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stern
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 21:13

simonius hat geschrieben: Sa., 13.05.2017, 18:11Die konservative Mitte fehlt.
Nun, ich rechnete zwar damit, dass es Macron und Le Pen in die Stichwahl schaffen. Aber die 4 aussichtsreichsten Kandidaten lagen nicht sooo weit auseinander. Hätte also auch gut und gerne eine andere Konstellation in der Stichwahl sein können.Ich gehe davon, dass Abschneiden auch an persönlichen Gründen lag. Z.B. Fillon (konservativ), der eigentlich gute Aussichten hatte - dem dann aber die Affäre zum Verhängnis wurde. Bis zur Wahl hat er dann wieder aufgeholt. Macron mit "En Marche" war zwar ein parteiloser Kandidat. Somit handelt es sich nicht um eine etablierte Partei. Aber er ist der Mitte zuzurechnen (als sozial-liberal wird er öfters gesehen... wobei solche groben Positionierungen sicher nicht immer lupenrein passen, aber ein Anhaltspunkt sind).

Zur Wahl in Ö, die eine Bundespräsidentenwahl war, können die Österreicher sicher mehr sagen als ich (z.B. wie man Kandidat werden kann... bzw. zu den Befugnissen, also ob die Parteizugehörigkeit sooo zentral ist). Im Ausland habe ich diese Wahl eher als "Stimmungsbarometer" wahrgenommen. Im Parlament ist die SPÖ und ÖVP am stärksten. Die Populisten (FPÖ) sind jedoch stärker als in D (die Grünen auch). Habe ich eben mal nachgesehen. Noch! Also auch hier gibt es Auswahl... und nicht nur Grüne/Linke und Populisten.

Zu D: Nun Zeiten ändern sich auch... z.B. der Atomausstieg wurde meines Eindrucks nach von guten Teilen der Bevölkerung getragen (Fukushima). Aber selbst diese Entscheidung würde ich in dem Sinne nicht als Linksruck der CDU sehen, sondern als Anpassung an eine sich verändernde Welt. Zudem sind viele Positionen sehr wohl konservativ. Ich habe vielmehr den Eindruck (korrigere mich): Die kritische Frage für Wähler ist eher die Flüchtlingsfrage gewesen. Aber hier hätte sie es sicherlich nicht allen recht machen können (sofern eine Grenzsicherung überhaupt ansatzweise realisierbar gewesen wäre!!). Selbst die Einordnungen von Herkunftsländern folgen keinen grünen bzw. "linken" Positionen. Und bei Licht betrachtet: Selbst wenn es diese Krise nicht gegeben hätte: Zuwanderung war bereits ein Thema und wäre es auch zunehmend geworden. Dem hätte man sich nicht entziehen können. Um nicht zu sagen: Vielleicht hätte man sich dem vorher noch mehr widmen müssen. Die CDU war bisher auch nicht anti-europäisch. "Heimaltlos" fühlen sich eher Wähler die Asylpolitik Merkels bzw. Eurorettung ablehnten oder Antieuropäer (wobei die CDU das ja nie war). Diese Wähler versuchte dann die AfD mit relativ "radikalen" (in Anführungszeichen!) Postionen aufzufangen. Längst ist die CDU aber wieder nach rechts gerückt ist, was die Asyl- bzw. Flüchtlingspolitik angeht... Stichwort: Von der Flüchtlings- zur Abschiebekanzlerin, wie die Presse das manchmal formuliert. Ich wage jedoch zu bezweifeln, dass man sich dem Thema Zuwanderung in einer schrumpfenden Bevölkerung gänzlich entziehen kann. Zumindest wenn man ansatzweise realistisch bleibt (wenn man also nicht davon ausgeht, jedem Kinder x Kinder für das Vaterland verordnen zu können).

Die Rückkehr zu Nationalstaaten sehe ich persönlich nicht Alternative an. Und eine Republik Europa im Schnellverfahren wäre im Moment vollkommen unrealistisch und viel zu riskant. Bessere Kooperation wäre erstrebenswert (z.B. auch was Flüchtlingsthemen angeht).

Apropos Ö:

12. Mai 2017, 10:09 Uhr
Regierungskrise in Österreich
Europa muss damit rechnen, dass die FPÖ bald mitregiert

http://www.sueddeutsche.de/politik/regi ... -1.3501146
Die Regierungskrise in Österreich verdüstert die Aussicht auf ein reformbereites, solidarisches Europa. Außenminister Kurz gilt als Hoffnungsträger, aber bisher ist er nicht viel mehr als eine Projektionsfläche.
Kommentar von Cathrin Kahlweit, Wien. Quelle: siehe oben
Regierungskrise in Wien Außenminister Kurz will Neuwahlen in Österreich
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 12190.html
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Nico
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Beitrag So., 14.05.2017, 08:17

Die FPÖ hat schon mal mitregiert und Europa hat es überlebt, man sollte dem nicht allzuviel Bedeutung zumessen, Rot - Schwarz bringt auch nicht wirklich etwas zusammen.
Interessanter wird werden ob sich die ÖVP ihrem neuen Superstar Kurz ( vulgo Mini - Erdogan) wirklich mit Haut und Haaren ausliefert was sich ja heute entscheiden soll.
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_milk
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Beitrag So., 14.05.2017, 08:55

Nico hat geschrieben: So., 14.05.2017, 08:17 Die FPÖ hat schon mal mitregiert und Europa hat es überlebt, man sollte dem nicht allzuviel Bedeutung zumessen
na eh, geblieben ist der Spruch "Daham statt Islam", ein Schlafminister, Krüger, der nachdem er keinen Jaguar bekommen hat, gleich mal eine Auszeit brauchte, und die 22 Hypomilliarden, aber da war ja die FPÖ nicht schuld. Die FPÖ ist ja grundsätzlich nie an was schuld.
nicht das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht…

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Nico
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Beitrag So., 14.05.2017, 09:01

Wobei Österreich auch ohne FPÖ wohl kaum in Geld schwimmen würde.
Um eines klar zu stellen, für mich ist die FPÖ unwählbar, aber nicht weil sie um so viel schlechter ist als die restlichen Parteien.
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simonius
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Beitrag So., 14.05.2017, 12:48

Tausche Merkel gegen Kurz! :anonym: ;-)

Ich finde Kurz gut. Vielleicht ist das ja die Lösung: Junges frisches Blut statt diesen ganzen ollen SeniorInnen Verein der sich Regierung nennt?

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stern
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Beitrag So., 14.05.2017, 13:33

Ein Hauch Macron ist auch noch dabei. Nicht politisch, aber dass er dann eine eigene Liste führen will, die auch für unabhängige Kandidaten offen ist. Geschickt eingefädelt. Anstelle eine eigene Partei nach seinen Vorstellungen zu gründen, stattet er sich mit weitgehenden Kompetenzen aus... übrig bleibt ein Parteigerüst, das er formal bestehen lässt (wohl auch in der Hoffnung, damit auch die Stimmen übernehmen zu können). Die Tagesschau schrieb "hoffen auf den Kurz-Effekt. Ohne Effekte geht es wohl nicht, nachdem der Schulz-Effekt versiegt ist. Und viele Alternativen scheint die ÖVP nicht zu haben.
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Nico
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Beitrag So., 14.05.2017, 17:05

EILMELDUNG
Machtwechsel in NRW – SPD stürzt ab

Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen triumphieren laut ersten Prognosen CDU und FDP. SPD und Grüne stürzen ab. Die Linkspartei kämpft noch mit der Fünfprozenthürde, die AfD nimmt sie mit Leichtigkeit.

Mehr erfahren Sie auf FAZ.NET unter:
http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl ... ml?GEPC;s5
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simonius
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Beitrag So., 14.05.2017, 17:12

EILMELDUNG
Machtwechsel in NRW – SPD stürzt ab
Gute Nachricht. Danke!

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stern
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Beitrag So., 14.05.2017, 18:53

Die Linke liegt nach Hochrechnungen derzeit bei 4,9%. Bedeutet (wenn es so bleibt, ist ja noch offen): Wir müssen draußen bleiben. Den Grünen hätte ich mehr gewünscht, der AfD eine Schlappe. Aber 7-8% sind auch nicht der Hit. Dafür feiert Lindner. Die CDU (inkl. Merkel) sowieso: 3:0 in den 3 Landtagswahlen vor der Bundestagswahl.
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simonius
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Beitrag So., 14.05.2017, 19:15

Genial, alles was Links ist, ist abgewascht worden, SPD, Grüne, Linke. :)


shesmovedon
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Beitrag So., 14.05.2017, 19:23

Ich frage mich immer, warum Leute "sonstige Parteien" wählen. Damit vergeben sie ihre Stimme, das ist genauso wie gar nicht zu wählen.

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stern
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Beitrag So., 14.05.2017, 19:24

Nun, ich denke, das hatte auch viel mit der bisherigen Landespolitik in NRW zu tun (Kurswechsel gewünscht)... und dass auch im Wahlkampf auf die falschen Pferde gesetzt wurde. Kraft ist ja auch zurückgetreten. Die SPD ist wohl noch im Hype... wer meinte, die Beliebtheit von Schulz sei ungebrochen. Ööhhm. :gruebel: Umfragen sagen etwas anderes und die bisherigen Wahlergebnisse ebenfalls. Wenn die Spd also nicht auch in der Bundestagswahl abgestraft werden will, muss sie wohl noch "nachjustieren" - wie Schulz das formulierte.

Und Ö ist wohl auch bald wieder im Wahlkampfmodus.

"Mit neuem Namen
ÖVP hievt Sebastian Kurz auf den Partei- Thron"

http://www.krone.at/oesterreich/oevp-hi ... ory-569256
Jetzt ist es fix: Die ÖVP hat ihren Hoffnungsträger Sebastian Kurz auf den Partei- Thron gehievt. Der Parteivorstand wählte den 30- Jährigen am Sonntag einstimmig zum neuen geschäftsführenden Obmann. Die eigenständige Liste, mit der der neue ÖVP- Chef nun bei der nächsten Nationalratswahl antreten will, wird "Liste Sebastian Kurz - die neue Volkspartei" heißen. Kurz will jetzt einen gemeinsamen Beschluss mit der SPÖ für Neuwahlen, wie er in einer Pressekonferenz am Abend erklärte. Er will einen kurzen Wahlkampf, gewählt werden soll schon im September.
Quelle: siehe oben
Aus der ÖVP wird eine Ein-Mann-Partei. Mir wäre er zu sehr Hardliner. Da behalte ich lieber Merkel. *g*
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Hiob
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Beitrag So., 14.05.2017, 21:21

Ich empfehle zum Wahlerfolg die Anarchonauten mit dem
Lied "Nur die dümmsten Kälber" (wählen ihre Schlächter selber)

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simonius
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Beitrag So., 14.05.2017, 21:55

Mutter-Bashing zum Muttertag

Mütter sind an allem Schuld
[ ... ]
Die Freiheit der Frauen, sich bewusst für Familienarbeit zu entscheiden, wird durch Gesellschaft und Politik immer mehr eingeengt“, beobachtet Hillebrand. Das gesellschaftliche Leitbild verändert sich. Mütter haben gelernt, sich für Mütterlichkeit zu schämen. Die Welt gehört den Geld-Verdienern, nicht den Kinder-Großziehern, die letztlich die Rente für die andere Gruppe finanzieren oder deren Kita-Plätze. Die Entwertung der Mütterlichkeit, ihre Abstempelung als faul, kinderfeindlich und unfähig zur Erziehung ist sicherlich eine der erschütterndsten Entwicklung der letzten Jahre. Aber ist das Leben hinter der Aldi-Kasse erstrebenswerter als das Leben mit Kindern? Die Weichen sind gestellt. Die totale Berufsarbeit wird zur Norm, die Mütterlichkeit diffamiert und rechtlich bestraft. Und jetzt auch noch der Albig-Hohn. Frisch zum Muttertag serviert: Die Mütter sind an allem Schuld.


mio
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Beitrag So., 14.05.2017, 22:06

Ich hätte da eine Lösung:

Jeder Kindsvater sollte in Zukunft dazu verpflichtet werden der Mutter einen angemessenen Unterhalt für die Erziehungsarbeit zu zahlen und nicht nur einen für das Kind. Unabhängig davon, ob die Beziehung fortbesteht oder zu Stande kommt. Ist er dazu finanziell nicht in der Lage, dann wird er inhaftiert, verrichtet Zwangsarbeit und der Lohn, den er dafür erhält geht an die Mutter seines Kindes.

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