Künstlerische Aktivitäten -> Sozialprobleme

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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chrysokoll
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Beitrag So., 14.08.2022, 10:14

Wurstel hat geschrieben: Sa., 13.08.2022, 22:38
Und jetzt zum zweiten Vorfall vom Graffity.
Wurstel, mir ist einfach nicht klar was es dir bringt diese Uralt-Geschichten aus den 80er Jahre so aufzuwärmen und zu erzählen.
Was soll da für dich raus kommen? Welche Reaktion erwartest oder erhoffst du dir von anderen usern hier?

Ich kann dir nur dringend raten dich mehr in die Gegenwart und Realität zu begeben und HEUTE zu leben

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Wurstel
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Beitrag So., 14.08.2022, 10:20

Wurstel

diesoderdas hat geschrieben: Sa., 13.08.2022, 20:26
Wurstel hat geschrieben: Sa., 13.08.2022, 14:47
Was meint Ihr zu dem Vorfall mit diesem Typen?
Mein Fehler war offenbar der, eine Frau (die alleine an einem Tisch gesessen ist) anzureden.
(Ich wußte allerdings nicht, daß sie vergeben war. Woher denn auch? Sie hat ja kein Wort gesagt, und es ging alles so schnell.)
Ich blicke mal wieder nicht, was die eigentliche Frage ist.
Was für eine Frage geht dir denn- konkret- durch den Kopf? Auf was willst du eine Antwort?
Willst du wissen, ob du etwas falsch gemacht hast? Ob es normal ist, dass Typen so handeln? Ob man Frauen ansprechen darf? Ob dein Therapeut recht hatte? Ob der andere Typ recht hatte?
Eigentlich alle diese Fragen.

Es war ja oft so, daß ich nicht gewußt habe, wie ich eine Situation einschätzen soll oder was ich da machen soll. Und da habe ich halt oft mehrere Leute (sofern verfügbar) gefragt. Nur war es dann so, daß mich die Antworten dann oft verwirrt haben, weil sie so unterschiedlich, ja direkt gegensätzlich waren.
diesoderdas hat geschrieben: Sa., 13.08.2022, 20:26
Ich zumindest blicke nicht, was an der Sache für dich ungeklärt ist und was du hören möchtest.
Hier lag bei mir ein Interessenskonflikt vor: Mein Dienstgeber und auch meine Mutter sagten, daß ich nicht mehr ins Graffity gehen soll, um meinen Arbeitsplatz nicht zu gefährden. Dies ging mir gleich aus drei Gründen gegen die Hutschnur:
1.) Mir gefiel die Musik im Graffity.
2.) Ich hatte in zwei dortigen DiscJockeys endlich Gesprächspartner gefunden.
3.) Mir paßte nicht, daß sich mein Dienstgeber derart in mein Leben einmischt.

Es war für mich eine untragbare Situation, fortan wieder in die Video Inside Disco gehen zu müssen (eine andere nennenswerte Disco gab es zu diesem Zeitpunkt in meiner Gegend nicht mehr), obwohl ich dort eigentlich nicht mehr hingehen wollte wegen dieser Typen, die ich vorher dort kennengelernt habe (immerhin war ja derjenige, der da den Grenzbeamten niedergeschlagen hat, der Sohn des Discobesitzers).

Ich hatte in der nächsten Zeit dann in der Video Inside Disco noch drei weitere negative Erlebnisse, von denen das dritte besonders schlimm war. (Als ich darüber etliche Jahre später in einer Newsgroup geschrieben habe, war man dort sehr entsetzt.)

Aber andererseits wollte ich auch nicht die ganzen Wochenenden alleine zuhause herumhocken...
Ich wollte Frauen kennenlernen.
Ich wollte eine Band gründen und dafür Musiker suchen.
War das so falsch?


Wurstel

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chrysokoll
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Beitrag So., 14.08.2022, 10:31

An deinen Wünschen und Bedürfnissen war nichts falsch.
Nur WAS bringt dir das jetzt für heute, für dein Leben, für deine aktuelle Situation?
Das sind Einzelgeschichten, über 40 Jahre her.

Ich kann dir wirklich nur raten dein heutiges Leben anzuschauen, zu sehen wie du deine Wünsche und Bedürfnisse leben kannst

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dumbhead
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Beitrag So., 14.08.2022, 10:35

Ich habe genau diesen Passus auch im Dienstvertrag. Ansehen des Dienstgebers und so.
Durchsetzen können sie das niemals privat. Solange ich als dumbhead agiere und nicht als Beamter, kann ich machen was ich will. Hab ich schriftlich.
Kritisch wird es und da hast du dich übers Ohr hauen lassen, wenn es eine Nebenbeschäftigung ist. Die kann der Dienstgeber verbieten.

Ansonsten kommt es im Bereich von Clubs und ehemals Diskotheken immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten. Ich hatte alleine 2020 3 Schlägereien in dem Umfeld. Sich darüber nach 40 Jahren den Kopf zu zerbrechen, ist ziemlich sinnlos.

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LovisTochter
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Beitrag So., 14.08.2022, 10:44

Aber was bringt dir die Klärung dieser Fragen (was im Übrigen gar nicht möglich ist, weil niemand von us dabei war und wir nur deine Seite, Deine Sicht auf die Sutationen kennen) für Dein heutiges Leben? In wie fern bringt Dich das weiter?

Zu dem Punkt, dass Dein Dienstherr sich da in Dein Privatleben eingemischt hat, kann ich Dir nur sagen, dass es in D (ich weiß nicht ob heute auch noch, in den 80ern aber sicher) Menschen, die den Beamtenstatus innehatten, bspw. nicht gestattet war/ist an Glücksspielen (im Casino) teilzunehmen.
Es scheint also tatsächlich für Beschäftigte des Staates beondere Regelungen zu geben.
Aber selbst wenn es nicht rechtens gewesen ist, dass Du damals die Abmahnung bekommen hast und daraufhin dann nicht mehr in den Laden gegangen bist, was würde das für dien heutiges Leben ändern?
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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Wurstel
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Beitrag So., 14.08.2022, 15:50

Wurstel

LovisTochter hat geschrieben: Fr., 12.08.2022, 20:31
Wurstel hat geschrieben: Fr., 12.08.2022, 18:07 Um eine Verbesserung hervorrufen zu können, muß man die Vergangenheit kennen und die Entwicklung bis zur Gegenwart.
Wurstel, Du kennst doch aber Deine Vergangenheit und Deine Entwicklung bis heute.
Und wir, wir müssen nicht jedes kleine Detail kennen.
Ich erzähle auch nicht jedes Detail, sondern nur das, was mir wichtig erscheint.
LovisTochter hat geschrieben: Fr., 12.08.2022, 20:31Schade, das Deine Therapeuten, also auch der aktuelle, Dich nicht mal bremsen, denn auch der muss nicht wissen wann Du mit wem Cola getrunken hast oder was wir hier im Forum zu Deinen Themen denken.
Das ist Deine Therapie, da darf es ausschließlich um Dich, Deine Träume, Wünsche, Gefühle, Ziele aber auch die Vergangenheit, Dein aktuelles Leben, Deine aktuellen Schwierigkeiten etc. gehen.
Die Situation in den Therapien war (und ist eigentlich heute noch) die, daß wir überhaupt nicht zur eigentlichen Therapie gekommen sind, weil andere Dinge wichtiger waren, sich gewissermaßen vorgeschoben haben.

Das Ganze war ein Zeitproblem. Die Therapiestunde war begrenzt. Bei meinem ersten Therapeuten hatte ich alle 14 Tage eine Doppelstunde, also 100 Minuten. Bei meiner späteren Therapeutin hatte ich einmal wöchentlich eine Stunde zu 50 Minuten. Bei meinem letzten Therapeuten war zwar die Stunde auch nur 50 Minuten, aber da haben wir meistens deutlich überzogen, weil soviel zu besprechen war, da habe ich ihm freiwillig dann auch mehr bezahlt.

Aber zur eigentlichen Therapie (wie auch immer sowas ausschaut) sind wir nicht wirklich gekommen. Es ist ganz einfach so gewesen, daß immer soviel los war und in der Therapie besprochen und SOFORT behandelt werden hätte müssen, daß das gar nicht möglich war.

Ich erinnere mich noch daran, daß ich am ersten Tag meiner ersten Therapie eine Liste mit über 50 wichtigen Punkten, die alle in dieser einen Stunde zu besprechen sind, mitgehabt hatte. Ich wollte dem Therapeuten zuerstmal diese Liste vorlesen, aber er hat gleich beim ersten Punkt "Stopp!" gesagt, und wir haben die restliche Zeit nur über diesen einen Punkt gesprochen. Und in der nächsten Therapiestunde habe ich eine Liste mit 200 neuen Punkten (alles neue Sachen, die in diesen 14 Tagen angefallen sind) mitgebracht...

Eine eigentliche Therapie wurde bis heute nicht gemacht.

Verstehst Du das Problem?
LovisTochter hat geschrieben: Fr., 12.08.2022, 20:31Warum genau machst Du eigentlich die Therapie?
Glaubst Du so, wie es dort jetzt läuft, erreichst Du die Ziele die Du für diese Therapie hast?
Ich glaube, ich bräuchte viel mehr Zeit.
Mein Therapeut kann mir aber nicht so viele Stunden geben.
Derzeit ist mein Therapeut im Urlaub, der nächste Termin sollte am Montag, den 23. August 2022 sein. Jetzt hat mir aber der Pfleger-Freund gesagt, daß das Hilfswerk das geändert hat und die Termine in Zukunft ab 2. September 2022 jeden Freitag sind. (Ich frage mich, was das Hilfswerk mit meinem Psychotherapeuten zu tun hat.)
LovisTochter hat geschrieben: Fr., 12.08.2022, 20:31Hast Du überhaupt Ziele?
Meinst Du jetzt Ziele im Leben oder Therapieziele?

Meine Ziele im Leben sind:
1.) Eine Frau die mich liebt (wahrscheinlich gibt es da nur die Frau, die ich "meine Freundin" nenne).
2.) Weitere Lieder mit meiner Band schreiben, einproben und damit auftreten.
3.) Eine weitere CD von meiner Band machen.
4.) Mit meiner Band berühmter werden und wieder öfter im Fernsehen auftreten.
5.) Akzeptanz für mein Werk bei meiner Familie erreichen.
6.) Gesprächspartner finden.
7.) Nicht mehr verantwortlich gemacht werden für Sachen, die ich nicht gemacht habe.

Meine Therapieziele sind:
1.) Durchsetzungsvermögen lernen.
2.) Verhindern, daß mir Sachen passieren, wie die, die mir immer wieder mal passieren.
3.) Andere Personen besser einschätzen zu lernen.
4.) Lernen, wie ich Akzeptanz mir gegenüber von Anderen einfordern kann.
5.) Aufarbeitung meiner Vergangenheit.
LovisTochter hat geschrieben: Fr., 12.08.2022, 20:31Ich frage mich nach Deinem letzten Post allerdings auch, was erwartest Du von uns?
Erwarten... Ich weiß nicht, ob das das richtige Wort ist.
Was erwarten sich denn die anderen Leute, die im Psychotherapieforum über ihre Probleme schreiben, von den Leuten, die das lesen?
Ich habe mir über Deine Frage noch gar keine Gedanken gemacht.
LovisTochter hat geschrieben: Fr., 12.08.2022, 20:31Du bist in keiner Weise bereit Dein Leben in die Hand zu nehmen. Dich um Deine Belange zu kümmern, Veränderungen anzustreben.
Doch.
Manchmal versuche ich, aus dem ewiggleichen Trott auszubrechen. Daraus resultieren ja meine gelegentlichen Spazierfahrten.

Und ich habe heute (vor ein paar Stunden erst) gesagt, daß ich öfter was selber kochen will.
LovisTochter hat geschrieben: Fr., 12.08.2022, 20:31 Das kannst Du natürlich so machen. Nur, wofür dann all die vielen Worte hier? Wir können Dein Leben nicht verändern. Das kannst nur Du und sonst niemand auf dieser Welt. Aber dazu fehlt dir ja die Motivation.
Es wäre auch interessant herauszufinden, warum mir die Motivation fehlt.
Zu diesem Thema habe ich vor ein paar Tagen diese Webseite gefunden:
https://karrierebibel.de/antriebslos/
Allerdings war ich bisher noch nicht in der Verfassung, mir das durchzulesen.

Auch meinen Liedtext "Miad" habe ich damals zu diesem Thema geschrieben...
LovisTochter hat geschrieben: Fr., 12.08.2022, 20:31Du hoffst, dass es nicht so enden wird, dass Du in die Kiste steigst und Dein Leben einfach so an Dir vorbei gezogen ist. Schön, aber was bist Du selbst bereit dafür zu tun?
Das weiß ich nicht.
LovisTochter hat geschrieben: Fr., 12.08.2022, 20:31Das Beispiel von dem Sänger im Rollstuhl hinkt! Der kann nicht einfach aufstehen, egal wie sehr er es auch wollen würde. Du kannst aber, bsit aber zu faul dazu etwas an Deinem momentanen extrem schlechten Zustand zu ändern.
Faulheit hat mir auch der Musiker, der da meine CD produziert hat (aber nicht als Produzent aufscheint) vorgeworfen. (Ich habe übrigens auch zu diesem Thema mal einen Liedtext geschrieben, es handelt sich dabei um die Bearbeitung eines bekannten Liedes.)
LovisTochter hat geschrieben: Fr., 12.08.2022, 20:31Auch hier, wenn Du wirklich selbständiger werden willst, dann musst Du dafür etwas tuin. Das kann dir niemand auf dieser Welt abnehmen. Ne statttdessen jammerst Du hier wie böse Pfleger-Freund und Köchin sind, weil sie Dich zu Fuß zum Restaurant schleifen. Schon mal darüber nachgedacht, dass sie Dir damit einen Gefallen tun wollen? Von allein machst Du doch nichts. Da muss also scheinbar etwas Zwang sein damit Du Dich in Bewegung setzt. Es geht um Dich und Deine Gesundheit!
Das ist mir schon klar. Aber trotzdem fehlt mir die Motivation. Verstehst Du das?
LovisTochter hat geschrieben: Fr., 12.08.2022, 20:31Nach deinen Geschichten kann ich so langsam sogar Deine Mutter etwas verstehen. Du scheinst (sicher ein stückweit auch aufgrund des Autismus) wirklich ein Händchen dafür zu haben an ganz zwielichtige Gestalten zu geraten.
Kann man denn das so sagen? Das sind doch alles Zufälle, wie es halt so viele im Leben gibt.

Ich habe eigentlich immer nach anderen Menschen gesucht, wollte ja nicht dauernd alleine sein. Das war ja der Grund, warum ich andere Leute angeredet habe. Ich habe mir die Leute nicht speziell ausgesucht, sondern ich habe nur jene Leute angeredet, bei denen ich mir Chancen ausgemalt habe, daß die auch mit mir reden. (Ich glaube, das macht jeder so. Oder würdest Du versuchen, mit jemandem ins Gespräch zu kommen, bei dem Du Dir sicher bist, daß der absolut nicht mit Dir reden will?) Aber nur bei sehr wenigen hat das funktioniert - die meisten, die ich angeredet habe, wollten nicht mit mir reden.
LovisTochter hat geschrieben: Fr., 12.08.2022, 20:31Was würdest Du denn Deinem eigenen Sohn sagen, wenn er mit solchen Personen rumhängen würde, wie Du es damals getan hast? Ich würde das als Mutter auch versuchen zu unterbinden. Zum Schutz meines Kindes!
Es ist meiner Mutter sicher nicht um meinen Schutz gegangen.
Ihre Kriterien waren ganz andere.
Allem voran stand bei ihr eigentlich die Befürchtung, daß die Leute über uns reden könnten. Das war ja ein weiterer Grund, warum sie nicht wollte, daß ich Musik mache, sie bezeichnete ja die Musiker als "Jenische".
An zweiter Stelle stand bei ihr das Geld.
An dritter Stelle der sonstige Besitz.
An vierter Stelle Zucht und Ordnung.
Und ganz zum Schluß kam bei ihr erst der Mensch. (Eigentlich wirklich ganz am Ende.)
LovisTochter hat geschrieben: Fr., 12.08.2022, 20:31Es ist in keiner Weise normal, dass Mädchen bewusstlos geschlagen werden, Zollbeamte tätlich angegriffen werden und Mädchen erdrosselt werden.
Ich habe das damals zwar als beredenswert (darum habe ich ja darüber geredet), aber als normal empfunden (wenngleich es mir nicht gefallen hat, darum habe ich ja darüber geredet). Als normal habe ich es deshalb angesehen, weil solche Sachen bei uns ja immer wieder vorgekommen sind und ich Gewalt ja schon von der Volksschule her gewöhnt war. (In der vierten Klasse Volksschule hat ein Schüler einem anderen ein Auge ausgestochen. Da sind dann beide von der Schule geflogen.) Und mein Vater hat zu den von mir berichteten Vorfällen gesagt, daß das ganz normal ist und man darüber auch gar nicht reden braucht, denn genausogut kann man darüber reden, daß es gestern geregnet hat.
LovisTochter hat geschrieben: Fr., 12.08.2022, 20:31Würdest Du wirklich wollen, dass Dein Sohn seine Zeit mit solchen Menschen verbringt?
Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.
Wenngleich ich mir oft vorgestellt habe, wie es wäre, wenn ich einen Sohn hätte...


Wurstel

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Wurstel
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Beitrag So., 14.08.2022, 17:33

Wurstel

Wurstel hat geschrieben: So., 14.08.2022, 15:50Ich erinnere mich noch daran, daß ich am ersten Tag meiner ersten Therapie eine Liste mit über 50 wichtigen Punkten, die alle in dieser einen Stunde zu besprechen sind, mitgehabt hatte. Ich wollte dem Therapeuten zuerstmal diese Liste vorlesen, aber er hat gleich beim ersten Punkt "Stopp!" gesagt, und wir haben die restliche Zeit nur über diesen einen Punkt gesprochen. Und in der nächsten Therapiestunde habe ich eine Liste mit 200 neuen Punkten (alles neue Sachen, die in diesen 14 Tagen angefallen sind) mitgebracht...
Mich hat an dieser ersten Therapiestunde Folgendes gestört:

Ich hatte mir das so gedacht, daß ich meinem Therapeuten zuerst mal die Liste mit den 50 Punkten gebe, er sich diese durchliest und wir dann entscheiden, welcher dieser Punkte am Wichtigsten ist und daher als erstes besprochen werden soll. Stattdessen hat der Therapeut gesagt, ich soll die Punkte vorlesen, aber er hat mich dann gleich beim ersten Punkt unterbrochen, und wir haben nur über diesen einen Punkt dann geredet, wodurch der Rest der Therapiestunde aufgegangen ist und wir zu den restlichen 49 Punkten überhaupt nicht gekommen sind, und zwar auch in den späteren Therapiestunden nicht, weil dann schon wieder andere Sachen aktuell wichtig waren.

Und da hat mich eben der Umstand gestört, daß der Therapeut ja gar nicht sagen konnte, welcher dieser 50 Punkte wichtig und wert, in der Therapie besprochen zu werden, war, weil er ja die restlichen 49 Punkte gar nicht kannte.

Meint Ihr nicht auch, daß sich der Therapeut zuerst die ganzen 50 Punkte anhören bzw. durchlesen hätte sollen, um dann entscheiden zu können, welche Punkte man vorrangig behandeln sollte?

Übrigens habe ich ein paar Termine hereinbekommen:

Mittwoch, 17. August 2022, 9:30 Uhr:
Krankenhaus St. Pölten (Nephrologie)

Freitag, 19. August 2022 (Uhrzeit unbekannt):
Agrargemeinschaft, außerordentliche Generalversammlung
(da geht's um eine Unterschrift von mir, weil's ums Geld geht, außerdem befindet sich die Agrargemeinschaft derzeit in einem Rechtsstreit)

Samstag, 24. September 2022, 16 Uhr:
Geburtstagsfeier eines Freundes auf einem Parkplatz

Bezüglich des Termines am kommenden Mittwoch hat der Pfleger-Freund mit meiner Schwester ausgemacht, daß mich meine Schwester zum Krankenhaus bringt und dort abholt. Das ist aber ein Problem, weil ich nach dem Krankenhausbesuch in St. Pölten (wenn ich schon mal in dieser Stadt bin) auch dort in einem Lokal was essen will. Das wird aber meine Schwester nicht zulassen.

Jetzt meint ein Bekannter von mir, daß er mich fahren könnte, denn er hat einen B-Schein. Ich habe gemeint, daß wir uns einen Leihwagen ausborgen können (gibt es in der nahen Kleinstadt schon ab 29 Euro pro Tag), da könnten wir dann essen gehen und vielleicht nachher noch eine kleine Spazierfahrt anhängen. Das ist nur jetzt alles ein wenig knapp...


Wurstel

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reddie
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Beitrag So., 14.08.2022, 18:32

Zu den 50 Punkten: DU bist der, der entscheidet, welches Thema zuerst behandelt wird. Es ist Deine Therapie.

Der Therapeut erteilt dir ja keine Ratschläge, sondern hilft dir durch seine Interventionen, deine Dynamiken zu erkennen.

In der therapeutischen Beziehung hat man ein professionelles Gegenüber und dennoch zeigen sich ähnliche Dynamiken, wie in den Beziehungen im Leben.

Ich darf mal analysieren? Mit den 50 Punkten hast du dein Gegenüber erschlagen. Nicht, dass das deine Absicht war, aber sich überfordert zu fühlen von der reinen Quantität, wäre eine normale Reaktion.

Es ist gut, wenn sich aus der therapeutischen Beziehung Lehren fürs Leben ziehen lassen.

Du kannst dich z.B. nicht zu jemanden an einen Tisch setzen und ohne Punkt und Komma erzählen. Der Andere möchte auch wahrgenommen werden. Verstehste?

Grüsslis
reddie

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diesoderdas
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Beitrag So., 14.08.2022, 21:46

Wurstel hat geschrieben: So., 14.08.2022, 10:20
diesoderdas hat geschrieben: Sa., 13.08.2022, 20:26 Ich blicke mal wieder nicht, was die eigentliche Frage ist.
Was für eine Frage geht dir denn- konkret- durch den Kopf? Auf was willst du eine Antwort?
Willst du wissen, ob du etwas falsch gemacht hast? Ob es normal ist, dass Typen so handeln? Ob man Frauen ansprechen darf? Ob dein Therapeut recht hatte? Ob der andere Typ recht hatte?
Eigentlich alle diese Fragen.

Es war ja oft so, daß ich nicht gewußt habe, wie ich eine Situation einschätzen soll oder was ich da machen soll. Und da habe ich halt oft mehrere Leute (sofern verfügbar) gefragt. Nur war es dann so, daß mich die Antworten dann oft verwirrt haben, weil sie so unterschiedlich, ja direkt gegensätzlich waren.
Wenn dir jemand hier erzählt, was er/sie wie sieht, dann kommt von dir meist etwas mit "meine Mutter hat das aber so gesehen..." oder "der xy hat gesagt, dass".
Du redest da also eigentlich nur anderen nach. Wo bist aber du? Wo kommst du selbst zu Antworten?
Glaubst du anderen einfach so alles? Probier doch mal, dir selbst Antworten zu geben, selber nachzudenken, nicht nur auf Geplapper von anderen zu hören (das vielleicht auch mal sehr dummes Geplapper sein kann).
Wenn ich dir nun auf die Fragen so antworte, wie ich das denke, was bringt dir das dann? Dem stimmst du doch sowieso nicht zu, oder? (musst du auch nicht). Dann hast du eben eine Meinung mehr und weißt wohl trotzdem nicht weiter und wem du "glauben" sollst. Oder?
Meine Antworten dazu also:
Natürlich darfst du eine Frau ansprechen. Natürlich darf dir NIEMAND eine Flasche über den Kopf ziehen und natürlich war das nicht abgebracht. Ob du einen "Fehler" gemacht hast beim Ansprechen kann ich nicht wissen.
Es kann sein, dass du etwas gemacht hast, was bei der Frau nicht gut ankam. Es kann sein, dass es ihr nicht gepasst hat, eventuell sehr offensichtlich zu merken, dass du "nur" drauf aus warst, sie anzureden, um Kontakt zu bekommen.
Mich persönlich stößt sowas z.B. ab. Ich hasse es wie die Pest, wenn manche Männer einfach sehr derb und plump daher kommen und das Anreden nichts spontanes hat, sondern total offensichtlich ist, dass jemand auf Teufel komm raus Kontakt will.
Es kann auch einfach sein, dass die Frau sich unwohl mit dir gefühlt hat.
Es kann sein, dass du bedrohlich gewirkt hast und deshalb der Typ eingeschritten ist.
Es kann so vieles sein.... Muss alles nicht... kann aber....
Wurstel hat geschrieben: So., 14.08.2022, 10:20 Aber andererseits wollte ich auch nicht die ganzen Wochenenden alleine zuhause herumhocken...
Ich wollte Frauen kennenlernen.
Ich wollte eine Band gründen und dafür Musiker suchen.
War das so falsch?
Ich würde grundsätzlich eher da ansetzen, generell besser mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen.
Und vielleicht auch - ich wiederhole mich - mit Menschen, die ähnlich ticken wie du (Links betreffend des Autismus), mit denen das vielleicht einfacher geht und wo es besser passt.
Würde ich mich mit dir treffen, würde ich z.B. nicht dauernd die Storys von vor 40 Jahren hören wollen.
Ich würde, wie oben schon gesagt, beispielsweise überhaupt nicht darauf stehen, ganz offensichtlich nur angelabert zu werden. Vielleicht würde ich mich eher belästigt fühlen und meine Ruhe haben wollen.
Ich sage nicht, dass du jemanden belästigen willst! Aber ich befürchte , dass du das vielleicht auf eine Art machst, die bei Frauen schon eher negativ ankommen könnte.

Wie wäre es, du setzt dir als Ziel "Menschen einfach so kennen lernen, Männer und Frauen" und nicht speziell "Frauen kennen lernen"? Locker, ohne irgendwelche Hintergedanken? Und vielleicht mal eher mit Fokus auf Zuhören, als viel von dir zu erzählen?
Gibt es bei euch sowas wie in Deutschland die Volkshochschule? Wie wäre es, du suchst dir da einen Kurs aus?

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diesoderdas
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Beitrag So., 14.08.2022, 21:51

Und Wurstel, so grundsätzlich:
Wenn etwas jahrelang nicht funktioniert oder wenn dir jahrelang immer wieder gleiche Situationen passieren, dann ist das schätzungsweise eher kein Zufall, sondern dann tust du auch etwas dafür, dass es immer wieder gleich passiert.
Dann wäre es vielleicht angebracht, die Strategien zu ändern.
Denn warum sollte auf einmal etwas klappen, das schon 20 Jahre nicht klappt?

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dumbhead
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Beitrag Mo., 15.08.2022, 08:12

Wurstel hat geschrieben: So., 14.08.2022, 15:50 Wurstel

Meine Therapieziele sind:
1.) Durchsetzungsvermögen lernen.
2.) Verhindern, daß mir Sachen passieren, wie die, die mir immer wieder mal passieren.
3.) Andere Personen besser einschätzen zu lernen.
4.) Lernen, wie ich Akzeptanz mir gegenüber von Anderen einfordern kann.
5.) Aufarbeitung meiner Vergangenheit.

Wurstel
Das sind eigentlich sehr klare Ziele. Die würde ich nicht mit Vorlesen aus irgendwelchen Forumsdiskussionen verwässern.
Tatsächlich ist das allerhand solider Stoff für einen geeigneten Therapeuten.
Eventuell brauchst du halt einen, der sich in Richtung deiner Diagnose spezialisiert hat.

Ich habe seit Monaten einen Arbeitskollegen mit deiner Diagnose. Zugegeben, sein Lebenslauf ist nicht halb so dramatisch wie deiner.
Aber der hat eine Betreuerin die 1x die Woche kommt, schaut sich alles an, coached ihn ein bisschen, sagt auch uns wie wir uns am besten verhalten. Er wird nie so wirklich "drin sein" in dieser Clique weil wir uns alle seit 15-30 Jahren kennen. Aber es ist enorm wichtig, dass da jemand ist die auch mal dem Umfeld sagt, "Leute der ärgert euch nicht absichtlich, es ist für Ihn mindestens so anstrengend wie für euch" und dann klappt das.

Ich hab vergessen wer das hier war, aber jemand schreibt dir immer wieder, dich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Da gibt es sensationelle, gut moderierte FB Gruppen. Die helfen sicher mehr als dein rustikales Umfeld.

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matrjoschka05
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Beitrag Mo., 15.08.2022, 08:38

Wurstel auf mich wirkt es nicht so als hättest du ein Zeitproblem, sondern nach wie vor einfach ein riesen Problem einzuschätzen was wichtig und dringend ist und was eben nicht.

Dein Therapeut kann sich keine 50 Punkte anhören und dann entscheiden dass Punkt 34 am wichtigsten ist. Das musst du schon vor der Therapiestunde entscheiden. Ich hatte bei meiner Therapie normalerweise maximal 3 Sachen pro Stunde die mir wichtig waren und da ist es dann auch schon mal vorgekommen dass wir nur einen Punkt bearbeitet haben. Genauso ist es aber auch vorgekommen, dass ich nach 10 Minuten gesagt habe, dass ich lieber über eine anderen Punkt reden will (entweder weil das andere Thema gerade noch zu schwer war oder weil es mir eben doch nicht so wichtig war wie der andere Punkt).

Was ich damit sagen will: das kannst nur du entscheiden. Dein Therapeut kann das nicht riechen. Das musst du ihm schon mitteilen. Und dass sich 50 Sachen in 50 Minuten nicht ausgehen, sollte dir auch bewusst sein. 2-3 waren meiner Erfahrung nach noch okay, wenn es aber ein großes Thema war, dann hat das auch schon mal mehrere Stunden gefüllt. Da muss man dann halt nach einer Woche den Faden wieder aufnehmen und dort weiter machen.

Als grobe Faustregel könnte man vielleicht sagen, dass Themen die in einer Woche nicht mehr relevant sind, nicht in der Therapiestunde bearbeitet werden müssen, sondern eben nur in deinem Umfeld geklärt werden (können/müssen/sollen).

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Malia
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Beitrag Mo., 15.08.2022, 09:13

Wurstel, was hältst du für deine eigenen Fähigkeiten, deine Probleme zu lösen?
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka

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Wurstel
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Beitrag Mo., 15.08.2022, 13:06

Wurstel

Malia hat geschrieben: Mo., 15.08.2022, 09:13Wurstel, was hältst du für deine eigenen Fähigkeiten, deine Probleme zu lösen?
Den Satz verstehe ich nicht. Bitte um nähere Erklärung, was Du damit meinst.


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Malia
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Beitrag Mo., 15.08.2022, 13:09

Welche eigenen Fähigkeiten hast du, um deine Probleme zu lösen und deine Ziele zu erreichen?
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka

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