reddie hat geschrieben: ↑Sa., 05.02.2022, 00:11
Mir geht es im Grunde nur darum, dass dieses Grauen damals überhaupt möglich war. Seitdem ich mich intensiv damit beschäftigt habe, habe ich den Glauben an die Menschheit verloren.
Dass satanische Kräfte am Werk waren, ist nur eine meiner Theorien. Aber so leid es mir tut, diese haben wir noch nicht besiegt.
Die Menschen, die ich im Kritiker-Bereich kennengelernt habe, sind sehr feine, reflektierte Menschen. Vor allem die, die schon vor Corona Systemkritiker waren. Diese als Nazis
zu bezeichnen, ist doch auch unglaublich infam.
Hallo reddie,
wenn meine Folgerungen auch ganz anders als deine sind, Vergleiche zwischen NS Zeit und heute kommen mir auch immer wieder.
Vielleicht ja auch deshalb, weil ich mich wie du – fast mein Leben lang – gefragt habe, wie es zu den Gräueln damals kommen konnte, warum so viele Menschen mitmachten?
Ich selbst hab darüber keinen „Menschglauben“ verloren, denke ich. Sehr früh (von Beginn an) glaub ich …. ???…. zu Mensch im Allgemeinen beides, gut und böse. Jeder vermeintlich Gute kann (auch) Schlimmes tun, anrichten, und umgekehrt.
Vielleicht liegts ja bereits an diesem „Grundbild“? Ich kann dir in Sachen „satanische Kräfte“, oder auch sonstigen „Mächten“ die vielen vieles einreden, um sie zu lenken, zu was auch immer zu bringen, nicht folgen. Das klappt mit dem Menschenbild, das ich habe, aus sehr verschiedenen Gründen nicht.
Vor allem, weil ich die „Gruppenbildung“, die zu was dazu gehören müsste, so absolut, wie unterstellt, nicht sehe, damals nicht, heute nicht.
Das schlimme Unheil damals konnte (auch deshalb) passieren, meine ich, weil es nach und nach gelang, diverse Gruppen nicht nur herabzuwürdigen, nein, sie auch als gefährlich, bedrohlich für den Rest, für die Mehrheit, zu stilisieren. „Juden“, „Zigeuner“, „Asoziale“, „Kommunisten/Sozialisten“, „Slawen“ etc., alles Menschengruppen, die nicht dazu gehören sollten, durften, denen ganz oder teilweise das Menschsein ganz abgesprochen wurde. Und auf der anderen Seite die „Arier“, die „Germanen“, umgekehrt eine Gruppe, die es so homogen, so abgrenzbar, wie damals behauptet, nie gegeben hat, und natürlich auch nicht als Menschengruppe, die nur gut war, die anderen Menschen überlegen wäre, besser als wer auch immer.
Es ist – für mich – bis heute das Grundübel, dass auf die eine oder andere Weise, diese immer willkürliche Gruppenbildung, dieser „Gruppenglaube“ unser Denken und Handeln arg mitbestimmt.
Das wohl vor allem soziologisch zu erklären. Aber gar nicht gut, immer noch kreuzgefährlich.
Gefeit ist gegen dies „Denken“ niemand. Aber… für mich sind heute grad die auf einem völligen Irrweg, die glauben, irgendeine Gruppe Mensch würde heute alle anderen lenken, allen anderen böses wollen. Natürlich gibt es sehr Mächtige, noch mehr, die gern selbst viel mehr Macht haben wollen.
Doch die sind an sich schon keine Gruppe, die zusammenwirkt, meist ganz im Gegenteil. Und in unseren Breiten? So fehlerhaft auch vieles an einer, in einer Demokratie ist, wenn sie nur halbwegs funktioniert, gibt es Macht nur geteilt, verteilt, auch für durchaus sehr unterschiedliche Gruppen.
Für mich geht es nur so. Nur deshalb liegt mir Furcht vor „einer ganz großen Macht“ fern. Auch jetzt grad zu Corona Zeiten. Was, bezogen auf die alten Zeiten, für mich noch schlimmer wäre: Eine große Gruppe Mensch, die nach und nach beginnt, sich als Opfer dunkler Mächte zu sehen, zu stilisieren.
Da schließt sich für mich der Kreis. So fing das damals – aus meiner Sicht – an.
Denn damals begingen dann genau diese „Scheinopfer“ die Gräuel an den Gruppen, die angeblich gefährlich waren, die daraufhin völlig irrgläubig ganz oder teilweise wirklich ermordet, im damaligen Sprachgebrauch ausgerottet wurden.
LG hawi