter mal erlebt. Wie soll ich sagen, wenn man auf das Umfeld nicht hört oder hören kann, dann ist es sicher klug von selber darauf zu kommen und das therapeutisch zu begleiten, weil manchmal mehr dahinter steckt.No Twist hat geschrieben: ↑So., 05.01.2020, 15:39 Ich hab in einer Tagesklinik mal eine Mitpatientin gehabt, die einfach in einer unglücklichen Beziehung war und deshalb Heulattacken hatte- statt der einfach zu sagen: Trenn dich, der Typ nutzt dich aus und du spürst das, deshalb heulst du, wurde da immer so um den heißen Brei geredet, weil sie ja selbst erkennen sollte. Da hab ich auch gedacht, dass ist Patientenproduktion...
Ich hätte jetzt von dir sowas nicht erwartet, dass du harte Wahrheiten liebst.
LG candle
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Mal bei diesem Beispiel zu bleiben: Schau, und schon hast du zwei Konstrukte genannt, die definitiv sehr, sehr stark suggerieren. Vor allem das letztere ist der Renner schlechthin.spirit-cologne hat geschrieben: ↑So., 05.01.2020, 15:13 sich den Ängsten zu stellen und sich unangenehmen und bedrohlichen Gefühlen auszusetzen und sie auszuhalten, wenn z.B. der Grund für die Prüfungsängste in einer schlechten Selbstwirksamkeit liegt, weil man nur so korrigierende Erfahrungen machen kann. Es kann aber auch sein, dass die Prüfungsängste den Grund haben, dass ich eigentlich gar keine Angst vor der Prüfung an sich habe, sondern davor, mit dem Studium fertig zu werden und in dem Beruf arbeiten zu müssen, z.B. weil ich diesen Beruf nur wegen meiner Eltern gewählt habe und ihn eigentlich gar nicht ausüben will. In diesem Fall wäre es besser, nicht zu den Prüfungen zu gehen und statt dessen daran zu arbeiten, was ich statt dessen machen möchte
Wenn du dich an deine eigene These halten würdest, würdest du nicht mal mögliche Gründe erwähnen. Was, wenn du eine Therapeutin wärst, die sehr viel von "Profession" und "Establishment" hält (insgeheim. so wie die Dame schienbar aus Norddeutschland) und du dir insgeheim nicht vorstellen kannst, wie der Bub aus der "Nichtakademikerfamilie" mal der angesehene Professor, Lehrer, Ingenieur, Richer werden soll. Du dir das aber natürlich verbietest so zu denken. Und aus deiner eigenen Psychischen Abwehr heraus zu erkennen glaubst, "das wollen doch dem seine Eltern und nicht er".
Schwupp-di-wupp hast du was suggeriert - und weißt es nicht mal.
Da hilft dir der Gang zu deinem Supervisor auch nicht, weil der genauso tickt.
(sorry, "du" dient mir gerade als rethorische Krücke, meine dich nicht persönlich)
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Eben, und genau dafür taugt dieses Beispiel eben nicht. Ich wage auch zu bezweifeln, dass die Mehrheit der Therapeuten einen Studenten in Therapie nehmen würde, nur weil er nicht so erfolgreich ist, wie er sich das wünscht. Und ich weiß auch immer noch nicht, wo da das krankmachende sein soll.
Doch, Tipsy, ich kenne zumindestens die Beratungsstelle meiner Uni, die sicherlich nicht mehr oder weniger repräsentativ als die an deiner Uni (und ich bezweifle, dass du direkt in den Beratungsstellen mehrerer Unis vorstellig geworden bist). Und es sind übrigens keine "psychotherapeutischen Beratungsstellen" wie du schreibst - Psychotherapie findet an Unis nicht statt - sondern psychosoziale Beratungsstellen und zumindest in meiner Uni (einer großen Stadt) sitzt da kein einziger Psychotherapeut, sondern Psychologen, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen. Das ist genau das, was ich meine: Du schmeißt alles wild durcheinander und rührst dann einmal kräftig um. Dort geht auch nicht jeder mit Adressen für Psychoanalyse raus. Und selbst wenn das so wäre, wäre das ein Problem der betreffenden Beratungsstellen und heißt noch lange nicht, dass der Psychotherapeut den auch als Patienten nehmen würde, denn der hat 1. lange Wartelisten mit Patienten, die tatsächlich psychische Erkrankungen haben, und hätte 2. arge Probleme, eine derartige Therapie bei einem Gutachter durchzubekommen.tipsy hat geschrieben: ↑So., 05.01.2020, 15:24 EDIT Spirit, du kennst die psychotherapeutischen Beratungsstellen der Uni nicht! Ansprechpartner für (fast) alles, was sich "Problem" nennt, da geht keiner ohne 5 Adressen raus, damit die Psychoanalyse-Kollegen wieder frischen Zulauf bekommen, mal ganz böse gesagt.
Edit: zwischenzeitliche Beiträge noch nicht gelesen.
Ich habe nach wie vor das Gefühl, dass du da Frust aufgrund eigener Erlebnisse in eine allgemeine Kritik an Psychotherapie an sich verpackt loswerden willst. Du kannst dir den Frust ja gerne von der Seele schreiben, ich glaube dir auch, dass du da ungute Erfahrungen gemacht hast, aber dann bleib doch bitte bei deinen Erfahrungen und tu nicht so, als wenn du stellvertretend für die Mehrheit der Patienten sprechen könntest und Psychotherapie gar nicht funktionieren könnte. Tut es nämlich doch bei vielen Patienten.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
Anna-Luisa, du gehst mir auf den Keks. Deine Wortklauberei ist ja nicht mal lustig...
Zuletzt geändert von tipsy am So., 05.01.2020, 15:58, insgesamt 1-mal geändert.
Ich kenne den Salat länger und umfassender als du.spirit-cologne hat geschrieben: ↑So., 05.01.2020, 15:49 [aber dann bleib doch bitte bei deinen Erfahrungen und tu nicht so, als wenn du stellvertretend für die Mehrheit der Patienten sprechen könntest und Psychotherapie gar nicht funktionieren könnte. Tut es nämlich doch bei vielen Patienten.
EDIT Irgendwie kann in deinen Augen niemand seine Meinung äußern, wenn sie nicht mit der in deinem Studium kennengelernten Theorie, wie und was Psychotherapie sein soll und wie sie stattfindet, übereinstimmt.
Sich eigene Gedanken machen, kann halt auch nicht jeder. Du versucht ja gar nicht, meine Argumentation nachzuvollziehen und gehst nicht wirklich darauf ein - das würde dich mal als Fachfrau auszeichnen..
Zuletzt geändert von tipsy am So., 05.01.2020, 16:02, insgesamt 1-mal geändert.
Du hast ja spirit auch nochmal 30 Jahre voraus!
Den hätte ich ja gerne für meine Stilblüten, aber ich traue mich nicht.
candle
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Dann kannst du deine Kenntnisse aber beim Schreiben deiner Beiträge gut verstecken...
Nee, Tipsy, ich muss dich leider enttäuschen, wenn ich das wäre würde ich mir lieber für 100 € die Stunde das Jammern meiner Patienten anhören und könnte bei der Gelegenheit direkt noch meinen persönlichen Frust abbauen, indem ich die Patienten verbal in den A*** trete, und ihnen klarmachen, dass sie sich gefälligst mal zusammenreißen sollen! Statt dessen arbeite ich für ein deutlich geringeres Salär mit Menschen, die die von dir benannten schlechteren Startbedingungen haben und die teilweise auch psychische Erkrankungen haben, wo ich froh bin, dass die so engagierte und kompetente Therapeuten haben, die ihnen da weiterhelfen, mit ihren Handicaps klar zu kommen an Stellen, die meinen Arbeitsbereich übersteigen. Ich fände es zynisch, denen zu sagen, das bringt doch alles nix, nur weil sie vielleicht nie vollständig geheilt werden und die gleichen Chancen haben, wie Andere.tipsy hat geschrieben: ↑So., 05.01.2020, 15:33 EDIT also ich verspreche hier hoch und heilig, dass ich Spirit nicht zu den Therapeuten zähle, die ich kenne und von denen ich hier rede. Bist Du denn psychologische Psychotherapeutin, Spirit? Von denen rede ich nämlich. Meiner Kenntnis nach ja schon die "höchste" Qualifikationsstufe
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Dann bist du nicht in meinem Fokus und auch durch die Psychotherapeutin aus Norddeutschland nicht repräsentiert.spirit-cologne hat geschrieben: ↑So., 05.01.2020, 16:02 Nee, Tipsy, ich muss dich leider enttäuschen, wenn ich das wäre würde ich mir lieber für 100 € die Stunde das Jammern meiner Patienten anhören und könnte bei der Gelegenheit direkt noch meinen persönlichen Frust abbauen, indem ich die Patienten verbal in den A*** trete, und ihnen klarmachen, dass sie sich gefälligst mal zusammenreißen sollen! Statt dessen arbeite ich für ein deutlich geringeres Salär mit Menschen,
Mal schnell gegoogelt:
Es gibt "psychotherapeutische Beratungsstellen".
Ändert aber nix an tipsys Durcheinanderwerfen von Beratung, Supervision und Therapie.
Und woher ihr "Wissen" über die Inhalte der Beratungsgespräche anderer Menschen kommt, werden wir wohl nie erfahren...
Es gibt "psychotherapeutische Beratungsstellen".
Ändert aber nix an tipsys Durcheinanderwerfen von Beratung, Supervision und Therapie.
Und woher ihr "Wissen" über die Inhalte der Beratungsgespräche anderer Menschen kommt, werden wir wohl nie erfahren...
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.
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Vielleicht kann man ja mal darüber diskutieren, ob Psychotherapie nicht doch generell in Frage zu stellen ist?
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