Der Mann, den ich liebe ist drogensüchtig

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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candle
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Beitrag Mi., 08.04.2009, 14:04

Hmmm, was soll ich da sagen? Wäre das nicht in Deiner Nähe gegan´gen? Wieso läßt er Dich allein?
Du bist noch jung, willst Du nicht mehr von Leben als nur dieses Warten, diese Ängste, dass er wieder nicht klarkommt. Könntest Du das mit ihm nicht in einer freundschaftlichen Beziehung bestehen?

Ich frage mich nach wie vor wie Du Deine Bedürfnisse befriedigst?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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reptimum
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Beitrag Mi., 08.04.2009, 14:21

candle hat geschrieben:Hmmm, was soll ich da sagen? Wäre das nicht in Deiner Nähe gegan´gen? Wieso läßt er Dich allein?
Du bist noch jung, willst Du nicht mehr von Leben als nur dieses Warten, diese Ängste, dass er wieder nicht klarkommt. Könntest Du das mit ihm nicht in einer freundschaftlichen Beziehung bestehen?

Ich frage mich nach wie vor wie Du Deine Bedürfnisse befriedigst?

candle
hi!
nein nein, du siehst das falsch, da waren wir ja noch nicht zusammen, als er in die türkei gegangen ist. klar haben wir jetzt erst mal eine eher freundschaftliche beziehung, weil wir uns ja ohnehin nicht sehen können, da er im klinikum ist. aber es soll schon (wieder) liebe draus werden, bzw ist es ja schon. tja da es genau er ist, den ich will, wird mir nichts anderes übrig bleiben als erstmal abzuwarten. will ja nicht mit ihm schluss machen, und er braucht diese zeit und diesen entzug einfach. das gestehe ich ihm zu, denn wenn ich ihn unter druck setzen würde, würde der schuss ja doch nur nach hinten losgehen. das ist halt jetzt mal meine art von loslassen, aber nicht fallenlassen. er muss das jetzt tun, für sich, damit er wieder ein normales leben beginnen kann. würde er keine intensive therapie machen, wäre eine beziehung sicher auch nicht von erfolg gekrönt.
ich war acht jahre lang verheiratet, mit einem mann, mit dem ich schon sehr lange zeit nicht mehr glücklich war. wo keine wirkliche liebe mehr da war. und jetzt habe ich den menschen gefunden, der mein herz so sehr schlagen lässt, und der mich über alles gernhat. es zahlt sich aus, zumindest darum zu kämpfen, dass er und ich eine zukunft haben. sieh mal, er kämpft doch auch.
lg birgit

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candle
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Beitrag Mi., 08.04.2009, 14:26

Inwieweit ER kämpft, kann ich leider nicht beurteilen, aber hoffe, dass er sich natürlich berappelt.
Nur ich bin mißtrauisch auf eine positive Wendung, wenn er doch schon so lange Drogen nimmt. Die Krankheit bleibt, auch wenn er clean ist.

PS: Ich bin da gefärbt von einer Angst, kann mir einfach nicht vorstellen mich mit Drogen- oder Alkoholabhängigen einzulassen.

candle
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reptimum
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Beitrag Mi., 08.04.2009, 14:42

klar, das weiss ich doch, dass er immer damit zu kämpfen haben wird, auf eine gewisse art und weise. nur das macht für mich keinen grund, ihn zu verlassen.
deine angst ist sicher ein subjektives problem.
klar wenn ich es mir aussuchen könnte in wen ich mich verliebe wäre ein drogensüchtiger sicher auch nicht meine erste wahl. aber er ist es einfach der mein herz in händen hält. ich bin eher ein herzmensch als ein vernunftsmensch, und ich liebe ihn nun mal.

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candle
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Beitrag Mi., 08.04.2009, 14:55

Dann ist es wohl so?

Wieso deutest Du an, dass ich kein Herz habe? Ich bin froh, dass ich zu Drogen ein negatives Gefühl habe.

Ist Dir vielleicht auch schon die Idee gekommen, dass er sich von Dir abwenden könnte, wenn seine Therapie erfolgreich ist?

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reptimum
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Beitrag Do., 09.04.2009, 12:29

natürlich könnte er sich von mir abwenden, aber das kann ja immer passieren. ich von mir aus kann es nur so handhaben, dass ich ihm keinen grund dazu gebe, weil er sich ja verstanden und geliebt fühlen soll. was er dann wirklich tut bleibt natürlich ihm überlassen, vielleicht hat er dann wirklich irgendwelche gründe, eine beziehung mit mir nicht mehr aufrecht erhalten zu wollen, vielleicht aber auch nicht... wer weiss das schon... das ist so ungewiss wie in jeder anderen "gesunden" beziehung auch. sicher kann man sich nie sein.
wenn du glaubst ich hätte angedeutet dass du kein herz hast liegst du sehr falsch. das würde ich nie tun, estens weil ich dich kaum kenne, und zweitens entspricht das überhaupt nicht meinem charakter, im gegenteil ich glaube an das positive in jedem menschen, und du wirst schon deine gründe haben, warum du der ganzen thematik so gegenüberstehst. was ich ja auch gut finde, ich meine, dass du ein negatives gefühl gegenüber drogen hast. das hab ich ja auch. sie machen nur kaputt. nur bin ich halt an einem punkt wo ich mich fragen muss, will ich den mann den ich liebe so nehmen wie er ist, auch mit seiner sucht? und ich muss diese frage mit ja beantworten. denn er arbeitet hart an sich. er macht es sich nicht leicht. und wie gesagt, mehr kann ich momentan garnicht erwarten von ihm. ich kann nur einen vergleich bringen: stell dir einen bäcker vor. er macht das beste brot, das du je gegessen hast. du beschliesst ab sofort nur noch sein leckeres brot zu kaufen. aber heute hat er verschlafen. als du in seiner bäckerei ankommst, ist noch kein brot fertig. aber er steht hart und fleissig daran arbeitend in der backstube. du hast jetzt genau 3 möglichkeiten, was du machen kannst: 1. du beschliesst zu einem anderen bäcker zu gehen, der zwar wahrscheinlich schon fertiges brot für dich parat hat, welches dir aber nicht so recht schmecken mag.
2. du setzt dich und wartest geduldig auf dein gutes brot, in der hoffnung, dass es genauso lecker ist wie an all den anderen tagen bisher, denkst dir "kann ja mal passieren" und machst dem bäcker keinen vorwurf.
3. du hast garkein brot, weil dir die warterei zu mühsam ist, und du ja doch befürchten musst, dass der bäcker, wenn er denn nun schon verschlafen hat, sicher auch noch dein brot anbrennen lassen würde.
ich hab 2 gewählt. so wie ich dich momentan kennengelernt habe, schätze ich dich auf 3 ein. ob das aber so sinvoll wäre?
mach dir selbst einen reim daraus.
lg birgit

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reptimum
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Beitrag Mi., 15.04.2009, 13:58

hallo!
wollte nur mal den neuesten stand der dinge mitteilen:
mein schatz bleibt jetzt noch ca 2 wochen auf der entzugsstation, danach wird er wie geplant in eine therapie einrichtung wechseln (entweder zukunftsschmiede, oder grüner kreis) es sind aber sehr viele anmeldungen leider, dh wenn er in diesen 2 einrichtungen doch keinen platz bekommen sollte, wird er in mauer bleiben, allerdings unter "entschärften" massnahmen, das heisst ich kann ihn hoffentlich bald besuchen. ich freu mich schon sehr drauf, aber natürlich hoffe und bete ich auch dafür, dass er clean bleibt, auch wenn seine richtlinien was besuch und vor allem ausgang betreffen, nicht mehr so streng sind...
lg birgit

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QueenOfQueenz
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Beitrag Do., 07.05.2009, 21:45

hey!

ich habe jetzt nicht alle einträge gelesen (waren mir etwas zu viele), deshalb könnte es sein, dass ich dir etwas schreibe, dass dir schon viele andere geschrieben haben...

ich bin selbst abhängig, hab schon viel entzüge hinter mir. mein freund, ich bin schon seit über 3 jahren mit ihm zusammen, ist ebenfalls drogenabhängig...

aber zuerst möcht ich dir mal sagen, KLASSE VON DIR, dass du zu deinem freund hältst, trotz dieser schweren probleme. nicht viele menschen halten so sehr zu einem drogenabhängigen und gehen mit ihm durch dick und dünn. also, du kannst wirklich stolz auf dich sein und das zeigt, dass du charakter hast und diesen mann wirklich über alles liebst.

du selbst konsumierst ja keine drogen (gott sei dank!!), aber wenn man selbst auf entzug ist, ist das... naja... wie soll ich sagen, extrem hässlich. man ist einfach nicht mehr der mensch, der man eigentlich ist.
man ist körperlich und vorallem nervlich vollkommen am ende. in der ersten zeit, wo man körperlich noch richtig auf entzug ist hat man sich selbst kaum mehr unter kontrolle.
wäre ich anstelle deines freundes, würde ich genauso reagieren. denn, wie ich aus eigener erfahrung weiß, tut und sagt man dinge, während des entzuges, zu menschen, die man liebt, die man niemals sagen würde und auf gar keinen fall so meint.
ich denke, dass er dich einfach nur vor diesen dingen beschützen will und dich nicht damit konfrontieren will, wie er in dieser zeit "drauf ist".

an deiner stelle würd ich mir dabei nichts negatives denken, sondern sei dir einfach bewusst, dass dein freund dir nur diese grausame wahrheit vorenthalten will!!!

LG, D.
Schau mir in die Augen,
sag mir wie es ist,
dein Verhalten ist für mich,
wie ein Schlag ins Gesicht.

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reptimum
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Beitrag Di., 26.05.2009, 09:12

Liebe D.!
zunächst einmal möchte ich dir danken, denn als ich deine zeilen gelesen hab, ist mir sofort eins in den sinn gekommen: endlich mal jemand, der nicht herumkritisiert weil ich einen mann mit einem drogenproblem gern habe, sondern der mir sagt dass er es toll findet, dass ich trotz allem so zu meinem schatz halte!
das ist ein auftrieb für mich der mir irgendwie doch zeigt, dass jemand meine lage versteht.
mein freund ist jetzt wieder in der türkei und erholt sich von seinem letzten entzug, der ihn doch ziemlich mitgenommen hat. sehr oft ist er launisch und wir streiten schon mal ganz schön heftig, aber im inneren weiss ich dass er mich sehr gern hat, auch wenn er es manchmal nicht so zeigen kann.
natürlich ist die ganze sache für mich ganz schön hart im moment, aber ich versuche das so gut es geht wegzustecken.
wie gesagt, wenn jemand noch lust hat, sich auszutauschen, würde mich freun!

lg birgit

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candle
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Beitrag Di., 26.05.2009, 09:17

reptimum hat geschrieben: sehr oft ist er launisch und wir streiten schon mal ganz schön heftig, aber im inneren weiss ich dass er mich sehr gern hat, auch wenn er es manchmal nicht so zeigen kann.
Was wäre wohl, wenn Du es irgendwann nicht mehr spürst, dass er Dich gerne hat? Ich finde, dass ist ein wichtiger Punkt. Da bin ich auch grad sehr mit beschäftigt.

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anarchistin
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Beitrag Di., 26.05.2009, 11:23

oft ist er launisch und wir streiten schon mal ganz schön heftig
ja, nach einem entzug ist es so, dass man sich hin und hergerissen fühlt. zwischen
"Juhu, ich bin clean", "möchte ich clean sein??" und "scheisse, alles scheisse ohne drogen!"
ich wünsch dir halt total viel kraft, denn das thema drogen wird (selbst wenn er wirklich clean bleibt) immer ein riesen thema bleiben bzw. dauert es ua sehr lange bis sich der glückshormon-haushalt im körper wieder soweit einkriegt das er normal funktioniert. leicht wird das die nächste zeit sicher nicht. es ist aber schön zu hören, dass es so geduldige, verständnisvolle leute wie dich gibt, die sich zum thema informieren und kämpfen wollen. weiter so!

hier noch ein link für dich der dich viell.intressiert:
http://www.get-away.at
aja was ich nicht versteh: was macht dein freund in der türkei? und warum allein?
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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Morgen
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Beitrag Di., 26.05.2009, 12:50

Hi,
mein freund ist jetzt wieder in der türkei und erholt sich von seinem letzten entzug, der ihn doch ziemlich mitgenommen hat.
Ist er wieder auf Montage (Arbeit)?
Wieso ist er nicht in der Zukunftsschmiede oder am Grünen Kreis,
war das nicht die Idee die dahinter stand oder
dh wenn er in diesen 2 einrichtungen doch keinen platz bekommen sollte, wird er in mauer bleiben
?
jetzt auf somnubene, subutex, substitol...
Dein Freund ist/war polytoxisch, die stärksten Medikamente prägen sein Leben!
Nur Dormicum ist noch stärker als Somnubene! Das Morphium trägt den Rest bei!
Hat er die Benzos und das Morphin gleichzeitig entzogen seit 17. März?
Oder nimmt er noch Somnubene?
- österreich- gleicher freundeskreis, gleiche lebenssituation, usw ihm scheinbar wieder "gusto" gemacht hat...
Sich davor zu verstecken ist keine Möglichkeit das Problem zu bekämpfen!
Das hat letztes mal nicht funktioniert und wird auch jetzt nicht funktionieren!
auch weil ich eine tochter habe.... sie ist übrigens 8 jahre alt.
Das erschreckt ein wenig, möchtest du deine Tochter wirklich mit Drogen und Lügen aufwachsen sehen?
was wäre ich für eine frau, die ihn liebt, wenn ich ihn in dieser harten zeit nicht unterstützen würde??? egal was auch kommt, auch ich werde daran wachsen und reifen.
Das ist ganz schön blauäugig!
Irgendwann findet sich einer der Beteiligten in einem Alptraum wieder!
zunächst einmal möchte ich dir danken, denn als ich deine zeilen gelesen hab, ist mir sofort eins in den sinn gekommen: endlich mal jemand, der nicht herumkritisiert weil ich einen mann mit einem drogenproblem gern habe, sondern der mir sagt dass er es toll findet, dass ich trotz allem so zu meinem schatz halte!
Mit herumkritisieren hat das nichts zu tun, viele hier kommen aus der Szene und wissen wovon sie sprechen.
Viele hier haben Jahre lang unter einer Co-Abhängigkeit gelitten.
In einem Forum bekommt man nicht nur Zuspruch, wenn dann noch eine kleine Tochter im Spiel ist, finde ich Verständnis etwas fahrlässig.

Liebe Grüße ...cc

Edit:
Trotz Drogenproblemen seit 5 Jahren glücklich

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May
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Beitrag Di., 26.05.2009, 14:17

reptimum hat geschrieben:Liebe D.!
zunächst einmal möchte ich dir danken, denn als ich deine zeilen gelesen hab, ist mir sofort eins in den sinn gekommen: endlich mal jemand, der nicht herumkritisiert weil ich einen mann mit einem drogenproblem gern habe, sondern der mir sagt dass er es toll findet, dass ich trotz allem so zu meinem schatz halte!
...
Hallo reptimum,

ich habe mir alle Beiträge durchgelesen, da auch ich einen drogensüchtigen Freund habe. Wir sind nun schon 9 Jahre zusammen und es wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Ich muss sagen, dass ich in diesem Thread viele sehr hilfreiche Beiträge gelesen habe und auch wenn Candles Beiträge manchmal etwas "provokant" geschrieben sind, fand ich sie sehr hilfreich. Versuche, dich nicht persönlich angegriffen zu fühlen. Lies dir die Beiträge nochmal durch, mit dem Gedanken, dass deine Mitmenschen dir helfen wollen. Ich habe das Gefühl, dass du damit beschäftigt bist, dich und deinen Freund in Schutz zu nehmen und somit die Hilfestellung der anderen nicht mehr richtig wahrnehmen kannst. Wie gesagt, es ist nur ein Gefühl, wenn ich mich irre, verzeih mir

Ich persönlich betrachte das Thema mit sehr negativen Gefühlen. Mein 1. richtiger Freund ist im Drogenrausch gestorben (Selbstmord), er war mehrere male in einer Klinik. Meine große Liebe und derzeitiger Freund meint seit vielen Jahren, dass er ohne fremde Hilfe aus dem Drogensumpf findet. Ich habe bei beiden gemeint, wenn ich mir nur noch mehr Mühe gebe, etwas ändere oder die Welt auf den Kopf stelle, dann wird sich schon alles zum Guten wenden. Und wo bin ich nun angekommen? Da ->
Suzanne hat geschrieben:Weil ich nicht mehr konnte... (Ich war zuletzt schon dauernd krank, weil das alles über meine Kräfte ging.)
Und auch weil ich einfach nicht mehr wollte. Ich hatte nämlich genug von den Lügen, Kränkungen, nicht eingehaltenen Versprechungen, falschen Hoffnungen und Erwartungen, Enttäuschungen, Verletzungen, von der Konfrontation mit seiner Scham und seinen Schuldgefühlen, von dem Ärger, von der Ohnmacht und vom Schmerz, seine Selbstzerstörung mitanzusehen, von der Versuchung, vieles zu persönlich zu nehmen oder gar Kontrolle ausüben zu wollen, von der Co-Abhängigkeit etc..
Nun sieht es bei uns so aus, dass ich für unseren Ärger verantwortlich bin. Er ist derjenige, der nie was macht. Und genau das ist auch der Punkt an der ganzen Sache, er macht nichts (für die Beziehung, für einen Drogenentzug, für eine Veränderung im Leben, Wünsche verwirklichen...). Weißt du, wie weit es bei uns gekommen ist? Als er letzte Woche nicht ans Telefon ging, habe gedacht, dass er (wie sonst auch immer) breit am Rechner sitzend meine Anrufe ignoriert. Ich war in seiner Nähe, also bin ich zu ihm. Ich war so wütend und wollte ihn zur Sau machen, dafür, dass er mir wegen der scheiß Drogen/PC immer so weh tut. Er war gerade erst vom Einkaufen zurück und hatte sich ein paar Brote geschmiert. Und obwohl er mir dies sagte, war ich versucht, auf den Schreibtisch und in den Aschenbecher (Joints) zu schauen, ob ich nicht doch Recht hatte. Der Streit war vorprogrammiert. Natürlich war es meine Schuld, er hatte ja nichts gemacht, nur eingekauft und gegessen. Naja, was ich damit eigentlich sagen will ist, wie weit muss es kommen? Wie verrückt muss man sich selbst machen? Irgendwann, nach all den Hoffnungen, Versuchen und Versprechen, dass alles anders wird, bleiben nurnoch Wut und Schmerz. Ich finde, Suzanne hat das ganz hervorragend beschrieben und ich danke ihr für ihre tollen Beiträge. Ich für meinen Teil schaue nun in mich, was mich bewegt, dies mitzumachen. Neu für mich ist die Co-Abhängigkeit, mit der ich mich nun beschäftige.

Glaub mir, ich hätte lieber eine schönere Erfahrung gehabt, die ich mit dir teilen könnte. Ich hoffe, dass du, wenn er den Absprung nicht schafft, du dafür umso schnelle die Kurve bekommst. In deinem ganz eigenen Interesse.
Liebe zeigt sich nicht durch Worte.
Worte sind Schall und Rauch. Und was bleibt dann?

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reptimum
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Beitrag Sa., 20.06.2009, 11:43

habe es selbst nicht mehr ausgehalten. zwischen uns ist es aus.

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candle
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Beitrag Sa., 20.06.2009, 12:25

reptimum hat geschrieben:habe es selbst nicht mehr ausgehalten. zwischen uns ist es aus.
Das tut mir Leid! Wie kam es denn plötzlich dazu?

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