Austausch zwischen Uno's und Multi's

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Candykills
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Beitrag Do., 31.12.2015, 14:04

Also nen DDNOSler hat ja auch mehrere Anteile. Per Definition hat er einen ANP und mehrere EPs und gilt deswegen auch als Multipler, logischerweise. Man könnte auch noch PTBSler im weitesten Sinne dazu nehmen, die einen ANP und einen EP aufweisen. Die rennen halt quasi als Duo durch die Gegend

Ich persönlich würde mich wohl nicht mehr als DISler bezeichnen, wenn ich irgendwann nicht mehr die Kriterien erfülle. Ob ich aber jemals ein Uno werde steht wohl in den Sternen, ist aber grade auch nicht mein oberstes Ziel.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 31.12.2015, 14:06

Hallo Jenny,
Jenny Doe hat geschrieben: [...]
Und dann gäbe es auch kein Gefühl der Abwertung mehr, das Sätze wie "so oft kommt das eben bei Unos NICHT vor" nun mal bei Unos, die solche Probleme aber auch haben, auslösen. Die ganze Zweiteilung in Dis und Uno und die Verteilung der Symptome auf diese beiden Gruppen - ohne Berücksichtigung des Kontinnums - hat nun mal zur Folge, dass, egal was gesagt wird, immer eine Gruppe verletzt wird. Sagen Unos "kenne ich auch", dann fühlen sich die DISler schlecht und umgekehrt. Diese ganzen gegenseitigen Verletzungen könnten wir uns alle ersparen, wenn wir mal akzeptieren würden, dass es zwischen Uno und DIS ein ganz langes Kontinuum gibt, auf dem alle User hier angeordnet werden können. Der eine User wird mehr links auf dem Kontinuum stehen und nur wenige bis gar keine Symptome haben wie Filmriss, Identitätsproblem usw. Der andere User wird ganz rechts auf dem Kontinuum stehen und eine hohe Symptomausprägung aufweisen. Dann gäbe es keine Unos-Disler Zweiteilung mehr, sondern nur noch individuelle Menschen, die auf einem individuellen Punkt auf dem Kontinuum lokalisiert sind:

*---*-*--*----*------*------*-*-*-------****-----------*-*-*----*-*------*-----*-*
Leicht----------------------------mittel-------------------stark---------------------extrem

Für mein Empfinden gibt es dieses Kontinuum in der Realität nicht, weil es einen Unterschied macht, ob jemand Uno oder Multi ist und es diesen Unterschied gibt - das bedeutet NICHT, dass das zwei völlig verschiedene Spezies wären, die gar keine Gemeinsamkeiten hätten...

Genauso könnte ich ja auch hingehen und einen Menschen mit klinischer Depression bitten, sich in ein Kontinuum einzuordnen von "Gut gelaunt" über "neutral gestimmt" zu "melancholisch"... Klar, kann der das tun, wie jeder Mensch - aber sein spezifisches Störungsbild wird damit nicht abgebildet und sein Problem (so hätte ich jedenfalls das Gefühl) würde durch das "zurechtschrumpfen aufs Lösbare" geradezu unlösbar gemacht... Denn der Teil, der ihm möglicherweise die größten Schwierigkeiten macht, der bleibt von vorneherein außen vor...


Was ich übrigens gar nicht so sehe ist, warum bei einer Einteilung in Unos und Multis automatisch eine Seite VERLETZT WERDEN MUSS... Ich kenne Multis, die nicht sofort beleidigt sind, wenn ein Uno einen bestimmten Sachverhalt "verstehen" kann weil er ihn auch kennt - und ich kenne Unos, die sich in mancher Hinsicht von Multis besser verstanden fühlen als von anderen Unos...
Dass es hier im Forum zu so einer Wertigkeits-Diskussion kommt, das erstaunt mich sehr, ehrlich gesagt. Und ich hab schon den Eindruck, dass da jede Menge persönlicher Erfahrung mit ANDEREN, außerhalb des Forums und vielleicht auch schon weiter in die Vergangenheit zurückreichenden Menschen/Situationen hinter stehen.

Du berichtest beispielsweise von deiner Erfahrung einer "Anfeindung" unter "echten DISlern" und "falschen DISlern" in den 90er Jahren. Das war bestimmt auch so! Weiß ich nicht - in den 90ern war ich nicht einmal alt genug um Dr. Jekyll und Mr Hyde zu lesen... Aber: Heute kenne ich aus eigener Erfahrung einen sehr guten, fruchtbaren Austausch zwischen DISlern mit unterschiedlichem "Funktions-Niveau" und Unos mit dissoziativen Problemen etc. Vielleicht kannst du mal schauen, was tatsächlich HEUTE und HIER ist, und nicht hereinlegen, was du früher erfahren musstest dazu?

Und du bist ja noch in anderer Hinsicht, auch hier im Forum!, wirklich etwas "besonderes" (auch wenn du sicher gerne drauf verzichten könntest), weil du sozusagen eine "ehemalige falsche DIS" bist, also (wenn ich das richtig verstanden habe) mal selber geglaubt hast, du seist ein Multi, in Wahrheit aber ein Uno bist... Dass es also für dich vermutlich viel besser/einfacher ist, einfach alle Menschen in so einem Kontinuum zu sehen und dich dann selber dort einzuordnen, das verstehe ich schon, aber genauso verstehe ich, wenn andere (DISler etwa) schon auf ihrer Abgrenzung von Unos bestehen, weil sie das eben hilfreich für sich finden.
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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 31.12.2015, 14:11

Candykills hat geschrieben:Also nen DDNOSler hat ja auch mehrere Anteile. Per Definition hat er einen ANP und mehrere EPs und gilt deswegen auch als Multipler, logischerweise. Man könnte auch noch PTBSler im weitesten Sinne dazu nehmen, die einen ANP und einen EP aufweisen. Die rennen halt quasi als Duo durch die Gegend

Ich persönlich würde mich wohl nicht mehr als DISler bezeichnen, wenn ich irgendwann nicht mehr die Kriterien erfülle. Ob ich aber jemals ein Uno werde steht wohl in den Sternen, ist aber grade auch nicht mein oberstes Ziel.

Unos, Duos, Multis - oh je - wie schwierig...
Ich hab ehrlich gesagt bisher gedacht, dass 1 ANP + abgespaltene EPs, weil die EPs ja keine "vollen Persönlichkeiten" sind per Definition eben KEIN Multi ist. Aber ich werde das mal abspeichern, Candy, du hast dich da sicher besser mit beschäftigt als ich!

Aber so in Ansätzen gab es das hier im Thread j auch, die Frage wie viele Anteile eigentlich so entstehen können - und ob die in der Kindheit abgespalten werden - und deswegen automatisch Kinder sein müssen oder sich eben auch zu erwachsenen entwickeln können... Das zeigt, wie komplex das ist..
(an der Stelle, falls du es liest: deine Erklärung dazu, Wandelröschen, wie es kommt, dass manche Multis mehrere Erwachsene und dennoch auch Kinderanteile haben fand ich sehr gut und sehr anschaulich! Ich finde es sehr einleuchtend, dass multiple Kinder auch zu multiplen Erwachsenen werden, sich aber eben auch nicht jede Kinder-Persönlichkeit weiterentwickeln kann!)
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candle.
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Beitrag Do., 31.12.2015, 14:12

Candykills hat geschrieben: Man könnte auch noch PTBSler im weitesten Sinne dazu nehmen,
Gut, weiß ich jetzt nicht, weil ich die PTBS immer noch als Akuterkrankung sehe. Klar hatte ich da viel mehr mit Dissoziationen zu tun, aber zwei war ich nie. Und nun sind diese Beschwerden auch weitgehend abgeklungen. Und ich möchte auch erwähnen, dass ich mit PTBS nicht die komplexe PTBS meine.

Mich würde ja eher das Thema Auslöser interessieren, das mag hier dann vielleicht nicht passen darüber zu reden, aber vielleicht was man da vermeiden kann, was aber nicht Vermeidungsverhalten heißt.

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stern
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Beitrag Do., 31.12.2015, 14:16

Multi ist wie Uno eine Fantansiebezeichnung. Wenn man dann auch noch selbst (!) genauso frei Schnauze definiert, dass Multi-Sein die Diagnosen DIS und DDNOS umfasst, so gibt es dazu Diagnose-Kriterien. Und diese in der Gesamtheit betrachtet, sind für mich die einzigen Unterscheidungsmerkmale (wären die nicht erfüllt, hätte man die Diagnose nicht).

Dass es graduelle Abstufungen gibt, ist unter vielen Fachleuten unstreitig. Wem das nicht ins subjektive Empfinden passt, der weicht halt davon ab.
Liebe Grüße
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Amorie
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Beitrag Do., 31.12.2015, 14:22

Hallo,

ist es nicht so, dass DDNOSler eben keine DIS haben und damit nicht multiple sind? Weil sie eben das Diagnose Kriterium "Amnesie" in der Ausprägung, wie es bei der DIS verlangt wird erfüllen? Weil sonst wären Menschen mit komplexer PTBS ja ebenso "multiple" (1 ANP, mehrere EPs)

Oder wird hier gerade was ganz anderes als multiple definiert, als jemand mit einer DIS?

Liebe Grüße

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Candykills
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Beitrag Do., 31.12.2015, 14:24

stern hat geschrieben:Multi ist wie Uno eine Fantansiebezeichnung. Wenn man dann auch noch selbst (!) genauso frei Schnauze definiert, dass Multi-Sein die Diagnosen DIS und DDNOS umfasst, so gibt es dazu Diagnose-Kriterien. Und diese in der Gesamtheit betrachtet, sind für mich die einzigen Unterscheidungsmerkmale (wären die nicht erfüllt, hätte man die Diagnose nicht).

Dass es graduelle Abstufungen gibt, ist unter vielen Fachleuten unstreitig. Wem das nicht ins subjektive Empfinden passt, der weicht halt davon ab.
Ich negiere auch keine graduellen Abstufungen.
Ich gebe nur wieder, wie es seitens Reddemann, Nijenhuist, Putnam ect definiert wird. Gibt sicher auch welche, die DDNOSler nicht zu den Multis zählen, will ich gar nicht abstreiten.
Multi ist übrigens keine Fantasiebezeichnung sondern entstammt der Diagnose Multiple-Persönlichkeits-Störung - ist dem ICD 10 zu entnehmen.
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Jenny Doe
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Beitrag Do., 31.12.2015, 14:24

Hallo SoundOfSilence
Genauso könnte ich ja auch hingehen und einen Menschen mit klinischer Depression bitten, sich in ein Kontinuum einzuordnen von "Gut gelaunt" über "neutral gestimmt" zu "melancholisch"...
Genau das wird bei aber gemacht. Nachdem du einen Fragebogen ausgefüllt hast, in dem Du ankreuzen musst, von nicht vorhanden bis stark ausgeprägt, wirst du in eine der Kategorien zwischen nicht vorhanden bis hin zu stark ausgeprägt, eingeteilt.
Vielleicht kannst du mal schauen, was tatsächlich HEUTE und HIER ist, und nicht hereinlegen, was du früher erfahren musstest dazu?
Dass sich inzwischen einiges geändert hat ist mir bekannt. Ich hatte dieses Beispiel genannt um zu veranschaulichen, dass man nicht sagen kann "Dis ist so und so". Denn DIS kann auch anders sein als so und so". Es bleibt, wie oben erwähnt, immer noch das Problem bestehen, dass sich auch DISler voneinander unterscheiden, z.B. eben nicht alle DISler Filmrisse haben. Das wollte ich mit dem Beispiel sagen. Das wir nicht mehr in den 90er leben, habe ich mitgekriegt
aber genauso verstehe ich, wenn andere (DISler etwa) schon auf ihrer Abgrenzung von Unos bestehen, weil sie das eben hilfreich für sich finden.
Verstehe ich total. Ich sehe aber auch das Problem des Gefühls der Verletztheit, wenn man feststellt, "ups, ich kann gar nicht klar und eindeutig von anderen abgegrenzt werden". Da finde ich es schon hilfreicher zu gucken wo man selber steht anstatt sich mit anderen zu vergleichen. Zumal eine Abgrenzung zu DEN Unos gar nicht eindeutig möglich ist. Auch Unos sind nicht gleich Unos, sondern ein heterogener Pot, von dem der eine weit weg von einer DIS ist - und die Unterschiede klar deutlich werden -, der andere jedoch näher an DIS dran ist - und die Unterschiede nicht mehr deutlich sind. Und das ist eben hier im Forum so. Hier stoßen Disler nun mal auf andere Klienten, bei denen sie mehr Ähnlichkeiten finden als zu den völlig unauffälltigen Unos, die vermutlich keine Therapie brauchen.
Zuletzt geändert von Jenny Doe am Do., 31.12.2015, 14:30, insgesamt 1-mal geändert.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 31.12.2015, 14:28

Meint "Muti" nicht "Menschen mit einer MPS = Multiplen Persönlichkeits-Störung" ? Naja...

ach so: PTBS und komplexe PTBS ist natürlich zu unterscheiden, ich bin in meinem Post (bzgl Candy) eher von der komplexen ausgegangen - dann könnte man ja wirklich von einer gewissen "Dualität" im Empfinden der eigenen Identität sprechen... Bei der PTBS als solche ist das Dissoziieren ja tatsächlich anders gelagert.

Vincent hat geschrieben:[...]
Das Spezielle der Beziehungen scheint grundsätzlich das Fehlen von Nähe zu sein. Beziehungen scheinen daher eher distanziert 'geführt' zu sein - die mehr einer Zweckgemeinschaft gleicht, als einer vertrauensvollen Partnerschaft.
Solche Konstellationen, in denen man sich im Grunde kaum kennt, kommen freilich auch zuhauf in 'Uno-Beziehungen' vor. Für Uno-Beziehungen deute ich aber eher einen Mangel an Selbst- und Fremdreflexion, die Unkenntnis eigener und fremder Bedürfnisse...
Ein multipler Mensch scheint aber darauf bedacht zu sein, Beziehungen eher oberflächlich zu halten, da er vertrauensvolle Nähe gar nicht ertragen könnte. Dementsprechend distanziert, 'zwischenmenschlich stumpf' und desinteressiert sind dann vor allem die gewählten Partner.

Oder?
Finde ich nicht so klar.

Wenn ich mir die Berichte hier und im anderen Thread dazu so ansehen, dann ergibt sich bei mir wirklich der Eindruck, dass das Beziehungsproblem letztlich auf den beiden Pfeilern "Ambivalenz" und "Bindungsstörung" steht - und damit wirklich keine Frage ist ob man Multi ist oder Uno...

Die Ambivalenzen mögen bei Multis ausgeprägter sein, aber selbst da wäre ich gar nicht unbedingt sicher.

Wie kommst du darauf, dass "Nähe nicht ertragen können" etwas spezifisches für DISler ist? Oder verstehe ich dich da nun falsch?
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Candykills
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Beitrag Do., 31.12.2015, 14:30

Amorie, es gibt Wissenschaftler die grenzen die DIS absolut von den DDNOSler ab und sagen eben nur DISler sind multipel (Reddemann). Es gibt aber auch Wissenschaftler (Nijenhuis, Steele, Hart), die durchaus die DDNOSler miteinbeziehen zu den Multiplen, zumindest schließen sie diese nicht aus. DDNOSler gibt es ja auch viel, viel häufiger als DISler.

Ich persönlich habe kein Problem damit die DDNOSler zu den Multiplen zu rechnen.
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stern
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Beitrag Do., 31.12.2015, 14:34

Vorher wurde es anders definiert... und das erscheint mir etwas willkürlich
Candykills hat geschrieben:Zu DIS gehört zum Beispiel immer Amnesie (ich weiß nicht, warum eine bestimmte Person das immer wieder abstreitet), zu DDNOS hingegen nicht. Beide fallen aber unter den Begriff "Multiple".
Wie auch immer: Die einzigen Unterscheidungsmerkmale sind für mich Diagnosekriterien (in ihre Gesamtheit). Und demnach ist logischerweise auch DDNOS und DIS gegeneinander abzugrenzen.

Und selbst innerhalb der DIS-Gruppe soll es graduelle Abstufungen geben:
Die Bewusstheit und Kommuni-
kation der verschiedenen Selbstanteile
kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein
und reicht von wechselseitiger Unkenntnis
(vollständige Amnesie) bis hin zu einem
Co-Bewusstsein mit transparenter Wahr-
nehmung und gegebenenfalls auch Steue-
rung des jeweils anderen Zustandes.
http://www.asklepios.com/upload/medtrop ... v_6172.pdf
Liebe Grüße
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Amorie
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Beitrag Do., 31.12.2015, 14:36

Na, ja Candykills

ich sehe das Problem, dass spätestens ab ICD-11 (was schon 2017 raus kommen wird, wenn es nicht verschoben wurde) der Begriff "Multiple Persönlichkeitsstörung" vollkommen vom Fenster weg ist. Der Begriff und es so zu benennen ist vollkommen veraltet. Für was soll "Multi" dann stehen?
DIS ersetzt den Begriff für Multiple Persönlichkeit.
Wenn DDNOSler ebenso "multi" sind, sind sie letztendlich dann DISler?

Wenn beides das gleiche ist, wieso eine unterschiedliche Benennung?

Ich hoffe ich hab da gerade kein Knoten beim denken drinnen.

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 31.12.2015, 14:36

Hey Jenny Doe,

mir fehlen ja die 90er manchmal...

Ich bin selber nicht wegen Depressionen in Behandlung, aber ich kenne aus meiner Klinik-Zeit natürlich auch die Fragebögen. Und die Depressions-Patienten mussten da nicht nur den einen ausfüllen, denn es ging nicht nur um die Frage wie "akut" die "depressive Stimmung" ist, sondern es gab dann auch noch viele andere Kriterien - und in der Gesamtheit dessen ergab sich dann das "Störungsbild" oder "Krankheitsbild" der Depression (oder auch nicht) - so meinte ich das eher. Wenn man aber sich NUR auf EIN solches Konitnuum beschränkt, dann geht etwas verloren, das der Kranke aber dringend braucht um gesund werden zu können... Genau an der Stelle geht es ja um "gesehen werden"... Wenn man die Unterscheidung zwischen Uno und Multi nicht trifft, dann fühlen sich (einige) Unos vielleicht nicht mehr in ihrem Leid "abgewertet" und "ungesehen" - aber dann wären die Multis in IHREM Leid auch nicht voll gesehen - finde ich.

Ziel müsste es doch sein, alles zu sehen - gerade hier in diesem Forum!

Ja - es ist schwierig, sich selber zu finden, wenn man unsicher ist, weil man sich letztlich dazu abgrenzen muss von dem, wo man sich selber wiederfindet und dem, wo man sich selber NICHT wiederfindet... Und egal um was es dabei geht, wenn man denkt man gehört zu einer Gruppe und daraus Identität bezieht und dann feststellt, dass die Zugehörigkeit so klar gar nicht ist - dass man irgendwo im "Dazwischen" ist, dann ist das schmerzhaft. Eben weil es so wichtig ist, für jeden, sich zu erkennen und gesehen zu werden... Und zwar nicht einfach irgendwie, sondern so, wie man tatsächlich auch IST
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Beitrag Do., 31.12.2015, 14:37

in bin jetzt aber auch draußen... die Komparative finde ich tatsächlich nicht so nützlich.
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Beitrag Do., 31.12.2015, 14:38

...dann haben wir mit dem Thread ja noch bis 2017 Zeit, bevor wir den Sprachgebrauch ändern müssen...
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