Hallo Giraffenkind,
noch schnell, muss jetzt fort,vielleicht heute abend mehr.
münchnerkindl hat geschrieben: Ich denke auch daß all das was du jetzt gerade erlebst im Grunde mit ihr als Person nicht allzu viel zu tun hat sondern ein emotionaler Mangel aus der Kindheit ist der hier getriggert wird.
Bei Bindungsstörungen hat der Patient eine ganze Menge Bedürfnisse, die in der Kindheit nicht befriedigt wurden.
münchnerkindl hat geschrieben: … das ist ja der Sinn der Therapie hier eine neue, heilsame Beziehungserfahrung zu machen.
Es ist aber nicht jedes Therapieverfahren geeignet, bei emotionalen Mangel aus der Kindheit eine heilsame Beziehungserfahrung aufzubauen.
Giraffenkind hat geschrieben:. Aber (einige) Analytiker sind ja auch recht hart in manchen Dingen - sie antworten ja selten direkt auf Fragen (von wegen "machen Sie sich keine Sorgen") und mir wurde auch schon gesagt, dass ich Unstimmigkeiten und Konflikte lernen muss auszuhalten... das ist für mich ja kaum zu ertragen.
So wird bestimmt keine heilsame Beziehungserfahrung dem Mangel entgegengesetzt.
münchnerkindl hat geschrieben: Ja, das ist das Therapieverfahren, das sie anbietet. Und deshalb stellt sich eben die Frage ob das das passende Therapieverfahren für dich ist oder nicht, ob du nicht ein Therapieverfahren benötigst das weniger abstinent und auf dich selbst zurückwerfend vorgeht und wo mehr Feedback im Programm ist.
Gerade für die schwer therapierbaren „Beziehungsgestörten“, wie z.B. Borderliner, ist eine Therapieform entwickelt worden, die Schematherapie, die sehr darauf setzt, ihnen eine heilsame Beziehungserfahrung zukommen zu lassen, z.B. auch durch teilweise Bedürfnisbefriedigung. Das setzt aber eine wesentlich intensivere Beziehungsarbeit des Therapeuten voraus, der sich wesentlich mehr, auch ganz praktisch und persönlich, in die Beziehung mit einbringt, das kann ein abstinenter Analytiker kaum bringen.
Giraffenkind hat geschrieben: Andererseits sagte sie, nur ich bestimme, wann die Therapie bei ihr beendet ist und das sie gerne mit mir arbeitet und das auch weiterhin gerne tut.
Aber über solche Äußerungen mehr Sicherheit zu bekommen (von wegen sichere Bindung), klappt doch nicht, wenn man am Ende der bewilligten Stunden sich keine Sitzungen privat leisten kann. Ich meine, diese Panik, es nicht in den bewilligten Stunden zu schaffen, sich wieder gut von ihr zu lösen, erschwert mir das doch alles noch erheblich.
Worte werden immer wieder hinterfragt, vor allem, wenn man schon die Erfahrung gemacht hat, dass man selbst den Taten nicht trauen kann.
Jetzt nur mal ein Beispiel für dieses unsicher-ambivalente Verhalten:
Das Kind hat das Bedürfnis nach Nähe, äußert sich (durch leichtes Quengeln). Die Mutter reagiert nicht, es quengelt stärker, bis irgentwann die Mutter sich dem Kind entnervt irgendwie zuwendet. Ein anderes Mal reagiert sie sofort. Das Kind ist aber jetzt verunsichert, weil es nicht erwartet hat, sofort beachtet zu werden. Also quengelt es, wenn die Mutter es gerade mal wieder alleine lässt, weil sie hatte es ja beruhigt, sofort wieder, weil es ja nicht sicher ist, ob es wieder beachtet wird, es muss es nochmal probieren, immer und immer wieder, weil es sich nicht sicher ist, dass es die Zuwendung bekommt, wenn es sie braucht.
Diese Hin- und Her, mal gibt es Zuwendung, mal wieder nicht, habe ich auch in deinen Postings gelesen. Das mit dem Mehrmaligen SMS-Schreiben z.B. war ein immer wieder Vergewissern nach Zuwendung. In anderen Situationen blieb sie aus:
Giraffenkind hat geschrieben: Sie sagte nichts, guckte mich nur lange an und machte sich Notizen.
Sie antwortete nichts, guckte mich wieder nur lange an und machte sich Notizen.