Hallo Anastasius,
Du schriebst:
Persönlich engagiert/involviert gegen die Existenz einer göttlichen Instanz argumentierende Atheisten haben für mich mit missionierenden religiös Gläubigen gemeinsam, dass sie Mit-Gläubige brauchen und nicht in der Lage scheinen, entsprechend ihrem Glauben ohne groß Wind zu machen zu leben.
Weiß nicht, ob ich Dich richtig verstanden habe. Ich kann nur von mir sprechen. Ich bin die einzige ungläubige Person unter 300 Familienmitgliedern, und das, seit ich angefangen habe, selbstständig zu denken, und quasi nicht mehr nachzubeten. Suspekt war es mir aber als Kind auch schon muß ich zugeben. Ich habe meinen Nicht-Glauben trotzdem nicht in Zweifel gestellt, obwohl mir stets Gläubige begegnet sind. Meine Famlie besteht größtenteils aus Gläubigen und regelmäßige Kirchengänger, Beter und Kirchensänger. Ich konnte nie etwas damit anfangen, hab aber auch nie darüber diskutiert. Bis auf meinen Therapeut kenne ich kaum Leute, die nicht an Gott oder zumindest an ein höheres Wesen glauben.
Ich stehe praktisch seit Jahrezehnten ziemlich alleine damit da, und habe dennoch keinen Zweifel daran, daß Gott reine Einbildung ist. Missionieren tu ich auch nicht, meine Meinung vertreten aber sehrwohl, wenn es zum Thema wird.
Also habe ich Dich verstanden, daß nach Deiner Aussage zu schließen, Ungläubige auch Mit-ungläubige brauchen?
Ist bei mir definitiv nicht so.
Anbei muß ich noch loswerden, wie schauderbar - ich sehe es in meiner Familie und Verwandtschaft - die Doppelmoral von denen zum Teil ist. Ich trau mich zu behaupte, daß ich eine höhere Moral habe als die. Denn ich sehe wie sie lügen, stehlen, untreu sind, mißbrauchen, saufen, und dann am Sonntag wieder beten gehen. Ich hab das noch nie kapiert ehrlich gesagt.