Wurstel
LovisTochter hat geschrieben: ↑Fr., 12.08.2022, 20:31
Wurstel hat geschrieben: ↑Fr., 12.08.2022, 18:07
Um eine Verbesserung hervorrufen zu können, muß man die Vergangenheit kennen und die Entwicklung bis zur Gegenwart.
Wurstel, Du kennst doch aber Deine Vergangenheit und Deine Entwicklung bis heute.
Und wir, wir müssen nicht jedes kleine Detail kennen.
Ich erzähle auch nicht jedes Detail, sondern nur das, was mir wichtig erscheint.
LovisTochter hat geschrieben: ↑Fr., 12.08.2022, 20:31Schade, das Deine Therapeuten, also auch der aktuelle, Dich nicht mal bremsen, denn auch der muss nicht wissen wann Du mit wem Cola getrunken hast oder was wir hier im Forum zu Deinen Themen denken.
Das ist Deine Therapie, da darf es ausschließlich um Dich, Deine Träume, Wünsche, Gefühle, Ziele aber auch die Vergangenheit, Dein aktuelles Leben, Deine aktuellen Schwierigkeiten etc. gehen.
Die Situation in den Therapien war (und ist eigentlich heute noch) die, daß wir überhaupt nicht zur eigentlichen Therapie gekommen sind, weil andere Dinge wichtiger waren, sich gewissermaßen vorgeschoben haben.
Das Ganze war ein Zeitproblem. Die Therapiestunde war begrenzt. Bei meinem ersten Therapeuten hatte ich alle 14 Tage eine Doppelstunde, also 100 Minuten. Bei meiner späteren Therapeutin hatte ich einmal wöchentlich eine Stunde zu 50 Minuten. Bei meinem letzten Therapeuten war zwar die Stunde auch nur 50 Minuten, aber da haben wir meistens deutlich überzogen, weil soviel zu besprechen war, da habe ich ihm freiwillig dann auch mehr bezahlt.
Aber zur eigentlichen Therapie (wie auch immer sowas ausschaut) sind wir nicht wirklich gekommen. Es ist ganz einfach so gewesen, daß immer soviel los war und in der Therapie besprochen und SOFORT behandelt werden hätte müssen, daß das gar nicht möglich war.
Ich erinnere mich noch daran, daß ich am ersten Tag meiner ersten Therapie eine Liste mit über 50 wichtigen Punkten, die alle in dieser einen Stunde zu besprechen sind, mitgehabt hatte. Ich wollte dem Therapeuten zuerstmal diese Liste vorlesen, aber er hat gleich beim ersten Punkt "Stopp!" gesagt, und wir haben die restliche Zeit nur über diesen einen Punkt gesprochen. Und in der nächsten Therapiestunde habe ich eine Liste mit 200 neuen Punkten (alles neue Sachen, die in diesen 14 Tagen angefallen sind) mitgebracht...
Eine eigentliche Therapie wurde bis heute nicht gemacht.
Verstehst Du das Problem?
LovisTochter hat geschrieben: ↑Fr., 12.08.2022, 20:31Warum genau machst Du eigentlich die Therapie?
Glaubst Du so, wie es dort jetzt läuft, erreichst Du die Ziele die Du für diese Therapie hast?
Ich glaube, ich bräuchte viel mehr Zeit.
Mein Therapeut kann mir aber nicht so viele Stunden geben.
Derzeit ist mein Therapeut im Urlaub, der nächste Termin sollte am Montag, den 23. August 2022 sein. Jetzt hat mir aber der Pfleger-Freund gesagt, daß das Hilfswerk das geändert hat und die Termine in Zukunft ab 2. September 2022 jeden Freitag sind. (Ich frage mich, was das Hilfswerk mit meinem Psychotherapeuten zu tun hat.)
LovisTochter hat geschrieben: ↑Fr., 12.08.2022, 20:31Hast Du überhaupt Ziele?
Meinst Du jetzt Ziele im Leben oder Therapieziele?
Meine Ziele im Leben sind:
1.) Eine Frau die mich liebt (wahrscheinlich gibt es da nur die Frau, die ich "meine Freundin" nenne).
2.) Weitere Lieder mit meiner Band schreiben, einproben und damit auftreten.
3.) Eine weitere CD von meiner Band machen.
4.) Mit meiner Band berühmter werden und wieder öfter im Fernsehen auftreten.
5.) Akzeptanz für mein Werk bei meiner Familie erreichen.
6.) Gesprächspartner finden.
7.) Nicht mehr verantwortlich gemacht werden für Sachen, die ich nicht gemacht habe.
Meine Therapieziele sind:
1.) Durchsetzungsvermögen lernen.
2.) Verhindern, daß mir Sachen passieren, wie die, die mir immer wieder mal passieren.
3.) Andere Personen besser einschätzen zu lernen.
4.) Lernen, wie ich Akzeptanz mir gegenüber von Anderen einfordern kann.
5.) Aufarbeitung meiner Vergangenheit.
LovisTochter hat geschrieben: ↑Fr., 12.08.2022, 20:31Ich frage mich nach Deinem letzten Post allerdings auch, was erwartest Du von uns?
Erwarten... Ich weiß nicht, ob das das richtige Wort ist.
Was erwarten sich denn die anderen Leute, die im Psychotherapieforum über ihre Probleme schreiben, von den Leuten, die das lesen?
Ich habe mir über Deine Frage noch gar keine Gedanken gemacht.
LovisTochter hat geschrieben: ↑Fr., 12.08.2022, 20:31Du bist in keiner Weise bereit Dein Leben in die Hand zu nehmen. Dich um Deine Belange zu kümmern, Veränderungen anzustreben.
Doch.
Manchmal versuche ich, aus dem ewiggleichen Trott auszubrechen. Daraus resultieren ja meine gelegentlichen Spazierfahrten.
Und ich habe heute (vor ein paar Stunden erst) gesagt, daß ich öfter was selber kochen will.
LovisTochter hat geschrieben: ↑Fr., 12.08.2022, 20:31
Das kannst Du natürlich so machen. Nur, wofür dann all die vielen Worte hier? Wir können Dein Leben nicht verändern. Das kannst nur Du und sonst niemand auf dieser Welt. Aber dazu fehlt dir ja die Motivation.
Es wäre auch interessant herauszufinden, warum mir die Motivation fehlt.
Zu diesem Thema habe ich vor ein paar Tagen diese Webseite gefunden:
https://karrierebibel.de/antriebslos/
Allerdings war ich bisher noch nicht in der Verfassung, mir das durchzulesen.
Auch meinen Liedtext "Miad" habe ich damals zu diesem Thema geschrieben...
LovisTochter hat geschrieben: ↑Fr., 12.08.2022, 20:31Du hoffst, dass es nicht so enden wird, dass Du in die Kiste steigst und Dein Leben einfach so an Dir vorbei gezogen ist. Schön, aber was bist Du selbst bereit dafür zu tun?
Das weiß ich nicht.
LovisTochter hat geschrieben: ↑Fr., 12.08.2022, 20:31Das Beispiel von dem Sänger im Rollstuhl hinkt! Der kann nicht einfach aufstehen, egal wie sehr er es auch wollen würde. Du kannst aber, bsit aber zu faul dazu etwas an Deinem momentanen extrem schlechten Zustand zu ändern.
Faulheit hat mir auch der Musiker, der da meine CD produziert hat (aber nicht als Produzent aufscheint) vorgeworfen. (Ich habe übrigens auch zu diesem Thema mal einen Liedtext geschrieben, es handelt sich dabei um die Bearbeitung eines bekannten Liedes.)
LovisTochter hat geschrieben: ↑Fr., 12.08.2022, 20:31Auch hier, wenn Du wirklich selbständiger werden willst, dann musst Du dafür etwas tuin. Das kann dir niemand auf dieser Welt abnehmen. Ne statttdessen jammerst Du hier wie böse Pfleger-Freund und Köchin sind, weil sie Dich zu Fuß zum Restaurant schleifen. Schon mal darüber nachgedacht, dass sie Dir damit einen Gefallen tun wollen? Von allein machst Du doch nichts. Da muss also scheinbar etwas Zwang sein damit Du Dich in Bewegung setzt. Es geht um Dich und Deine Gesundheit!
Das ist mir schon klar. Aber trotzdem fehlt mir die Motivation. Verstehst Du das?
LovisTochter hat geschrieben: ↑Fr., 12.08.2022, 20:31Nach deinen Geschichten kann ich so langsam sogar Deine Mutter etwas verstehen. Du scheinst (sicher ein stückweit auch aufgrund des Autismus) wirklich ein Händchen dafür zu haben an ganz zwielichtige Gestalten zu geraten.
Kann man denn das so sagen? Das sind doch alles Zufälle, wie es halt so viele im Leben gibt.
Ich habe eigentlich immer nach anderen Menschen gesucht, wollte ja nicht dauernd alleine sein. Das war ja der Grund, warum ich andere Leute angeredet habe. Ich habe mir die Leute nicht speziell ausgesucht, sondern ich habe nur jene Leute angeredet, bei denen ich mir Chancen ausgemalt habe, daß die auch mit mir reden. (Ich glaube, das macht jeder so. Oder würdest Du versuchen, mit jemandem ins Gespräch zu kommen, bei dem Du Dir sicher bist, daß der absolut nicht mit Dir reden will?) Aber nur bei sehr wenigen hat das funktioniert - die meisten, die ich angeredet habe, wollten nicht mit mir reden.
LovisTochter hat geschrieben: ↑Fr., 12.08.2022, 20:31Was würdest Du denn Deinem eigenen Sohn sagen, wenn er mit solchen Personen rumhängen würde, wie Du es damals getan hast? Ich würde das als Mutter auch versuchen zu unterbinden. Zum Schutz meines Kindes!
Es ist meiner Mutter sicher nicht um meinen Schutz gegangen.
Ihre Kriterien waren ganz andere.
Allem voran stand bei ihr eigentlich die Befürchtung, daß die Leute über uns reden könnten. Das war ja ein weiterer Grund, warum sie nicht wollte, daß ich Musik mache, sie bezeichnete ja die Musiker als "Jenische".
An zweiter Stelle stand bei ihr das Geld.
An dritter Stelle der sonstige Besitz.
An vierter Stelle Zucht und Ordnung.
Und ganz zum Schluß kam bei ihr erst der Mensch. (Eigentlich wirklich ganz am Ende.)
LovisTochter hat geschrieben: ↑Fr., 12.08.2022, 20:31Es ist in keiner Weise normal, dass Mädchen bewusstlos geschlagen werden, Zollbeamte tätlich angegriffen werden und Mädchen erdrosselt werden.
Ich habe das damals zwar als beredenswert (darum habe ich ja darüber geredet), aber als normal empfunden (wenngleich es mir nicht gefallen hat, darum habe ich ja darüber geredet). Als normal habe ich es deshalb angesehen, weil solche Sachen bei uns ja immer wieder vorgekommen sind und ich Gewalt ja schon von der Volksschule her gewöhnt war. (In der vierten Klasse Volksschule hat ein Schüler einem anderen ein Auge ausgestochen. Da sind dann beide von der Schule geflogen.) Und mein Vater hat zu den von mir berichteten Vorfällen gesagt, daß das ganz normal ist und man darüber auch gar nicht reden braucht, denn genausogut kann man darüber reden, daß es gestern geregnet hat.
LovisTochter hat geschrieben: ↑Fr., 12.08.2022, 20:31Würdest Du wirklich wollen, dass Dein Sohn seine Zeit mit solchen Menschen verbringt?
Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.
Wenngleich ich mir oft vorgestellt habe, wie es wäre, wenn ich einen Sohn hätte...
Wurstel