Austausch DIS/DDNOS - Betroffene (Teil 3)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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leonidensucher
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Beitrag Di., 11.01.2022, 22:30

Candykills hat geschrieben: Di., 11.01.2022, 18:56 Ne, so spektakulär, wie das auf YouTube dargestellt wird, ist das bei mir auch nicht.
Ich hab' halt oft das Problem, dass ich etwas nicht weiß, weil es einem anderen Anteil erzählt wurde


dass daher diese Übersättigung kommt und ich deshalb ein deutlich geringeres Bedürfnis nach sozialem Leben habe.
Bei mir kommt dann manchmal netterweise eine Meldung, allerdings nicht zuverlässig.


Danke für die Erklärung, das macht jetzt einiges für mich verständlicher.
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Gespensterkind
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Beitrag Mi., 12.01.2022, 08:50

leonidensucher hat geschrieben: Di., 11.01.2022, 22:27 na also bitte, wir werden doch jetzt hier nicht die Enklave der besonders Verrückten aufmachen. Stell Deine Fragen ruhig hier, ist ja kein Eliteclub.
Ich habe ja auch nichts dagegen, dass Sternchen hier Fragen zu dissoziativen Erlebnissen stellt.
Und ein Eliteclub ist DIS sicherlich nicht. Aber trotzdem ist es für mich auch eine ganz gute und "andere" Erfahrung, einfach mal irgendwo hinzugehören, wo andere es verstehen oder nicht irgendwie abartig und komisch finden.
Das erste Mal, dass ich hier auf mehrere Menschen gleichzeitig treffe, wo ich einfach schreiben kann, dass ich mehr als eine bin - und es ist hier in dieser Runde "normal" - das finde ich extrem anders, besonders, irgendwie ein besseres Gefühl als sonst.

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leonidensucher
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Beitrag Mi., 12.01.2022, 09:02

verstehe ich voll @gespensterkind.

Aber auch Sternchen hat das Recht, sich angenommen zu fühlen. Stell Dir mal vor, Du wärest an ihrer Stelle.
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leonidensucher
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Beitrag Mi., 12.01.2022, 09:08

Sternchen987 hat geschrieben: Di., 11.01.2022, 20:37 Ich hatte ja letzte Woche einen Thread dazu eröffnet, dass ich ein Erlebnis hatte, dass ich so in der Form nicht zuordnen konnte. Nachdem ich das erste Mal etwas über Dissoziation gelesen habe begann ich zu recherchieren und natürlich auch meinen Therapeuten darauf anzusprechen. Diagnostiziert wurde es bei mir in der Form wie ihr es beschreibt nicht anhand von Fragebögen etc. Dieses Themengebiet ist für mich auch tatsächlich Neuland, aber ich hatte gerade heute wieder die Situation, dass ich in einem wichtigen Gespräch war, von dem ich zum jetzigen Zeitpunkt nichts, aber auch wirklich gar nichts mehr weiß. Sonst war es so, wie schon beschrieben, dass ich das Gefühl hatte neben mir zu stehen aber dem Ganzen noch folgen konnte. Doch das Erlebnis heute hat mir einmal mehr gezeigt wie furchtbar das ist, wenn du nicht mehr weißt, in welcher Form ein Meeting endete, weil dir die Erinnerung dazu fehlt. Wer weiß, wie oft es mir unbewusst in meinem bisherigen Leben so erging - Situationen zu erleben aber sich nicht mehr daran erinnern zu können, weil das Gehirn aus Schutz in den Standby Modus fuhr..
Lass uns das nochmal kurz Revue passieren lassen. Das oben schrieb Sternchen.

Daraufhin Antwort 1: ne, glaub ich nicht, war kein Standbye modus (bis hier ja noch ok, auch wenn ich als Sternchen mir gedacht hätte: Grundgütiger, es geht doch nicht um den Standbye modus)
Antwort 2a: das sind normale dissoziationen, hier geht es um die echt harten Kerle (ach ja, echt?)
Antwort 2b: das passt hier nicht her

Rückantwort Sternchen: sorry, bin falsch, garniert mit Super-Selbtabwertung

LEUTE!

Ihr grenzt jemanden aus, der exakt das beschreibt, was jeder hier kennt? mittendrin aussteigen und später zurückkommen, sich wundern, was passiert ist und sprecht ihr ZUSÄTZLICH noch Wahrheitsgehalt ab? Ey, absolut nicht cool.
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Gespensterkind
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Beitrag Mi., 12.01.2022, 09:15

Ich fühle mich ein bisschen falsch verstanden. Ich habe auf Sternchen überhaupt nicht Bezug genommen. Und ausgrenzen wollte ich auch niemanden. Wie käme ich auch dazu.
Ich wollte eigentlich nur schreiben, dass ich froh bin, hier auf Menschen zu treffen, die mich verstehen.
„Harte Kerle“ oder „Eliteclub“ würde ich niemals DIS bezeichnen, weil ich mich ganz und gar nicht so fühle und mein Leben lang eher das Gegenteil von mir denke.
Ich finde es nicht fair, weil ich mich jetzt beschuldigt fühle, jemanden auszugrenzen. Das erlebe ich als undifferenziert und „alle über einen Kamm scheren“.
Und das macht mich gerade traurig.

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Beitrag Mi., 12.01.2022, 09:29

deshalb habe ich doch meinen Beitrag in zwei Hälften geteilt um eben nicht den Eindruck zu erwecken, dass ich Dich explizit meine.

Bei Dir meinte ich lediglich: kann ich verstehen. Ist auch grütze, wenn man mathematisch betrachtet anders ist als 99% der Menschen ;(
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_Leo_
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Beitrag Mi., 12.01.2022, 09:36

Meine Absicht war nicht Sternchen auszugrenzen sondern sie darauf hinzuweisen das es passendere Threads gibt. Ich dachte einfach das die Symptome die viele hier haben sie eher erschlagen und verunsichern könnten. Es ging nicht um „harte Kerle“.

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Montana
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Beitrag Mi., 12.01.2022, 10:04

Und ich schließe nicht aus, dass Sternchen nicht "nur" einfache Dissoziation erlebt. Da wir aktuell viel per PN schreiben, hoffe ich nicht, dass sie mich falsch verstanden hat.

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 12.01.2022, 10:05

Ne Leo, du hast doch vollkommen recht, ich glaube aber da wurde wohl was angetickt, weshalb darauf -so- reagiert wurde ;-)
Der Thread geht konkret um das Thema Austausch mit Betroffenen mit dissoziativer Identitätsstruktur (sofern man DDNOS ummodelt nach partieller DIS). Man könnte halt empfehlen, in einen der Threads zum groben Thema Dissoziation reinzuschauen, schlicht weil da die Erlebniswelten ggf ähnlicher sind als hier (search.php?keywords=Dissoziation&sf=titleonly&sr=topics).

Also back top topic :)
@Gespensterkind
Als ich das erste Mal kontakt mit Betroffenen der DIS hatte (damals noch MPS) war das für mich ganz gruselig, weil ich irgendwo viel verstanden habe, was da geschrieben wurde, andererseits das so gar nix mit mir zu tun haben hätte können (Abwehrmechanismus). Als nach vielen Jahren die Diagnose bei mir gestellt wurde, war das eine Katastrophe und gespickt mit absoluter Ungläubigkeit. Mittlerweile bin ich sehr froh in einigen Betroffenen-Communitys zu sein und daraus unglaublich viel rausziehen zu können, weil das Schwarm-Wissen einem so viel guten neuen Input geben kann, dass man sich selbst vorallem weniger verrückt fühlt.
..:..

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Sternchen987
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Beitrag Mi., 12.01.2022, 12:29

Hallo Ihr Lieben,
Ich konnte jetzt nur kurz die Beiträge überfliegen und nicht detailliert, werde ich aber noch nachholen. Es tut mir Leid, wenn ich hier so eine riesen Diskussion ausgelöst habe, war sicher nicht meine Absicht! Ich habe deshalb auch gestern bewusst nicht mehr geantwortet.
Ich fühle mich nicht ausgegrenzt oder ähnliches und habe es auch nicht als Angriff gesehen sondern eher über mich selbst geschmunzelt die Kopfzeile und den Inhalt genauer zu verfolgen in Zukunft, also alles in Ordnung, wirklich 👌👋🤯
Sieht so aus als ob ich mich verliere-.. schon wieder.

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peppermint patty
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Beitrag Mi., 12.01.2022, 13:03

Sternchen987 hat geschrieben: Mi., 12.01.2022, 12:29 Hallo Ihr Lieben,
Ich konnte jetzt nur kurz die Beiträge überfliegen und nicht detailliert, werde ich aber noch nachholen. Es tut mir Leid, wenn ich hier so eine riesen Diskussion ausgelöst habe, war sicher nicht meine Absicht! Ich habe deshalb auch gestern bewusst nicht mehr geantwortet.
Es muss dir nichts leid tun. Im Gegenteil, ich finde es sensibilisiert noch mal dafür, dass man sich evtl. manchmal Jemanden anderen so (versehentlich) gegenüber verhält, wie man es selbst nicht von Jemand anderen bzgl der eigenen Person möchte - oder das die Worte so interpretiert werden können.
(Das ist jetzt gegen niemanden gerichtet, sondern soll nur mehr Achtsamkeit anregen, wie geschriebene Worte ankommen können.)
Sternchen987 hat geschrieben: Mi., 12.01.2022, 12:29 Ich fühle mich nicht ausgegrenzt oder ähnliches und habe es auch nicht als Angriff gesehen sondern eher über mich selbst geschmunzelt die Kopfzeile und den Inhalt genauer zu verfolgen in Zukunft, also alles in Ordnung, wirklich 👌👋🤯
Das ist schön. Ich fände es schade, wenn es anders wäre. Und was konkret für Dissoziationen du hast, wissen wir ja alle nicht. Bei den meisten hier war (und ist) es ja auch erstmal nur „merkwürdig“, und „verwirrend“, bevor sie wussten was die Ursache ihrer Probleme ist.

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Sternchen987
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Beitrag Mi., 12.01.2022, 17:57

Guten Abend :-)

Ich habe mir alles noch einmal in Ruhe durchgelesen und wie oben schon erwähnt.
Es soll sich bitte Niemand angegriffen fühlen, um Gottes Willen.
Ich fühle mich ja auch nicht angegriffen und es ist alles in Ordnung.
Also bitte weitermachen :-D :-)
Einen schönen Abend Euch :-)
Sieht so aus als ob ich mich verliere-.. schon wieder.

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Gespensterkind
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Beitrag Mi., 02.02.2022, 15:55

Seit gestern beschäftigt mich Folgendes Thema:
Ich habe im Rahmen meiner DIS sehr viele Brüche, Amnesien, Zeitsprünge. Das ist schwierig, belastend und es geht mir nicht gut damit, weil es während dieser Brüche auch immer wieder zu SV kommt, die ich dann erst hinterher bemerke. Es wäre gut (also ich fände es gut), wenn ich weniger Brüche hätte, besser in Kontakt zu anderen Anteilen bekommen würde, dass ich weiß, was passiert.
Mein Therapeut meinte gestern, dass es dazu wichtig sei, dass jeder Anteil sich erst einmal sicher fühlt und auch die Zeit und den Raum hat, gesehen zu werden und "seine Geschichte" zu erzählen.
Das finde ich aber sehr kompliziert, weil da doch auch Anteile sind, die vielleicht gar nichts erzählen wollen oder so.
Ich frage mich aber in erster Linie: wenn das jetzt theoretisch gelingt, dass jeder Anteil von sich in der Therapiestunde erzählt - so nach und nach und mit der Zeit - wie soll das denn dann verhindern, dass es weiterhin zu solchen Brüchen kommt?

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Candykills
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Beitrag Mi., 02.02.2022, 16:03

Ich glaub' nicht, dass jeder Anteil dafür in die Therapie muss und es würd' mich stark wundern, wenn das so passieren würde.
Es geht wohl eher darum, dass sich die Anteile, die sich zu Wort melden wollen, irgendwie die Möglichkeit dazu bekommen in Kommunikation mit den ANPs zu treten.
Die Kommunikation kann durch schriftlichen Austausch zustande kommen, durch Bilder...
Später schafften wir es sogar ein imaginatives Haus zu schaffen, wo jeder Anteil sich ein Zimmer aussuchen und ausmalen durfte: ich kenne aber bis heute nicht jeden Anteil und somit auch nicht jedes Zimmer.
Es geht einfach mehr darum, dass du mehr Ordnung reinkriegst.
Aber das ist ein Prozess und dauerte Jahre bei uns und hält immer noch an.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 02.02.2022, 16:57

Gespensterkind hat geschrieben: Mi., 02.02.2022, 15:55 Das finde ich aber sehr kompliziert, weil da doch auch Anteile sind, die vielleicht gar nichts erzählen wollen oder so.
Ich frage mich aber in erster Linie: wenn das jetzt theoretisch gelingt, dass jeder Anteil von sich in der Therapiestunde erzählt - so nach und nach und mit der Zeit - wie soll das denn dann verhindern, dass es weiterhin zu solchen Brüchen kommt?
es ist auch kompliziert
Kennst du denn deine Anteile?
Kennen die sich zumindest teilweise untereinander?

Es lohnt sich da vorsichtig nachzufragen wer wen kennt, wer was von wem annimmt. Je nachdem was dir liegt und wie das für dich und in dir angelegt ist kann man das aufzeichnen, aufschreiben, Protokolle führen etc.
Da gibt es schon sinnvolle Techniken die dein Therapeut kennen sollte wenn er sich mit DIS / DDNOS auskennt
Dazu müssen jetzt nicht alle Teile in die Therapie kommen

Die Brüche werden dann vielleicht nicht ganz weg gehen, aber weniger werden, kürzer werden, transparenter werden. Du kannst dann vielleicht Warnzeichen erkennen, hast einige die innerlich aufpassen etc.

Ich habe für mich jetzt immerhin erreicht dass die Amnesien deutlich weniger und kürzer sind, dass ich nicht mehr mich an ganz anderen Stellen in der Stadt finde und die Selbstverletzungen ohne Erinnerung sind weg, das ist schon ziemlich viel finde ich

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