Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen (Teil 2)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
Benutzeravatar

la.monella_25
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 47

Beitrag So., 01.06.2014, 15:53

hallo ihr,

ich fühle mich so unverstanden...ich glaube ich habe eine Dissoziative Identitätsstörung, denn es trifft so gut wie alles auf mich zu: ich kann zwischen Realität und Traum nicht mehr unterscheiden, ich vergesse Dinge komplett (z.B.: neulich habe ich mir einen Kaffee gekocht und fragte dann meine Mutter, ob sie auch einen für mich mitgemacht hätte, da meinte sie, ich hätte ihn ja selber aufgesetzt - das hatte ich komplett vergessen), ich kann mich nicht mehr erinnern, ob ich etwas getan habe oder nur daran gedacht habe es zu tun, ich habe ständig Gespräche im Kopf und spreche laut mit mir selbst, ich verlor früher oft die Kontrolle über meine Beine und konnte sie nicht mehr koordinieren, habe auch schon meinen Geruchssinn verloren, meine Schrift ist immer anders (schon in der Volksschule habe ich die Schriftart anderer übernommen und heute ist es noch so, dass ich mich manchmal nicht traue zu schreiben, weil ich nicht weiß, welche, ob eine schöne oder eine hässliche Schrift dabei herauskommt), einmal habe ich eine Erinnerungslücke von ca. einer Stunde (ich fuhr mit dem Taxi zur Bushaltestelle, dort muss ich ungefähr diese Stunde gesessen sein, denn ich hatte den Bus gerad verpasst...erst als der zweite - oder dritte? - Bus kam, "wachte" ich wieder auf...ich stieg in den Bus und als mich der Busfahrer fragte, wo ich hin wolle, wusste ich dies nicht...er fragte mich daraufhin, wie ich heiße und dies wusste ich auch nicht...es kam dann sogar die Polizei...ich hatte keinen Schluck Alkohol getrunken), und, und, und
ich habe auch den Selbsttest hier im Forum gemacht und es kam dabei heraus, dass die Wahrscheinlichkeit einer DIS "sehr hoch" sei - ich werde dies in der nächsten Therapie sagen, so wie es geraten wird, denn auch die persönliche Einschätzung zählt, so wie es dort steht...

...dennoch: ich habe all die Symptome schon oft vor Ärzten erwähnt und die meinten alle: nein sie haben keine DIS...entweder war die Erklärung für meine Symptome eine psychotische Verdichtung oder aber es wurde mir gesagt, dass Borderline so ein riesen Spektrum sei, dass auch diese Symptome auftreten könnten...eine Psychiaterin meinte auch, dass es die Multiple PS im psychiatrischen Sinne gar nicht gäbe...

ich fühle mich so im Stich gelassen...wem soll ich jetzt denn noch glauben...es kann doch sein, dass ich diese seltene Krankheit habe, zumal alle Symptome auf mich zutreffen...

was soll ich jetzt tun? könnt ihr mir weiterhelfen?
irgendwie will ich diese Krankheit gar nicht haben...sie macht mir große Angst, aber die "Erscheinungen" wegleugnen kann ich auch nicht...ich will doch nur Klarheit!
ich will auch "mein" Borderline nicht verlieren...ich identifiziere mich damit und brauche es! versteht mich da jemand?

danke fürs Lesen und danke für etwaige Antworten!
la.monella

Werbung

Benutzeravatar

peppermint patty
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1931

Beitrag So., 01.06.2014, 18:24

Hallo lamonella,

nun ich weiss nicht ob du eine DIS hast, aber ich denke Deine Symptome wären eindeutiger, wenn Du eine hättest. ZB hat man nicht nur einmal eine Zeitlücke, sondern häufiger. Manchmal länger an einem Stück, manchmal täglich kurze Zeiten. Aber ganz sicher nicht nur einmal. Geruchsinn verlieren, nicht unterscheiden können etwas nur gedacht oder echt gemacht zu haben und Beine nicht koordinieren können sind auch keine typischen DIS-Symptome. Wäre mir zumindest nicht bekannt.

Insofern glaube ich, dass Du Dir da nicht so viele Sorgen machen musst. Natürlich kannst oder vielleicht solltest Du das Thema mit Deiner Therapeutin besprechen. Die kann Dir dann ihre Einschätzung mitteilen.

Wieso identifizierst Du Dich denn mit Deiner Diagnose Borderline? Also ich bin nicht meine Diagnosen!!

LG,
pp

Benutzeravatar

la.monella_25
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 47

Beitrag So., 01.06.2014, 18:40

diese Zeitlücken hatte ich nicht nur einmal, sie treten täglich auf...am selben Tag, als das mit dem Kaffee war, habe ich etwas zu meiner Schwester gesagt und sie meinte dann, das hätte ich doch gerade eben zu ihr gesagt...
ich denke schon, dass das DIS Symptome sind, denn bei dem Selbsttest wurde das gefragt und ich konnte es mit "ja" beantworten...

warum ich mich mit meiner Diagnose identifiziere? das ist eine sehr lange Geschichte und geht sehr in die Tiefe...
nur so viel: ich glaube ohne Krankheit nichts zu sein, während ich mit Krankheit zumindest eines bin - krank...

was hast du für eine Diagnose?

Benutzeravatar

peppermint patty
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1931

Beitrag So., 01.06.2014, 19:00

la.monella_25 hat geschrieben:diese Zeitlücken hatte ich nicht nur einmal, sie treten täglich auf...am selben Tag, als das mit dem Kaffee war, habe ich etwas zu meiner Schwester gesagt und sie meinte dann, das hätte ich doch gerade eben zu ihr gesagt...
Das muss nicht unbedingt eine Zeitlücke sein - wie oft habe ich von Freunden und insbesondere von meiner Mutter wieder und wieder dasselbe gehört. Da reicht es schon, wenn man mal oder häufiger "durch den Wind" ist.
la.monella_25 hat geschrieben:ich glaube ohne Krankheit nichts zu sein, während ich mit Krankheit zumindest eines bin - krank...
Das ist schade. Aber würde das nicht auch bedeuten, dass Du zum einen dadurch an Deiner Krankheit festhalten willst? Und zum anderen, dass Du mit DIS noch mehr wärst? Weil noch kränker? Und irgendwie hatte ich auch beim Lesen Deines Posts den Eindruck, na so ganz scheint es nicht nur Sorge vor DIS zu sein, sondern auch der Wunsch nach DIS. So wie Du schriebst - "diese seltene Krankheit". Ist bei Deiner Begründung eine Aufwertung für Dich und insofern nachvollziehbar für mich.
la.monella_25 hat geschrieben:was hast du für eine Diagnose?
PTBS, DDNOS

Werbung

Benutzeravatar

Heimweh
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 40
Beiträge: 20

Beitrag So., 01.06.2014, 21:23

peppermint patty hat geschrieben:Also ich bin nicht meine Diagnosen!!
Sehr schöner Satz....den muss ich mir merken
Verberge deine Tränen nicht hinter
deinem Lachen, es bringt dir nichts,
wenn du danach im Stillen weinst.

Benutzeravatar

Wandelröschen
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 50
Beiträge: 994

Beitrag So., 01.06.2014, 21:53

peppermint patty hat geschrieben:
la.monella_25 hat geschrieben:ich glaube ohne Krankheit nichts zu sein, während ich mit Krankheit zumindest eines bin - krank...
Das ist schade. Aber würde das nicht auch bedeuten, dass Du zum einen dadurch an Deiner Krankheit festhalten willst? Und zum anderen, dass Du mit DIS noch mehr wärst? Weil noch kränker? Und irgendwie hatte ich auch beim Lesen Deines Posts den Eindruck, na so ganz scheint es nicht nur Sorge vor DIS zu sein, sondern auch der Wunsch nach DIS. So wie Du schriebst - "diese seltene Krankheit". Ist bei Deiner Begründung eine Aufwertung für Dich und insofern nachvollziehbar für mich.
Das gleiche kam bei unsereins auch an.

La.monella, das von dir beschriebene hat zwar was mit Dissoziation zu tun, aber eine „Diagnose“ dazu mag ich dir nicht geben. Schau mal, wie wichtig dir noch diese zusätzliche Diagnose ist, was du für einen „Nutzen“ daraus ziehst.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

Benutzeravatar

la.monella_25
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 47

Beitrag Mo., 02.06.2014, 10:58

@ peppermint patty und Wandelröschen:

ihr seid knallhart, aber ehrlich...das mag ich

und es kann schon ein Funken wahrheit dabei sein, ganz bestimmt! vielleicht wäre mir mit dieser Diagnose geholfen und ich könnte mich ein bisschen wertvoller fühlen?!?

ja, die Ärzte reden von Dissoziation, Derealisation und Depersonalisation und mir wurde auch schon (das habe ich komplett übersehen und erst kürzlich beim Durchblättern meiner Arztbriefe gelesen) eine dissoziative Störung diagnostiziert...aber ob meine Symptome für eine DIS sprechen, weiß ich nicht und wage ich zu bezweifeln...

ihr habt mich wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, danke dafür!!!

alles Liebe

la.monella

Benutzeravatar

peppermint patty
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1931

Beitrag Mo., 02.06.2014, 11:04

la.monella_25 hat geschrieben: und es kann schon ein Funken wahrheit dabei sein, ganz bestimmt! vielleicht wäre mir mit dieser Diagnose geholfen und ich könnte mich ein bisschen wertvoller fühlen?!?
Ganz im Ernst, Du bist auch ohne Diagnose wertvoll - die brauchst Du EIGENTLICH nicht!!


Alles Liebe,

pp

Benutzeravatar

lilu
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 45
Beiträge: 415

Beitrag Di., 03.06.2014, 21:29

Hallo Ihr Lieben,

es gibt wohl eine neue Therapieform in der Verhaltenstherapie - SCHEMATHERAPIE. Hat Irgendjemand von Euch damit Erfahrungen gemacht, bzw. ist diese Form der Verhaltenstherapie sinnvoll bei DDNOS Typ1? Vielleicht Traumatherapie zusammen mit Schematherapie?

Dann hätte ich gerne gewusst, ob Jemand von Euch das Medi ELONTRIL genommen hat. Es wirkt antriebssteigernd und flacht starke Stimmungsschwankungen ab. Ich frage mich gerade, da anscheinend bei DDNOS Typ 1, ja wahrscheinlich nicht unbedingt Stimmungsschwankungen, sondern eher schnelle Wechsel vorliegen, ob das Medi da vielleicht auch helfen könnte? Oder vielleicht dem Anteil, welches so voller Wut ist , oder dem anderen depressiven Anteil? Ach ich weiß auch nicht, hatte voller Hoffnung mein Cymbalta abgesetzt, weil ich mal wieder dachte ich komme ohne aus. Aber nix war. Ich möchte das Cymbalta aber nicht mehr nehmen, weil ich immer so müde bin, deswegen fiel die Auswahlt auf ELONTRIL.

Viele Dank schon mal für Eure Meinungen.
LG Lilu

Mir fällt gerade auf, dass ich auch OHNE Cymbalta müde bin
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.

Goethe

Benutzeravatar

lilu
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 45
Beiträge: 415

Beitrag Di., 03.06.2014, 21:54

So, ich nochmal....mir brennt was auf der Seele....

Gibt es Familien-Amnesien? Da ich ja meine Kindheit und den Großteil meiner Jugend vergessen habe, versuche ich gerade ganz pragmatisch per Excel-Aufstellung einen Lebenslauf zu erstellen. Also in welchem Jahr ich, wo im Urlaub, zur Kur, im Krankenhaus war etc. Da kommen auch die kleinen, wenigen Erinnerungen rein, die ich habe.

Frage ich meine Mutter kommen fast gar keine Antworten bezügl. meiner Kindheit, eher Aggression und Genervtheit, weil ich "schon wieder" nachfrage und einfach nicht "lockerlassen" will. Meine Mutter ist auch gleichzeitig "Täterin" (ich weiß, man sollte keinen Kontakt haben ).

Meine Schwester weiß Kleinigkeiten, aber das meiste ist auch weg. Es macht mich so traurig, dass ich keine Antworten bekomme und es macht mich auch verdammt wütend. Ich habe schon Kinderärzte, das Gesundheitsamt angerufen um evtl. Informationen aus der ehem. DDR zu bekommen. Es liegt einfach alles viel zu lange zurück. Es ist nichts mehr da. NIRGENDWO. Ich google nach ehem. Ferienlagern, Kinderkuren usw. Ich habe aber das Gefühl, dass ich selbst wenn ich vielleicht ein Ferienlager finden würde in dem ich vielleicht war, dass ich es gar nicht erkennen würde. Verdammte Schei....

Ich kann mich aber an eine Kur erinnern. Ich habe nur gute Erinnerungen daran. Warum habe ich das behalten und das andere nicht?

Wann kommen denn die Erinnerungen wieder? Ich habe angst, dass Sie nie wiederkommen, und dann für immer ein Teil von mir fehlt....

LG, Lilu
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.

Goethe

Benutzeravatar

la.monella_25
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 47

Beitrag Mi., 04.06.2014, 15:33

hey,

ich war mich heute auf der Entzugsstation vorstellen - muss eine Zoldem-Entgiftung machen, weil ich davon abhängig bin...dort meinte der Arzt, als ich ihm davon erzählte, dass bei mir zwei Realitäten nebeneinander existieren und, dass dieses Sprechen mit inneren Stimmen eine Form der Abspaltung sei...

was bedeutet das jetzt?

Benutzeravatar

Wandelröschen
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 50
Beiträge: 994

Beitrag Mi., 04.06.2014, 16:31

Hallo lilu,

ja, ich habe Erfahrungen mit Schematherapie gemacht, habe unter anderem DIS.
Ich habe gerade einen Thread dazu an anderer Stelle eröffnet.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

Benutzeravatar

Winnie Pooh
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 22
Beiträge: 37

Beitrag Di., 10.06.2014, 19:57

Darf ich mich einreihen?

Ich habe von der Psychiatrie hier einfach die Diagnose DIS bekommen, nachdem mehrere den Verdacht hatten. Nun gehe ich bald zur Diagnostik in eine Klinik. Ich habe so Angst, dass sich die DIS bestätigt :( Ich will die nicht

Benutzeravatar

peppermint patty
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1931

Beitrag Di., 10.06.2014, 20:14

NÖ!

Ja, klar darfst Du.

Es mag für Dich schwierig sein, aber die DIS (und andere psychische Beeinträchtigungen) bekommt man nicht durch die Diagnose. Man hat sie bereits. Sie wird nur festgestellt.

Was ist den so schlimm daran?

Benutzeravatar

IMissYou
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 20
Beiträge: 39

Beitrag So., 22.06.2014, 00:41

Is bi au da is bin di celine is bi 4 finga mhm

Werbung

Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag