Ah, jetzt ja. Das meinst zu. Ich gebe zu, dass ich mit dem selbst AKTIV angehen = keinerlei Rat geben so nicht in Zusammenhang brachte. Man kann ja auch zu Aktivität animieren indem man Ratschläge gibt, wie der Patient seinen eigenen Weg findet.Ein Therapeut gibt keinen Rat und dazu gehört auch, dass er nicht von sich aus vorschlägt mit Angehörigem X zu sprechen. [...] geht es darum, das der Klient sein leben und seine Umwelt aktiv angeht. Im Grunde ist ein guter Therapeut sehr passiv.
Wobei ich mich jetzt - ernstgemeint - frage, ob es da nicht Unterschiede gibt von der Therapieform. Verhaltenstherapie ganz ohne Ratschläge? Kann ich mir schwer vorstellen. Bei Gesprächstherapien oder Tiefenanalyse ist es wohl wieder anderes. Was ist mit dem Begriff sich "coachen" lassen? Ist das wieder ein ganz eigenständiger Bereich?
Bitte, das nicht wieder als "Uneinsichtigkeit" abtun. Zum Beispiel solche Empfehlungen (oder Nachfragen) wie "Widmen Sie sich doch mal wieder ihren Hobbies, Sport etc." ist ja auch ein Ratschlag. Wäre das - deiner Meinung nach - schon wieder zu viel?
Als ich das letzte Mal mit meinem Ex geredet habe (VT), ist der von seinem Therapeuten aber ganz sicher u.a. gecoacht worden (= konkrete Verhaltensratschläge für eine Situation). Im positiven Sinne.
Es ging sogar so weit, dass Zitat Ex: "Mein Therapeut hat mir in Ars** getreten, auf dass..."
Auch bei der Stelle, wo ich mehre Monate regelmässig, bekam ich Ratschläge.
Gut, ich verstehe jetzt, was du meinst. Bis auf ein paar Details a la wo etwas anfängt ein RATSCHLAG zu sein und wo nicht. Denke, die Grenze ist da sehr schwammig. Ein paar Grundsatzfragen habe ich noch dazu, aber ich lasse jetzt erst mal gut sein.
Nein, das kann ich nicht bestätigen.Aber jeder auch nur ansatzweise therapiefähige Mensch wird keine Betreuung benötigen und auch von keinem Richter bekommen.
1. Gibt es mehre Bereiche von Betreuerschaft. (Gesundheitsfürsorge, psychische Angelegenheiten, Finanzen etc.) Soweit ich (nach müheseligen Kampf) mittlerweile herausgefunden habe, ist der Betreuer NUR für die Finanzen, Papierkram eingesetzt, hat aber mit seinen guten Ratschlägen erheblich seine Kompetenzen überschritten. Ja, er hat sogar meinen Ex mehr oder weniger gegen dessen Therapiewunsch abgeraten... ...
2. Es gab überhaupt damals keinen Therapieversuch und die Betreuerschaft wurde trotzdem bewilligt. Mein Ex wollte dies ja auch. Unbewusst als Therapie-ERSATZ. Leider konnte erst sein aktueller Therapeut ihm nach zig Jahren von dem Unterschied Betreuer-Therapeut überzeugen.
Verstehe. Ist im (eher seltenen?) Einzelfall aber schwierig zu unterscheiden. In meinem Beispiel: Mein Ex kann sich artikulieren und sehr plausible Erläuterungen führen. Aber er kann seine Probleme nicht kommunzieren, weil er in dann in Scheinwelten lebt, diese aber wirklich recht plausibel und artikulierbar sind. Deswegen gilt er (mittlerweile!) als "schwer therapierbar". (Der Betreuer war aber schon 3 Jahre vorher da)Und auch weil die Klientin, meine liebe Oma also, nicht in der Lage war ihre Problem zu kommunizieren, das war ganz eindeutig. Sobald ein klient sich halbswegs Ausdrücken kann, wird man ihn natürlich hören.
Ja.Will man mit solchen leuten sprechen, muss man sich melden.
Ich finde es schön, wenn du so gute Erfahrungen hast. Nun ja, als Betreuerin und nach entsprechenden Seminaren hattest du ja aber auch einen ganz anderen Startpunkt.
Meine Ersuche wurden ja auch nicht "abgelehnt" (außer: Betreuer!), wobei es ja nur selten zu einer langfristigen Situation kam. Es war dann manchmal so, dass wir über den Ex kommunziert haben, und das waren dann Momente der sehr fruchtbaren Zusammenarbeit, aber indirekt. Das hat mir ja auch gereicht! Der Unterschied in der Wirkung war enorm!
Aber ich gebe zu, dass ich ein Problem habe oder mittlerweile besser gesagt hatte, mir vorzustellen, wie es ganz ohne das funktionieren soll... wenn er einige seiner Symptome gar nicht kommunzieren kann und durch PSEUDO-Zeugs verdeckt sind. Und es gibt ja niemanden außer mir, denn man sonst hätte fragen können.
Dabei hat mir eines der Argumente weiter vorne schon etwas geholfen, nämlich dass es völlig egal sei, ob etwas der Realität entspricht, sondern es nur um die Wahrnehmung des Patienten geht. Muss aber erst mal meine Gedanken ordnen. Zumindest sind da jetzt zwei bis drei Sachen dabei, über die ich nachdenken kann.