titus2 hat geschrieben:
Ich halte es für gesünder und menschenfreundlicher, von der Kategorisierung und Bewertung der Menschen wegzukommen.
sorry, das amüsiert mich geradezu sozusagen aus "deinem Mund" zu
lesen, ich kenne hier niemand der öfter die Bewertungskeule schwingt als du, selten um einen Konsens bemüht, was ich aber vollkommen in Ordnung finde, denn jeder Mensch bewertet in fast jeder Sekunde seines Lebens Toleranz heißt das Zauberwort, alles andere ist ziemlich haltlos (ja ja schon wieder eine Bewertung...)
titus2 hat geschrieben:
Viel besser wäre es, den Menschen als Menschen zu sehen und ihn zu nehmen, wie er ist. Man kann dann, wenn man das Verhalten auffällig findet, überlegen, warum Mensch xy so denkt und fühlt, wie er das tut. Denn du musst dich natürlich nicht mit jedem Verhalten identifizieren; du kannst ein bestimmtes Verhalten für dich ablehnen, aber du kannst nicht davon ausgehen, über das Menschenbild derer, die du gar nicht persönlich kennst!, urteilen zu können.
ehrlich gesagt interessiert mich auch nicht im Geringsten wie genau ein Pädophiler tickt, ich glaube so viel Lebenszeit/Kapazitäten hat ein Mensch gar nicht, um sich mit jedem Individuum und seinen persönlichen Abgründen zu beschäftigen, deshalb sucht man sich ja auch gezielt seine Gesellschaft aus.
titus2 hat geschrieben:
mit Verlaub für unsinnig. Abgesehen davon, dass das eben NICHT wissenschaftlich ist, einfach so zu schreiben: "XY ist bewiesen", ohne genau den Beweis anzuführen, glaube ich definitiv nicht, dass der Pornokonsum das Menschenbild negativ beeinflusst - jedenfalls nicht so, wie du es gerne hättest...
watch and learn, nur ein winziger Auszug, arbeite mal die Quellen durch, dann haben wir vielleicht eine Ausgangsbasis:
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Autor: Lewandowski, Sven
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ISBN: 978-3-8376-2134-1
3-8376-2134-0
titus2 hat geschrieben:
Ich glaube durchaus, dass Menschen, die Pornos regelmäßig konsumieren, ein Problem haben könnten. Dann ist es aber erstens wie mit allen Dingen: Zwei Stück Schokolade am Tag machen mich nicht dick; zwei Tafeln schon. So ist die bloße Existenz von Schokolade natürlich nichts, was den Menschen dick macht; es ist ihr übermäßiger Gebrauch. Nun, warum essen Menschen übermäßig viel Schokolade? Weil sie Probleme haben, ihre orale Bedürftigkeit anders zu befriedigen. Mit anderen Worten: Das ursächliche Problem ist schon da, lange bevor die Schokolade im Einkaufswagen liegt.
sorry, ziemlich naiver Vergleich.....weshalb? das ist in etwa so als wenn ich sage " es ist besser 2 Kinder am Tag zu vergewaltigen als eine ganze Schulklasse. Nur das übermäßige Ausleben seines Triebes führt zu Problemen, allein das Maß macht' s.....
titus2 hat geschrieben:
Zweitens würde mich interessieren, über welchen Zeitraum ihr die Jugendlichen dabei beobachtet habt, wie sie denn ihr Menschenbild verändern? Waren die Leute in diesem Zeitraum keinen anderen Einflüssen ausgesetzt? Anders gesagt: In welchen Familien sind diese Familien aufgewachsen? Wie ist man dort mit Frauen umgegangen? Haben die Jugendlichen erlebt, wie es ist, wenn sich zwei Menschen lieben und eine erfüllte Sexualität haben? Wie sind die Eltern mit ihren Kindern umgegangen? Zärtlich, liebevoll? Wie kommt es, dass Jugendliche dort offenbar problemlos Zugang zu Pornographie haben? Bzw.: Wie sah die Medienerziehung generell aus? Wurde dort das Menschenbild eines Dieter Bohlen gefeiert, nach dem die Frauen in erster Linie geil auszusehen haben?
Es ging in Studie um Kinder/Jugendliche (Alter 12-16 Jahren), es war eine quantitative Studie und keine qualitative, deshalb spielt es keine Rolle aus welchem sozialem Milieu die Teilnehmer kamen. Spannende Fragen aber mehr für eine follow up Studie....
titus2 hat geschrieben:
Es gibt zig Gründe dafür, dass Menschen im Laufe ihrer Sozialisation auffällig werden können - und ja, auch ich würde den Pornokonsum Minderjähriger natürlich als auffälllig bezeichnen. Das bedeutet jedoch mitnichten, dass diese Menschen ohne den Pornokonsum künftige Papstanwärter wären - und ich möchte NICHT wissen, woran der Papst in jeder Sekunde seines Lebens denkt... Aber das sagt er natürlich nicht, und so gehen alle, die es wollen oder brauchen, davon aus, dass er ausschließlich edle und gute Gedanken und Gefühle hat.
wer bewertet denn hier Gefühle in "edel" und "gut" etc.? Für dich sind also sexuelle Gedanken irgendwie das Gegenteil davon?