Austausch zwischen Uno's und Multi's

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.

mio
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:35

Hallo Jenny,

na ja, da hast Du nen stinknormalen menschlichen Konflikt erlebt, der nicht unbedingt störungsspezifisch sein dürfte meiner Meinung nach. Wen der eine den anderen nicht gelten lassen kann, dann hat das nix mit DIS zu tun. Sowas passiert im Alltag doch permanent, ist meiner Meinung nach eher ein Selbstwert- und Vertrauensproblem.

Lieben Gruss,

mio

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candle.
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:42

Hallo SoundOfSilence!
SoundOfSilence hat geschrieben: sondern weil ich in meiner Kindheit und Jugend nur sehr selten in einer Umgebung war, in der es möglich war sich über seine Psyche, über sein INNEN auszutauschen.


Was meinst du denn damit?

VG candle

Ansonsten nach Überlegungen: Eigentlich echt traurig, dass die Unos hier eine SonderErlaubnisEinladung bekommen haben um nicht im anderen Thread zu schreiben. Ich glaube, ich bin dort auch schon mal rausgeflogen. Das habe ich zu keinem Thema im Forum bisher erlebt.
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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:44

Hallo Leberblümchen
leberblümchen hat geschrieben:
Ich habe hier irgendwo gelesen, dass es eine "Ausrede" sei, wenn sich jemand kindlich verhalte und das dann mit einer "kindlichen Persönlichkeit, die eben gerade vorne ist" erklärt, während andere genauso kindliche Bedürfnisse in sich spüren würden, diese aber "zurückstellen" müssten. Das mag ja sogar sein, dass einem DIS-Patienten "mehr durchgelassen" wird, als einem "Uno". Aber: So häufig, wie es bei Multis zu Filmrissen kommt, sie im Kleiderschrank Dinge finden, die sie nie gekauft haben, sie Freundschaften im Streit wiederfinden etc. - so oft kommt das eben bei Unos NICHT vor... Und wenn ich es mir aussuchen darf, lieber Gott, dann bin ich lieber Uno...

SoundofSilence, es sind genau die beiden von mir hervorgehobenen Sätze, die ich in dieser Kombination problematisch finde. Bzw. ich frage mich, wozu der letzte Satz von dir geschrieben wurde: Damit machst du all das "das mag ja sein" zunichte, indem du die Bedeutung, die das für den Betroffenen hat, negierst.
Das ist DEIN Empfinden, dass ich mit dem letzten Satz etwas negiere. Ich meinte damit lediglich dies: Es ist schwer, wenn man ein Bedürfnis zurückstellen muss, das man hat. Punkt. Aber es ist gut, wenn man es, trotz des Schmerzes, den das verursacht, zurückstellen KANN. Weil es das Leben meiner Meinung nach VEREINFACHT, wenn man seine Bedürfnisse altersgemäß selber regulieren kann. Es macht einen nicht ärmer sondern reicher in meinen Augen: unabhängiger, stärker, flexibler...

Und all diese vergleichenden Adjektive, all das xxxer meine ich nun nicht als Wertung bezogen auf Unos/Multis, sondern als Wertung bezogen auf das Können/nicht-Können. Ich selber bin flexibler und unabhäniger als Nicht-mehr-Raucher, als ich als Raucher war, weil ich heute NICHT MEHR dem Bedürfnis, noch schnell eine zu Rauchen (draußen, im Regen, weil drinnen darf ich nicht) nachgeben muss.
Wenn du also auf etwas verzichten kannst, dann möchte ich dir nicht absprechen, dass dieser Verzicht dir LEID verursacht (oder dass das Bedürfnis überhaupt zu haben dir Leid verursacht). Aber ich finde es noch schlimmer, wenn du gar nicht drauf verzichten KÖNNTEST und dich dann aber nicht erinnerst, dass du dein Bedürfnis befriedigt hast und dich anschließend auch noch dafür schämen musst - und einen großen Teil deiner Energie darauf verwenden musst, irgendwie doch Kontrolle über dich selber zu bekommen, damit du dir in Zukunft wenigstens "das Leid" antun kannst, dein Bedürfnis NICHT zu befriedigen...

Und nur um Missverständnissen vorzubeugen: Ich sehe natürlich auch, dass es Unos geben kann, die sich auch mal einfach "nicht bremsen" können in ihrer Bedürftigkeit, die einfach nicht anders können - und etwas tun (müssen), was ihnen schadet/peinlich ist o.ä. Und auch das ist Leidensdruck, den ich nicht negieren möchte. Aber sie erinnern sich wenigstens daran und sich nicht darauf angewiesen, den Kopf für etwas hinzuhalten, an das sie selber sich selber nicht erinnern...

Ich würde daher nicht von auf- oder Abwertung sprechen, oder davon Leid zu negieren, sondern eher davon, Leid in gewisser Weise zu kategorisieren und zu qualifizieren - und darin eben Ähnlichkeiten und Unterschiede zu entdecken.
Hello darkness, my old friend...


leberblümchen
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:51

Wandelröschen, ich entscheide doch logischerweise selbst, ob ich zitiere oder paraphrasiere und ob es mir wichtig ist, den Urheber einer Aussage zu benennen oder ob ich dies aus guten Gründen unterlasse (ist ja kein Literaturforum oder kein Wissenschaftsforum hier), weil mir der Inhalt wichtiger erscheint als die Frage, wer ihn verfasst hat. Wenn du aufmerksam liest, wird dir gewiss nicht entgehen, dass auch Schreibende, bei denen du dich bedankst, auf diese Weise argumentieren ("irgendwer schrieb hier...").

Den Anspruch, Anderen mit dem Imperativ zu befehlen, in welcher Form sie sich auf jemanden oder auf etwas zu beziehen haben, finde ich mindestens seltsam; das sagt im übrigen auch viel darüber aus, wie derjenige die Beziehung erlebt.

SoundofSilence, ich habe ausführlich beschrieben, worin ich das Problem sehe: nämlich genau in der Frage des Bewertens und des Relativierens, was überhaupt nicht nötig wäre. Niemand sucht sich Krankheiten aus, und die Tatsache, dass bestimmte Schreibende immer und immer wieder betonen, dass in der Relation zu einer Dis-Störung alle anderen psychischen Störungen besser ("da suche ich mir doch lieber eine andere Störung aus") sein müssen (selbst, wenn man das Erleben der Anderen logischerweise nicht kennen kann), zeigt mir, dass ein Austausch nicht möglich ist und dass das auch gar nicht so gewollt ist; ansonsten würde wohl niemand auf die Idee kommen, so zu argumentieren, als könnte man sich Krankheiten tatsächlich aussuchen und als seien einige Krankheiten "besser" als andere. Es ist die Relation, die vom Grundsatz her falsch ist.
Zuletzt geändert von leberblümchen am Do., 31.12.2015, 12:57, insgesamt 1-mal geändert.

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:53

Hallo Candle,

ich meine damit, dass in meinem Elternhaus Gespräche über Gefühle nicht wirklich stattgefunden haben, dass ich selber aber auch eigentlich immer zu verschüchtert gewesen bin (oder zu introvertiert), um an anderen Stellen (bei Freunden, in anderen Familien, mit Lehrern etc) den Austausch über diese inneren Dinge (Gefühle, Empfindungen, Wahrnehmungen etc) zu suchen. Ich habe da teilweise sehr bizarre Vorstellungen davon gehabt, wie und was so innerpsychisch "passiert" in Menschen. Ich erinnere mich z.B. daran, dass ich recht erstaunt war, dass Menschen tatsächlich eifersüchtig werden können auf einen Ex-Partner, den sie selber verlassen (also "abgelegt") haben... Das erschien mir zutiefst unlogisch damals - heute weiß ich, auch weil ich diesen Austausch inzwischen eben HABE, dass Emotion etwas "unlogisches" ist, und eine solche Eifersuchtsempfindung tatsächlich nicht mal selten vorkommt (also eher normal als pathologisch ist )
Wenn man über das, was im Innern ist, fast gar keinen Austausch mit anderen hat, schnell aber mit Vorstellungen konfrontiert ist, wie so etwas "normalerweise sein sollte", dann ist es schwer, sein Selbstbild "gesund" auszubilden, glaube ich.

candle. hat geschrieben: Ansonsten nach Überlegungen: Eigentlich echt traurig, dass die Unos hier eine SonderErlaubnisEinladung bekommen haben um nicht im anderen Thread zu schreiben. Ich glaube, ich bin dort auch schon mal rausgeflogen. Das habe ich zu keinem Thema im Forum bisher erlebt.
Witzig - das habe ich anfangs auch gedacht! Und dann habe ich auf der anderen Seite aber auch gedacht, dass es eben ein Unterschied gibt ob man den Austausch UNTEREINANDER oder mit anderen sucht. Und dass ich es eigentlich ganz ok finde, wenn es für beides einen Thread hier gibt. Zumal es ja in dem anderen Thread eben zu Streit gekommen ist - vorher war da ja an keiner Stelle ein Lese-oder Schreibeverbot für Unos zu erkenne. Und auch jetzt würde ich das da nicht unbedingt sehen, nur dass es eben dort mehr um das "Klarkommen im Alltag" geht, finde ich...
Hello darkness, my old friend...


Jenny Doe
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:54

Hallo Mio
mio hat geschrieben: na ja, da hast Du nen stinknormalen menschlichen Konflikt erlebt, der nicht unbedingt störungsspezifisch sein dürfte meiner Meinung nach.
Es ging mir nicht um störungsspezifische Konflikte, sondern um das Thema "Stereotypisierungen", auch innerhalb der DISler-Gruppe, wenn man sagt "So und so ist die DIS". Die Vorstellungen darüber, was typisch DIS ist, gehen auch innerhalb der DIS-Gruppe auseinander. Die einen sagen "Typisch ist wenn man sichtbar switcht", die anderen sagen "Typisch ist, wenn man seine DIS verbirgt". In der Konsequenz bedeuten solche unterschiedlichen Vorstellungen, was typisch DIS ist, dass auch DISler sich gegenseitig ihr Leid absprechen und sich gegenseitig unterstellen, gar keine DIS haben zu können, sich nur wichtig machen zu wollen, wenn sie ihre DIS so öffentlich zeigen, ... Auch innerhalb der DIS-Gruppe kommt es so zu gegenseitigen Verletzungen und Abwertungen, wenn man erwartet, dass andere so sein müssen wie man selbst.
Vielleicht magst Du noch mal nachlesen, worum es mir ging und worauf du (falsch) reagierst und geantwortet hast?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Candykills
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:57

candle. hat geschrieben: Ansonsten nach Überlegungen: Eigentlich echt traurig, dass die Unos hier eine SonderErlaubnisEinladung bekommen haben um nicht im anderen Thread zu schreiben. Ich glaube, ich bin dort auch schon mal rausgeflogen. Das habe ich zu keinem Thema im Forum bisher erlebt.

Unsinn, Unos sind jederzeit willkommen, solang sie eben was zu DIS Problemen schreiben und nicht über irgendwelche Probleme, die mit DIS nicht im geringsten zu tun haben (und da gebe ich gerne wieder Möbius als Beispiel, der eine Frage zu seinen Introjekten stellte und keinesfalls DAFÜR herausgeschmissen wurde oder sonstiges, ich hätte zumindest gerne mich mit ihm darüber unterhalten und ich hatte das Gefühl, dass das auch anderen DISlern so erging. Ich möchte mich aber nicht im DIS Threads über den Liebsten von irgendwem unterhalten, das ist doch irgendwie nachvollziehbar oder?). ich schreibe ja auch nicht im DIS Thread darüber, ob sich meine beste Freundin suizidert hat oder nicht - das gehört einfach nicht da herein - außer es geht eben darum, dass verschiedene Anteile unterschiedlich damit umgehen (und dabei spreche ich nicht von "einfachen" Ambivalenzen, die auch jeder Anteil mit sich herumschleppt. Verstehe auch nicht, was daran irgendwie nicht zu kapieren ist. Der Titel des Threads sagt es doch ganz klar: Austausch mit DIS/DDNOS.
Zuletzt geändert von Candykills am Do., 31.12.2015, 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


mio
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Beitrag Do., 31.12.2015, 12:59

Hallo Jenny,
Jenny Doe hat geschrieben: Es ging mir nicht um störungsspezifische Konflikte, sondern um das Thema "Stereotypisierungen"
wenn Du Dich an Sterotypisierungen störst - was ich übrigens auch tue - dann solltest Du vielleicht auch selbst aufhören so stereotyp zu denken.

Lieben Gruss,

mio

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 31.12.2015, 13:02

stern hat geschrieben:
Aber: So häufig, wie es bei Multis zu Filmrissen kommt, sie im Kleiderschrank Dinge finden, die sie nie gekauft haben, sie Freundschaften im Streit wiederfinden etc. - so oft kommt das eben bei Unos NICHT vor...
Das habe ich tatsächlich als gleichrangige Aufzählung verstanden, was bei Multis häufiger sein soll als beim Rest der Menschheit. Auch der Charakter der persönlichen Meinung war mir hier nicht so klar.
Dann also noch mal ein wenig genauer:

So häufig, wie es bei Multis zu Filmrissen kommt, [...] so häufig sie Freundschaften im Streit WIEDERFINDEN etc. [...]

Es ist nur ein Wort, aber ein wichtiges! Wiederfinden................ Das besagt, man hat vorher etwas verloren.

Dass ich eine Meinung schreibe, kein Gesetz, das versteht sich eigentlich von selber - nicht nur bei mir, sondern bei allen hier, die nicht mindestens aus Fachbüchern zitieren... Aber ich habe insgesamt in meinen Beiträgen ja vorher und nachher ganz oft Dinge geschrieben wie "aus meiner Erfahrung heraus"... - Ich muss nun wohl nicht wirklich JEDEN meiner Sätze mit "meiner Meinung nach" beginnen...

Aber ich schätze mal, das ist nun geklärt, oder? Und außerdem frage ich mich auch eher, warum ich so wenig wohlwollend gelesen werde und stattdessen eher nach "Material" zum Anfeinden gesucht wird?
Hello darkness, my old friend...


Jenny Doe
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Beitrag Do., 31.12.2015, 13:02

Mio, wieder nur persönlicher Angriff anstatt inhaltlich mal auf das Thema einzugehen? Ist es so schwer mal sachlich zu diskutieren?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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stern
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Beitrag Do., 31.12.2015, 13:03

SoundOfSilence hat geschrieben:Und nur um Missverständnissen vorzubeugen: Ich sehe natürlich auch, dass es Unos geben kann, die sich auch mal einfach "nicht bremsen" können in ihrer Bedürftigkeit, die einfach nicht anders können - und etwas tun (müssen), was ihnen schadet/peinlich ist o.ä. Und auch das ist Leidensdruck, den ich nicht negieren möchte. Aber sie erinnern sich wenigstens daran und sich nicht darauf angewiesen, den Kopf für etwas hinzuhalten, an das sie selber sich selber nicht erinnern...
Sowie Unos mit Dissoziationen, die an Erinnerungslücken leiden... auch bzgl. Handlungen:
Dissoziative Störungen. Dissoziative Störungen lassen sich bei über 6% der Allgemeinbevölkerung finden (...). Die Symptome sind amnestische (Erinnerungs-) Lücken für selektive Erlebnisse oder Handlungen, situativ ausgelöste Abwesenheits- oder Trancezustände, extremes Tagträumen, gestörtes Identitätserleben, intermittierende Depersonalisations- und Derealisationsgefühle, in einigen Fällen auch passagere pseudo-neurologische Symptome (Lähmungen, Aphonien oder Dyskinesien ohne organischen Befund).

Gegenstand der Amnesie (Erinnerungslücke) müssen bei einer dissoziativen Störung nicht (bzw. nicht ausschließlich) jene traumatischen Erlebnisse sein, von denen her die Störung ihren Ausgang nahm! Von Amnesie betroffen sein können vielmehr auch aktuelle Situationen im Alltag der Betroffenen, nicht selten Handlungen, welche die Patienten selbst begehen. Zur objektiven Erfassung und zur Gewichtung der Ausprägungsschwere der dissoziativen Störung wurden spezifische Inventare, wie die Dissociative Experience Scale oder die Child Dissociative Checklist, entwickelt. Kern der Störung ist die Abspaltung bestimmter Erinnerungen bzw. bestimmter Vorstellungen vom Bewusstsein, entweder durch Amnesie, oder durch eine Veränderung des Bewusstseins selbst (Tagträumen, Absencen, Trance, in Extremfällen Fugue-Zustände), um damit Erlebnisinhalte zu vermeiden.
http://www.psychotherapie-prof-bauer.de ... rauma.html
Liebe Grüße
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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 31.12.2015, 13:06

leberblümchen hat geschrieben:SoundofSilence, ich habe ausführlich beschrieben, worin ich das Problem sehe: nämlich genau in der Frage des Bewertens und des Relativierens, was überhaupt nicht nötig wäre.
Und ich REALTIVIERE nicht dem Wert nach - aber ich vergleiche, suche also nach dem Gleichen und nach dem Ungleichen - und das aus ganz persönlichem Interesse: Ich suche "mich" und ich suche das "nicht-mich"... Verstehst du das?
Das ist ABGRENZEN und EINGRENZEN - aber eben nicht AUSGRENZEN...
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stern
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Beitrag Do., 31.12.2015, 13:08

SoundOfSilence hat geschrieben:So häufig, wie es bei Multis zu Filmrissen kommt, [...] so häufig sie Freundschaften im Streit WIEDERFINDEN etc. [...]

Es ist nur ein Wort, aber ein wichtiges! Wiederfinden................ Das besagt, man hat vorher etwas verloren.
Nun, das es tatsächlich nicht so eindeutig formuliert war, kann man das auch auf die Harmonie beziehen, die man verliert, wenn man sich im Streit wiederfindet. Aber du hast das ja nun erläutert.
Dass ich eine Meinung schreibe, kein Gesetz, das versteht sich eigentlich von selber - nicht nur bei mir, sondern bei allen hier, die nicht mindestens aus Fachbüchern zitieren...
Bei allgemeingültigen Aussagen wie Multis sind häufiger so und so ist jedoch nicht immer so klar, dass man nur eine subjektive Vermutung ausspricht.
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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 31.12.2015, 13:11

Hey Stern,

danke für den Artikel dazu - mir ist das bewusst und DA habe ich mich wirklich unklar ausgedrückt, richtigerweise hätte ich schreiben müssen, dass da zu unterscheiden ist zwischen Unos, Unos mit Amnesien (aus Gründen der Psychose/Demenz/Drogeneinnahme/Dissoziation) und Multis die geswitcht haben...

Ich könnte jetzt noch die Multis mit Alzheimer aufzählen - aber die denke ich mir jetzt einfach mal nur...

Worum es mir ging war doch folgendes: das zusätzlich zum "Verzicht" in dem Beispiel, wo es um Bedürfniskontrolle geht, noch die Frage nach der Steuerungsfähigkeit (die ja auch bei Unos nicht immer gegeben ist) kommt UND eben die Frage nach der Erinnerbarkeit/Wahrnehmbarkeit (die tatsächlich AUCH bei UNos mal nicht ganz gegeben ist, aber doch bei Multis etwas grundsätzlicher problematisch zu sein scheint)...


Versteht man mich wirklich so schlecht, oder geht es doch eher darum, "Fehler" in meine Texten zu finden?
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candle.
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Beitrag Do., 31.12.2015, 13:12

SoundOfSilence hat geschrieben: Wenn man über das, was im Innern ist, fast gar keinen Austausch mit anderen hat, schnell aber mit Vorstellungen konfrontiert ist, wie so etwas "normalerweise sein sollte", dann ist es schwer, sein Selbstbild "gesund" auszubilden, glaube ich.
Gut, das haben wir dann wohl gemein aus der Kindheit.
Witzig - das habe ich anfangs auch gedacht! Und dann habe ich auf der anderen Seite aber auch gedacht, dass es eben ein Unterschied gibt ob man den Austausch UNTEREINANDER oder mit anderen sucht. Und dass ich es eigentlich ganz ok finde, wenn es für beides einen Thread hier gibt. Zumal es ja in dem anderen Thread eben zu Streit gekommen ist - vorher war da ja an keiner Stelle ein Lese-oder Schreibeverbot für Unos zu erkenne. Und auch jetzt würde ich das da nicht unbedingt sehen, nur dass es eben dort mehr um das "Klarkommen im Alltag" geht, finde ich...
Ich verstehe das noch nicht. Habt ihr denn so kein Interesse an anderen Störungen um sich dort mal einzumischen?

candle
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