thorn hat geschrieben:
ist es nicht eigentlich ganz schön paradox, in sich selbst die für eine Veränderung nötige Kraft zu finden und zu akzeptieren, wie du sagst, dass es nur (!) so geht, und dennoch enttäuscht zu sein davon, dass einem andere nicht helfen konnten ?
1.) Ich bin und war nie entäuscht darüber, daß mir andere nicht helfen konnten (das ist Deine Interpretation)
2.) Nicht entäuscht sondern entsetzt bin ich allerdings über den Ist-Zustand in der PT – und das betrifft in erster Linie Methodik, Therapeuten (und deren Einstellungen) sowie Kontrolle (welche eigentlich genau ?)
Paradox finde ich, unzähligen Patienten unwirksame oder schädliche Therapien zuzuführen, diesen Umstand zu ignorieren, nichts zu kontrollieren (zu wollen ?) und einerseits mit der wissenschaftlichen Fahne auf 100km Entfernung zu winken, um dann andererseits wie eine Religion ausschließlich mit Glaubenssätzen zu agieren, weil nichts belegbar ist.
thorn hat geschrieben:
Deine hier immer wieder so sehr spürbare Enttäuschung und Frustration ist etwas, was mich schon seit Längerem irritiert.
Und was mich irritiert ist, daß sowas 30x interpretiert wird, ohne, daß ich jemals so geschrieben hätte.
thorn hat geschrieben:
Dir selbst helfen zu müssen und zu können (!) ist doch eine großartige Erkenntnis, eine so wichtige und befreiende Erkenntnis. Freust du dich eigentlich gar nicht darüber, so weit gekommen zu sein ?
Natürlich freue ich mich darüber.
Nur: Was hat das mit den Problemzonen der PT, die ich hier angesprochen habe zu tun ?
thorn hat geschrieben:
Mir scheint, offen gesagt, dass du die Loslösung von diesem tiefen Wunsch nach "etwas", das einem aus allem heraushilft, noch nicht wirklich geschafft hast, denn was du anklagst, ist verquer:
Und mir scheint, daß Dir sehr viel „scheint“. Für meinen Geschmack zuviel.
Wenn Du es verquer findest anzuklagen, daß bei unzähligen Menschen unwirsame oder gar schädliche Therapien durchgeführt werden, so ist das eben Deine Meinung, entspricht aber nicht meiner
thorn hat geschrieben:
Du bist - schmerzhaft - an die Grenzen der PT gestoßen, Grenzen, an die jeder Mensch mit diesem inneren Wunsch früher oder später stößt, weil einem PT eben ganz bestimmte Dinge nicht abnehmen kann.
Achso ? Jeder Mensch ?
Und wozu genau braucht man dann eine PT ? Nur um gegen ein wenig Kleingeld festzustellen, daß sie nichts nützt ?
Um ein wenig seinen emotionalen Masochismus auszuleben ?
Was Du schreibst, ist völlig absurd, weil ich in Eigentherapie auch an keine Grenzen gestoßen bin. Ich hatte eine funktionierende Methodik und vor allem keinen Therapeuten, der mich mit allen möglichen Theorien zugemüllt hat. Ich hatte einen klaren Weg, den bin ich konsequent gegangen und das hat funktioniert und würde prinzipiell bei anderen auch funktionieren, ohne daß sie sich vorher durch eine PT begrenzt fühlen müssen oder in Schmerzen versinken.
thorn hat geschrieben:
Warum ist da so viel Enttäuschung darüber, dass du es selbst erkennen und alleine lernen musstest? Steckt da nicht doch wieder ein regelrechter Wunsch nach Unmündigkeit drin, die Sehnsucht danach, dass dich damals jemand an die Hand genommen und dir den Weg gezeigt hätte?
Die nächste Interpretation ...
Such Dir halt irgendeine Interpretation aus, die Dir gefällt. Ob sie stimmt oder nicht, weiß in Wahrheit kein Mensch hier und mir selbst ist sie offen gestanden auch egal, weil sie für mich persönlich soviel Relevanz hätte, wie wenn in China ein Fahrrad umfällt.
Und weißt Du auch warum ? Weil ich durch genau solche "Gedankenspielereien" in meine Angst gekommen bin. Es wäre also ziemlich unsinnig, wenn ich jetzt wieder damit anfange.
thorn hat geschrieben:
Die Behauptung, dass sie ein solches Versprechen geben würde, halte ich persönlich für Unsinn,
Ich auch – vermutlich bilde ich es mir aber auch ein, daß PT-Bücher „So werden sie ihre Angst los“ und nicht „So könnten Sie ihre Angst los werden“ und von manchen Seiten behauptet wird, daß alle Klienten nach 10-15 Stunden eine Verbesserung der Symptomatik erfahren.
Da muß für jeden Laien, der schon jahrelang leidet natürlich sofort der Gedanke nahe liegen, daß das alles relativ ist (nur zur Info: Für rezeptpflichtige Medikamente gibt es ein Laienwerbeverbot und Aussagen über die Wirkung müssen belegbar sein).
thorn hat geschrieben:
sehr wohl glaube ich aber, dass viele Menschen Sehnsucht nach einem solchen Versprechen haben.
ja, welches oftmals ausgenützt und mißbraucht wird. Wie wäre es nämlich z.B. anders zu erklären, daß unzählige Leute oft jahrelang in unwirksamen Therapien sind ? (und davon habe ich mittlerweile dutzende kennengelernt) Wo sind denn da die Therapeuten, die einsehen, daß eine Therapie nicht wirkt oder schadet ?