Der Therapeut als Vaterfigur
Hallo Natusik,
tut mir sehr leid, dass du gerade in diesem emotionalen Hamsterrad sitzt und es dir so mies geht.
Vielleicht mal als kleine Erinnerung und zum Mut machen, dass es dir vor sehr kurzer Zeit noch ganz anders ging, du die abgegrenzten Reaktionen deines Therapeuten sehr gut fandst und dass es auch wieder so werden kann, wenn du bereit bist, loszulassen:
Du hast in meinem Thread "Panik vor den letzten Stunden" am 3.9. geschrieben:
"[...]
- der Psychotherapeut soll unbedingt traurig sein, dass der Patient geht;
- Er (Therapeut) soll - ob er will oder nicht - dem Patienten klar & deutlich zeigen, dass er es schade findet, dass die Psychotherapie zu Ende ist;
- Falls das eben anders abläuft, wie in diesem Fall deutlich zu sehen ist, dann ist der Therapeut nicht genug mitfühlend/zu distanziert/zu abgegrenzt.
Er war der behandelnde Arzt und nicht mehr, auch wenn er die Seele heilte.
[...]
Ich bin zwar keine Therapeutin, finde aber das Verhalten des Psychotherapeuten sehr gut, besser hätte er das nicht machen können.
Ich war selber in Therapie und mein Therapeut hat immer eine gewisse Mischung aus Nähe und Distanz gehalten. Und genau so soll es sein!
[...]
Damals dachte ich, mein Therapeut macht was falsch (hab deswegen auch zwei Threads hier eröffnet), doch mit der Zeit habe ich eins verstanden, dass er eben alles (in diesem Fall) richtig gemacht hat, er darf diese feine Grenze Therapeut/Klient nie und unter keinen Umständen verlassen."
Ich wünsch dir ein gutes Gespräch heute mit dem Therapeuten.
tut mir sehr leid, dass du gerade in diesem emotionalen Hamsterrad sitzt und es dir so mies geht.
Vielleicht mal als kleine Erinnerung und zum Mut machen, dass es dir vor sehr kurzer Zeit noch ganz anders ging, du die abgegrenzten Reaktionen deines Therapeuten sehr gut fandst und dass es auch wieder so werden kann, wenn du bereit bist, loszulassen:
Du hast in meinem Thread "Panik vor den letzten Stunden" am 3.9. geschrieben:
"[...]
- der Psychotherapeut soll unbedingt traurig sein, dass der Patient geht;
- Er (Therapeut) soll - ob er will oder nicht - dem Patienten klar & deutlich zeigen, dass er es schade findet, dass die Psychotherapie zu Ende ist;
- Falls das eben anders abläuft, wie in diesem Fall deutlich zu sehen ist, dann ist der Therapeut nicht genug mitfühlend/zu distanziert/zu abgegrenzt.
Er war der behandelnde Arzt und nicht mehr, auch wenn er die Seele heilte.
[...]
Ich bin zwar keine Therapeutin, finde aber das Verhalten des Psychotherapeuten sehr gut, besser hätte er das nicht machen können.
Ich war selber in Therapie und mein Therapeut hat immer eine gewisse Mischung aus Nähe und Distanz gehalten. Und genau so soll es sein!
[...]
Damals dachte ich, mein Therapeut macht was falsch (hab deswegen auch zwei Threads hier eröffnet), doch mit der Zeit habe ich eins verstanden, dass er eben alles (in diesem Fall) richtig gemacht hat, er darf diese feine Grenze Therapeut/Klient nie und unter keinen Umständen verlassen."
Ich wünsch dir ein gutes Gespräch heute mit dem Therapeuten.
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Nur so ganz nebenbei erwähnt: Ich bin nicht Handysüchtig, sondern Therapeutsüchtig. Sollte nach so vielen Beiträgen eigentlich erkennbar seinmünchnerkindl hat geschrieben: ↑Di., 20.09.2022, 14:17
Handysüchtigen Leuten wäre das egal. Gibt genug von der Sorte die mit Kinderwagen und Kleinkind unterwegs anstatt sich um die Kinder zu kümmern auf ihrem Handy rumtippen.
"Sich selbst zu lieben - ist der Beginn einer lebenslanger Romanze"
Oscar Wilde
Oscar Wilde
ArcticFox,
das war die Theorie bei dir, bei mir ist es jetzt eher die Realität. In der Theorie weiß ich, was zu tun ist, auch in meiner Situation, aber mich hält etwas immer auf.
Außerdem bin ich jetzt nicht mehr sicher, ob es richtig war, meinen Therapeuten in deinem Thema so zu loben. Und bei dir ging es um den Abschied, bei mir um starke tochterliche Gefühle.
Warte mal kurz ab, gleich melden sich die Besserwisser und werden mich hier mit allen möglichen Argumenten bombardieren, wie ambivalent ich doch sei, usw.
Gleich knallt's!
das war die Theorie bei dir, bei mir ist es jetzt eher die Realität. In der Theorie weiß ich, was zu tun ist, auch in meiner Situation, aber mich hält etwas immer auf.
Außerdem bin ich jetzt nicht mehr sicher, ob es richtig war, meinen Therapeuten in deinem Thema so zu loben. Und bei dir ging es um den Abschied, bei mir um starke tochterliche Gefühle.
Warte mal kurz ab, gleich melden sich die Besserwisser und werden mich hier mit allen möglichen Argumenten bombardieren, wie ambivalent ich doch sei, usw.
Gleich knallt's!
"Sich selbst zu lieben - ist der Beginn einer lebenslanger Romanze"
Oscar Wilde
Oscar Wilde
Ich verfolge diesen Thread auch etwas weil es mir in Teilen ähnlich geht und ich hier manches mitnehmen kann. Vieles davon ist mir sehr bewusst und ich sehe meine vorherige Begleitung, die dem Ende zugeht, durchaus aber auch realistisch dann wenn ich klar denken kann. Es gibt Minuten oder Stunden in denen ich verzweifelt bin, weine, voll in meinem Film drin, dass auch sie mich nicht mag, wir doch alles einfach lassen. Dann wiederrum bin ich sehr dankbar wenn ich erkenne,.dass sie als Mensch mir sehr wichtig ist und gerade ihre Eigenschaften es sind die mich zu ihr ziehen. Ich hätte mir so gerne eine liebevolle, kraftvolle, ihre Kinder und sich verteidigende Mutter gewünscht, die mich sieht, nicht nur sich selbst.
Ich weiß Sie ist nicht meine Mutter, aber sie hat durchaus sehr liebevolles an sich, was ich sehr schätze, was.aber auch nicht nur mir gilt und ja ich bin eifersüchtig und das stinkt mir oft, aber so ist es. Sie ist nicht "meine" Person.
Bei einem männlichen Therapeuten wären sicherlich alle Übertragungen nochmals schlimmer, das habe ich schon bei besonders einer männlichen Bezugsperson gespürt und mich danach gewundert warum ich so emotional reagiere.
Ich versuche mich immer wieder in die Realität zu holen und zu merken, ich bin ihr nicht egal, aber ich muss auch lernen auf sie zuzugehen, sie muss mir nicht hinterherrennen..auch wenn sie durchaus wahrnimmt wenn ich ein schlimmes Gesicht ziehe, aber auch da wahrt sie Grenzen und das ist gut, auch wenn ich mir gleichzeitig wünsche, dass sie mir hinterherläuft.
Ich weiß Sie ist nicht meine Mutter, aber sie hat durchaus sehr liebevolles an sich, was ich sehr schätze, was.aber auch nicht nur mir gilt und ja ich bin eifersüchtig und das stinkt mir oft, aber so ist es. Sie ist nicht "meine" Person.
Bei einem männlichen Therapeuten wären sicherlich alle Übertragungen nochmals schlimmer, das habe ich schon bei besonders einer männlichen Bezugsperson gespürt und mich danach gewundert warum ich so emotional reagiere.
Ich versuche mich immer wieder in die Realität zu holen und zu merken, ich bin ihr nicht egal, aber ich muss auch lernen auf sie zuzugehen, sie muss mir nicht hinterherrennen..auch wenn sie durchaus wahrnimmt wenn ich ein schlimmes Gesicht ziehe, aber auch da wahrt sie Grenzen und das ist gut, auch wenn ich mir gleichzeitig wünsche, dass sie mir hinterherläuft.
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Wie geht es dir jetzt nach dem Abschied? Hast du ihn gut meistern können?
"Sich selbst zu lieben - ist der Beginn einer lebenslanger Romanze"
Oscar Wilde
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Steffi83,
du machst das, finde ich, sehr gut und auch richtig, du spürst die Grenze zwischen euch und das mit dem Loslassen klappt auch gut.
Mal sehen, vielleicht wird die heutige Sitzung in einer Stunde produktiv
du machst das, finde ich, sehr gut und auch richtig, du spürst die Grenze zwischen euch und das mit dem Loslassen klappt auch gut.
Mal sehen, vielleicht wird die heutige Sitzung in einer Stunde produktiv
"Sich selbst zu lieben - ist der Beginn einer lebenslanger Romanze"
Oscar Wilde
Oscar Wilde
Naja, das oberflächliche Thema war bei mir ein anderes als bei dir, aber ich glaube, die dahinterliegenden Bedürfnisse und auch die emotionale Dynamik sind durchaus vergleichbar. Wie du ja auch so schön geschrieben hast, mein Ex-Thera sollte, ob er wollte oder nicht, eine bestimmte, von mir gewünschte Reaktion zeigen. Die hätte mir dann als Beweis gedient, dass ich ihm nicht bloß als Patient wichtig bin, sondern, dass ich ihm als Mensch sehr ans Herz gewachsen bin (a.k.a. dass er mich auf irgendeine Weise liebt), er sogar bereit wäre, seine professionellen Grenzen für mich aufzuweichen etc. Und ohne diese gewünschte Reaktion hatte ich quasi den Beweis, dass er eigentlich froh ist, mich loszuwerden und sich niemals wirklich für mich interessiert hat (was natürlich bestätigt, was ich immer noch sowieso sehr leicht glaube: dass ich nicht liebenswert bin). Und ich hatte in mir das gleiche tobende Kleinkind wie du im Moment, dass unbedingt haben wollte, was es haben wollte, weil es das Gefühl hatte, ohne das würde es sterben.
Ich wiederhole jetzt nicht, was andere User hier schon an zahlreichen Tipps geschrieben haben, um aus diesem Zustand wieder herauszukommen. Nur soviel: für mich war und ist entscheidend, dass ich da herauskommen MÖCHTE. Und dann in aller Konsequenz geeignete Maßnahmen zu ergreifen. In meinem Fall funktioniert das bereits erwähnte radikale gedankliche Durchsspielen des Gewünschten sehr gut und - jetzt nach Abschluss der Therapie - auch eine längere Zeit der Abstinenz.
Es kann gut sein, dass Abstinenz für dich nicht das Richtige ist, sondern du mit deinem Therapeuten diese Wünsche und Sehnsüchte durcharbeitest. Um einem evtl. Missverständnis vorzubeugen: das bedeutet nicht einfach nur, dass du ihm sagst, was du dir wünschst, sondern dass du dann mit ihm zusammen einen Schritt zurück trittst und ihr euch anschaut, was genau du dir wünschst, warum, woher du das Gefühl kennst etc. Und glaub mir, auch wenn du rational die Gründe dafür schon erkannt hast, löst es eine ganze mehr aus, wenn du es mit ihm zusammen anschaust.
Ich wiederhole jetzt nicht, was andere User hier schon an zahlreichen Tipps geschrieben haben, um aus diesem Zustand wieder herauszukommen. Nur soviel: für mich war und ist entscheidend, dass ich da herauskommen MÖCHTE. Und dann in aller Konsequenz geeignete Maßnahmen zu ergreifen. In meinem Fall funktioniert das bereits erwähnte radikale gedankliche Durchsspielen des Gewünschten sehr gut und - jetzt nach Abschluss der Therapie - auch eine längere Zeit der Abstinenz.
Es kann gut sein, dass Abstinenz für dich nicht das Richtige ist, sondern du mit deinem Therapeuten diese Wünsche und Sehnsüchte durcharbeitest. Um einem evtl. Missverständnis vorzubeugen: das bedeutet nicht einfach nur, dass du ihm sagst, was du dir wünschst, sondern dass du dann mit ihm zusammen einen Schritt zurück trittst und ihr euch anschaut, was genau du dir wünschst, warum, woher du das Gefühl kennst etc. Und glaub mir, auch wenn du rational die Gründe dafür schon erkannt hast, löst es eine ganze mehr aus, wenn du es mit ihm zusammen anschaust.
Mir gehts im Moment ganz gut mit dem Abschied. Ich vermisse ihn zwischendurch, hatte auch schon die ein oder andere Situation, in der ich ihn am liebsten angerufen hätte, weil es mir nicht gut ging bzw. weil ich das unbändige Bedürfnis hatte, so gesehen zu werden, wie das vermeintlich nur er als Therapeut kann. Aber ich merke, es wird mit jedem Mal, das ich ohne ihn da durch gehe etwas besser und v.a. stelle ich fest, dass es tatsächlich! andere Menschen gibt, die das ein Stück weit leisten können - wenn ich es ihnen erlaube. Und - das schrieben hier auch schon einige als Tipp - wenn ich nicht darauf bestehe, das von einer einzigen Person zu bekommen.
ArcticFox,
du bist jetzt ja viel weiter gekommen, das freut mich für dich und ich hoffe, dass mein Beitrag damals in deinem Thema - zumindest ein bisschen - dir geholfen hat). Denn mir hilft jetzt irgendwie gar nichts mehr... Und weißt du, du und die anderen Mitglieder habt leider recht: ich will da nicht rauskommen.
Es gab hier zahlreiche Tipps + damals (noch während der Therapie) vom Therapeuten. Nichts hab ich bisher in Taten umsetzen wollen, außer dem Tipp von Philosophia (glaube ich): ein Schatzkästchen mit all den positiven Erfahrungen; da hab ich schon paar Post-its reingelegt, in mein Notenheft hab ich eine wunderschöne Melodie aufgeschrieben, also selber ausgedacht, die die ganze Therapie irgendwie musikalisch beschreibt (ich spiele Klavier).
Ansonsten hat sich nichts verändert, er ist nach wie vor der perfekte Papa in meinen Fantasien und in meinem Herzen.
Ich bin einfach hoffnungslos. Manchmal denke ich, dass ich die Gefühle einfach mal lasse und so weiterlebe, na und, wenn ich ihn so sehr mag? Ich kann trotzdem für die Familie da sein, wieder arbeiten gehen, mich mit Freunden treffen, meine Hobbys nachgehen, usw. Dann trage ich die Liebe weiter in mir, so ich gehe dann, die Stunde beginnt
du bist jetzt ja viel weiter gekommen, das freut mich für dich und ich hoffe, dass mein Beitrag damals in deinem Thema - zumindest ein bisschen - dir geholfen hat). Denn mir hilft jetzt irgendwie gar nichts mehr... Und weißt du, du und die anderen Mitglieder habt leider recht: ich will da nicht rauskommen.
Es gab hier zahlreiche Tipps + damals (noch während der Therapie) vom Therapeuten. Nichts hab ich bisher in Taten umsetzen wollen, außer dem Tipp von Philosophia (glaube ich): ein Schatzkästchen mit all den positiven Erfahrungen; da hab ich schon paar Post-its reingelegt, in mein Notenheft hab ich eine wunderschöne Melodie aufgeschrieben, also selber ausgedacht, die die ganze Therapie irgendwie musikalisch beschreibt (ich spiele Klavier).
Ansonsten hat sich nichts verändert, er ist nach wie vor der perfekte Papa in meinen Fantasien und in meinem Herzen.
Ich bin einfach hoffnungslos. Manchmal denke ich, dass ich die Gefühle einfach mal lasse und so weiterlebe, na und, wenn ich ihn so sehr mag? Ich kann trotzdem für die Familie da sein, wieder arbeiten gehen, mich mit Freunden treffen, meine Hobbys nachgehen, usw. Dann trage ich die Liebe weiter in mir, so ich gehe dann, die Stunde beginnt
"Sich selbst zu lieben - ist der Beginn einer lebenslanger Romanze"
Oscar Wilde
Oscar Wilde
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 39
- Beiträge: 4650
Er kann ja der perfekte Papa in deinem Herzen sein - nur nicht in Echt. Ich habe die Analytikerin auch als gute Mutter in mir verinnerlicht: Trotzdem ist sie nicht meine Mutter - und das ist völlig in Ordnung.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Er könnte niemals mein Vater werden und das hat er mir heute deutlich gezeigt.
Wie er das gezeigt hat, würde ich lieber nicht mitteilen, da hab ich Angst...
Wie er das gezeigt hat, würde ich lieber nicht mitteilen, da hab ich Angst...
"Sich selbst zu lieben - ist der Beginn einer lebenslanger Romanze"
Oscar Wilde
Oscar Wilde
Gut hört sich das ja nicht gerade an. Er hat dir hoffentlich keine Avancen gemacht?
Das ist jetzt echt fies(
"Sich selbst zu lieben - ist der Beginn einer lebenslanger Romanze"
Oscar Wilde
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Ich verstehe nicht wovor du Angst hast? Vor den Usern hier?
candle
candle
Now I know how the bunny runs!
Candle,
also nicht vor den Usern, sondern von den Reaktionen...
also nicht vor den Usern, sondern von den Reaktionen...
"Sich selbst zu lieben - ist der Beginn einer lebenslanger Romanze"
Oscar Wilde
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