Erfahrungen istdp, Davanloo, is-tdp
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Naja, aber wenn man eine Therapie auf Basis von Übertragung machen will gibt es ggf bessere Verfahren, zB die übertragungsfokussierte Psychotherapie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Transfere ... chotherapy
Ich hatte da mal ein Vorgespräch bei dem erarbeitet wurde dass es für mich nicht die geeignete Methode ist. Bei mir ist es auch so, dass sich bei mir nicht Gefühle die zu einer Person gehören wahllos auf eine andere übertragen, ausser es sind traumaspezifische Trigger, aber auch die kann ein Psychotherapeut nicht nachstellen, da der Therapeut nicht die Abhängigkeitssituation die ich zB in einer Behörde, bei einem Arbeitgeber oder eben meiner Herkunftsfamilie erlebt habe, weil ich beim Therapeuten ja nie das Gefühl habe dass ich da nicht ohne ernsthafte Konsequenzen für meine Existenz einfach aufstehen und gehen kann. Von daher kommt kein Gefühl von Todesangst auf. Bei einem Therapeuten habe ich null Probleme mich ganz sachlich einfach abzugrenzen und zu sagen, ne, das ist ihr Problem, nicht meins, und dann ggf die Stunde abzubrechen. Warum sollte ich in einem Szenario wütend werden, ich kann mich ja ohne Konsequenzen wehren oder gehen. Wut käme ja von Hilflosigkeit, und die erlebe ich da nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Transfere ... chotherapy
Ich hatte da mal ein Vorgespräch bei dem erarbeitet wurde dass es für mich nicht die geeignete Methode ist. Bei mir ist es auch so, dass sich bei mir nicht Gefühle die zu einer Person gehören wahllos auf eine andere übertragen, ausser es sind traumaspezifische Trigger, aber auch die kann ein Psychotherapeut nicht nachstellen, da der Therapeut nicht die Abhängigkeitssituation die ich zB in einer Behörde, bei einem Arbeitgeber oder eben meiner Herkunftsfamilie erlebt habe, weil ich beim Therapeuten ja nie das Gefühl habe dass ich da nicht ohne ernsthafte Konsequenzen für meine Existenz einfach aufstehen und gehen kann. Von daher kommt kein Gefühl von Todesangst auf. Bei einem Therapeuten habe ich null Probleme mich ganz sachlich einfach abzugrenzen und zu sagen, ne, das ist ihr Problem, nicht meins, und dann ggf die Stunde abzubrechen. Warum sollte ich in einem Szenario wütend werden, ich kann mich ja ohne Konsequenzen wehren oder gehen. Wut käme ja von Hilflosigkeit, und die erlebe ich da nicht.
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Jetzt musste ich sogar grinsen bei deinem Satz.
Stimme ich dir voll zu.
Okay.mita hat geschrieben: ↑Sa., 05.11.2022, 21:49 Ich denke dass das wirklich oft vorkommt, da bei den Sitzungen Gefühle aufkommen, die schon sehr lange versteckt sind. Wenn diese dann hoch kommen, erschrickt man erstmal und will mit diesen lieber nicht in Kontakt kommen, da es logischerweise unangenehm ist. Bei mir war das genau so.
Bei mir war das irgendwie anders. Ich war einfach sehr schnell sehr genervt. Dachte total oft, was zum Henker will er denn von mir? Wut will er. Okay. Ich bin doch wütend. ABer sagen darf ich ihm das ja nicht. Bzw dann kommt wiiiiieeeder der Satz, dass das ja nur ein Wort ist... und das auf eine Art, wo schon die Art nervend ist.
Logischerweise fühle ich die Wut auch (denn sonst wüsste ich ja nichtmal, dass ich wütend bin....).
Erklären darf ich die Wut auch nicht. Warum interessiert auch nicht. Ja, hm, pfffffffff, und nu?
So in etwa.
So gut wie immer habe ich dann nicht "geliefert".
Wäre mir aber auch komplett gegen den Strich gegangen, Phantasien zu produzieren, die ich eben nicht habe.
Ich glaube, ich habe nur ein einziges Mal so ein "wie-und-als-welches-Tier-zerfleiche-ich-meinen-Thera " -Ding hingelegt.
Die übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP im Englischen) nach Kernberg ist eine gute Methode, aber kein "besseres" Verfahren. Sie wurde für Borderline-Pat. entwickelt und ist für sehr schwere Fälle dieser Störung sehr gut geeignet. Allerdings geht es weit weniger in die Tiefe als die Therapieform, um die es in diesem thread geht. Diese ist eher für höher strukturierte Pat., insbesondere solche mit neurotischem Funktionsniveau geeignet. Weiterer sehr wichtiger Unterschied: die Arbeit im Unbewussten, um die es in der istdp geht, und die für viele sehr schwer verständlich ist, da das sehr vom "normalen" Erleben und Verhalten abweicht. Sie hat mit der Logik, wie sie das bewusste Alltagsleben dominiert, nichts zu tun. Das kann massive Angst machen, daher braucht es sehr stabile Therapeuten, die sich nicht fürchten, denn das spürt der Pat. (unbewusst). Ein "Hinprügeln" zu vermeintlichen Gefühlen ist völlig unsinnig, nicht Sinn der Methode und absolut schädlich.münchnerkindl hat geschrieben: ↑So., 06.11.2022, 00:23 Naja, aber wenn man eine Therapie auf Basis von Übertragung machen will gibt es ggf bessere Verfahren, zB die übertragungsfokussierte Psychotherapie.
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Wenn man das will kann man eine klassische Psychoanalyse machen.
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Ich habe mich zu einer psychotherapeutischen Sprechstunde aufraffen können und der Termin war nun vor ein paar Tagen.
Dies hat erstrangig nichts in diesem thread zu suchen, dann aber eben doch. Weil es mir nach der istdp Therapie ja so wahnsinnig schwer fällt, mich wieder auf eine Therapie (egal welcher Art) einzulassen, mir wieder einen Therapeuten "antun zu wollen".
Weil die Vorstellung so schwer fällt, dass es auch gut werden könnte und eben nicht "antun". Dass es gut werden könnte und es kein Muss ist, dass ich irgendwo rein gehe und schlechter wieder raus komme.
Ich hatte einen Termin bei einer Analytikerin. Trotz meiner Vorbehalte gegen Analyse. Ich hatte nur als Jugendliche Kontakt zu einer Analytikerin und wollte mir einfach auch jemand so Arbeitenden nochmal anschauen.
Und was soll ich sagen?
Der Termin war durchaus eine gute Erfahrung.
Zuerst war kurz das Thema geimpft oder nicht geimpft (ging nicht von meiner Seite aus), was mich zwar irritiert hat, insgesamt aber okay war.
Zweite Irritation: das Schweigen der Therapeutin sofort zu Anfang und das weite Auseinandersitzen. Habe mich aber nicht ins Boxhorn jagen lassen und eben angefangen zu erzählen.
Habe mich im Verlauf der Stunde dann auch besser gefühlt. Es kam sogar ein Hauch auf, ob Analyse vielleicht okay sein könnte.
Ich habe sehr ehrlich gesagt, wie es mir geht. Inklusive Vorbehalte gegen Therapie allgemein. Habe kurz meine Vergangenheit umrissen, aktuelles. Und natürlich auch die letzte Therapie mit deren Folgen.
Als feedback bekam ich, dass sie mir glaubt, dass sie entsetzt ist (oder so, das genau Wort weiß ich nicht mehr) und dass sie sowas noch nie gehört hat.
Ich konnte wirklich gut erzählen, was los ist. Ich war nicht verängstigt, was ich zuerst befürchtet hatte.
Das lag aber auch daran, dass ich die Therapeutin im Laufe des Gesprächs ganz in Ordnung fand.
Eines fand ich wirklich schön. Dass wir miteinander reden konnten, ohne dass ich das Gefühl hatte, sie fühlt sich angegriffen durch meine doch z.T. recht heftige Ausdrucksweise und meine Aussagen. Und dass auch ich sie stehen lassen konnte, bzw gleich ansprechen konnte, was mich irritiert hatte.
Ich habe ihr einfach gesagt, dass mich das Schweigen am Anfang irritiert hatte und ich spontan dachte, ach nee, sowas will ich nicht mehr. Aber dass ich dennoch in der Lage war trotzdem zu reden und auch das Gefühl hatte, mein Feedback war in Ordnung so.
Habe auch gesagt, dass es schön war zu merken, dass man unterschiedliche Einstellungen zur Impfung haben kann und sich trotzdem nicht gleich die Köpfe einkloppt. Dass es nicht gleich im Kampf ausarten muss, dass man nicht gleich Feind sein muss.
Ich habe nichts feindseliges zwischen uns gespürt. Sie war da glaub ich etwas erstaunt, dass ich das eigentlich erwartet hatte.
Klar habe ich recht viel über die vergangene Therapie erzählt. Da dachte ich ab und an kurz, es ist ihr zu viel und sie will nichts mehr davon hören. Da lag ich allerdings falsch, was durch spätere Äußerungen klar wurde.
Ich hatte Reaktionen gedeutet als Ungeduld, nichts mehr hören wollen und hatte schon Angst damit zu nerven. Es war aber wohl eher so eine Art Fassungslosigkeit ihrerseits.
Sie machte mir dann auch das ehrliche Feedback, sich nicht sicher zu sein, ob sie die richtige für mich wäre. Sie stellte in den Raum, dass da eine Traumatisierung passiert ist und dass ich bei einem Traumtherapeuten besser aufgehoben sei und das da nochmal angeschaut werden müsse.
Da war ich kurz perplex und fragte nach, ob sie der Meinung sei, die alte Therapie müsste Thema in einer neuen sein.
Von ihr kam ein klares ja. Ich hatte dann erzählt, dass vor Jahren eine Therapeutin mal im Grunde verbieten wollte, dass die alten Therapie Teil in der neuen Therapie geworden wäre.
....zweiter Teil folgt...
Dies hat erstrangig nichts in diesem thread zu suchen, dann aber eben doch. Weil es mir nach der istdp Therapie ja so wahnsinnig schwer fällt, mich wieder auf eine Therapie (egal welcher Art) einzulassen, mir wieder einen Therapeuten "antun zu wollen".
Weil die Vorstellung so schwer fällt, dass es auch gut werden könnte und eben nicht "antun". Dass es gut werden könnte und es kein Muss ist, dass ich irgendwo rein gehe und schlechter wieder raus komme.
Ich hatte einen Termin bei einer Analytikerin. Trotz meiner Vorbehalte gegen Analyse. Ich hatte nur als Jugendliche Kontakt zu einer Analytikerin und wollte mir einfach auch jemand so Arbeitenden nochmal anschauen.
Und was soll ich sagen?
Der Termin war durchaus eine gute Erfahrung.
Zuerst war kurz das Thema geimpft oder nicht geimpft (ging nicht von meiner Seite aus), was mich zwar irritiert hat, insgesamt aber okay war.
Zweite Irritation: das Schweigen der Therapeutin sofort zu Anfang und das weite Auseinandersitzen. Habe mich aber nicht ins Boxhorn jagen lassen und eben angefangen zu erzählen.
Habe mich im Verlauf der Stunde dann auch besser gefühlt. Es kam sogar ein Hauch auf, ob Analyse vielleicht okay sein könnte.
Ich habe sehr ehrlich gesagt, wie es mir geht. Inklusive Vorbehalte gegen Therapie allgemein. Habe kurz meine Vergangenheit umrissen, aktuelles. Und natürlich auch die letzte Therapie mit deren Folgen.
Als feedback bekam ich, dass sie mir glaubt, dass sie entsetzt ist (oder so, das genau Wort weiß ich nicht mehr) und dass sie sowas noch nie gehört hat.
Ich konnte wirklich gut erzählen, was los ist. Ich war nicht verängstigt, was ich zuerst befürchtet hatte.
Das lag aber auch daran, dass ich die Therapeutin im Laufe des Gesprächs ganz in Ordnung fand.
Eines fand ich wirklich schön. Dass wir miteinander reden konnten, ohne dass ich das Gefühl hatte, sie fühlt sich angegriffen durch meine doch z.T. recht heftige Ausdrucksweise und meine Aussagen. Und dass auch ich sie stehen lassen konnte, bzw gleich ansprechen konnte, was mich irritiert hatte.
Ich habe ihr einfach gesagt, dass mich das Schweigen am Anfang irritiert hatte und ich spontan dachte, ach nee, sowas will ich nicht mehr. Aber dass ich dennoch in der Lage war trotzdem zu reden und auch das Gefühl hatte, mein Feedback war in Ordnung so.
Habe auch gesagt, dass es schön war zu merken, dass man unterschiedliche Einstellungen zur Impfung haben kann und sich trotzdem nicht gleich die Köpfe einkloppt. Dass es nicht gleich im Kampf ausarten muss, dass man nicht gleich Feind sein muss.
Ich habe nichts feindseliges zwischen uns gespürt. Sie war da glaub ich etwas erstaunt, dass ich das eigentlich erwartet hatte.
Klar habe ich recht viel über die vergangene Therapie erzählt. Da dachte ich ab und an kurz, es ist ihr zu viel und sie will nichts mehr davon hören. Da lag ich allerdings falsch, was durch spätere Äußerungen klar wurde.
Ich hatte Reaktionen gedeutet als Ungeduld, nichts mehr hören wollen und hatte schon Angst damit zu nerven. Es war aber wohl eher so eine Art Fassungslosigkeit ihrerseits.
Sie machte mir dann auch das ehrliche Feedback, sich nicht sicher zu sein, ob sie die richtige für mich wäre. Sie stellte in den Raum, dass da eine Traumatisierung passiert ist und dass ich bei einem Traumtherapeuten besser aufgehoben sei und das da nochmal angeschaut werden müsse.
Da war ich kurz perplex und fragte nach, ob sie der Meinung sei, die alte Therapie müsste Thema in einer neuen sein.
Von ihr kam ein klares ja. Ich hatte dann erzählt, dass vor Jahren eine Therapeutin mal im Grunde verbieten wollte, dass die alten Therapie Teil in der neuen Therapie geworden wäre.
....zweiter Teil folgt...
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Ich fand es absolut schön, dass ich fähig war, klar zu reden. Dass beide Seiten Bedenken aussprechen konnten, dass keine Feindseligkeit da war trotz Vorbehalten oder anderen Ansichten. Es war auch absolut in Ordnung für mich, als sie meinte, jemand anderes wäre da besser für mich (eben mit Trauma und mit mehr Struktur als Analyse).
Ich hatte dann noch den Mut, sie trotzdem um eine zweite Stunde zu fragen, mit der Bitte, ob sie mir vielleicht paar Tipps geben kann, wie ich weiter vorgehe, auf was ich achten kann. Auch so Fragen wie "wie funktioniert Therapie eigentlich - wenn sie funktioniert?". Und auch meine Wünsche zu besprechen ebenso wie Sachen, die ich in Therapie eher nicht mehr haben möchte.
Sie ließ sich darauf ein, was ich sehr nett finde.
Mir liefen sogar dir Tränen los, als ich ihr sagte, dass ich den Termin als positiv mitnehme werden. Die Erfahrung, dass man z.T. auch andere Ansichten haben kann, skeptisch sein kann, Vorbehalte haben kann und man trotzdem normal ohne Kampf reden kann. Das war toll.
Wie ich inzwischen rede, schreibe ich auch der istdp Therapie zu. Als einen Punkt, der wenigen positiven Veränderungen an mir.
Ich habe mir durch das Rumgefetze in Therapie eine andere Art zu reden zugelegt. Was aber nicht immer nur positiv ist. Wenn es zu heftig wird, kann das anderen schätzungsweise auch mal zu heftig werden oder abschrecken.
Vor der istdp Therapie war ich viel zurückhaltender in Therapie und allgemein und im Meinung sagen oder auch im Ansprechen von mir unangenehmen oder peinlichen Themen.
Der istpd Thera knallte viele Themen (beispielsweise auch sexuelle) ziemlich platt daher. Manchmal auch Fragen, wo ich denke, anderen Theras hätten das nie gefragt oder gesagt. Diese Art hat mir damals tatsächlich gut getan. Wenigstens etwas.
Ich bin offener geworden und irgendwie abgebrühter währenddessen.
Nun probiere ich, mich nicht unter Druck zu setzen. Ich habe mit diesem ersten Termin bei der Analytikerin nur mal meine Fühler wieder ausgestreckt in Richtung Therapie. Bin dabei nicht gleich auf die Nase gefallen und strecke nun weiter aus. In meinem Tempo. Wenn ich es wieder sein lasse, lasse ich es sein, wenn ich weiter mache, mache ich weiter.
Bis zum zweiten und letzten Termin ist es zwar noch eine Weile hin, ich bin aber wirklich gespannt und interessiert daran, was die Therapeutin mir da noch erzählen wird.
Ich hatte dann noch den Mut, sie trotzdem um eine zweite Stunde zu fragen, mit der Bitte, ob sie mir vielleicht paar Tipps geben kann, wie ich weiter vorgehe, auf was ich achten kann. Auch so Fragen wie "wie funktioniert Therapie eigentlich - wenn sie funktioniert?". Und auch meine Wünsche zu besprechen ebenso wie Sachen, die ich in Therapie eher nicht mehr haben möchte.
Sie ließ sich darauf ein, was ich sehr nett finde.
Mir liefen sogar dir Tränen los, als ich ihr sagte, dass ich den Termin als positiv mitnehme werden. Die Erfahrung, dass man z.T. auch andere Ansichten haben kann, skeptisch sein kann, Vorbehalte haben kann und man trotzdem normal ohne Kampf reden kann. Das war toll.
Wie ich inzwischen rede, schreibe ich auch der istdp Therapie zu. Als einen Punkt, der wenigen positiven Veränderungen an mir.
Ich habe mir durch das Rumgefetze in Therapie eine andere Art zu reden zugelegt. Was aber nicht immer nur positiv ist. Wenn es zu heftig wird, kann das anderen schätzungsweise auch mal zu heftig werden oder abschrecken.
Vor der istdp Therapie war ich viel zurückhaltender in Therapie und allgemein und im Meinung sagen oder auch im Ansprechen von mir unangenehmen oder peinlichen Themen.
Der istpd Thera knallte viele Themen (beispielsweise auch sexuelle) ziemlich platt daher. Manchmal auch Fragen, wo ich denke, anderen Theras hätten das nie gefragt oder gesagt. Diese Art hat mir damals tatsächlich gut getan. Wenigstens etwas.
Ich bin offener geworden und irgendwie abgebrühter währenddessen.
Nun probiere ich, mich nicht unter Druck zu setzen. Ich habe mit diesem ersten Termin bei der Analytikerin nur mal meine Fühler wieder ausgestreckt in Richtung Therapie. Bin dabei nicht gleich auf die Nase gefallen und strecke nun weiter aus. In meinem Tempo. Wenn ich es wieder sein lasse, lasse ich es sein, wenn ich weiter mache, mache ich weiter.
Bis zum zweiten und letzten Termin ist es zwar noch eine Weile hin, ich bin aber wirklich gespannt und interessiert daran, was die Therapeutin mir da noch erzählen wird.
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Nach dieser Stunde habe ich mich auch viel gefragt, was ich brauche in Therapie.
Ich brauche keinen Druck, soviel ist klar. Damit habe ich noch nie funktioniert, damit werde ich nie funktionieren, das hat nie etwas Gutes bewirkt und wird es nie.
Klar, mit Druck kann man jemanden zu etwas bringen, ich würde eher sagen zwingen. Ob dabei oft dauerhafte Veränderung passieren kann, bezweifel ich.
Es gibt Dinge in meinem Leben, die ich vor mir herschiebe, die mir schwer fallen, die mir Angst machen. Die ich "einfach" tun müsste. Ein VTler würde mir vielleicht hinknallen, dass ich das machen muss, weil ich sonst aus der Therapie fliege. Würde mir das helfen? Ich kann es mir nicht vorstellen. Vielleicht hätte ich die unliebsamen Sachen 1 x gemacht, hätte mich zwingen lassen. Auf dass es beim 2.x wieder genauso schwer wäre.
In einer Analyse hätte ich endlich mal die Erlaubnis einfach reden zu dürfen. In früheren Therapien hatte ich gar kein Bedürfnis zu reden, das war nicht da. Da war es eher Pflicht und die Frage, was ich denn überhaupt reden soll, wenn da nicht viel zu erzählen ist. Beim istdp Thera hatte ich oft das Bedürfnis zu reden. Mich mit allem was ist zu zeigen, offen zu machen. Aber da war das so ja nicht erwünscht und türmte sich immer höher vor mir auf.
Vielleicht wäre eine Analyse gar nicht so falsch für mich. Vielleicht würde es mir etwas geben, das ich bisher nicht erfahren habe. Aber ändert sich etwas nur durch reden? Es mir bequem machen, reden, kein oder wenig Druck haben - und nichts ändert sich, darauf lege ich es ja auch nicht an.
Wobei ich gar keine richtige Vorstellung von Analyse habe. Und ich sehe es so, dass man sich mit Analyse auch das Leben komplett versauen kann. Wobei absolut jede Therapie, egal welcher Richtung Schaden verursachen kann.
Schade, dass man nicht paar Therapie zeitgleich ausprobieren kann. Die Probetermine reichen dafür ja nicht aus.
Ich brauche keinen Druck, soviel ist klar. Damit habe ich noch nie funktioniert, damit werde ich nie funktionieren, das hat nie etwas Gutes bewirkt und wird es nie.
Klar, mit Druck kann man jemanden zu etwas bringen, ich würde eher sagen zwingen. Ob dabei oft dauerhafte Veränderung passieren kann, bezweifel ich.
Es gibt Dinge in meinem Leben, die ich vor mir herschiebe, die mir schwer fallen, die mir Angst machen. Die ich "einfach" tun müsste. Ein VTler würde mir vielleicht hinknallen, dass ich das machen muss, weil ich sonst aus der Therapie fliege. Würde mir das helfen? Ich kann es mir nicht vorstellen. Vielleicht hätte ich die unliebsamen Sachen 1 x gemacht, hätte mich zwingen lassen. Auf dass es beim 2.x wieder genauso schwer wäre.
In einer Analyse hätte ich endlich mal die Erlaubnis einfach reden zu dürfen. In früheren Therapien hatte ich gar kein Bedürfnis zu reden, das war nicht da. Da war es eher Pflicht und die Frage, was ich denn überhaupt reden soll, wenn da nicht viel zu erzählen ist. Beim istdp Thera hatte ich oft das Bedürfnis zu reden. Mich mit allem was ist zu zeigen, offen zu machen. Aber da war das so ja nicht erwünscht und türmte sich immer höher vor mir auf.
Vielleicht wäre eine Analyse gar nicht so falsch für mich. Vielleicht würde es mir etwas geben, das ich bisher nicht erfahren habe. Aber ändert sich etwas nur durch reden? Es mir bequem machen, reden, kein oder wenig Druck haben - und nichts ändert sich, darauf lege ich es ja auch nicht an.
Wobei ich gar keine richtige Vorstellung von Analyse habe. Und ich sehe es so, dass man sich mit Analyse auch das Leben komplett versauen kann. Wobei absolut jede Therapie, egal welcher Richtung Schaden verursachen kann.
Schade, dass man nicht paar Therapie zeitgleich ausprobieren kann. Die Probetermine reichen dafür ja nicht aus.
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was du schilderst klingt richtig schön! Es freut mich dass du dich ohne Druck, mit Interesse vorsichtig wieder an Therapie herantastest.
Egal ob du nun irgendwann eine Analyse machst, es ist ein Anfang. Geh nochmal zu dieser Analytikerin, sie scheint offen zu sein. Und ja, frag sie was du tun solltest.
Man kann tatsächlich nicht mehrere Therapien gleichzeitig "ausprobieren", das wäre auch nicht so sinnvoll.
Aber du kannst doch durchaus noch zu anderen Analytikern gehen, einige Sprechstunden und Probatorik wahr nehmen, das auf dich wirken lassen, deine Fragen stellen.
Du hast aufgrund deiner schlimmen Erfahrungen offenbar auch die Vorstellung dass Verhaltenstherapie nur über Druck läuft, mit Befehlen, ohne Empathie. Und auch hier möchte ich dich ermuntern das auszuprobieren, mach doch ein paar Termine.
Ich habe Verhaltenstherapie gänzlich anders erlebt. Zwar natürlich sehr konkret, aber eben mit Gemeinsamkeit, immer im Rahmen dessen was ich kann und will
Egal ob du nun irgendwann eine Analyse machst, es ist ein Anfang. Geh nochmal zu dieser Analytikerin, sie scheint offen zu sein. Und ja, frag sie was du tun solltest.
Man kann tatsächlich nicht mehrere Therapien gleichzeitig "ausprobieren", das wäre auch nicht so sinnvoll.
Aber du kannst doch durchaus noch zu anderen Analytikern gehen, einige Sprechstunden und Probatorik wahr nehmen, das auf dich wirken lassen, deine Fragen stellen.
Du hast aufgrund deiner schlimmen Erfahrungen offenbar auch die Vorstellung dass Verhaltenstherapie nur über Druck läuft, mit Befehlen, ohne Empathie. Und auch hier möchte ich dich ermuntern das auszuprobieren, mach doch ein paar Termine.
Ich habe Verhaltenstherapie gänzlich anders erlebt. Zwar natürlich sehr konkret, aber eben mit Gemeinsamkeit, immer im Rahmen dessen was ich kann und will
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Ja, ich werde da auf jeden Fall den zweiten Termin wahrnehmen.chrysokoll hat geschrieben: ↑Di., 14.02.2023, 13:03 was du schilderst klingt richtig schön! Es freut mich dass du dich ohne Druck, mit Interesse vorsichtig wieder an Therapie herantastest.
Druck ist schon da meinerseits. Einfach weil mich manches extrem belastet und da eine Lösung her muss (einfach so, nicht auf die ehemalige Therapie bezogen).
Das macht mir Druck. Aber ich probiere den Druck rauszunehmen, ob Therapie oder nicht. Ich kann auch noch Jahre lang so weitermachen. Zur Not....
Ob es sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Ob es gut oder schlecht ist ebenso (weiß ich dann danach ).
Ja, so würde ich wenigstens bisschen Vergleiche anstellen können. Schauen, wo ich mich wie fühle und was am passendsten erscheint.chrysokoll hat geschrieben: ↑Di., 14.02.2023, 13:03 Aber du kannst doch durchaus noch zu anderen Analytikern gehen, einige Sprechstunden und Probatorik wahr nehmen, das auf dich wirken lassen, deine Fragen stellen.
Stimmt, so stelle ich mir das vor. Vor allem VT. Stelle mir aber jede Therapie bisschen so vor.chrysokoll hat geschrieben: ↑Di., 14.02.2023, 13:03 Du hast aufgrund deiner schlimmen Erfahrungen offenbar auch die Vorstellung dass Verhaltenstherapie nur über Druck läuft, mit Befehlen, ohne Empathie.
Habe vor allem im Kopf, dass es irgendwann knallt und es nur noch ein Gemetzel ist. Bescheuert eigentlich.
Ich habe Therapie zwar noch nie als ganz supertoll wahrgenommen, aber so ein gefühltes Gemetzel gab es nur das eine Mal.
Total bekloppt, das also wieder zu erwarten. Tue ich aber.
EDIT: Es gibt etwas, das mich echt frustet. Da sucht man nach Therapeuten. Gibt Trauma in google ein. Landet auf Seiten, die sich ganz nett anhören. Leider natürlich nicht auf Kasse. Und dann stolpert man über Begriffe in den Ausbildungsauflistungen der Therapeuten wie Tarot, Astrologie.
Da ist bei mir dann, glaube ich, ein Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr mit kann und will. Da hört bei mir auf, dass ich andere Ansichten stehen lassen kann. Vielleicht ist das ein Fehler. Vielleicht kann so jemand ein absolut hilfreicher Therapeut sein. Warum nicht eigentlich. Aber, ach, keine Ahnung.
Würde mir genauso gehen.diesoderdas hat geschrieben: ↑Di., 14.02.2023, 13:44
EDIT: Es gibt etwas, das mich echt frustet. Da sucht man nach Therapeuten. Gibt Trauma in google ein. Landet auf Seiten, die sich ganz nett anhören. Leider natürlich nicht auf Kasse. Und dann stolpert man über Begriffe in den Ausbildungsauflistungen der Therapeuten wie Tarot, Astrologie.
Da ist bei mir dann, glaube ich, ein Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr mit kann und will. Da hört bei mir auf, dass ich andere Ansichten stehen lassen kann. Vielleicht ist das ein Fehler. Vielleicht kann so jemand ein absolut hilfreicher Therapeut sein. Warum nicht eigentlich. Aber, ach, keine Ahnung.
Zusammen mit Freunden kann die Beschäftigung mit Astrologie oder Tarot mal einen lustigen Abend bescheren….
Wenn ein Therapeut diese Dinge explizit in seine Ausbildungsauflistungen schreibt, dann nimmt er diese Sachen total ernst. Glaubt daran und empfindet sie als hilfreich.
Es gibt sicherlich Patienten, die genau so einen Hokuspokus zur Heilung benötigen, eben weil sie daran glauben.
Für mich würde es genau das Gegenteil bedeuten.
So richtig ernst könnte ich so einen Therapeuten nur nehmen, wenn er mich niemals unaufgefordert damit behelligen würde.
Von daher kann ich deine Zweifel prima nachvollziehen.
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Ich halte das für keinen Fehler, im Gegenteil. Es ist wichtig zu wissen was man möchte, was man sucht. Und auch was nicht. Für mich ist das alles auch überhaupt nix, und Therapeuten die DAS als Extra-Qualifkation auflisten meinen das leider ernst. Was das bei Therapie und erst recht bei Traumatherapiei zu suchen hat ist mir schleierhaft.diesoderdas hat geschrieben: ↑Di., 14.02.2023, 13:44 EDIT: Es gibt etwas, das mich echt frustet. Da sucht man nach Therapeuten. Gibt Trauma in google ein. Landet auf Seiten, die sich ganz nett anhören. Leider natürlich nicht auf Kasse. Und dann stolpert man über Begriffe in den Ausbildungsauflistungen der Therapeuten wie Tarot, Astrologie.
Da ist bei mir dann, glaube ich, ein Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr mit kann und will. Da hört bei mir auf, dass ich andere Ansichten stehen lassen kann. Vielleicht ist das ein Fehler. Vielleicht kann so jemand ein absolut hilfreicher Therapeut sein. Warum nicht eigentlich. Aber, ach, keine Ahnung.
Die Suche nach einem (Trauma)Therapeuten ist leider aufwändig, schwierig, frustrierend.
Google-Suche listet da meist nur ein paar windige Heilpraktiker auf die sich auch damit schmücken.
Gibt es in deiner Gegend ein Traumahilfezentrum, eine Traumanabulanz, Ausbildungsinstitute für anerkannte Trauma-Zertifikate. Leider kann man nur da nachfragen und sich dann durchhangeln.
Viele Therapeuten listen die Qualifikation nämlich gar nicht auf, weil sie sonst überrannt werden, das kann man nur "unter der Hand", sozusagen als Tipp herausfinden.
Deshalb unbedingt weitere Sprechstunden wahr nehmen und fragen was die so empfehlen
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Nein, hier im Großraum gibt es nichts in der Art.chrysokoll hat geschrieben: ↑Di., 14.02.2023, 14:47
Gibt es in deiner Gegend ein Traumahilfezentrum, eine Traumanabulanz, Ausbildungsinstitute für anerkannte Trauma-Zertifikate. Leider kann man nur da nachfragen und sich dann durchhangeln.
Viele Therapeuten listen die Qualifikation nämlich gar nicht auf, weil sie sonst überrannt werden, das kann man nur "unter der Hand", sozusagen als Tipp herausfinden.
Deshalb unbedingt weitere Sprechstunden wahr nehmen und fragen was die so empfehlen
Es heißt einfach ausprobieren oder über Mund zu Mund Werbung.
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Ich hätte wohl schon Schwierigkeiten, wenn ich nur davon wüsste. Dazu müsste mir nichtmal etwas davon erzählt werden.
So hat eben jeder seine Grenzen, was für Ansichten oder Eigenarten, die von den eigenen abweichen, man am anderen /einem Therapeuten akzeptieren kann und will.
Und das heißt es herauszubekommen. Manches geht, manches geht nicht.
Wüsste ich beispielsweise, dass jemand ein super Therapeut ist, aber privat seine Kinder schlägt, dann würde das nie mein Therapeut werden.
Oder wenn ein Therapeut gegen Ausländer/Flüchtlinge wettern würde. Das wäre auch so ein no-go.
Ich kann bestätigen, dass man Traumatherapeuten besser über nicht-offizielle Wege findet. Auch meiner hat weder eine Homepage, noch kann man ihn über einschlägige Suchseiten finden. Ich habe ihn über eine Beratungsstelle gefunden, aber das lief da so, dass die Mitarbeiterin sagte, sie kenne wen und würde nachfragen, ob sie die Kontaktdaten weitergeben darf. Sie durfte.
Und ich mache das inzwischen selbst auch so. Wenn in der SHG jemand sucht, dann frage ich, ob der Therapeut Platz hat und ich seine Daten weitergeben darf. Auf die Art haben zwei aus der SHG und eine Frau, die ich anderswo kennengelernt habe, dort einen Therapieplatz bekommen. Es kam aber auch schon vor, dass der Therapeut in absehbarer Zeit keinen Platz hatte.
Ich kann verstehen, dass man sich als Therapeut nicht so präsentiert, dass einem die ganze Welt die Bude einrennt. Ein Abarbeiten aller Anfragen würde viel Zeit kosten und wäre so frustrierend für beide Seiten.
Und ich mache das inzwischen selbst auch so. Wenn in der SHG jemand sucht, dann frage ich, ob der Therapeut Platz hat und ich seine Daten weitergeben darf. Auf die Art haben zwei aus der SHG und eine Frau, die ich anderswo kennengelernt habe, dort einen Therapieplatz bekommen. Es kam aber auch schon vor, dass der Therapeut in absehbarer Zeit keinen Platz hatte.
Ich kann verstehen, dass man sich als Therapeut nicht so präsentiert, dass einem die ganze Welt die Bude einrennt. Ein Abarbeiten aller Anfragen würde viel Zeit kosten und wäre so frustrierend für beide Seiten.
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Danke für eure Tipps.
Ich werde demnächst sowieso nochmal wegen etwas mit jemandem reden, dann werde ich da gleich mal nachfragen, ob sie mir eine Adresse nennen kann (sie ist zwar keine Therapeutin, eher private Hilfsperson, aber dennoch mit Ahnung).
Die Analytikerin hat mir nämlich schon gesagt, dass sie mir keine konkreten Adressen nennen kann, da sie selbst keine kennt.
Ich werde demnächst sowieso nochmal wegen etwas mit jemandem reden, dann werde ich da gleich mal nachfragen, ob sie mir eine Adresse nennen kann (sie ist zwar keine Therapeutin, eher private Hilfsperson, aber dennoch mit Ahnung).
Die Analytikerin hat mir nämlich schon gesagt, dass sie mir keine konkreten Adressen nennen kann, da sie selbst keine kennt.
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