Verkrafte den Abschied vom Therapeuten nicht!
sandrin: es sind schöne worte. es fällt mir nur schwer zu glauben, dass er das beste für mich will und mich gern hat. er hat nie gesagt das er mich gern hat...
münchnerkindl: ich meinte, dass er sich selber vorwürfe macht, nicht mir vorwürfe macht. ich möchte nicht das er sich schuld gibt für etwas wofür er nichts kann. ich habe ihm so viel verschwiegen...
du gehst davon aus das er vatergefühle für mich hatte? das wäre jetzt zu schön um glauben zu können... ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen das er mich wirklich lieb hatte... zumindestens nicht so wie ich ihn lieb hatte.. umso gerührter bin ich jetzt von den worten, deiner annahme...
münchnerkindl: ich meinte, dass er sich selber vorwürfe macht, nicht mir vorwürfe macht. ich möchte nicht das er sich schuld gibt für etwas wofür er nichts kann. ich habe ihm so viel verschwiegen...
du gehst davon aus das er vatergefühle für mich hatte? das wäre jetzt zu schön um glauben zu können... ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen das er mich wirklich lieb hatte... zumindestens nicht so wie ich ihn lieb hatte.. umso gerührter bin ich jetzt von den worten, deiner annahme...
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Münchnerkindl, das mit dem Fass und dem Boden ist super! Das leuchtet total ein und ich werd mir das merken. Hast du das Bild gefunden, oder ist das so was, was jeder Psychotherapeut irgendwann mal sagt ?
Angelanny, ich weiß nicht, ob es wirklich so rührend ist, dass der Therapeut so extreme Vatergefühle für seine Patienten entwickelt - und dann auch auslebt. Das geht halt auf deine Kosten.
Angelanny, ich weiß nicht, ob es wirklich so rührend ist, dass der Therapeut so extreme Vatergefühle für seine Patienten entwickelt - und dann auch auslebt. Das geht halt auf deine Kosten.
titus: ich finde die vorstellung einfach unbeschreiblich rührend wenn es so wäre... lieb gehabt zu werden wie eine tochter von ihm, würde bedeuten das ich nicht irgendwer für ihn war sondern eine bedeutung hatte. doch dies bleibt spekulation, denn so etwas hat er mir nicht gesagt. ich weiß nicht wie er mich sieht und wie er mir gegenüber steht. angenommen er hätte diese vatergefühle gehabt, hat er diese leider nicht ausgelebt, sonst hätte er mich adoptiert
Und du meinst, dies hat er so ganz allgemein oder in Bezug auf andere Patienten gesagt?angelanny hat geschrieben:er sagte nur das auch therapeuten manchmal einen patienten sehr lieb gewinnen können
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rilke: du meinst, dass die aussage mir gegolten hat? ich habe das allgemein betrachtet, da ich zuvor ihm sagte dass ich ihn sehr lieb habe wie einen vater den ich nie hatte, und ich hoffe das er das nicht schlimm findet. er ging dann mit den worten "das ist nichts schlimmes oder verwerfliches, auch therapeuten können manchmal patienten sehr lieb gewinnen" da drauf ein.mir kam es so vor als würde er mir nur mut machen wollen das ich nichts falsches in dem moment gesagt habe...
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Das hätte er merken müssen. Es ist NICHT dein Job ihn davor zu schützen sich selbstkritisch mit seiner Arbeit auseinanderzusetzen.angelanny hat geschrieben: münchnerkindl: ich meinte, dass er sich selber vorwürfe macht, nicht mir vorwürfe macht. ich möchte nicht das er sich schuld gibt für etwas wofür er nichts kann. ich habe ihm so viel verschwiegen...
Es wäre möglich. Und das wäre NICHT zu schön um es glauben zu können. Wenn er das unreflektiert hat laufen lassen hat er den Erfolg der Therapie gefährdet. Ein Therapeut der sich in der Gegenübertragung gehen lässt ist nicht mehr objektiv und damit ist dann die Therapie für die Tonne.angelanny hat geschrieben:du gehst davon aus das er vatergefühle für mich hatte? das wäre jetzt zu schön um glauben zu können.....
münchnerkindl: das mag so stimmen. mich hätte es aber glücklich gemacht nicht nur irgendjemand zu sein. habe dies auch nie angenommen... wir können das ja auch nicht sicher sagen ob es so ist. ich könnte ihn nur fragen.
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angelanny hat geschrieben: ich weiß nicht wie er mich sieht und wie er mir gegenüber steht. angenommen er hätte diese vatergefühle gehabt, hat er diese leider nicht ausgelebt, sonst hätte er mich adoptiert
Natürlich adoptiert ein Therapeut der Vatergefühle für einen Klienten entwickelt diese NICHT Ich hab auch noch nie gehört das sowas jemals passiert wäre. Das passiert nur in deinen Tagträumen.
Sowas gehört wenn es überhand nimmt zum Supervisor. Eben weil eine massive Gegenübertragung die Therapie ruiniert.
Ich fände es aber naheliegend daß er solche Gefühle für dich entwickelt haben könnte. Du bist sehr jung und sehr hilflos als Klientin zu ihm gekommen. Jugendliches Alter und Hilflosigkeit rühren stark am menschlichen Kinderbetreuungstrieb. Und dann kennt ihr euch auch seit deiner Jugend und nun bist du schon 7 Jahre bei ihm.
Das hat aber in einer Therapie nur bedingt was zu suchen. Weil die Rolle des Therapeuten ist eben eine grundlegend andere wie die eines Vaters. Das ist auch der Grund warum Therapeuten keine Familienangehörigen als Klienten nehmen. Zu wenig Distanz.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am So., 05.02.2012, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.
Das Problem ist halt nur, dass ein Therapeut, der die Bedürfnisse des Patienten befriedigt, um ihm kurzfristig Linderung zu verschaffen, ihm gleichtzeitig langfristig damit aber schadet, nicht verantwortungsvoll handelt. Es geht eigentlich nicht darum, dass dein Therapeut dich glücklich macht. Du sollst selbst in der Lage sein, reale Beziehungen zu leben, die dich glücklich machen. Eine therapeutische Beziehung ist damit nicht gemeint.
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angelanny hat geschrieben:wir können das ja auch nicht sicher sagen ob es so ist. ich könnte ihn nur fragen.
ich glaube kaum daß er sich offen und ehrlich über eine womöglich vorhandenen Vater-Gegenübertragung äussern würde.
münchnerkindl: ich helfe anderen menschen sehr gerne und kann es nicht mit ansehen wenn sich diese selbstvorwürfe oder schuldzuweisungen machen würden (oder auch weinen, dann bin ich gleich da und tröste). es würde mir weh tun wenn er denkt er habe etwas falsch gemacht. ich weiß das es nicht meine aufgabe sein sollte... doch es würde mir sehr traurig machen wenn er traurig ist. ich mag es nicht anderen menschen kummer zu bereiten.
ich fühle in dem moment genau was diese menschen fühlen und kann ihren schmerz genau nachempfinden. ich würde es mir nicht verzeihen meinen therapeuten aufgrund meiner wenigkeit traurig sehen zu müssen.
was eurer meinung würde denn einen fortschritt in der therapie hindern wenn er diese, angenommen, vatergefühle für mich gehabt hätte? ich gehe stark davon aus das er diese nicht hat, da er selber kinder hat...
ich fühle in dem moment genau was diese menschen fühlen und kann ihren schmerz genau nachempfinden. ich würde es mir nicht verzeihen meinen therapeuten aufgrund meiner wenigkeit traurig sehen zu müssen.
was eurer meinung würde denn einen fortschritt in der therapie hindern wenn er diese, angenommen, vatergefühle für mich gehabt hätte? ich gehe stark davon aus das er diese nicht hat, da er selber kinder hat...
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angelanny hat geschrieben: und kann es nicht mit ansehen wenn sich diese selbstvorwürfe oder schuldzuweisungen machen würden (oder auch weinen, dann bin ich gleich da und tröste). es würde mir weh tun wenn er denkt er habe etwas falsch gemacht. ich weiß das es nicht meine aufgabe sein sollte... doch es würde mir sehr traurig machen wenn er traurig ist. ich mag es nicht anderen menschen kummer zu bereiten.
Das ist auch so was das in die Therapie gehört und zwar als zu veränderndes Thema und nicht als Muster das du ungehemmt auslebst.
Weil diese Haltung ist nicht gesund und du wirst mit ihr nur ständig wieder baden gehen in sozialen Situationen. Weil die Leute werden dich nicht achten dafür sondern dich entweder ausnutzen oder es nervig finden daß du so einen Eiertanz betreibst.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am So., 05.02.2012, 15:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Ich finde dafür,
dass du deinen Therapeuten "lieb hast"
ganz schön schofflig mit ihm umgehst.
Sorry, wenn ich das so direkt sage.
Einen Menschen, der mir etwas bedeutet,
den versuche ich doch nicht festzunageln und damit einzusperren
und an mich zu binden
auf Teufel komm rauss.
Du steckst in einer Spirale fest
und da kannst nur du alleine raussfinden
und sonst niemand.
dass du deinen Therapeuten "lieb hast"
ganz schön schofflig mit ihm umgehst.
Sorry, wenn ich das so direkt sage.
Einen Menschen, der mir etwas bedeutet,
den versuche ich doch nicht festzunageln und damit einzusperren
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Du steckst in einer Spirale fest
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Daß er nicht mehr objektiv mit dir hätte arbeiten können.angelanny hat geschrieben: was eurer meinung würde denn einen fortschritt in der therapie hindern wenn er diese, angenommen, vatergefühle für mich gehabt hätte?
Zuletzt geändert von münchnerkindl am So., 05.02.2012, 15:33, insgesamt 1-mal geändert.
münchnerkindl: die menschen nutzten mich nicht aus. die die trost fanden waren dankbar.
aufdemweg: ich will ihn nicht an mich binden, wie kommst du auf so etwas? ich wünsche mir nur das ich ihn nicht verlieren müsste weil ich ihn lieb habe... ich finde das sind zwei ganz unterschiedliche perspektiven... ich erwarte nicht das er bleibt wenn er mich nicht lieb hat... das hat doch nichts damit zu tun das ich den schmerz fühle und kaum noch klar komme mit dem verlust...
aufdemweg: ich will ihn nicht an mich binden, wie kommst du auf so etwas? ich wünsche mir nur das ich ihn nicht verlieren müsste weil ich ihn lieb habe... ich finde das sind zwei ganz unterschiedliche perspektiven... ich erwarte nicht das er bleibt wenn er mich nicht lieb hat... das hat doch nichts damit zu tun das ich den schmerz fühle und kaum noch klar komme mit dem verlust...
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