Termin-Vorlieben

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

isabe
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Beitrag Do., 18.08.2016, 14:54

stern:
Ich kann stilistisch mit dem Konjunktiv in diesem Kontext nichts anfangen, sorry. Geht es hier um Späßchen oder um Siutationen, die jemand als ernsthaft schwierig empfindet?

Sonst sag ich jetzt mal eben: "Wenn mir vor der Praxis jemand auflauert und mich zusammenschlägt, rufe ich die Polizei", und wenn ich das Ganze dann noch unmittelbar nach einem Beitrag schreibe, dessen Tenor war: "Ich lasse mir gar nichts vorschreiben", dann ist irgendwie klar, dass das nicht besonders elegant ist, vorsichtig ausgedrückt.

Aber natürlich hast du Recht: Wenn du gerne so diskutierst, dann mach das.

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isabe
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Beitrag Do., 18.08.2016, 14:57

Mondin:
Ja, eben: Wenn ich bereits gesehen wurde, ist es zu spät. Da aber üblicherweise nicht jeder Therapeut alle Patienten fragt: "Möchten Sie gesehen werden oder nicht?", geht man davon aus, dass man mit Diskretion nichts falsch machen kann. Es muss auch kein Kollege sein; es kann auch ein Nachbar sein, ein Bekannter oder gar jemand, mit dem ich persönliche Schwierigkeiten habe.

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stern
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Beitrag Do., 18.08.2016, 15:33

@ isabe, es ist verständlich formuliert..., wenn man verstehen kann, was "wenn ich... dann" bedeutet. Lesen reicht aus. Du brauchst ja auch nicht mit allem etwas anfangen zu können, meine Güte. Es ist meine Sache, wie ich mich hier einbringe.
Liebe Grüße
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stern
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Beitrag Do., 18.08.2016, 15:36

isabe hat geschrieben:Sonst sag ich jetzt mal eben: "Wenn mir vor der Praxis jemand auflauert und mich zusammenschlägt, rufe ich die Polizei"
Das wäre deine Sache... tangiert mich ja nicht, was du tun würdest. .
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isabe
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Beitrag Do., 18.08.2016, 15:43

stern hat geschrieben:@ isabe, es ist verständlich formuliert..., wenn man verstehen kann, was "wenn ich... dann" bedeutet. Lesen reicht aus. Du brauchst ja auch nicht mit allem etwas anfangen zu können, meine Güte. Es ist meine Sache, wie ich mich hier einbringe.
...und meine ist, wie ich das finde. Und das sag ich auch. Ist nämlich meine Sache.

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Mondin
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Beitrag Do., 18.08.2016, 15:47

isabe hat geschrieben:Mondin:
Ja, eben: Wenn ich bereits gesehen wurde, ist es zu spät. Da aber üblicherweise nicht jeder Therapeut alle Patienten fragt: "Möchten Sie gesehen werden oder nicht?", geht man davon aus, dass man mit Diskretion nichts falsch machen kann. Es muss auch kein Kollege sein; es kann auch ein Nachbar sein, ein Bekannter oder gar jemand, mit dem ich persönliche Schwierigkeiten habe.
Ich verstehe Dich schon, isabe. Aber erfahrungsgemäß (und wenn ich von irgendwas viel habe, dann davon, weil ich es leider nicht verhindern konnte in meinem vollkommen irrem Lebenslauf) kannst Du Leute, die sich das Maul zerreißen wollen weil es ihnen Spaß bereitet, nie davon abhalten. Und das absolut effektivste Mittel ist in solchen Fällen einfach nur gelassene Überheblichkeit. "Ja, Frau Müller-Schulz, ich bin in Therapie. Kann ich ihnen auch empfehlen, Psychohygiene ist sehr gesund, wissen sie. Das befreit auch von Zwängen. Seine Nase in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken, zum Beispiel. Schönen Tag noch."

Denn wenn Du gesehen wirst, dann wird getratscht. Und wenn Du nicht gesehen wirst, dann wird etwas erfunden oder gemutmaßt und getratscht. Zu sich zu stehen und die Tratscher hübsch auflaufen zu lassen, das ist das beste Mittel. Rufmord kannst Du nicht verhindern, Du kannst ihm nur begegnen, in letzter Endkonsequenz mit einer Strafanzeige. Meistens ist das jedoch gar nicht nötig. Angreifbar ist lediglich, wer noch um seinen Ruf bangt. Wer kein Hehl aus sich macht, den mag man unmöglich finden und die Spreu trennt sich vom Weizen für denjenigen. Aber angreifbar durch Tratsch ist er nicht mehr.

Hinzu kommt, dass niemand weiß warum man in Therapie ist. Ich habe mir da nie Stress gemacht und es auch nicht bereut. Wozu schämen? Man tut wenigstens was für sich und sein Befinden. Etwas, das ganz viele Leute, die es dringend nötig hätten, nicht von sich behaupten können. Die zerreissen sich lieber das Maul. Sei stolz, dass Du Dich überwindest und was tust! Therapie ist nichts wofür man sich verstecken müsste.

LG
Mondin

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stern
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Beitrag Do., 18.08.2016, 16:03

Ach so, dann sprich dich ruhig aus... wobei wir hier nicht in der Rubrik "wir bewerten jetzt mal sterns Beiträge sprachlich" sind, am Rande bemerkt, aber wenn's hilfreich für dich ist... Ich finde "Formulierungen wie "wenn" (konditional teilw. auch temporal) und "ich" tatsächlich nicht so missverständlich.

------------

Mein Wunschvorgänger bzw. Nachfolge ist mir unbekannt, freundlich, überzieht höchstens selten, ist keine Tratschtante... und ich kann keine Gespräche von ihm mithören und umgekehrt. Aber anhand eines kurzen Kontakts ist das sicher nicht einschätzbar.
Liebe Grüße
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stern
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Beitrag Do., 18.08.2016, 16:19

Mondin hat geschrieben:"Ja, Frau Müller-Schulz, ich bin in Therapie. Kann ich ihnen auch empfehlen, Psychohygiene ist sehr gesund, wissen sie. Das befreit auch von Zwängen. Seine Nase in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken, zum Beispiel. Schönen Tag noch."
Provozieren würde ich wohl eher nicht. Meinst du nicht, das regt die Leute dann nicht erst recht an zu tratschen?

Wurde jemand schon mal von einer bekannte Person gesehen, die auch Patient ist?

Und Diskretion hin oder her: Was man ja auch nicht ausschließen kann, dass eine bekannte Person (die nicht in Therapie ist... und für die somit keine Zeiten gelten) ums Eck kommt und sieht, wie man das Gebäude betritt. Bei einem Haus mit mehreren Parteien kann man das dann immer noch nicht eindeutig zuordnen, woher jemand kommt.

Wenn mir besondere Diskretion wichtig ist, würde ich das beim Therapeuten ansprechen. So kann dann evtl. mit einem anderen Patient etwas vereinbart werden. Und wenn es für den o.k. ist... wenn nicht, wird er sicherlich etwas sagen. Trotzdem gibt es immer mal wieder besondere Situationen: Patienten, die sich im Termin irren... Überziehungen... usw. Sicherheit würde wohl tatsächlich nur der Schleier garantieren... wer es darauf anlegt, findet eh einen Weg.
Liebe Grüße
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Mondin
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Beitrag Do., 18.08.2016, 16:31

stern hat geschrieben:
Mondin hat geschrieben:"Ja, Frau Müller-Schulz, ich bin in Therapie. Kann ich ihnen auch empfehlen, Psychohygiene ist sehr gesund, wissen sie. Das befreit auch von Zwängen. Seine Nase in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken, zum Beispiel. Schönen Tag noch."
Provozieren würde ich wohl eher nicht. Meinst du nicht, das regt die Leute dann nicht erst recht an zu tratschen?
Oh, sollen sie doch ruhig. Sie tun es doch so oder so. Ich mache aus mir kein Hehl und auch nicht davon, was ich von solchen armseligen Tratschtanten halte. Die Gesichter sind immer unbezahlbar. So habe ich auch noch was davon.

LG
Mondin


Tränen-reich
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Beitrag Do., 18.08.2016, 16:46

Candykills hat geschrieben: Aber es kann sich auch kein Fortschritt bemerkbar machen, wenn ich die Probleme immer nur beim anderen suche und nicht bei mir selbst.
Ich denke nicht, dass das IMMER so ist. Oder wie soll das gehen, z. B. mit gegenseitige Rücksichtnahme im Allgemeinen??
Wenn wirklich JEDER immer nur bei sich gucken MUSS, kommt man gar nicht wirklich zum Umgang im Zwischenmenschlichen. Nicht ALLES ist ne Projektion (Wortlaut meiner Thera).

Wenn ich hier so lese, dass gar keine andere Sicht gesehen wird, muss ich dem widersprechen. Ich lese das wiederum ganz anders. Diejenigen, die hier meinen, man würde nur seine Meinung vertreten und gar nicht sehen, was noch dazu geschrieben wurde, würd ich jetzt glatt sagen: das was "vorgehalten" wird, macht der Vorhaltene auch, denn es ist durchaus schon so, dass "anderes" akzeptiert wird.

Wie dem auch sei.
Auch ich hab meine Thera heute gefragt. Es ist ihr nicht unbekannt und nickte, weil sie gleich verstand.
Hingegen ist sie anders, als meine beiden Männer-Therapeuten vorher.
Sie schaut individuell und sie ist flexibel und hat mir gesagt, sollte ich die Sorge haben, dass es so kommt, dann würde da AUCH eine Lösung gefunden werden. Ich vertraute darauf, denn sie hat es bisher immer geschafft. Also, sie ist keine Prinzipienreiterin. Jeder ist anders und bei jedem wird individuell geschaut. Auf mich trifft es nicht zu, weil die Dame, die letzte Stunde vor der Tür stand, keine Patientin von ihr war, weil sie ihre Pappenheimer (meine Wortwahl!) sehr gut kennt, wer wann aufkreuzt. Sollte sich das häufen, würde sie eine Lösung finden.
Was ich hier nie abgestritten habe, dass das ein eigenes Problem offenlegen kann (z. B. Geschwisterrivalität), dennoch: es ändert gar nichts daran, dass Diskretion für einige wichtig sein kann.
Meine Männer-Therapeuten waren nunmal da anders, ebenso ist sie es auch. Und es ist ja auch selbst hier schon gefallen: man hat ja die Wahl bei Therapeuten (z. B. mit oder ohne Wartezimmer/ ohne oder mit Ansage seitens des Therapeuten). Damit sagt es schon aus, dass man nicht nur auf seine Meinung pocht, sondern, man sieht, dass es Unterschiede gibt.


isabe
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Beitrag Do., 18.08.2016, 17:12

Das mit den Pappenheimern sehe ich auch so bzw. ich gehe sicher davon aus, dass ein Therapeut immer seine Pappenheimer kennt (schönes Wort in dem Zusammenhang!). Deshalb würde so eine Szene von wegen: "WAS?! Die Patientin, von der Sie berichten, kenne ich ganz anders! Die würde doch nie...!" sich gar nicht ergeben. Und damit passt dann alles irgendwie zusammen: Der Therapeut würde weiterhin an ihren Problemen arbeiten, und insofern es die Übergriffigkeit ist, hätte ich irgendwann vielleicht auch mal was davon. Und mit mir würde er weiterhin an meinen Problemen arbeiten, und indirekt könnte sich das irgendwann auch so auswirken, dass es mir egal ist, fixiert zu werden. Und inzwischen würde er - so schätze ich ihn ein - eine Lösung suchen und vermutlich finden.

Insofern besteht das einzige Problem tatsächlich darin, dass es - offensichtlich - Patienten gibt, die sagen: "Ich lasse mir das nicht vorschreiben".

mondin:
Nee, mir geht's nicht darum, dass es mir peinlich wäre. Das war im ersten Jahr meiner ersten Therapie so, aber dann hat das aufgehört. Ich habe ja schon versucht, das zu beschreiben: ICH bin auch ich, wenn niemand weiß, wie ich heiße. Ich sehe das nicht so rumpelstilzchenmäßig, dass ich vollkommen frei bin, solange niemand weiß: "Diese Frau heißt Frau isabe". Selbst wenn ich mit den anderen Menschen, denen ich begegne, gar nichts weiter zu tun habe. Aber sie sehen mich und wissen dann: "Diese Frau kommt gerade von diesem Psychoanalytiker, und sie hat geweint". Meiner Auffassung nach hat ein Patient das Recht darauf, dass andere Menschen das nicht wissen sollen.

Ist ein bisschen wie mit dem öffentlichen Outing von Homosexuellen. Zu sagen: "Das ist doch nicht schlimm" ändert am Recht auf Geheimhaltung nichts. Oder ich hänge mir doch auch kein Schild vor die Brust, auf dem steht, wie viel Geld ich habe, ob ich schon mal eine Geschlechtskrankheit hatte oder ob ich gerne Schokolade esse. Auch wenn da niemand einen Namen auf dem Schild lesen würde.

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Candykills
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Beitrag Do., 18.08.2016, 17:21

Träne, ich find das auch völlig legitim zu sagen, dass einem Diskretion wichtig ist. Nur ich hab für mich persönlich zum Beispiel erkannt, dass ich entscheide, auf wen ich wann empathisch reagiere und auf wen und wann nicht. Ich muss mir nicht ständig Gedanken machen, ob ich vielleicht den anderen grade störe oder sonstiges. Das musste ich meine ganze Kindheit über: erahnen, was die Erwachsenen wollen und nicht wollen. Heute kann ich das selbst entscheiden, was mich tangiert und was nicht. Das kann dem anderen ja missfallen, aber ich hab auch nicht das Bedürfnis von jedem geliebt zu werden. Und solang mich keiner darum bittet später zu kommen, möchte ich auch nicht aus "Anstand" erahnen, ob es meiner Vorgängerin nun passt, dass ich um .53-.55 komme oder nicht. Ich mein, jeder scheint ja hier mit seiner Wahl des Therapieortes soweit glücklich zu sein.
Mich hat hier dran gestört, dass bestimmte User X und Y das quasi so hinstellen, dass es Anstand wäre sich in sie einzufühlen und sie das erwarten könnten von anderen, aber andere keine Erwartung ebenso an sie stellen dürfen. Damit machen sie ihr eigenes Problem zu dem der anderen Menschen.
Für mich wäre es aber zum Beispiel total logisch im Bus einer Oma den Platz freizuhalten oder ihr den Einkauf oder Rolator reinzuheben/rauszuheben, da denke ich sicher nicht "ist doch ihr Problem wie sie das löst". Ich meine damit also nicht, dass man völlig rücksichtslos durch die Welt laufen soll. Nur es ist schon auch gesund nicht jedes Problem was andere haben, zum eigenen Problem zu machen. Man muss nicht auf jeden Menschen immer empathisch reagieren. Ich renne gesünder durch die Gegend, seit ich mich von den Problemen anderer, die vor allem mit ihnen selbst zu tun haben und nicht mit mir (X und Y hätten das selbe Problem ja auch mit jeder anderen Person) abgrenze. Wenn eine Person, die ich mag, ständig ein Problem mit mir hat, dann bin ich natürlich bereit mich darin einzufühlen und eine Lösung zu finden in dem man beide Seiten anschaut. Aber ich bin kein Therapeut, der allseits empathisch auf alle seine Patienten reagieren muss. Meine Therapeutin sagt auch, sie lässt die Praxis in der Praxis. Nur wenn jemand jetzt akut suizidal ist, dann nimmt sie das schon auch in ihr Privatleben mit. Sprich: auch die sind nicht 24/7 empathisch mit uns Patienten. Sie legen dieses Verhalten mit Verlassen der Praxis ab und grenzen sich auf gesunde Weise ab.
Mensch geht ja kaputt, wenn er ständig versucht ist zu erahnen, was dem anderen wohl grad am besten tun könnte.
Also den Wunsch zur Diskretion werte ich nicht ab, sondern ich weigere mich einfach mir vorschreiben zu lassen allseits die Erwartungen anderer zu erfüllen. Und das macht mich nicht zu einem A-loch, sondern zu einem Menschen, der seine eigenen Grenzen wahrt.

Und grade die Personen, die hier ständig von Übergriffigkeit reden, erlebe ich hier im Forum und das was sie aus ihrer Therapie berichten, als durchgehend übergriffig gegenüber anderen. Hier wird also deren Problem anderen untergeschoben, nur weil diese mal nicht nach ihrer Pfeife tanzen.
Zuletzt geändert von Candykills am Do., 18.08.2016, 17:25, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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stern
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Beitrag Do., 18.08.2016, 17:22

Ein vernünftiger Therapeut wird etwas vereinbaren (oder umlegen), schätze ich (nichts vorschreiben... das kann tatsächlich niemand, was wohl auch etwas mit Ethik zu tun hat... ich meine, man bleibt als Patient ja durchaus noch mündig). Terminabsprachen sind auch Vereinbarungen (evtl. welche, die stillschweigend akzeptiert wurden).

Ich hätte auch Vertrauen. Und klar, ein Therapeut bekommt ja mit, ob ein Patient recht flexibel ist oder recht pünktlich... nicht aber unbedingt, wo ein Patient draußen Vorlieb nimmt.

Derjenige, der sich gestört fühlt oder etwas verbessern will, muss halt notfalls aktiv werden... wie andere ja schon schrieben.
Zuletzt geändert von stern am Do., 18.08.2016, 17:34, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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Mondin
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Beitrag Do., 18.08.2016, 17:27

isabe, okay, das kann ich nachvollziehen. Das bedeutet jedoch im Grunde, so wie Du es beschreibst, dass es Dich nun auch nicht sonderlich aus der Bahn werfen würde, wenn es durch einen Zufall dann doch mal passieren würde. Es wäre Dir lediglich unangenehm, weil Du Dich in Deiner Intimsphäre tangiert sehen würdest. Schlaflose Nächte hättest Du deshalb dann jedoch nicht. Sehe ich das jetzt richtig?

Und übergriffig, ich weiß nicht. Ich denke immer, nur weil andere Menschen halt ihr Leben so leben, wie sie es wollen, können sie einem sicherlich mordsmäßig auf den Senkel gehen; aber übergriffig ist für mich was anderes. Sowas wie tätlicher Angriff, aktives Bepöbeln oder Bestehlen, Rufmord, das Auto zerkratzen oder in meinen Garten urinieren.... sowas halt.

LG
Mondin


isabe
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Beitrag Do., 18.08.2016, 17:43

Mondin:
Also, ich bin so ein bisschen therapiegeschädigt, vorsichtig formuliert, und ich hatte mal eine Analyse, in der mein Therapeut mit mir (und ich mit ihm) so eine "wir-gegen-den-Rest-der-Welt"-Haltung regelrecht zelebriert hat. Wir haben uns wirklich gegenseitig erzählt, wie besonders das alles ist, was "wir" da machen usw. Ich kannte mich vorher eigentlich gar nicht als besonders hyper-eifersüchtig. Ich hatte schon immer große Trennungsangst, aber Eifersucht selbst war dabei eher noch im Normbereich. In dieser Therapie jedoch bin ich so abgesoffen, dass es mal eine Situation gab, als mir eine - übrigens nicht unsympathische - Patientin entgegenkam, der ich am liebsten die Augen ausgekratzt hätte. Da sah ich aber das Problem als meines an. Leider konnte er mir da nicht mehr helfen, und diese Situation war auch schon am Ende einer wirklich qualvollen Beziehung.

Ich bin dann zu einem anderen Th., der natürlich die Vorgeschichte kannte und der - ebenso natürlich - in vielen Dingen anders mit mir arbeitet, um so ein "wir-zwei-beide-haben-uns-ja-soooooo-gern-und-unsere-Beziehung-ist-einzigartig"-Dingens gar nicht entstehen zu lassen. Entsprechend aufgeräumt und sortiert fühle ich mich dort, und andere Patienten sind kein Problem für mich, und ich brauche seine "exclusive Liebe" nicht. Für lange Zeit kam nach mir sowieso niemand, und das war schon schön, muss ich zugeben. Vorher, ganz am Anfang, hat er immer so ein bisschen damit "gespielt", von wegen: "Wir müssen jetzt wirklich Schluss machen, sonst passiert Ihnen hier mit den Mitpatienten dasselbe wie bei meinem Vorgänger" (da war es schon kurz vor .00), und da haben wir beide gelacht. Und seit ein paar Monaten oder Wochen sehe ich selten mal jemanden, meist, wenn wir länger machen. Einmal habe ich eine Frau als Patientin "identifiziert" (war nicht schwer, weil mein Th. sich auf eine bestimmte Personengruppe spezialisiert hat), die aber intensivst mit jemandem telefonierte und die ganz sicher nicht aussah, als würde sie mich überhaupt bemerken.

Mit solchen Begegnungen habe ich überhaupt kein Problem, wenn sie quasi "natürlich" sind oder wirklich zufällig: Der Eine kommt zu früh und guckt nicht auf die Uhr, der Andere kommt zu spät, weil überzogen wurde oder man auf'm Klo war - usw.

Immer noch problematisch ist es, wenn, wie neulich, ich um .51 aus dem Haus komme und sehe, wie jemand direkt neben der Tür steht und mich von OBEN bis UNTEN ansieht und mich dabei beobachtet, wie ich mein Rad losschließe. Das sind Situationen, wo ich normalerweise - bin nicht auf den Mund gefallen - etwas sagen würde, dies aber aus Rücksicht (Therapieneuling?) unterlasse. Also warte ich, ob das noch mal vorkommt, ob es mehrere Male vorkommt, und irgendwann würde ich es dem Th. wohl erzählen.
Zuletzt geändert von isabe am Do., 18.08.2016, 17:45, insgesamt 1-mal geändert.

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