Passat hat geschrieben:Aber warum bin ich irritiert? Ich denke, dass dein Penis nicht erigiert sein dürfte, wenn ein vierjähriges Mädchen auf deinem Schoß hin- und herwippt. Wenn das Mädchen zwölf Jahre alt wäre, wäre es wohl schon etwas anderes.
danke für diese aussage, Passat! da kommen wir offensichtlich zum kern des problems: ich würde dieses in letzter konsequenz pervers nennen. offensichtlich liegt Deiner einschätzung (4 oder 12 jahre alt, also allmählich "mannbar") eben die landläufige, verklemmt-gewalttätige grundannahme zugrunde, dass "das weib dem manne und der mensch gott (oder der regierung ) untertan sei". ich hoffe, Du verzeihst mir meine offenheit, aber es wird ohne offenheit keine klärung dieser frage geben, denke ich.
frage: wäre es gesund und natürlich, wenn meine genitale erregbarkeit von kognitiven erwägungen abhängig wäre?
oder überspitzt ausgedrückt: wäre es gesund, wenn auch meine herztätigkeit oder meine verdauung von meinen gedanken und vorstellungen abhängig wäre und alle anderen vegetativen vorgänge gleich mit?
liegt nicht genau da das (neurotische und ggf.sogar psychotische) hauptproblem???
kann mein penis unterscheiden, wer oder was ihn stimuliert? dann wäre die frage nach selbststimulation (masturbation) oder die verwendung von z.b. vibratoren oder dildos ziemlich naheliegend, oder? wer
liebt schon so ein plastik-ding ?
wäre dieses nicht in etwa das selbe, als wenn ich meine fähigkeit, seelisch oder körperlich zu lieben von z.b.ökonomischen erwägungen abhängig machen würde? nennt man das nicht zufällig prostitution? wäre das per se ausdruck von gesundheit, natürlichkeit und ungezwungener lebensfreude, eines rundum gelungenen lebens (bei freiern wie auch bei "sexarbeitern")?
ist nicht gerade das
durcheinanderbringen grundverschiedener aspekte im leben, das einander-überlagern von stimmungen, gefühlen, fähigkeiten, emotionen, gedanken, hingabe, aggression (im schöpferisch-nichtdestruktiven sinne)
das synonym (und die grundlage) für psychische (und gesellschaftliche) störungen überhaupt?
und, zu Deinen moralischen bedenken: welcher schaden ist dem mädchen nun entstanden? DAS solltest Du konsequenterweise benennen können.
für mich läuft das ganze auf die uralte frage hinaus: halten wir es mit der moral (die die einschränkende, regulierende
konsequenz aus dem vorhandensein von perversionen, bösartigkeiten, radikalem egoismus, gewalttätigkeit etc.und aus tiefenpsychologischer sicht gleichzeitig ihre
ursache ist), oder halten wir es mit dem zustand, der
vor der seelischen kastration (also der ursache o.g. negativ-destruktiver impulse) und somit vor der moral war: einer natürlich-fliessenden, sorgsam-sinnvollen, feinfühlig-liebevollen grundeinstellung des menschen, die ihm (von gott?) in die wiege gelegt wurde (das behaupte ich einfach mal so, ohne direkt davon überzeugt zu sein ), die nach meiner lesart die emotionale kernaussage der überlieferung rund um Jesus Christus ist und die bleiben würde, wenn sie nicht zerstört würde (durch den circulus vitiosus, den ich genannt habe).
diejenigen menschlichen seeleninhalte, die die kriege, den holocaust, den sklavenhandel, vergewaltigungen, rassismus, faschismus, ökonomische massenausbeutung etc.pp. ermöglicht haben, hat noch keine auch noch so strenge "moral" verhindern oder zum besseren verändern können, oder?
wie wär's mal mit dem umkehrschluss?