Nachrichten, die bewegen (VI)

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lemon
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 06:41

simonius hat geschrieben: Sa., 13.05.2017, 01:05
Stern hat geschrieben:Nett, wie jetzt auch schon Ausländer auf die populistische Trommel hauen und anstelle der Kenntnisnahme von positiven Zahlen versuchen D madig zu reden
Ein Ausländer hat auch das Recht seine Meinung zu sagen, zu deinem tollen Deutschland!! Und er darf dir auch widersprechen Stern! Du hälst dich vielleicht als Deutsche für die Krone der Schöpfung, aber im Ausland sieht man das anders.

Also wenn mir etwas an den Deutschen peinlich ist, so ist es ihre unglaublich bonierte Arroganz und Überheblichkeit.
Jedem Ausländer, der ein wenig Intelligenz besitzt fällt auf, wie dumm die Deutschen sind.
Und das ist mir peinlich.
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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stern
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 08:37

So unterschiedlich können Wahrnehmungen sein. Ich halte es in der Tat für populistisch, wenn man Schwarzmalerei zur Lage Deutschlands betreibt. Und zwar speziell dann, wenn das auch noch faktischen Grundlagen entbehrt und es -eigentlich- um eine erfreuliche Entwicklung ging. Es gehört durchaus zum Baukasten populistischer Strategien, düstere Gegenwartsbeschreibungen und Zukunftsszenarien aufzumalen. Wenn man das relativiert, so empfinde ich das als wertschätzender "Deutschland" gegenüber und als Ausdruck eines angemessenen "deutschen Selbstbewusstseins" als z.B. Deutschen eine "unglaublich bonierte Arroganz" und "Überheblichkeit" nachzusagen. Oder von einem "angeknackstes Selbstwertgefühl der Deutschen?" zu reden. Bzw. genauer: Von einem angeblichen deutschen "Selbstwertgefühl, dass immer zwischen grotesker Selbstüberhöhung und Selbstdemütigung hin-und herpendelt?". Oder zu sagen: "Jedem Ausländer, der ein wenig Intelligenz besitzt fällt auf, wie dumm die Deutschen sind."

Wie das klingt :lol: Dabei bin ich eigentlich gar nicht sonderlich patriotisch. :lol:

Wer empfindet das denn so? Welche Ausländer sollen das sein, die das so sehen? Oder ist das nicht genau die angebliche "Selbstabwertung" der Deutschen, von der (und das fällt mir in der Tat bei Populisten besonders auf) öfters die Rede ist und die "kritisiert" wird?

Wie auf die Einschätzung der Lebensqualität der Deutschen (bzw. der Mehrheit der Deutschen) kommt, wenn man noch nicht einmal hier lebt, kann man ebenfalls hinterfragen... deswegen wählte ich auch (bewusst) die Bezeichnung "Ausländer".
Zuletzt geändert von stern am Sa., 13.05.2017, 09:23, insgesamt 2-mal geändert.
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FirstLady
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 09:13

Die ich rief, die Geister,
Werd ich nun nicht los.
Ich auch nicht.

(Zwei rasende Gemüter, zwei schlaflose Nachtigallen gepaart mit Ignore- und Löschfunktion. :kopfschuettel:)
Zuletzt geändert von FirstLady am Sa., 13.05.2017, 09:16, insgesamt 3-mal geändert.

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stern
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 09:14

Fraglich ist, ob sich diese Frau weiterhin als Kanzlerin eignet, da kann ich schon verstehen, wenn viele Menschen skeptisch sind. (...)
Die Hoffnung, die Regierung unter Schulz würde anders handeln, habe ich allerdings auch nicht.
Welche Relevanz hat es denn für Österreicher, ob Merkel oder Schulz das Rennen macht? Einer von beiden wird es aus jetziger Sicht wohl werden, wenn man realistisch bleibt. Österreich hat doch eine eigene Innen- und Außenpolitik (bzw. nationale Politik). Oder nicht?

Warum hat Ö eigentlich nicht damals die Grenzen geschlossen? Im Zuge einer eigenen Entscheidung, z.B. nach dem "Vorbild" Orbans. Oder: Notfalls könnte Ö auch den Öxit anstreben... dann entfällt auch die Anbindung an die EU. Aber anscheinend gibt es dafür keine Mehrheiten.

Ob es realisierbar gewesen wäre, die Grenzen zu schließen (ohne den Vorschlag von Storch umzusetzen als ihr die Maus ausrutschte), ist tatsächlich fraglich. Oder wie hätte man sich das dann realistischerweise vorstellen können? Und ja, es gab (sehr berechtigte) rechtliche Bedenken. Dass das aber auch abgewogen wurde, finde ich naheliegend.

Sicherlich war das für manche Deutsche der größte anzunehmende Fehler, den Merkel hätte tun können. Ich schrieb es schon mehrmals (und auch damals): Eine lückenlose Feststellungen der Identitäten wäre mir auch lieber gewesen... aber man hat die Bilder gesehen.

Aus meiner Sicht hätte Merkel gar keine Entscheidung treffen können, die jedem geschmeckt hätte. :!!: Und was Buchautoren schreiben, die sich auf Insider berufen, würde ich auch mit kritischer Distanz sehen:

"Manipulativer Politkrimi
Alexanders Buch über den Herbst 2015 spitzt die „Flüchtlingskrise“ auf die Entscheidungsschwäche von Merkel & Co. zu. Es verengt den Blick."

http://www.taz.de/!5397221/

Umfragen zeichnen auch ein anderes Bild als das, was man gewinnen kann, wenn man hier im Faden liest. Insofern kann es ratsam sein, Einzelmeinungen nicht zu verallgemeinern und als mehrheitliche Sichtweise "der Deutschen" anzunehmen.

"ARD-Deutschlandtrend: Union hängt SPD in Umfrage ab
Die SPD kommt im ARD-Deutschlandtrend nur noch auf 27 Prozent und liegt zehn Punkte hinter der Union. Kanzlerin Merkel ist auch deutlich beliebter als Martin Schulz."

11. Mai 2017, 20:47 Uhr
http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... 27-prozent
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simonius
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 09:58

Stern, einen arroganten Menschen zeichnet aus, dass er seine Dummheit mit einem bornierten Selbsbewusstsein zu Schau trägt. Er ist nicht für Kritik von aussen empfänglich noch ist er in der Lage Selbstkritik zu üben. Es würde Machtverlust für ihn bedeuten, und ein hineinfallen in die Bedeutungslosigkeit.
Das ist für ihn unerträglich, da er zutiefst verunsichert ist und sonst von seinen Minderwertigkeitsgefühlen überwältigt würde.

Ein Mensch mit gesunden Selbstbewusstsein, kann Kritik anerkennen und auch Selbstkritik üben ohne dass sein Selbstbild zusammenbricht. Er kann Menschen so immer auf Augenhöhe begegnen. Er muss sich anderen weder demütig fügen, noch sie aggressiv bevormunden.

Und ich glaube die Deutschen leiden unter einen solch gestörten Selbstbewusstsein. Das nur krankes Verhalten hervorbringt . Entweder in Form perverser Selbstverleugnung oder perverser Selbstüberhöhung. Oder sogar beides gleichzeitig.
Einerseits betonen sie ständig ihre einmalige Schlechtigkeit,auf der anderen überhöhen sich sich moralisch dermaßen über die ganze Welt. Wie passt denn das zusammen? Von außen ist das ganz klar als sehr gestört erkennbar. Aus der inneren Sicht der Gestörtheit natürlicher nicht.

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1000YardStare
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 10:23

Naja, der größte Irrglaube besteht offensichtlich darin, dass man globale Probleme ganz einfach national lösen kann. Das verstehe ich auch nicht bei den Leuten die sich den Schilling oder die Dmark zurück wünschen. Was soll denn passieren wenn man das macht? Passiert dann auf einmal eine Zeitreise und alles ist so wie vor 15 Jahren?
Ich vergleiche heutige Politik gerne mit folgender Metapher: Man fährt ein Auto, dessen Windschutzscheibe mit einer Plane zugeklebt wurde, und orientiert sich nur am Rückspiegel. Man landet immer und immer wieder im Graben weil man die Kurven zu spät sieht. Es wird erst reagiert wenns zu spät ist.
Wie stern schon im anderen Thread gepostet hat... Wenn uns das hier schon das Genick bricht, wie sollen wir dann die nächsten 30 Jahre überstehen? Oder warten die Politiker dann auch wieder so lange bis die ganzen Klimaflüchtlinge vor der Tür stehen und sind dann heillos überfordert, anstatt bereits jetzt anzufangen Konzepte und Pläne zu entwickeln wie man solche Krisen humanistisch lösen könnte?

Wir haben nun mal globale Probleme heutzutage, und da bringt es nix, wenn sich das eine Land zumauert, das nächste alles öffnet, das dritte wieder nur einen Teil... Dieses nationale Süppchenkochen ist es, dass uns dem Untergang weiht. Manchmal frag ich mich, ob tatsächlich erst eine scheinbar unabwendbare Katastrophe wie ein Riesen-Meteor oder pöhse pöhse Aliens auftauchen müssen, damit die Welt mal an einem Strang zieht.. Aber wahrscheinlich gäbe es selbst dann noch Leute, die alles anzweifeln, und behaupten sowas sei linksgrüne Propaganda wie der Klimawandel..

Ich bewundere da echt das Durchhaltevermögen von einem Lesch, Precht oder Hüther die seit Jahren gegen Windmühlen kämpfen und dabei nicht in totaler Resignation und Frustration untergehen.
Lest das Buch.

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stern
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 10:49

Und ich glaube die Deutschen leiden unter einen solch gestörten Selbstbewusstsein. Das nur krankes Verhalten hervorbringt . Entweder in Form perverser Selbstverleugnung oder perverser Selbstüberhöhung. Oder sogar beides gleichzeitig.
Wer sind "die Deutschen"? Ich selbst nehme das nicht so wahr.

Ich habe einen anderen Eindruck: Populisten betreiben Schwarzmalerei... um dann fehlendes "Selbstwertgefühl" zu beklagen? Nur: Woher soll das denn bei so viel "Abwertung" "Deutschlands" kommen???

Eine recht ähnliche anmutende Sichtweise vertritt übrigens auch Glavinic (Fleisch Magazin) in Bezug auf Ö, der hier zitiert wurde... ist also kein speziell "deutsches" Phänomen:
Der Grazer Autor ist offenbar in großer Sorge um seine Heimat: "Diese Selbstgefälligkeit, diese moralische Selbstüberhöhung, diese selbstzweifelsfreie Gewaltsprache, mit der hier Menschen, die ich für intelligent halte, alle Wähler von Norbert Hofer in Bausch und Bogen als Nazis, Pack, Bagage und Abschaum niedermachen, ist mir zuwider.

(...)
Wut-Posting

"(...) Leute, die jeden, der sagt, er ist stolz, Österreicher zu sein, mit einem gewissen Recht als schlicht gestrickt bezeichnen, schämen sich plötzlich, Österreicher zu sein. Ja, dann schämt euch doch. Wandert aus! Das hilft bestimmt weiter. Hauptsache, man gehört zu den Guten. Wieso mit diesen Bösewichten reden? Wieso ihre Ängste einmal ernst nehmen? Demokratie ist, was wir wollen", ärgert sich Glavinic über die derzeitige Gesprächskultur.

(...)

"Wenn wir aufhören, mit politisch Andersdenkenden zu reden, vergessen wir 1934. Wenn wir politisch Andersdenkende de facto schon als Untermenschen darstellen - was sind wir dann? "Was gut und was böse ist, weiß der Spießer, ohne nachzudenken." Ödön von Horvath", erinnert er an die Fehler einer Zeit, von der wir gehofft haben, dass sie hinter uns liegt.
http://www.oe24.at/oesterreich/politik/ ... /233340261
Halte in der Tat mindestens für populistisch... und damit macht er doch genau das, was er vermeiden will:
Auf der einen Seite die "(grünen) Gutmenschen", auf der anderen Seite die "heimatliebenden Nazis". Einer der mit diesem Schwarz-Weiß-Denken nichts anfangen kann, ist Star-Autor Thomas Glavinic, der sich in einem aufsehenerregenden Posting Luft macht.
WER zeichnet denn ein :bw: - Bild von grünen Gutmenschen und Nazi... gut und böse (bzw. setzt diese implizit voraus ohne zu hinterfragen, ob es tatsächlich so ist) :!!: :!!: :gaehn: :gaehn: :gaehn: DAS empfinde ich als Schwarzmalerei und Spaltung (und ich kann es auch bald nicht mehr hören). Dieser Autor macht doch damit genau SELBST das, was er beklagt. Wobei ich als Ausländer (aus der Sicht von Österreichern) natürlich nicht weiß, ob das Stimmungsbild in Ö tatsächlich so gespalten ist. In D gibt es jedoch noch einiges zwischen "grüne Gutmenschen" und "Nazi"... wobei natürlich die Flüchtlingskrise natürlich eine gewisse Polarisierung brachte! Aber auch mit Zahlen (Umfragen) könnte man untermauern, dass weder Grüne noch Linke noch AfD oder NPD Mehrheiten bilden, sondern teilweise sogar mit der 5-Prozenthürde zu tun haben! Die Polarisierung ist in D also nicht so stark, wie sie teilweise skizziert wird (teilweise wohl sogar gewünscht ist... also "Chance" für einen mehr oder weniger radikalen Systemumbruch). In Ö bzw. F gibt es vermutlich noch etwas mehr Polarisierung... aber sich gibt es dort auch noch manches dazwischen oder anderes. :!!:

Und besonders "witzig" finde ich z.B. folgendes Aussage: "Demokratie ist, was wir wollen". Umso mehr, wenn Meinungsfreiheit nicht beiden Seiten gleichermaßen zugestanden wird. Ich meine, wenn jemand sagten würde: Migranten raus, ist es in Bezug auf die Meinungsfreiheit oder Rhetorik NICHTS anderes als zu sagen: Wander doch selbst aus. Und mit wem oder was man sich auseinandersetzt, muss jeder selbst wissen... ich halte es jedenfalls nicht für uneingeschränkt vorzugswürdig, sich mit alles und jedem auseinanderzusetzen. Sondern manchmal kann das auch eine klare Positionierung sein. Oder dass man sich aus dem Weg geht, etc.

Es entspricht auch nicht der Realität, dass sich "politische Andersdenkende" (wie sich in der Tat Populisten gerne bezeichne) sich nicht äußern können (Meinungsfreiheit). Aber diese Ansichten (oder die der AfD oder FPÖ oder jeder beliebigen anderen Partei) braucht nicht jeder gut zu finden... das IST Demokratie... insbes. wenn es bei Worten bleibt, die durch die Meinungsfreiheit (eigentlich) gedeckt sind. ;)

Das ist doch immer die gleiche Argumentation, die man durchaus mal hinterfragen kann.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 13.05.2017, 11:16, insgesamt 2-mal geändert.
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simonius
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 11:10

Wer sind "die Deutschen"? Ich selbst nehme das nicht so wahr.
Waren es nicht “die Deutschen“ die den Holocaust begannen haben ? Die den 2. Weltkrieg verursacht haben? Du selber nimmst das nicht so wahr?
Interessant, wer war das denn dann, deiner Meinung nach?


mio
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 11:52

lemon hat geschrieben: Sa., 13.05.2017, 06:41 Und das ist mir peinlich.
Dem kann Abhilfe geschaffen werden: Du bist nicht "die Deutschen". ;-)

Menschen die dazu neigen sich stark fremdzuschämen sind in der Regel symbiotisch noch zu sehr verstrickt mit ihrem Gegenüber. Politik ist der falsche Ansatz damit umzugehen.

http://www.dr-mueck.de/HM_Scham/Fremdsc ... haemen.htm

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stern
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 12:00

Waren es nicht “die Deutschen“ die den Holocaust begannen haben ? Die den 2. Weltkrieg verursacht haben? Du selber nimmst das nicht so war?
äh, ja... nur was hat es mit dem Holocaust zu tun, wenn man D auch schätzen kann? Hast du nicht den Eindruck, dass D seine Geschichte "aufgearbeitet" hat... und auf der "politischen Bühne" rehabilitiert ist (z.B. als zuverlässiger Bündnispartner vieler Länder)? Und hast du nicht den Eindruck, dass man als Deutscher durchaus ein Selbstwertgefühl haben kann ohne sich gleich als Krone der Schöpfung zu sehen à la:
Du hälst dich vielleicht als Deutsche für die Krone der Schöpfung
Äh,... :-> Und dass man Deutschland nicht schwarz malen braucht (bzw. sogar die eine oder andere Entwicklung als positiv werten kann), selbst wenn natürlich auch manches verbesserungswürdig ist?

Ich persönlich empfinde keine Schuld am Holocaust oder Weltkrieg... und habe persönlich auch keine. Da war ich noch nicht einmal in Planung. Dennoch finde ich Erinnerung daran als wichtig, dass sich solche Kapitel nicht wiederholen.

Es gibt doch nicht nur Holocaust, Selbstabwertung und Verfalls Deutschlands auf der auf der einen Seite oder Krone der Schöpfung auf der anderen Seite... sondern vieles dazwischen?!

Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass diese Polarisierungen (von wegen perverse Selbstverleugnung oder perverse Selbstüberhöhung) nur von einem, best. Teils der Deutschen bedient werden. Was aber nicht dem Stimmungsbild "der Deutschen" entspricht. Wie gesagt: Polarisierung hat (insbes. seit der Flüchtlingskrise) zugenommen, ja... aber Schwarz-Weiß-Bilder werden der Zustandsbeschreibung nicht gerecht.
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Mondin
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 14:43

Ich schäme mich höchstens fremd, wenn ich in Threads wie diesen hineinschaue. Aber nur kurz. :grins:

Klick & weg. Schöne neue Welt.

________________________

Bewegende Nachricht: https://www.stromauskunft.de/strompreis ... eise-2017/

---> :kotz: :kotz: :kotz:

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stern
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 14:51

Ziemlich fragwürdig finde ich, wenn sich Debatten, die sich (angeblich) gegen Polarisierung richten (sollen), diese erst recht befeuern. Weil von Hr. Glavinic die Rede war exemplarisch:
https://kurier.at/politik/inland/thomas ... 96.159.853
http://www.servustv.com/de/Medien/Talk-im-Hangar-7139

Z.B.:
Herrscht nur noch ein Kampf zwischen guten linken Moralaposteln und bösen rechten Populisten? Der politische Schlagabtausch wird immer härter. Das Land ist zerrissen wie nie zuvor. Die gesellschaftliche Mitte zerbröselt. Sachliche Debatten finden kaum Gehör. Der Ton wird rauer: Wer Merkels Mantra "Wir schaffen das!" ablehnt, wird als Nazi diffamiert; wer für die Willkommenskultur eintritt, gilt als "links-linker Gutmensch".
Quelle: siehe oben: ServusTV
Hier wären tatsächlich die Annahmen zu hinterfragen. Wird in der Fragestellung noch getan. Aber dann werden aus dem Fragezeichen Feststellungen. Vielleicht ist das in Ö anders? Da ich das nicht beurteilen kann, beziehe ich mich auf D: Die Mitte ist dort nicht zerbröselt, sondern hat bisher nie die Mehrheit verloren. Sachliche Debatten gibt es sehr viele, insbes. auch im TV. Und ach nööö... klar, behaupten das manche. Die Diskussionen, die ich im allgemeinen verfolge, sind jedoch meist deutlich differenzierter. SORGE vor (zunehmender) Spaltung in verschiedener Hinsicht ist jedoch existent, klar.

Will heißen: Wenn man die Mitte kleinredet und so tut als gäbe es nur Schwarz oder Weiß, Selbstabwertung der Deutschen oder Selbsterhöhung der Deutschen, usw. so schafft man doch genau die eine Polarisierung.

Anders als Herr Glavinic habe ich auch nicht den Eindruck, dass man sich möglichst damit auseinandersetzen müsse. Handhaben meines Eindrucks nach auch die Medien zunehmend so, das z.B. bei gezielten Provokationen bestimmter Parteien, dass das nicht auch noch unnötig aufgebauscht wird. So wird die Mitte dann auch wieder besser wahrgenommen als wenn man sich v.a. auf #Aufschrei-Meldungen bestimmter Parteien fokussiert. Oder auch nach der Wahl in den Niederlanden fragen sich die Medien, ob der Hype übertrieben war. Bzw. Dass Wilders (oder respektive auch Trump) groß gemacht wurde.

Durch (mediale) Aufmerksamkeit kann man tatsächlich etwas größer machen oder erscheinen lassen als es ist oder als es Aufmerksamkeit verdient hat. Umso mehr, weil manche Störungen auch auf Spaltung setzen, in der Hoffnung auf einen Zusammenbruch (der Demokratie). Das würde damit nur begünstigen. Und daran ist mir sicher nicht gelegen.

Und genau das macht Herr G. auch teilweise, dass er sehr wohl polarisiert. Z.B.
Natürlich gibt es einen braunen Bodensatz, natürlich gibt es echte Nazis, und genau deswegen verharmlost man den echten Rechtsextremismus, wenn man mit gezückter Nazikeule durch Österreich patrouilliert und jedem eins über den Schädel gibt, der sich fragt, wohin das alles noch führen mag.
Quelle: Kurier
Vorangestellt wird zwar eine Relativierung. Aber dann wieder polarisiert: "jedem eins über den Schädel gibt, der sich fragt, wohin das alles noch führen mag." Wie als es ob es nur links oder rechts gibt. Dabei gibt es doch auch noch eine große Mitte. :jo: Die sogar den Hauptteil ausmacht.
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 15:04

stern hat geschrieben: Sa., 13.05.2017, 14:51 Dabei gibt es doch auch noch eine große Mitte. :jo: Die sogar den Hauptteil ausmacht.
Nichts anderes wird von Herrn Glavinic auch gesagt Stern. Also dass man aus der Mitte keine Extremisten machen sollte, weil dass die Extremistengruppe "größer" macht als sie ist. Du tust das übrigens selbst ganz gerne... ;-)

"Mund halten" kann es aber auch nicht sein. Erst Recht nicht zu Zeiten wo sich jeder der "Meinungsmache" via Internet bedienen kann. Denn wird nicht dagegen argumentiert, dann könnte auch der Eindruck entstehen, dass es auf Zustimmung trifft. Gerade Menschen mit narzisstischen Störungen interpretieren ein Schweigen gerne fälschlicherweise als Zustimmung, in allen Lebenslagen.

Auch wenn das inhaltlich natürlich falsch ist, weil "no comment" eben nicht "yes you are right" meint. Das versteht nur leider nicht jeder sondern es wird dann gerne interpretiert: Kein Widerspruch bedeutet Zustimmung und Einverständnis.

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stern
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 15:28

mio hat geschrieben: Sa., 13.05.2017, 15:04Also dass man aus der Mitte keine Extremisten machen sollte, weil dass die Extremistengruppe "größer" macht als sie ist. Du tust das übrigens selbst ganz gerne... ;-)
Dass ich Extremisten größer mache als sie sind, wenn ich etwas dazu schreibe oder verlinke? Das mag mitunter der Fall sein (allein aufgrund der Gewichtung... bzw. wegen "die (mich) bewegen"). Oder dass ich die Mitte zu Extremisten mache? Davon würde ich mich distanzieren, da ich durchaus differenziere oder relativiere (falls es geboten ist), meine Wortwahl auch mit Bedacht wähle und insbes. meine Meinung auch begründe. Ich nehme Herrn Glavinic tatsächlich etwas anders wahr. Nämlich, dass er sich insbes. auf "Linke" versus "Nazis" bezieht. Ist aber vielleicht kein so gutes Beispiel für das, was ich meinte. Der andere Link verdeutlicht das vielleicht etwas besser. Dabei kann dann tatsächlich die Mitter untergehen. Bzw. so kann man die Mitte tatsächlich klein reden... kleiner als sie ist.
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simonius
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 18:11

Die konservative Mitte fehlt. Die Merkel hat einen Linksruck gemacht insbesondere, und hat so die konservative Mitte ausgehebelt. Das verschiebt die Parteien Landschaft vollständig. Aus diesem Grund ist die Afd ja erst entstanden.

Und so wie es aussieht rutschen wir noch gerade an rotrotgrün vorbei. Also eine Linke bis äußerer Linker Rand in der Regierung. und einer wachsenden Afd auf der anderen Seite. Wenn das so weiter geht, werden tatsächlich zwei Extreme*Lager entstehen, und die Mitte wird völlig ausgehebelt.

Schon in Österreich hat man diese Tendenz beobachten können. Grüner Van der Bellen gegen Fpö Hofer.
Und Marine le pen gegen parteilosen Macron. Die bislang mittleren Parteien,die hier in D CDU und SPD entsprechen, sind dort völlig abgesoffen.


*mit Extreme, ist hier nicht extremistisch gemeint. Sondern mehr an den äußeren rechts, links Rändern befindende.

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