Psychotherapie und Psychologie = Irrlehren und Unsinn

Themen und Smalltalk aller Art - Plaudern, Tratschen, Gedanken, Offtopic-Beiträge (sofern Netiquette-verträglich..) und was immer Sie hier austauschen möchten.
Benutzeravatar

(V)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1894

Beitrag Sa., 09.05.2009, 19:15

Ich hatte ja zwei Physio-Veranstaltungen. In der einen ging es um z.B. EEG, Aktivation usw. In der anderen ging es z.B. um Emotionen, schlaf usw. In dieser Veranstaltung konnte ich diese Trennung nicht sehen. In ihr wurde die psychologische Ebene zusammen mit der physiologischen und neuropsychologischen betrachtet. Das Gesamtbild aus Psychologie und Physiologie/Neuropsychologie bekommt man aber erst, wenn man das ganze Studium als ein Ganzes sieht.
Jein. So wie ich es erlebte, war der Stoff schon in etwa das Gleiche, und ja, gewiss hängt es auch vom Prof ab. Ich persönlich empfand in den Vorlesungen aus der Psychologie, die ich besuchte, dass es nicht so sehr in die physiologische Tiefe ging, wie ich es gewohnt war. Aber selbstverständlich steckt da auch eine andere Grundfragestellung dahinter, und das ist durchaus legitim.
Beispielsweise wird bei den Biologen natürlich die Evolution und das gesamte Tierreich mit eingebunden, eben z.B. die Evolution von Nervensystemen und des Gehirns.

Was ich mit "nicht zusammen arbeiten" meinte, sind vor allem die Institute. Trotz der Deckungsgleichheit ist es allenorts unglaublich schwer als Biologe Psychologie im Nebenfach zu nehmen, alleine von der Organisation. Solche Extra-Wünsche werden nicht gerne gesehen, deswegen gab ich u.a. das Vorhaben auch leider auf. Und das eine Institut an der selben Uni weiß oft nicht, was das andere tut. Auch die Veröffentlichungen landen vorerst - sofern sie nicht wirklich wichtig sind - in den jeweiligen Fachzeitschriften, bevor sie mal zum anderen Bereich geraten.

Nehmen wir mal das Thema Schlaf UND Chronobiologie. Letzere steckt quasi noch in den Kinderschuhen, wird an den naturwissenschaftlich,biologischen Fakultäten in den Grundlagen erarbeitet. Über Schlaf und Schlafphasen etc. unterrichten beide gleichermaßen, diese Studien (z.B. die berüchtigen Bunkerversuche) sind ja auch schon älter. Aber die neusten Erkenntnisse aus der Chronobiologie werden ebenfalls ihre lange Zeit brauchen, bis sie vom Biocampus in den Psychologie-Vorlesungensäalen angekommen sind.
Denn so lange die Grundlagenforschung sich auf Modellorganismen wie die Furchtfliege und Mäuse bezieht, ist es für die angehenden Psychologen natürlich auch noch nicht so sehr von Relavanz.

Wie gesagt, die Wissengebiete überlappen sich mittlerweile sehr akut. Die Ansätze sind aber etwas unterschiedlich. Möglicherweise - frei geraten - könnte man sagen, dass die einen sich mehr noch auf den Geist konzentrieren, der den Menschen zu etwas besonderen macht, die anderen eher darauf, den Werdegang des Menschen, sozusagen das tierische Erbe, nachzuvollziehen.

Neulich hatte ich z.B. eine Neurovorlesung zum Thema "Lernen und Gedächtnis", ein Paradebeispiel für Überschneidung. Die Gewichtung war in etwa 80% die einzelnen Zelltypen und Hirnabschnitte und 20% die praktischen Tipps der Neuroditaktik. Selbes Thema bei den Psychologen hätte vermutlich eine andere Gewichtung. Was ja, wie gesagt, ganz normal ist.

Werbung

Benutzeravatar

Thomas_D
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 41
Beiträge: 1

Beitrag Sa., 09.05.2009, 21:21

Bin hier neu und möchte dazu (zum Teil off topic) Stellung nehmen:
aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß ein Psychologiestudium dem eines Arztes gleichkommt - nämlich gesamtheitlich.
Habe selbst Medizin und Psychologie (jeweils mit Abschluss) studiert und arbeite in einer psychosomatischen Klinik (in Süddeutschland). Medizin ist genauso (oder genauso wenig) ein ganzheitliches Studium wie Pädagogik oder Theologie oder Physik (usw.). Auch wir Mediziner betrachten Minimalausschnitte des Menschen - meistens nicht ganzheitlich, da dieses heute kaum einer mehr vermitteln kann. Wenn es möglich ist, dann sind diese Ärzte oder Psychologen oder Lehrer oder Sozialpädagogen oder Theologen ein großer Gewinn für unsere Patienten und Klienten
Das Psychologiestudium ist in vielerlei Hinsicht dem Medizinstudium vorzuziehen, da im Bereich Therapie differenzierter (müsste man weiter ausführen - belasse es aber). Im Med.studium werden v.a. Fakten gepaukt, die oft schnell vergessen werden.
In meinen therapeut. Ausbildungen schlug ich die physiologischen - biochemischen Fakten teilweise genauso wieder nach wie der Pfarrer und der Lehrer, die in einer Ausbildung neben mir sitzen und von denen ich lerne. Zwar habe ich normalerweise mehr Grundwissen (nicht immer...), was bedeutet das schon. Dieses kann man immer wieder nachschlagen.
Der Facharzt Psychotherapie ist ein Witz - jeder Heilpraktiker natürlich MIT 4-5-jähriger Ausbildung kann da locker mithalten - er hat mehr Stunden Ausbildung im Bereich Psychotherapie (Das physiologische Wissen kann man pauken - jedenfalls leichter als die Kunst Psychotherapeut zu sein.)
Jeder Psychologe genießt eine intensivere und kostenpflichtige Ausbildung, für die er erst am Ende Geld bekommt, während ich sie bezahlt bekomme (zumindest im Bereicht VT oder TP, für andere Ausbildungen zahle ich natürlich auch, wie momentan).
Im Bereich Neurobiologie / Neurophysiologie etc. stehen wir natürlich erst am Anfang. Viel Wissen ist hilfreich, vieles nicht - wie so oft. Übersehen wird hierbei aber oft, dass ein MENSCH zu mir in Therapie kommt. Und: Die reziproken Fragen bezüglich Physiologie / Neurobiologie und Psychotherapie bezüglich Ursache und Wirkung werden sehr kontrovers diskutiert - zu Recht, siehe Depression.
Psychotherapie wird immer auch auf Ablehnung und Zweifel stoßen, denn es ist eine Kunst, für die nicht jeder Mediziner und Psychologe geeignet ist. Die Quasi - Reduktion der Psychotherapie auf ein naturwissenschaftliches Konstrukt und neurobiologische Fakten (welche natürlich sehr wichtig sind) ist in meinen Augen (und aus Sicht unserer Forschungsstelle an der Fakultät) schlimm und zum Glück gibt es hier Aufsätze, Studien, Therapieprotokolle, die in eine weiterführende Richtung weisen - in vielen Therapierichtungen.

MfG
Thomas

Benutzeravatar

littlebuddha
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 25
Beiträge: 683

Beitrag So., 10.05.2009, 01:08

Thomas,
danke für den Beitrag. Das sehe ich ganz ähnlich.

Was ich ganz schlimm (fast schon kriminell) finde, ist Kindern mit ADHS Symptomatik vorschnell bzw. ohne Überschau der familiären und schulischen Gesamtsituation Psychropharmaka zu verschreiben. Ich denke, mindestens 80% der Fälle könnte man mit Psychotherapie bzw. Änderungen familiären/schulischen Situation helfen. Nur die wirklich schweren Fälle sollten Psychopillen bekommen!

Manche Ärzte neigen ja dazu, selbst ohne das Kind persönlich kennen zu lernen gleich Rezepte für Ritalin etc. auszuschreiben. Das ist erbärmlich und, wie ich finde, mit keinem medizinischen Ethos gutzuheißen.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5037

Beitrag Mo., 11.05.2009, 11:23

Hallo Gothika,
Beispielsweise wird bei den Biologen natürlich die Evolution und das gesamte Tierreich mit eingebunden, eben z.B. die Evolution von Nervensystemen und des Gehirns.
Evolution und Evolution des Nervensystems waren bei an "meiner" Uni Thema.
Es kann sein, dass die Tiefe, die Themen usw. Uni- und Professorabhängig ist und sich deshalb Unterschiede in der Stoffvermittlung ergeben.
Letzere steckt quasi noch in den Kinderschuhen, wird an den naturwissenschaftlich,biologischen Fakultäten in den Grundlagen erarbeitet.
Vieles steckt noch in den Kinderschuhen. Auch in der Psychologie findet man vielfach nur Theorien, ohne konkrete Beweise. Die, die in 10 Jahren Psychologie studieren, werden etwas ganz anderes lernen, als wir heute: denen werden Belege zu Theorien vermittelt oder ihnen wird erklärt, welche Theorien widerlegt wurden, ...
Ich fand das an meiner Uni recht witzig. Ein Professor erklärte uns die gesamte Vorlesung über bestimmte Theorien. Zum Schluss der Veranstaltung sagte er dann "So, und jetzt können sie alles wieder vergessen, denn das, was ich ihnen gerade erzählt habe, ist längst widerlegt".
Aber gerade die Vermittlung längst widerlegter Theorien hat mir sehr deutlich vor Augen geführt, dass man nie eine Theorie als wahr oder gar allgemeingültig ansehen sollte.

Aber gerade das "Kinderschuhen"-Problem sehe ich auch als ein Problem in therapeutischen Praxen an. Es gibt zwar eine Fortbildungspflicht der Psychotherapeuten, doch diese beschränkt sich oft nur auf ein bestimmtes Themengebiet und an einem Wochenende kann man Therapeuten nicht all das vermitteln, was alles widerlegt oder bestätigt wurde, was es Neues gibt usw. Viele der "alten" Therapeuten sitzen deshalb noch auf veralltetem Wissen.
Ich sehe diesen Unterschied ja jetzt schon in meinem Studium. Ich musste insgesamt 6 Jahre pausieren und jetzt da einsteigen, wo ich vor 6 Jahren aufgehört haben, nämlich mitten in Diplomsprüfungen. Es sind nur noch wenige Professoren an der Uni, die ich noch kenne, ... wie dem auch sei: Das, was mir damals vermittelt wurde, ist heute zum Teil längst überholt. In den Büchern, die ich jetzt lesen muss, werden ganz andere Theorien geäußert, Neues und Aktuelles wird vermittelt, Theorien wurden zwischenzeitlich durch Belege untermauert oder verworfen, .... Besonders krass empfinde ich das in der Entwicklungspsychologie. Ich finde in den Büchern, die ich jetzt lesen muss, kaum noch etwas von dem wieder, was mir damals vermittelt wurde.
Für mich ist das eine wertvolle Erfahrung, die mir sehr deutlich vor Augen geführt hat, dass Theorien nichts anderes als Theorien sind, die schon morgen verworfen sein können und dass man Theorien nie als etwas Festes, Erwiesenes oder Endgültiges ansehen kann und schon gar nicht verallgemeinern kann. Von daher hat mir meine Pausierung an der Uni zu einigen Erkenntnisssen verholfen.

Viele Grüße
Jenny
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Werbung


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5037

Beitrag Mo., 11.05.2009, 11:35

Hallo Thomas,
Der Facharzt Psychotherapie ist ein Witz - jeder Heilpraktiker natürlich MIT 4-5-jähriger Ausbildung kann da locker mithalten - er hat mehr Stunden Ausbildung im Bereich Psychotherapie
Das kann ich dir nur zustimmen. Diese Erfahrung habe ich auch in meiner Therapie gemacht. Wenn eine Psychotherapie-Ärztin nicht mal weiß, was eine klassische Konditionierung ist, dann finde ich das schon sehr bedenklich, vor allem deshalb, weil viele Verhaltenweisen auf einer Konditionierung beruhen.
Ich denke da genauso wie du: Psychotherapeuten sollten Psychologie studiert haben und nicht Medizin. Nur in einem Psychologiestudium werden detailierte psychologische Grundkenntnisse vermittelt.

Viele Grüße
Jenny
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Benutzeravatar

Schneekugel
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 30
Beiträge: 1065

Beitrag Mo., 11.05.2009, 12:52

Vielleicht sollte man auch mal vom "Doktor böse - Patient gut" Klischee wegkommen. Es gibt gute und schlechte Ärzte, und wenn man Pech hat erwischt man einen der einen lieber mit Pillen zuschaufelt und erst mal schaut wiewiel Arbeit er sich ersparen kann.

Genauso gibts aber leider auch "schlechte Patienten", die wollen nicht ihr Leben umstellen, die interessiert es nicht was sie für sich ändern könnten... Das Familienegfüge überdenken? - Mit dem Zappelkind vielleicht regelmässig Sport machen, damit er ganz natürlich und mit Spaß seine Energie abbaut? - Dann doch lieber die Ärzte abklappern bis wir einen Pillendreher finden der Junior still und leise vor dem Fernseher parkt damit Mama wieder in Ruhe "Reich und Schön" ansehen kann.

Ist doch das gleiche wie mit der "gesunden Lebensweise", ich denke jeder von uns hat von irgendeinem Arzt schon mal einen guten Rat in die Richtung bekommen. Ratet mal ob es mehr Ärzte gibt die es ablehnen ihren Patienten zu empfehlen gesund zu leben oder Patienten die es ablehnen das umzusetzen. :(

Benutzeravatar

hawi
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 61
Beiträge: 2679

Beitrag Mo., 11.05.2009, 16:32

Hallo Malte,

bin gerne allem gegenüber skeptisch, damit auch der Psychotherapie und last but not least auch deinem Thread gegenüber.

Denn ein wenig widersprüchlich finde ich deinen Ursprungsbeitrag schon.
malte hat geschrieben: Ja, Psychotherapie bei einem Psychotherapeuten.
Die haben doch selbst oft eine Macke. Da kann es durchaus passieren, dass man einigermassen gesund hingeht und krank wiederkommt.
Meinst du mit Macke krank? Oder haben die, die hingehen, ne Macke?

Und gerade weil du danach zu psychologischen Irrlehren kommst. Ich denke, gerade Therapeuten, die womöglich selbst krank (gewesen) sind, folgen weniger irren Lehrmeinungen und eher eigenen Erfahrungen. Warum soll also gerade bei solchen Therapeuten das Krankheitsrisiko für Patienten größer sein? Nein, da ist mir dein Rundumschlag etwas pauschal und auch nicht ganz ausgereift. Denn, wer als Gesunder zur Therapie geht, ist für mich nun mal nicht gesund, egal wie krank sein Therapeut ist!
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

Benutzeravatar

max35
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 40
Beiträge: 128

Beitrag Mo., 11.05.2009, 22:14

@Thomas_D

Das ist ja alles schön und gut, was Du schreibst.
Nur ist es nun mal so, daß Menschen nicht irgendwelche obstrusen Theorien am besten weiterhelfen, sondern Fakten. Und wenn es die nicht gibt, dann soll man es bitte einfach bleiben lassen und nicht ständig den Eindruck vermitteln, als wäre alles ein Faktum und an der Psyche von Menschen herumpfuschen.

Ich möchte gar nicht wissen, was man in 4-5 Jahren alles an tollen Theorien lernen kann - entscheidend ist für mich auch nicht, wie lange eine Ausbildung dauert, sondern welche Qualität und Substanz der Inhalt hat.
Es gibt mittlerweile auch schon tonnenweise "Psychoheiler" und Heilpraktiker, die bis ins Vorabendprogramm und in die ärztliche Praxis gefunden haben, um tonnenweise Leute an der Nase herumzuführen oder auch Schaden zu fabrizieren. Der allgemeine Irrtum besteht nämlich darin, daß etwas, was vielleicht hilft, nicht schaden kann.

Zwischen dem hier (wenn schon mal von Heilpraktikern die Rede war):

(ab Minute 8:00)
... re=related

und PT ist vom Standpunkt der Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle, sowie von der inhaltlichen Substanz m.M. nach genau null Unterschied.
Wenn ich noch solche Disziplinen wie z.B. energetische PT betrachte, dann sehe ich überhaupt keinen Unterschied mehr zu Esoterik. Das ist Massenverblödung pur, während sich es sich der "Erfinder" erstaunlicherweise bereits auf einer Villa in Mallorca gemütlich gemacht hat.

Und bitte kein Mensch braucht Wissenschaftlichkeit auf einer neurobiologischen Ebene. Das ginge auch auf viel abstrahierteren Ebenen - nur genau das wird ganz bewußt verhindert. Nicht zuletzt deshalb, weil kaum jemand hinterfragt, und zwar nicht mal die einfachsten Dinge. Auch nicht im anerkannten Bereich. Denn "anerkannt" heißt ja nichts anderes als daß IRGENDwelche Studien vorhanden sind, oft mit methodischen Mängeln - und in Ö nicht einmal das.
Wenn ich heute als Laie eine PT mache, weiß ich weder, ob das anerkannt ist, noch, was anerkannt heißt, ich habe keine Ahnung über die Methode, keine Ahnung ob die Methode ok ist, ich bin in einer völlig unkontrollierten Therapie mit einem völlig unktrolliertem Therapeuten.

Der Grund, warum PT auf Zweifel und Ablehnung stößt ist nicht, weil es eine Kunst ist, sondern weil sie nicht authentisch ist. Das würde jedem sofort klar werden, der sich näher damit beschäftigt - nur ist es ja wohl ein Witz zu verlangen, daß jeder Laie Psychologie studieren muß, um sich selbst schützen zu können.
Jeder Pfarrer ist authentischer. Der Widerspruch zwischen dem, was sie tatsächlich ist und was sie vorgibt zu sein - das geht sich unter dem Strich halt überhaupt nicht aus.
Und das spüren (Gott sei Dank) immer mehr Menschen, denn oftmals heilt die PT nicht, sondern ganz im Gegenteil: genau diese zwangsweise Selbstbeschäftigung mit sich selbst und das Gefangenhalten in irgendwelchen theoretischen Einbahnstraßen verhindert die Heilung.

http://www.sgipt.org/kritik/prak/prakb01.htm

Benutzeravatar

Schneekugel
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 30
Beiträge: 1065

Beitrag Di., 12.05.2009, 09:05

Gott sei Dank ist niemand gezwungen zu obskuren Heilpraktikern zu gehen. Gott sei Dank ist auch niemand gezwungen überhaupt eine Therapie zu machen. Also der Grund warum du dich derart über Ärzte aufregst, ist der, dass ein Sonderkommando der Psychotherapeut-Cobra in dein Schlafzimmer eingedrungen ist, dich an eine Couch gefesselt hat und du von einem Hexendoktor zwangstherapiert wurdest? Wenn nicht versteh ich dein Problem nicht.

Also ich versuche mal deine ewig langen Theorien auf das Wesentliche zu verkürzen:

Es gibt Therapeuten die Pfuscher sind! - Achne...ich dachte immer, dass wären perfekte Androiden, keine Menschen.

Es gibt Pfuscher die nicht mal richtige Therapeuten sind sondern irgendwelche Wochenendhexerseminare besucht haben. - Auch eine tolle Neuigkeit, wer sein Geld für sowas ausgeben mag, bitte sehr. Placeboeffekt soll ja auch was nettes sein.

Man sollte sich als Patient über das was ein Arzt macht Gedanken machen. - Na wirklich...ich wäre vor deinem Rat nie auf die Idee gekommen einen schlechten Arzt zu wechseln. Danke.

Der Körper profitiert von körperbewusster Ernährung und Tadaaaa, das Hirn ist ein Teil des Körpers! - Bahnbrechend.

Manchen Leuten wurde durch eine Therapie nicht geholfen. - Ich hab gehört irgendwo in Wien soll es einem Chirurgen nicht gelungen sein seinem Patienten zu helfen - heisst das wir sollen uns jetzt alle nicht mehr operieren lassen?

Das Aufreissen alter Wunden kann schmerzhaft sein. - Na dann reiss die halt nicht auf, wenns dir eh gut geht oder lässt du dich am Herzen operieren wenns eh gesund ist? Ich mein man macht doch keine Therapie als Gaudium.

Niemand, absolut niemand zwingt dich zu irgendwas. Du hast die absolut freie Wahl, Therapie ist eine Möglichkeit die dir als Hilfe frei zur Auswahl steht, wie alle anderen Fachärzte auch. Du musst keine Angst haben, dass dich jemand in der Nacht überfällt und therapiert. Genauso wenig wird dir in einer dunklen Gasse jemals ein Urologe überfallen um dich zwangs zu behandeln. Du musst überhaupt nicht hingehen, wenn du es nicht möchtest. Du könntest aber auch einfach mal so selbstverantwortlich sein und für deine eigenen Versäumnisse einstehen: Sich nicht um einen ordentlichen Facharzt gekümmert zu haben, nicht hinterfragt zu haben was der so macht, nicht in Betracht gezogen zu haben diesen zu wechseln usw... Behandle den wie jeden anderen Arzt auch...wenn du das Gefühl hast ein Arzt ist ein Pfuscher, er hilft dir nicht usw... dann gehst du doch auch nicht wieder dorthin, egal ob du verstehst was der macht oder nicht. Wenn ich mich bei einem Arzt nicht aufgehoben fühle, dann geh ich eben, ich muss nicht bleiben bis ans Ende aller Zeiten und mich hinterher mit obskuren Fanatismus beschweren.

Alle Leute die Psychologie studieren wollen nur Geld machen und rumphilosphieren. Kein einziger von denen möchte es tun um anderen zu helfen. Kein einziger von denen hat wirkich medizinisches Interesse an seiner Studienrichtung und ergänzt selbsttätig seinen Lehrstoff. Es gibt nur einen Typ von Psychologiestudent! Weil die sind ja alle gleich! Die haben alle den ganz gleichen Tagesablauf! Und alle dieselben Hobbies! Und die tragen alle die gleichen Klamotten, schließlich sind sie keine Individuen! Und alle haben die gleichen Studienmotive! Und die gleichen Unterhosen! Und alle Politiker sind nur geldgeil. Und alle Ausländer arbeitsscheu! Alle Frauen wollen nur reich heiraten! Und alle Österreicher sind doof! ...

Werde mal ein bisschen realistischer und hör auf "absolute" Worte (alle, immer, ...) zu verwenden, denn damit stellt du dich selbst in eine Ecke mit Hetzrednern und nimmst deinen eigenen Worten in den Augen der Leser den Wahrheitsgehalt.

Das es miese Therapeuten da draussen gibt, glaubt dir jeder, darüber kann man sich gerne unterhalten. Das alle nur doof, blöd und gemein ist hingegen alleine durch die Aussage an sich lächerlich.

Benutzeravatar

max35
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 40
Beiträge: 128

Beitrag Di., 12.05.2009, 20:48

Ich weiß beim besten Willen nicht, wo da inhaltlich der Anknüpfungspunkt an mein posting sein soll .

Es ist in der Psychologie ewig die selbe Masche: Funktioniert etwas nicht, ist der Patient schuld. Ich habe hier noch kein einzig anderes Argument gehört. Das funktioniert auch wunderbar, weil die Patienten kann man ja im Bedarfsfall immer noch im Regen stehen lassen, wenn die Argumente ausgehen.
Die anderen polemischen Unterstellungen kommentiere ich nicht weiter (Ausländer etc.) , weil sie absolut nichts mit mir gemeinsam haben. Solche Pseudointerpretationen überlasse ich den PTs .

Zudem dürfte Dir irgendwie entgangen sein, daß der Laie schon lange keine Wahl mehr hat. Er wird mit dem ganzen Schwachsinn nämlich schon derart zugemüllt und überrolt, daß er sich überhaupt kein objektives Urteil mehr bilden kann. Hast Du Dich eigentlich schon mal gefragt, wie Titel von psychologischen Büchern formuliert sind ? (das sind Erfolgsprogramme, einzige Wege und Lösungen - das ist alles irrrrrrsinnig relativ) Und auf vermeintlich psychisch Kranke wird natürlich auch üüüüüüüüüüberhaupt kein Druck ausgeübt, in eine Therapie zu gehen. Es fühlt sich ja auch überhaupt niemand dazu hingerissen darüber zu urteilen, wann jemand in Therapie gehen sollte und wann nicht. Es gibt ja auch praktisch keine Definitionen für psychische Krankheiten, sodaß sich auch kaum jemand darin wiederfinden könnte.
Und wenn heute irgendwo eine Katastrophe passiert, ist es natürlich auch purer Zufall, daß Psychologen beinahe schon vor Ort sind, bevor überhaupt Polizei und Feuerwehr eintrifft und sich den Leuten überhaupt nicht an den Hals werfen. Schließlich sind Leute früher umgekommen, welche diese Art der Zuwendung nicht erfahren haben.
Und es werden den Leuten auch üüüüüüüüüüberhaupt keine leeren Hoffnungen gemacht. So daß sie meinen könnten, dieses oder jenes wäre DIE Lösung. Und es ist natürlich jeder ein Depp, der diese Mogelpackung annimmt, weil schließlich und endlich hätte er sich ja Jahre damit beschäftigen können, um da durchzublicken.
Und in der Therapie selbst bleiben auch unendlich viele Ausstiegsmöglichkeiten. Weil die Theorien sind ja keine absoluten - man sieht das absolut locker und unverkrampft. Da wird hinterfragt, daß sich die Balken biegen - das lernt man da schon in der Ausbildung. Die Selbstbestimmung und das Selbstbewußtsein der Leute sprudelt nur so aus den Praxen, kaum jemand verbringt Jahre dort und kaum ein Therapeut legt großen Wert darauf, daß es Jahre dauert. Schließlich passiert das ja alles aus reiner Nächstenliebe, denn Geld muß man ja keines dafür bezahlen.
Ja, also ich muß sagen, ich finde das alles auch ziemlich ideal. Vielleicht sollte man das alles staatlich noch viel mehr subventionieren, als man es ohnehin schon durch die Krankenkassen tut. Die Krankenkassen haben ja das Geld und sie kriegen es zig fach wieder zurück, weil ja kaum jemand mehr psychisch krank ist. Die psychisch Kranken in der Arbeit werden ja von Jahr zu Jahr weniger durch die PTs und die Menschen strotzen nur so vor psychischer Gesundheit seit es PTs gibt. Selbst in diesem Forum wird die Wirksamkeit praktisch bis in mein Wohnzimmer spürbar - da gibt es ja praktisch niemand, der durch PT keine Hilfe erfahren hat.

Was in Deiner Vorstellung zudem nicht existieren dürfte, sind solche Begriffe wie Qualität und Kontrolle. Es fällt mir nur schwer zu glauben, daß Du das in anderen Bereichen genauso großzügig siehst. Wozu auch, es geht ja nur um die Psyche von Menschen - gerade da kann man ruhig jeden daran herumpfuschen lassen, der irgendwann mal eine Theorie darüber aufgestellt hat. Ob die stimmt oder nicht, ist doch völlig nebensächlich. Wer hilft, hat einfach recht - hehe .
Wozu brauchen wir z.B. ein Ablaufdatum auf Nahrungsmitteln ? Die Idioten sind doch selbst schuld, wenn sie es kaufen. Und Verkehrsregeln brauchen wir auch keine - man ist einfach selbst schuld, wenn man bei grün losfährt und einem jemand reinkracht.

Und ja, ich bin mir absolut sicher, daß die Herren Psychologen ein wesentlich realistischeres Weltbild haben als ich. Weil ihre Abhandlungen sind ja Gott sei Dank nicht künstlich zu irgendwelchen hochkomplexen Theoriegebäuden aufgeblasen, sondern sprechen die Sprache der Leute von nebenan.
Die sind sicher alle imstande, noch abstrakt zu denken, weil sie ja aus diesen Theorien auch jederzeit wieder herausfinden.

Benutzeravatar

littlebuddha
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 25
Beiträge: 683

Beitrag Di., 12.05.2009, 23:50

Max35,
bei all deiner Polemik, wo war da du dein Argument ???

Du schimpfst auf psychologische Theorien, weil diese nicht wahr sind? Hm. Früher dachten die Leute, die Sonne kreist um die Erde. Dann kam Kopernikus, der bewies das Gegenteil. Mit Newton dachten alle, die Mechanik wäre perfekt erklärt. Dann kam Einstein und trug Newton im Makrokosmischen Maßstäben zu Grabe. Die zur gleichen Zeit entwickelte Quantentheorie übrigens widerspricht der Relativitätstheorie in vielen Bereichen.

Menschen werden krank, weil Geister Besitz ergreifen; weil Hexen sie verhexen; weil die Götter sie bestrafen; weil sie schlechtes Karma haben; weil es winzige Partikel gibt, die die Zellen angreifen; etc.

Nur mal dazu, dass Theorien sich weiter entwickeln. Warum schimpfst du so auf die Psychologie? Denkst du nur die Psychologie würden manchen Menschen schaden? Vielen hilft sie, und sei es nur dass Menschen Hoffnung tanken.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

Benutzeravatar

max35
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 40
Beiträge: 128

Beitrag Mi., 13.05.2009, 00:36

littlebuddha,
Auf Polemik habe ich mir erlaubt mit Polemik zu antworten, weil es mir mittlerweile auf den Geist geht, wenn immer wieder dieses eine Argument kommt.
Argumente gab es von meiner Seite hier schon mehr als genug.

Du hast vollkommen recht mit der Analyse - z.B. der Physik.
Aber jetzt mal ehrlich: Hat es eine Verbesserung oder eine klarere Sicht auf die Dinge durch jene Leute gegeben, die ständig in alten Dingen verharrt sind oder durch jene, die bestehendes hinterfragt haben ?
Die Therapierichtungen waren vor 50 Jahren nicht anders als heute - im Grunde kann das auch gar nicht anders sein, weil es sich die Therapierichtung selbst verbietet. Warum streiten Verhaltenstherapeuten mit Psychoanalytikern darüber, wer recht hat ? Wenn z.B. energetische PT die letzte Errungenschaften der PT-Forschung sein soll, dann gute Nacht.
In anderen Wissenschaften gibt es das nicht: Es wird zwar nicht sofort alles über den Haufen geworfen, aber es darf kritisiert werden (ja es ist oftmals sogar erwünscht), andernfalls würden wir auch noch heute davon ausgehen, daß die Erde eine Scheibe ist und in Europa wüßten wir nicht mal, daß Amerika existiert.
Und in diesen Bereichen ist auch noch vieles unklar - schließlich würde man heute auch niemand auf den Mars schießen, wenn nicht ein Mindestmaß an Fakten dafür sprechen würde. Die PT tut das - allerdings im Gegensatz zu den anderen Wissenschaften weitgehend ohne Überwachungsmonitor - 1. Kritikpunkt.

Und zum Thema Hoffen habe ich schon oft hier gesagt:
Ich weiß nicht, was besser ist: Auf etwas zu hoffen, was es nicht gibt, oder aus der Erkenntnis, daß es nichts gibt, sein eigenes Leben anzupacken. Wenn ich mich so umsehe, dann gibt es verdammt viele, die aufgrund von PT nur mehr vegetieren, aber nicht mehr leben und ich hatte auch schon das Vergnügen einige kennenzulernen, die sich von diesem Konzept verabschiedet haben und begonnen haben zu leben, statt zu denken. Zu dieser Erkenntnis verhilft die Psychologie nicht (und wenn, dann oftmals nur dadurch, daß sich aufgrund jahrelangem Herumgraben ein absolut unerträglicher psychischer Zustand bei den Leuten einstellt), sondern dieser steht sie mit ihren festgefahrenen Theorien vielmehr im Wege - Kritikpunkt 2.
Und so ganz nebenbei bin ich noch der Ansicht, daß man vieles nicht in einer PT-Praxis therapieren müßte, sondern in der Gesellschaft. Was in der Praxis stattfindet, ist nämlich nur allzuoft sozusagen Symptombehandlung - die Ursache ist vielfach viel weitreichener (dafür kann die Psychologie dann ausnahmsweise nichts, abgesehen von der Tatsache, daß diesen Umstand oftmals ignoriert und so tut, als könnte man jeden Menschen "in die Welt" therapieren und von allen Sorgen befreien).

Benutzeravatar

hungryheart
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 1968

Beitrag Mi., 13.05.2009, 08:32

hi max,

du hast viele wirklich gute und stichhaltige argumente.

ich kann dem nicht viel mehr entgegenstellen, als meine persönliche erfahrung (die ja bekanntlich wegen zu geringer fallzahl nichts aussagt. trotzdem:)

ich war richtig krank und psychotherapie hat mir richtig gut geholfen.
einmal, weil meine kluge, inspirierte therapeutin mir geholfen hat, verschiedene zusammenhänge zu durchschauen (was ja der erste schritt zur veränderung sein kann). dann, weil ich in der therapie auf schädliche verhaltensweisen hingewiesen wurde und die unter anleitung ändern konnte und so neue erfahrungen machen konnte, die wiederum mein selbstbewusstsein stärkten.

ohne psychotherapie hätte ich das nicht geschafft.


was ich nicht verstehe : weshalb bist investierst du denn so viel deiner zeit, um in einem forum zu schreiben, in dem du zwangsläufig auf einen haufen leute triffst, die genau das toll finden, was du scheiße findest?????

muss man verstehen. versteht man aber nicht wirklich.....
Nimm was du willst und zahl dafür.

Benutzeravatar

Schneekugel
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 30
Beiträge: 1065

Beitrag Mi., 13.05.2009, 12:03

Psychotherapie wird einem aufgedrängt? Bitte wo? Meine Schwester wurde erst eine Therapie ans Herz gelegt als sie mit unter 45 kg zusammen gebrochen ist und ins Spital musste.

Ich kam erst mit dem Bereich in Berührung als ich mir dachte: "Na gut, bevor ich mich jetzt wirklich vor den LKW schmeisst, versuche es doch wenigstens mal damit, schlimmer kanns auch nicht mehr werden."

Die tollen Krankenkassen? Meine Schwester hat jahrelang etwa 200 EUR im Monat zuzahlen müssen, die 2 Krankenkassenärzte pro Bezirk bei denen du auf einen Platz 1,5 Jahre warten kannst werden die Krankenkasse hoffentlich nicht zu böse belasten, wenn du das Problem einer Krankheit hast, der du nicht mal eben befehlen kannst bitte mal eben 1,5 Jahre zu pausieren kannst du bis auf einen lächerlichen Absetzbetrag selber zahlen. Oder ist das deiner Meinung nach noch kein Fall für die Krankenkasse? Hätte sie sich erst tothungern sollen, um dann einen Grabstein von der Kassa zu bekommen oder wie?

Früher haben das die Leute ja auch ohne gemacht? Ja super ging es der Kriegsgeneration damals. Gott sei Dank hat niemand meinem Großvater mit seinen Wehrmachtserinnerungen geholfen, niemand ihn professionell unterstützt als meine Oma langsam an Darmkrebs starb, niemand als er mit dem Geschäft und meinem Vater als Jungen überfordert war und niemand als er den Entschluss fasste sich auf dem Dachboden zu erhängen. Gott sei Dank hat niemand meinem Vater als Kind professionell in der Situation geholfen, und verhindert, dass er sein Leben lang Probleme hat die er bis heute nicht äussern kann aber sehr wohl die Familie beeinflussen. Gott sei Dank hat niemand meiner Großtante und der Großmutter meines Lebensgefährten geholfen bei denen man als Kind auf die Frage warum sie keine Kinder haben nur ausweichende Antworten bekam und als Erwachsener erfuhr, dass die Russen damals über sie herfielen. Gott sei Dank konnten die sich alle so toll selbst helfen, dass erst jetzt wo die Kriegsgeneration langsam ausstirbt über die Zeit damals überhaupt offen geredet werden kann.

Verdrängen und möglichst Situationen vermeiden die dazu führen könnten sich mit den unverarbeiteten Erinnerungen auseinanderzusetzen. Deine angebliche Supertheorie hat nachweislich nichts als die höchste Selbstmordrate aller Generationen und jede Menge lebenslang traumatisierter Personen hervorgebracht und zerstörter Träume gebracht.

Warum sollte ich deinen fiktiven Theorien, nach deren Ausübung meine Schwester und ich jetzt vermutlich tot wären mehr glauben als den fiktiven Theorien von Menschen die mir geholfen haben? Und los, geh in den Essstörungsthread und versuche mit deinen aus den Herzen kommenden intuitiven Worten den dortigen Postern klarzumachen, dass man mit 50 kg nicht abgrundtief hässlich und fett ist. Glaubst du ich hätte das nicht probiert? Glaubst du meine Eltern hätten das nicht probiert? Glaubst du die Freunde meiner Schwester haben das nicht probiert? Waren wir einfach nur dämlich, hassten wir instintikv meine Schwester und wünschten uns ihren Tod oder hat uns einfach das Wissen einer mehrjährigen Ausbildung und jahrelang praktizierte Erfahrung gefehlt?

Wo sind deine Fakten? Wo sind deine Belege? Wo sind die Leute denen du helfen konntest, die dir ihr Leben verdanken, deren Lebensqualität du dauerhaft verbessert hast? Wo ist irgendetwas von dir, dass aus mehr besteht als dem was du selbst anprangerst: unerprobte, fiktive Theorien ohne jeden Beleg die sich in der Vergangenheit sogar als definitiv unzureichend erwiesen haben? Deine angeblichen Argumente auf die du dich berufst sind zu 50% nachweisbar schlicht Lügen und Erfindungen für die du dir nicht mal die Mühe gemacht hast zu recherchieren (angebliche Krankenkassa Unterstützung, angebliche nicht vorhandene medizinische Ausbildung, angebliche fehlende Möglichkeit der Arztwahl) und 50% sind das was du selbst als unzureichend und lächerlich titulierst: Theorien

Du willst, dass wir dir glauben. Dann halte uns nicht für Bildleser die dir einfach nachsabbeln sollen was du sagst, sondern präsentiere mal was neues: Fakten, Belege, ... irgendwas ausser: "Ich glaube..., ich habe gehört..., vielleicht..., angeblich..."

Benutzeravatar

hiasl
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 28
Beiträge: 37

Beitrag Mi., 13.05.2009, 16:32

hungryheart hat geschrieben: was ich nicht verstehe : weshalb bist investierst du denn so viel deiner zeit, um in einem forum zu schreiben, in dem du zwangsläufig auf einen haufen leute triffst, die genau das toll finden, was du sch*** findest?????

muss man verstehen. versteht man aber nicht wirklich.....
warum ist das so schwer zu verstehen? Es ist ja gut und wünschenswert, wenn hier auch Leute posten, die eine kontroversielle Meinung zum Thema Psychotherapie haben. Sinn und Zweck des Forums sollte es schließlich nicht sein sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen und zu sagen Psychotherapie is super, toll, und wir haben uns alle lieb.

Ich habe mit dem Thema Psychotherapie auch ähnliche Erfahrungen wie max35 gemacht und einige andere, die von Psychotherapieerfahrungen enttäuscht sind. Wobei nicht alle Erfahrungen negativ waren. Mit einer der Therapeutinnen habe ich mich sehr gut verstanden und sie konnte mir gute Ratschläge mitgeben. Doch ich hatte eher den Eindruck, dass das nicht an ihren ausgefeilten Therapiemethoden lag, sondern weil zwischen uns die zwischenmenschliche Ebene gepaßt hat und sie Hausverstand und ein gutes Einfühlungsvermögen hatte. Der Großteil der Therapieerfahrungen war aber enttäuschend. Die einen wollten für buchstäblich alles mein angeblich verkorkstes Elternhaus verantwortlich machen, und die anderen wollten mich mit Psychopharmaka vollpumpen bis ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann.

Ich habe einfach den Eindruck, die Forschung steckt beim Thema Psychotherapie noch in den Kinderschuhen und die meisten Psychotherapeuten überschätzen sich selbst und ihre Methoden maßlos. Ist halt mein persönlicher Eindruck.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag