Therapie beenden - auf anderer Ebene fortsetzen
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Hallo Leute,
ich hätte auch schon früher wieder geschrieben, aber die erste Woche in der neuen Uni war extrem reizüberflutend und fordernd, ich war teilweise erst am späten Abend wieder zu Hause.
Ich muss sagen, dass die Sache mit dem Therapeuten durch die Uni schon ein bisschen in den Hintergrund gerückt ist, insofern würde ich Candles letzter Aussage zustimmen.
Aber ich merke auch sehr wie mir mein Papa fehlt, ih würde ihm so gerne von der Uni erzählen und ich vermisse ihn sehr.
Ich merke auch inzwischen immer wieder deutlich dass ich mir wieder eine Beziehung wünsche, einfach jemanden, mit dem ich Nähe spüren kann, dem ich berichten kann, mit dem ich partnerschaftliche Gemeinschaft spüren kann und für den ich auch da sein und geben kann.
Naja und ich muss zugeben dass ich immer noch einmal die Woche Kontakt zu meinem Ex-Thera habe.
Es ist ganz komisch, einerseits ist dieses Verstehen da und dann kommen wieder die Zweifel und ich denke mir, er ist da sich hineingeraten und er hat keine große Schuld auf sich geladen (keine Ahnung, wie ich das besser ausdrücken kann...).
Ich hoffe ich kann meine innere Ambivalenz irgendwie verständlich machen. Ich glaube das ist schwer, ich kann es sogar manchmal nicht ganz begreifen, obwohl es ja meine Gefühle sind.
Je besser ich ihn kennenlerne, desto mehr kann ich verstehen, wie sich das alles so entwickelt hat und warum.
Uns dann stehe ich da wieder, die Verliebtheitsgefühle sind wieder verpufft und ich habe Wut oder zumindest ein Unwohlsein und denke mir wieder, egal warum, sein Verhalten war trotzdem missbräuchlich und fahrlässig.
Und dann ist es wieder gar nicht mehr greifbar und ich denke mir, ich kann so toll mit ihm kommunizieren und so tief befriedigende Gespräche mit ihm führen, das ist irgendwie eine besondere Bindung und dann, am nächsten Tag wieder die Verwirrung...
Ach keine Ahnung.
Ich dachte mir, ich schreibe einfach mal so runter, was in mir vorgeht, ihr habt ja auch öfter geschrieben, ich würde meine eigenen Emotionen außen vor lassen.
Und wahrscheinlich ist es wichtig mich Ihnen zu stellen.
Um sie bearbeiten zu können.
Zu Candles voriger Anmerkung: Natürlich haben mich die Aussagen hier berührt und ich habe eine große Dankbarkeit und auch Respekt gefühlt dass ihr mir, obwohl das bestimmt hart war, geschrieben habt, was ihr erlebt habt.
Ich konnte das aber nicht so äußern, weil ich mich insgesamt und auch zusätzlich aufgrund von teilweise abwertenden und verletzend Kommentaren hier, wie gelähmt war.
ich hätte auch schon früher wieder geschrieben, aber die erste Woche in der neuen Uni war extrem reizüberflutend und fordernd, ich war teilweise erst am späten Abend wieder zu Hause.
Ich muss sagen, dass die Sache mit dem Therapeuten durch die Uni schon ein bisschen in den Hintergrund gerückt ist, insofern würde ich Candles letzter Aussage zustimmen.
Aber ich merke auch sehr wie mir mein Papa fehlt, ih würde ihm so gerne von der Uni erzählen und ich vermisse ihn sehr.
Ich merke auch inzwischen immer wieder deutlich dass ich mir wieder eine Beziehung wünsche, einfach jemanden, mit dem ich Nähe spüren kann, dem ich berichten kann, mit dem ich partnerschaftliche Gemeinschaft spüren kann und für den ich auch da sein und geben kann.
Naja und ich muss zugeben dass ich immer noch einmal die Woche Kontakt zu meinem Ex-Thera habe.
Es ist ganz komisch, einerseits ist dieses Verstehen da und dann kommen wieder die Zweifel und ich denke mir, er ist da sich hineingeraten und er hat keine große Schuld auf sich geladen (keine Ahnung, wie ich das besser ausdrücken kann...).
Ich hoffe ich kann meine innere Ambivalenz irgendwie verständlich machen. Ich glaube das ist schwer, ich kann es sogar manchmal nicht ganz begreifen, obwohl es ja meine Gefühle sind.
Je besser ich ihn kennenlerne, desto mehr kann ich verstehen, wie sich das alles so entwickelt hat und warum.
Uns dann stehe ich da wieder, die Verliebtheitsgefühle sind wieder verpufft und ich habe Wut oder zumindest ein Unwohlsein und denke mir wieder, egal warum, sein Verhalten war trotzdem missbräuchlich und fahrlässig.
Und dann ist es wieder gar nicht mehr greifbar und ich denke mir, ich kann so toll mit ihm kommunizieren und so tief befriedigende Gespräche mit ihm führen, das ist irgendwie eine besondere Bindung und dann, am nächsten Tag wieder die Verwirrung...
Ach keine Ahnung.
Ich dachte mir, ich schreibe einfach mal so runter, was in mir vorgeht, ihr habt ja auch öfter geschrieben, ich würde meine eigenen Emotionen außen vor lassen.
Und wahrscheinlich ist es wichtig mich Ihnen zu stellen.
Um sie bearbeiten zu können.
Zu Candles voriger Anmerkung: Natürlich haben mich die Aussagen hier berührt und ich habe eine große Dankbarkeit und auch Respekt gefühlt dass ihr mir, obwohl das bestimmt hart war, geschrieben habt, was ihr erlebt habt.
Ich konnte das aber nicht so äußern, weil ich mich insgesamt und auch zusätzlich aufgrund von teilweise abwertenden und verletzend Kommentaren hier, wie gelähmt war.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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An die Personen hier, die sich mit der Psychoanalyse auskennen, was mich mega verwirrt hat, war dass er bei unserem letzten Kontakt meinte, er sei so verwirrt und nicht er selber gewesen, das tue ihm leid, weil er in eine Projektive Identifizierung geraten sei.
Ich habe es erst so verstanden dass er meinte, ich hätte ihn in der Therapie projektiv identifiziert, aber er meinte dann dass es erst begonnen habe, als ich ihm bei unserem zweiten privaten Treffen gesagt hätte "Sie haben mir meinen Therapeuten weggenommen."
Das verstehe ich aber nicht ganz. Klar, ich könnte meine Wut oder meine Angst vorm Verlassenwerden, etc. in ihn projiziert haben, aber das würde doch dann nicht die danach entstandene Dynamik erklären.
Das verwirrt mich sehr.
Ich meinte auch zu ihm (Wir duzen uns jetzt, ich habe ihm gesagt dass ich ein weiteres "Sie" albern finde und er hat mir zugestimmt.) "Meinst du ich hätte dich unbewusst manipuliert?" Er hat etwas ausweichend geantwortet.
Aber meinte dass es ihm nach einer Supervision wie Schuppen von den Augen gefallen ist und er sich sicher sei, dass er so komisch gewesen sei wegen eben dieser Projektiven Identifizierung.
Da dachte ich erst, okay. Dann hat sich jetzt die Verliebtheit erledigt und es waren nur Übertragungsphänomene, auch bei ihm.
Aber anscheinend hat er es so dann doch nicht gemeint und meinte dass er aber trotzdem ehrliche Gefühle für mich hat. Das hat mich verwirrt, aber hauptsächlich die Frage, ob er durch diese scheinbare Erkenntnis, die er da wohl hatte, die "Schuld" und Ursache für die Situation unbewusst/teilbewusst/ oder wie auch immer jetzt auf mich abwälzen wollte.
Das wäre dann ja mal missbräuchlich next level.
Meine Ambivalenz und Verwirrtheit hat das nur noch gesteigert.
Ich fühle mich nämlich irgendwie befreit seitdem er das gesagt hat, gleichzeitig ihm näher und irgendwie auch distanzierter, keine Ahnung warum.
Ich habe es erst so verstanden dass er meinte, ich hätte ihn in der Therapie projektiv identifiziert, aber er meinte dann dass es erst begonnen habe, als ich ihm bei unserem zweiten privaten Treffen gesagt hätte "Sie haben mir meinen Therapeuten weggenommen."
Das verstehe ich aber nicht ganz. Klar, ich könnte meine Wut oder meine Angst vorm Verlassenwerden, etc. in ihn projiziert haben, aber das würde doch dann nicht die danach entstandene Dynamik erklären.
Das verwirrt mich sehr.
Ich meinte auch zu ihm (Wir duzen uns jetzt, ich habe ihm gesagt dass ich ein weiteres "Sie" albern finde und er hat mir zugestimmt.) "Meinst du ich hätte dich unbewusst manipuliert?" Er hat etwas ausweichend geantwortet.
Aber meinte dass es ihm nach einer Supervision wie Schuppen von den Augen gefallen ist und er sich sicher sei, dass er so komisch gewesen sei wegen eben dieser Projektiven Identifizierung.
Da dachte ich erst, okay. Dann hat sich jetzt die Verliebtheit erledigt und es waren nur Übertragungsphänomene, auch bei ihm.
Aber anscheinend hat er es so dann doch nicht gemeint und meinte dass er aber trotzdem ehrliche Gefühle für mich hat. Das hat mich verwirrt, aber hauptsächlich die Frage, ob er durch diese scheinbare Erkenntnis, die er da wohl hatte, die "Schuld" und Ursache für die Situation unbewusst/teilbewusst/ oder wie auch immer jetzt auf mich abwälzen wollte.
Das wäre dann ja mal missbräuchlich next level.
Meine Ambivalenz und Verwirrtheit hat das nur noch gesteigert.
Ich fühle mich nämlich irgendwie befreit seitdem er das gesagt hat, gleichzeitig ihm näher und irgendwie auch distanzierter, keine Ahnung warum.
Erstmal gut, dass dich Uni dich da ablenkt und es anscheinend nicht im Zentrum steht. Das lässt hoffen...
Eine Frage zum Verständnis: Was heißt Kontakt?
Und es klingt für mich auch als zöge er sich mal wieder aus der Verantwortung. Als ob er in was hinein geraten wäre und da nichts für kann.
Ich frage mich auch wie es sein kann, dass er nach der Supervision überhaupt noch den Kontakt weiterführt...
Eine Frage zum Verständnis: Was heißt Kontakt?
Und es klingt für mich auch als zöge er sich mal wieder aus der Verantwortung. Als ob er in was hinein geraten wäre und da nichts für kann.
Ich frage mich auch wie es sein kann, dass er nach der Supervision überhaupt noch den Kontakt weiterführt...
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Kontakt heißt dass wir uns einmal die Woche sehen. Dann meistens zum Spazierengehen.
Ich denke ich brauche einfach noch ein bisschen Zeit, um es beenden zu können. Vielleicht rede ich mir das aber auch nur ein.
Tja, ich weiß es nicht. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob er sich damit aus der Verantwortung stehlen will oder es ihm um Verständnis von sich selbst und der Situation geht und er sich damit entschuldigen wollte.
Es hat sich aber eher gut angefühlt für mich. Ich denke da ist zumindest etwas dran.
Ich frage mich das auch. Er hat wohl regelmäßig Supervision. Ich vermute aber mal dass er unsere genaue Situation da ausspart, wohlweislich, so hörte sich das bei seinen Schilderungen an.
Er hat seiner Freundin/Supervisorin wohl nur erzählt dass er neben der Spur ist und das Gefühl hat, nicht er selbst zu sein.
Ich glaube von mir direkt hat er ihr nicht erzählt.
Auf die Idee mit der Projektiven Identifizierung ist er ja auch selber nach der Supervision gekommen.
Ich denke ich brauche einfach noch ein bisschen Zeit, um es beenden zu können. Vielleicht rede ich mir das aber auch nur ein.
Tja, ich weiß es nicht. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob er sich damit aus der Verantwortung stehlen will oder es ihm um Verständnis von sich selbst und der Situation geht und er sich damit entschuldigen wollte.
Es hat sich aber eher gut angefühlt für mich. Ich denke da ist zumindest etwas dran.
Ich frage mich das auch. Er hat wohl regelmäßig Supervision. Ich vermute aber mal dass er unsere genaue Situation da ausspart, wohlweislich, so hörte sich das bei seinen Schilderungen an.
Er hat seiner Freundin/Supervisorin wohl nur erzählt dass er neben der Spur ist und das Gefühl hat, nicht er selbst zu sein.
Ich glaube von mir direkt hat er ihr nicht erzählt.
Auf die Idee mit der Projektiven Identifizierung ist er ja auch selber nach der Supervision gekommen.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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SinnIch, ich fand übrigens deine Entschuldigung auch sehr stark!
Danke dafür.
Danke dafür.
Weißt du denn was das bedeutet? Ich habe das mal kurz angelesen und bin bei "schwer gestörten Patienten" gelandet. Kann das für dich gut sein? Das hieße ja auch nur wieder, dass du Schuld an der Situation bist.LuciaÉtoile hat geschrieben: ↑Fr., 12.04.2024, 13:57 weil er in eine Projektive Identifizierung geraten sei.
Warum? Übertragungen finden doch permanent statt und in jeder Beziehung. Problematisch wird es ja erst, wenn eine Person nicht geben kann was die andere will.Dann hat sich jetzt die Verliebtheit erledigt und es waren nur Übertragungsphänomene, auch bei ihm.
Du siehst ja, dass du das auch nicht wirklich bekommst.
Es IST JETZT bewußt! (Übrigens ist dir dein Schlamassel auch sehr bewußt wo DEINE Verantwortung für DICH beginnt DICH zu schützen.) Und selbst, wenn es ihm nicht bewußt wäre, ist er entsprechend ausgebildet und muß das theoretisch wissen.die "Schuld" und Ursache für die Situation unbewusst/teilbewusst/ oder wie auch immer jetzt auf mich abwälzen wollte.
Oha, das kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Naja. Kann man nicht auch seine Gefühle mit Übung in gewisse Bahnen lenken? Ich meine, ich habe sowas mal gelesen...Ich fühle mich nämlich irgendwie befreit seitdem er das gesagt hat, gleichzeitig ihm näher und irgendwie auch distanzierter, keine Ahnung warum.
Lebt seine Frau denn noch?
candle
Now I know how the bunny runs!
Liebe Lucia,
ich empfehle dir ein Buch von Dr. med. Andrea Schleu, Vorsitzende des Ethikvereins von 2021:
Andrea Schleu
Offener Diskurs zu Tabuthema: Nebenwirkungen und Behandlungsfehler in der Psychotherapie
Hilfe zur Praxis: im Umgang mit Abwicklungen und Grenzverletzungen
Kundig: 15jährige umfassende Beratungserfahrung des Ethikvereins eV
Mit einem Geleitwort von Dr. med. Werner Tschan
https://link.springer.com/book/10.1007/ ... 62-62265-0
Ich habe dir den Springer-Link gesendet. Es gibt dort das Forum der Psychoanalyse.
Vielleicht hast du über deine Uni einen Zugang, damit du dort Artikel umsonst lesen kannst. Da sind echt tolle wissenschaftliche Artikel zu Psychotherapie.
Gerade wenn du Psychologie studierst, kann das sehr interessant auch allgemein sein.
Ich habe das Buch und ich hatte mit Frau Dr. Schleu auch damals Kontakt, da gab es nur leider dieses Buch noch nicht. Sie hat mich echt gut begleitet über einen längeren Zeitraum, indem ich erst einmal ihre Warnungen nicht so glauben wollte. Das dauerte sehr lange, bis ich da klarer wurde und alles sortieren konnte. Was übrigens völlig normal in so einer verwirrenden Situation ist.
Ich schlage heute ihr Buch auf und da steht z. B. auf Seite 313 ganz für dich passend: " Gerade die Tatsche, dass Patienten auch dann, wenn ihnen der schädigende Einfluss einer Therapie bewusst geworden ist, sich dennoch nicht lösen können, weist deutlich auf das strukturelle Machtgefälle und eine zumindest zeitweise bestehende Abhängigkeit in einer Psychotherapie hin... eine emotionale Abhängigkeit lässt sich mit den Mitteln des Verstandes und der Rationalität nicht auflösen....usw.
Patientin schützt den Therapeuten . Vergleichbar ist dieses Muster mit dem Verhaltenen von Kindern, die in Missbrauchsfamilien leben und auf die sie dennoch intrapsychisch angewiesen bleiben.
Genau diese innere seelische Bedürftigkeit hält den Patienten in den grenzverletzenden Behandlungen gefangen. "
Wenn ich in ihrem Buch lese, denke ich manchmal, das hätte von mir sein können. Da ähnelt sich sehr viel. Mir hilft es sehr so ein Buch zu lesen, auch nach vielen Jahren der übergriffigen Therapie.
Ich rate dir, solche Bücher immer und immer wieder zu lesen, weil die Emotionen der Erkenntnis deutlich hinterherhinken können.
Ich habe mir damals einen Fluchthelfer gesucht. Sprich, ich habe während ich noch beim übergriffigen Therapeuten war Erstgespräche mit anderen Therapeuten gesucht.
Ich habe mehreren TherapeutInnen immer und immer wieder meine Geschichte erzählt, das war sehr kräftezehrend. Aber ich wollte da wirklich raus und das war nicht einfach. Also auch immer wieder den Therapeuten entschuldigt, wie hat er es wohl gemeint, der wird schon wissen was er macht usw. Endlosschleife!
Einen Folgetherapeuten, Therapeutin zu finden ist echt schwer auch laut Ethikverein. Frau Dr. Schleu schreibt auch, wie notwendig eine begleitende Beratung/Folgetherapie ist, wenn man aussteigt. Weil die äußerliche Ablösung einer grenzverletzenden Therapie noch lange nicht bedeutet, dass die innere Ablösung von einem missbräuchlichen Therapeuten gelungen ist . So ziehen Patienten Anzeigen zurück, lassen sich einschüchtern und fühlen sich ohnmächtig. Der Therapeut bleibt in ihrer inneren Vorstellung weiterhin mächtig.
Erleichternd kann dagegen sein, wenn sie sich äußerlich verabschieden können, ohne die aus innerer psychischen Notwendigkeit erforderliche Idealisierung des Therapeuten schon aufgeben zu müssen und sich dennoch einer anderen therapeutischen Beziehung zuwenden können. Ist so die Erfahrung von Frau Schleu. Die sich mit meiner Erfahrung auch deckt.
ich empfehle dir ein Buch von Dr. med. Andrea Schleu, Vorsitzende des Ethikvereins von 2021:
Andrea Schleu
Offener Diskurs zu Tabuthema: Nebenwirkungen und Behandlungsfehler in der Psychotherapie
Hilfe zur Praxis: im Umgang mit Abwicklungen und Grenzverletzungen
Kundig: 15jährige umfassende Beratungserfahrung des Ethikvereins eV
Mit einem Geleitwort von Dr. med. Werner Tschan
https://link.springer.com/book/10.1007/ ... 62-62265-0
Ich habe dir den Springer-Link gesendet. Es gibt dort das Forum der Psychoanalyse.
Vielleicht hast du über deine Uni einen Zugang, damit du dort Artikel umsonst lesen kannst. Da sind echt tolle wissenschaftliche Artikel zu Psychotherapie.
Gerade wenn du Psychologie studierst, kann das sehr interessant auch allgemein sein.
Ich habe das Buch und ich hatte mit Frau Dr. Schleu auch damals Kontakt, da gab es nur leider dieses Buch noch nicht. Sie hat mich echt gut begleitet über einen längeren Zeitraum, indem ich erst einmal ihre Warnungen nicht so glauben wollte. Das dauerte sehr lange, bis ich da klarer wurde und alles sortieren konnte. Was übrigens völlig normal in so einer verwirrenden Situation ist.
Ich schlage heute ihr Buch auf und da steht z. B. auf Seite 313 ganz für dich passend: " Gerade die Tatsche, dass Patienten auch dann, wenn ihnen der schädigende Einfluss einer Therapie bewusst geworden ist, sich dennoch nicht lösen können, weist deutlich auf das strukturelle Machtgefälle und eine zumindest zeitweise bestehende Abhängigkeit in einer Psychotherapie hin... eine emotionale Abhängigkeit lässt sich mit den Mitteln des Verstandes und der Rationalität nicht auflösen....usw.
Patientin schützt den Therapeuten . Vergleichbar ist dieses Muster mit dem Verhaltenen von Kindern, die in Missbrauchsfamilien leben und auf die sie dennoch intrapsychisch angewiesen bleiben.
Genau diese innere seelische Bedürftigkeit hält den Patienten in den grenzverletzenden Behandlungen gefangen. "
Wenn ich in ihrem Buch lese, denke ich manchmal, das hätte von mir sein können. Da ähnelt sich sehr viel. Mir hilft es sehr so ein Buch zu lesen, auch nach vielen Jahren der übergriffigen Therapie.
Ich rate dir, solche Bücher immer und immer wieder zu lesen, weil die Emotionen der Erkenntnis deutlich hinterherhinken können.
Ich habe mir damals einen Fluchthelfer gesucht. Sprich, ich habe während ich noch beim übergriffigen Therapeuten war Erstgespräche mit anderen Therapeuten gesucht.
Ich habe mehreren TherapeutInnen immer und immer wieder meine Geschichte erzählt, das war sehr kräftezehrend. Aber ich wollte da wirklich raus und das war nicht einfach. Also auch immer wieder den Therapeuten entschuldigt, wie hat er es wohl gemeint, der wird schon wissen was er macht usw. Endlosschleife!
Einen Folgetherapeuten, Therapeutin zu finden ist echt schwer auch laut Ethikverein. Frau Dr. Schleu schreibt auch, wie notwendig eine begleitende Beratung/Folgetherapie ist, wenn man aussteigt. Weil die äußerliche Ablösung einer grenzverletzenden Therapie noch lange nicht bedeutet, dass die innere Ablösung von einem missbräuchlichen Therapeuten gelungen ist . So ziehen Patienten Anzeigen zurück, lassen sich einschüchtern und fühlen sich ohnmächtig. Der Therapeut bleibt in ihrer inneren Vorstellung weiterhin mächtig.
Erleichternd kann dagegen sein, wenn sie sich äußerlich verabschieden können, ohne die aus innerer psychischen Notwendigkeit erforderliche Idealisierung des Therapeuten schon aufgeben zu müssen und sich dennoch einer anderen therapeutischen Beziehung zuwenden können. Ist so die Erfahrung von Frau Schleu. Die sich mit meiner Erfahrung auch deckt.
https://psychoanalytische-supervision.d ... fizierung/
Zur projektiven Identifizierung.
Der erklärt es ganz gut. Kannst auch gleich Melanie Klein lesen.
Dein Therapeut, der für mich nach deinen Schilderungen, gerade weil er sich in die Fachsprache flüchtet, immer noch dein Therapeut ist. Nur, dass er sich als Privatperson anbietet, aber nicht wirklich! Sonst könnte er den Quatsch mit der projektiven Identifizierung einfach lassen.
Bei mir kommt es so an. Du hast ihm jetzt das DU angeboten und deine Verliebtheit hast du in deinen Therapeuten hineinverlagert. Weil du so gestört bist und deine vielleicht auch unbewusste Verliebtheit so in deinen Therapeuten einpflanzt, dass er diese Gefühle übernimmt.
Er hat Gefühle, die er sonst so nicht kennt und auch nicht zu ihm gehören. Sie gehören nur zu dir. Ist projektive Projektion.
Er kann nichts dafür, dass er so verwirrt ist und auch so handelt.
Blablabla....Missbrauchs-Therapeuten-Blabla
Zur projektiven Identifizierung.
Der erklärt es ganz gut. Kannst auch gleich Melanie Klein lesen.
Dein Therapeut, der für mich nach deinen Schilderungen, gerade weil er sich in die Fachsprache flüchtet, immer noch dein Therapeut ist. Nur, dass er sich als Privatperson anbietet, aber nicht wirklich! Sonst könnte er den Quatsch mit der projektiven Identifizierung einfach lassen.
Bei mir kommt es so an. Du hast ihm jetzt das DU angeboten und deine Verliebtheit hast du in deinen Therapeuten hineinverlagert. Weil du so gestört bist und deine vielleicht auch unbewusste Verliebtheit so in deinen Therapeuten einpflanzt, dass er diese Gefühle übernimmt.
Er hat Gefühle, die er sonst so nicht kennt und auch nicht zu ihm gehören. Sie gehören nur zu dir. Ist projektive Projektion.
Er kann nichts dafür, dass er so verwirrt ist und auch so handelt.
Blablabla....Missbrauchs-Therapeuten-Blabla
Ich glaube du fühlst dich womöglich erleichtert, weil das Kind einen Namen hat und diese seltsame "Beziehung" damit zumindest einen Erklärungsrahmen hat.
Es ist das allerletzte, dass er zum einen tatsächlich sich wieder selber zum Opfer macht, als könnte er da gar nicht wirklich was für und dir den schwarzen Peter zuschiebt und zum anderen dann nicht die Konsequenzen zieht.
Er wurde vermutlich ferngesteuert als er die Therapie beendete und die Beziehung auf eine andere Ebene führen wollte.
Es ist das allerletzte, dass er zum einen tatsächlich sich wieder selber zum Opfer macht, als könnte er da gar nicht wirklich was für und dir den schwarzen Peter zuschiebt und zum anderen dann nicht die Konsequenzen zieht.
Er wurde vermutlich ferngesteuert als er die Therapie beendete und die Beziehung auf eine andere Ebene führen wollte.
Lucia,
in einer analytischen PT gehören Übertragung, Gegenübertragung, Projektion, Verleugnung , projektive Identifizierung zum Tagesgeschäft!
Mich wundert sehr, dass so ein sehr alter und erfahrener und auch renommierter Psychotherapeut jetzt plötzlich diese Basics nicht mehr erkennen kann. Er gibt sich so geschwächt, dass du für ihn eine Stärke entwickeln musst.
Es könnte jetzt so weitergehen, dass du ihm beweisen willst, dass er eben nicht in einer projektiven Identifizierung steckt. Sondern, dass du ihn ermutigst, wirklich in dich verliebt zu sein.
Das wäre dann die nächsthöhere Stufe der Manipulation.
Du als Person bleibst weiterhin außen vor.
Ebenso wird er sehr darauf bedacht sein, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, bevor er selbst zur Verantwortung gezogen wird. Er muss dich bei der Stange halten, damit du ihn nicht verrätst.
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in einer analytischen PT gehören Übertragung, Gegenübertragung, Projektion, Verleugnung , projektive Identifizierung zum Tagesgeschäft!
Mich wundert sehr, dass so ein sehr alter und erfahrener und auch renommierter Psychotherapeut jetzt plötzlich diese Basics nicht mehr erkennen kann. Er gibt sich so geschwächt, dass du für ihn eine Stärke entwickeln musst.
Es könnte jetzt so weitergehen, dass du ihm beweisen willst, dass er eben nicht in einer projektiven Identifizierung steckt. Sondern, dass du ihn ermutigst, wirklich in dich verliebt zu sein.
Das wäre dann die nächsthöhere Stufe der Manipulation.
Du als Person bleibst weiterhin außen vor.
Ebenso wird er sehr darauf bedacht sein, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, bevor er selbst zur Verantwortung gezogen wird. Er muss dich bei der Stange halten, damit du ihn nicht verrätst.
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https://link.springer.com/book/10.1007/ ... 62-62265-0
Dieser Link funktioniert, der obige leider nicht.
Dieser Link funktioniert, der obige leider nicht.
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 45
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ich glaube ja eher dass der weiter Spielchen spielt.Solage hat geschrieben: ↑Fr., 12.04.2024, 20:25 Lucia,
in einer analytischen PT gehören Übertragung, Gegenübertragung, Projektion, Verleugnung , projektive Identifizierung zum Tagesgeschäft!
Mich wundert sehr, dass so ein sehr alter und erfahrener und auch renommierter Psychotherapeut jetzt plötzlich diese Basics nicht mehr erkennen kann. Er gibt sich so geschwächt, dass du für ihn eine Stärke entwickeln musst.
"Projektive Identifizierung", das klingt so schön komplex und wichtig. Und geschwurbelt, so nach tiefer, überraschender innerer Erkenntnis und Erklärung. Nur ist es das nicht für einen erfahrenen Psychoanalytiker. Ich denke der wirft da ein paar Fachbegriffe wie Nebelkerzen in den Raum.
Nee, das klingt genau so wie ich es gelesen und verstanden habe: Schwierige echt kranke Patientin.chrysokoll hat geschrieben: ↑Fr., 12.04.2024, 21:03 "Projektive Identifizierung", das klingt so schön komplex und wichtig.
candle
Now I know how the bunny runs!
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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- Beiträge: 125
Danke Solage, ich habe tatsächlich auch mit Frau Dr. Schleu telefoniert.
Vielleicht sollte ich sie am Montag nochmal anrufen.
Danke für die Buchempfehlung und den Link, das werde ich mir suf jeden Fall mal ansehen.
Die Textstelle ist wirklich sehr passend.
Melanie Klein habe ich auch angefangen zu lesen, sehr interessant.
Das Ding ist, für mich fühlt sich das alles so wenig kohärent und logisch an...ich habe ja schon von Gegenübertragung gesprochen, als er mir vor Wochen das erste Mal Gefühle gestanden hatte. Und auch wenn er kein Tiefenpsychologe, sondern humanistischer Therapeut ist, finde ich es auch komisch dass er sich anscheinend jetzt erst so richtig mit den Übertragungsdynamiken befasst hat, die wohl bei uns gewirkt haben.
Sogar ich habe mir darüber ja schon lange den Kopf zerbrochen und ich bin keine Therapeutin mit jahrzehntelanger Berufserfahrung.
Das ist merkwürdig.
Ich habe das Prinzip einer Projektiven Identifizierung verstanden, aber ich habe nicht ganz begriffen, was ich, seiner Meinung nach, auf ihn projiziert haben soll.
Zuerst wirkte es so, er hat ziemlich herumgedruckst und hat sich sehr vage ausgedrückt, als wollte er mich fragen, ob ich meine Übertragungsgefühle bewusst oder unbewusst auf ihn projiziert hätte, ob ich ihn praktisch unbewusst oder halb bewusst "verführt" hätte.
Das würde gar nicht gehen und der Gedanke daran dass er es so gemeint haben könnte, macht mich sehr wütend.
Was mich dann aber wieder verwirrt und verständnislos zurücklässt, ist, wie gesagt, dass er nachdem ich direkt nachgefragt habe, gesagt hat, die Projektive Identifizierung hat erst da begonnen, als ich ihm gesagt habe, er hätte mir den Therapeuten weggenommen.
Das sind ja irgendwie zwei Aussagen.
Und eventuelle Projektionen von mir, nachdem er die Therapie beendet hatte, würden ja das weitere Geschehen nicht erklären.
Das wäre dann; wenn ich ihn jetzt mal psychoanalytisch unter die Lupe nehmen, würde, dann überträgt er jetzt sein Fehlverhalten auf mich, damit er sich weniger verantwortungslos fühlen muss.
Er meinte auch dass seine Frau seine Gefühle quasi "eingesackt" hätte. Und das hat er so gesagt, als wäre ihr Verhalten total inadäquat.
Dann handeln schon mal zwei Menschen außer ihm nicht richtig, Verantwortung und Fehlverhalten diffundiert und er kann ja eh nichts dafür, sondern ist der arme Mann, der ja da reingeraten ist.
Haha...
Ich sollte mir echt nen "Fluchthelfer" suchen...
Vielleicht sollte ich sie am Montag nochmal anrufen.
Danke für die Buchempfehlung und den Link, das werde ich mir suf jeden Fall mal ansehen.
Die Textstelle ist wirklich sehr passend.
Melanie Klein habe ich auch angefangen zu lesen, sehr interessant.
Das Ding ist, für mich fühlt sich das alles so wenig kohärent und logisch an...ich habe ja schon von Gegenübertragung gesprochen, als er mir vor Wochen das erste Mal Gefühle gestanden hatte. Und auch wenn er kein Tiefenpsychologe, sondern humanistischer Therapeut ist, finde ich es auch komisch dass er sich anscheinend jetzt erst so richtig mit den Übertragungsdynamiken befasst hat, die wohl bei uns gewirkt haben.
Sogar ich habe mir darüber ja schon lange den Kopf zerbrochen und ich bin keine Therapeutin mit jahrzehntelanger Berufserfahrung.
Das ist merkwürdig.
Ich habe das Prinzip einer Projektiven Identifizierung verstanden, aber ich habe nicht ganz begriffen, was ich, seiner Meinung nach, auf ihn projiziert haben soll.
Zuerst wirkte es so, er hat ziemlich herumgedruckst und hat sich sehr vage ausgedrückt, als wollte er mich fragen, ob ich meine Übertragungsgefühle bewusst oder unbewusst auf ihn projiziert hätte, ob ich ihn praktisch unbewusst oder halb bewusst "verführt" hätte.
Das würde gar nicht gehen und der Gedanke daran dass er es so gemeint haben könnte, macht mich sehr wütend.
Was mich dann aber wieder verwirrt und verständnislos zurücklässt, ist, wie gesagt, dass er nachdem ich direkt nachgefragt habe, gesagt hat, die Projektive Identifizierung hat erst da begonnen, als ich ihm gesagt habe, er hätte mir den Therapeuten weggenommen.
Das sind ja irgendwie zwei Aussagen.
Und eventuelle Projektionen von mir, nachdem er die Therapie beendet hatte, würden ja das weitere Geschehen nicht erklären.
Das wäre dann; wenn ich ihn jetzt mal psychoanalytisch unter die Lupe nehmen, würde, dann überträgt er jetzt sein Fehlverhalten auf mich, damit er sich weniger verantwortungslos fühlen muss.
Er meinte auch dass seine Frau seine Gefühle quasi "eingesackt" hätte. Und das hat er so gesagt, als wäre ihr Verhalten total inadäquat.
Dann handeln schon mal zwei Menschen außer ihm nicht richtig, Verantwortung und Fehlverhalten diffundiert und er kann ja eh nichts dafür, sondern ist der arme Mann, der ja da reingeraten ist.
Haha...
Ich sollte mir echt nen "Fluchthelfer" suchen...
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